Australian Kelpie 

Eines vorweg: Die Erziehung eines Australian Kelpie nimmt Zeit in Anspruch. Denn Hunde dieser Rasse verfügen über ein ausgeprägtes Beschäftigungs- und Bewegungsbedürfnis. So sind Australian Kelpies wahre Energiebündel, die ausgiebige Spaziergänge lieben und viel freien Auslauf benötigen. Solch aktive und temperamentvolle Hunde fühlen sich somit in einer kleinen Stadtwohnung nicht wohl.

Viel Bewegung allein reicht bei dieser intelligenten und arbeitsfreudigen Hunderasse allerdings noch nicht aus. So müssen Sie Ihren Kelpie nicht nur körperlich, sondern auch geistig fördern.

Da diese Hunde als sehr selbständig gelten, hinterfragen sie gerne mal den Sinn Ihres Kommandos. Stupide, einseitige und immer wiederholende Übungen mögen sie deshalb nicht und suchen sich daher lieber selbst eine, in ihren Augen sinnvollere, Aufgabe.

Ein Tipp: Bieten Sie Ihrem Kelpie neben der Möglichkeit zum Hundesport auch abwechslungsreiches Hundespielzeug an – insbesondere Intelligenzspielzeug.

Aufgrund seiner Eigenschaften braucht der Kelpie mehr als nur einen Garten und ein paar Spaziergänge im Freien. Neben den üblichen Runden durch die Nachbarschaft sollten Sie sich also für einen Hundesport mit Ihrem Kelpie begeistern.

Ob Agility, Obedience oder Flyball – probieren Sie aus, was Ihrem Hund und Ihnen am besten gefällt. Außerdem eignen sich Australian Kelpies auch gut als Rettungshunde, Drogen- und Sprengstoffspürhunde oder als Begleithunde.

Der Australian Kelpie hat keine besonderen Ernährungsbedürfnisse. Jeder Hund hat aufgrund seines Alters, seines Gewichts und Gesundheitszustands unterschiedliche Ernährungsbedürfnisse.

Die Menge und Art des Futters lässt sich daher nicht pauschal festlegen und muss individuell angepasst sein. Wichtig hierbei ist vor allem die Wertigkeit der im Futter enthaltenen Nährstoffe.

Sollten Sie sich unsicher sein, ob Sie Ihrem Hund besser Trockenfutter, Nassfutter geben oder zu einer gänzlich anderen Fütterungsmethode wechseln sollten, wenden Sie sich am besten an Ihren Züchter oder Tierarzt.

Eines ist jedoch sicher: Ihr Tier muss jederzeit Zugang zu frischem Trinkwasser haben.

Der Australian Kelpie gilt im Allgemeinen als gesunde Rasse. Damit das so bleibt, sind Vorsorgeuntersuchungen bei der Zucht sehr wichtig. Dabei prüft der Tierarzt insbesondere auf Erbkrankheiten wie Hüftgelenkdysplasie (HD) und Ellbogendysplasie (ED).

Der Tierarzt untersucht auch die Augen und prüft auf Wunsch auf das Vorhandensein des sogenannten MDR1-Gendefekts. Letzterer kann dazu führen, dass der Kelpie stärker auf bestimmte Medikamente reagiert – im schlimmsten Fall tödlich.

Wie alt wird ein Australian Kelpie?

Ein gesunder Kelpie erreicht im Durchschnitt ein Alter von etwa zwölf bis 14 Jahren.

Der Pflegeaufwand für einen Australian Kelpie ist in der Regel gering. Dank seines kurzen Haares reicht es oft aus, ihn regelmäßig zu bürsten, um hartnäckigen Schmutz und Staub aus seinem Fell zu entfernen.

Nur in Ausnahmefällen sollten Sie Ihren Kelpie baden, am besten mit einem speziellen Hundeshampoo. Dies ist wichtig, um die empfindliche Haut Ihres Hundes nicht zu reizen.

Während sein naher Verwandter, der „Working Kelpie“, ausschließlich zum Treiben und Hüten von Vieh dient, stehen bei der Zucht des Australian Kelpie heute andere Kriterien im Vordergrund. Farbe, Aussehen und Ausstellungserfolge hatten bei vielen Züchtern lange Zeit so viel Gewicht, dass der Australian Kelpie auch heute noch als „Show Kelpie“ gilt.

Dabei wurde oft vergessen, dass der Australian Kelpie im Grunde immer noch ein Arbeitshund ist. Erfreulicherweise gewinnen allerdings in vielen Regionen Eigenschaften wie Sportlichkeit, Gesundheit und Leistungsbereitschaft wieder an Bedeutung.

So treffen Sie den Australian Kelpie auch zunehmend bei Hundesportveranstaltungen an. Genauso wichtig wie die Sportlichkeit sind den Züchtern allerdings auch die Charaktereigenschaften des Australian Kelpie. So scheiden zum Beispiel Hunde, die zu aggressiv oder extrem ängstlich sind, aus der Zucht aus.

Herkunft: Die Geschichte des Australian Kelpie

Obwohl die Vorfahren schottische Collies waren, liegt der Ursprung des Australian Kelpie in Australien, wie zu vermuten ist. Durch eine dieser Kreuzungen kam im 19. Jahrhundert eine Black-and-tan-Hündin namens „Kelpie“ zur Welt. Im Gälischen bedeutet dieser Name so viel wie „Wassergeist“.

Kelpie gewann 1872 das erste australische Sheep Dog Trial, einen Wettbewerb für Hütehunde. Dies steigerte die Nachfrage nach dieser Rasse enorm, sodass eine neue Hunderasse entstand.

Der erste Standard für den Australian Kelpie, der nach ihr benannt wurde, erschien im Jahr 1902. Erst einige Jahrzehnte später, 1989, erkannte die Fédération Cynologique Internationale (FCI) den Australian Kelpie endlich als eigenständige Rasse an.