Blutspende für den Hund Dieser Artikel ist tierärztlich verifiziert

Hund spendet Blut

Retten Sie Hundeleben, indem Sie Ihren Hund kostenlos zur Blutspende anmelden.

Blutspenden retten Leben – und das nicht nur in der Humanmedizin. Ob Ihre Fellnase für eine Blutspende geeignet ist und wie eine Blutspende beim Hund abläuft, erklären wir Ihnen in diesem Artikel.

Müssen Spender bestimmte Voraussetzungen erfüllen?

Eine Blutspende ist für die Spenderhunde sehr nervenaufreibend. Zusätzlich lassen sich viele Erkrankungen mit dem Blut übertragen. Deshalb gibt es einige Voraussetzungen, die Ihr Vierbeiner zum Blutspenden erfüllen muss:

  • In den meisten Tierkliniken dürfen nur gesunde Hunde unter zehn Jahren Blut spenden.
  • Hat Ihr Vierbeiner selber schon mal Blut erhalten, ist er für eine Blutspende nicht geeignet.
  • Der spendende Hund sollte ein minimales Körpergewicht von 20 Kilogramm Körpergewicht auf die Waage bringen. Kleinere Rassen wie Chihuahuas oder Dackel kommen für eine Blutspende somit eher nicht in Frage.
  • Vor einer Blutspende darf Ihr Hund keine Medikamente bekommen. Regelmäßige Wurmkuren und Impfungen sind jedoch Voraussetzung.
  • Haben Sie eine Hündin, können Sie nur außerhalb der Läufigkeit mit ihr zur Blutspende. Ein zusätzlicher Blutverlust würde für Ihre Hündin weiteren Stress bedeuten.

Erfüllt Ihr Hund die genannten Voraussetzungen, leitet der Tierarzt eine gründliche klinische Untersuchung ein. Dazu misst er die Körpertemperatur und entnimmt Ihrem Hund kostenlos Blut. Dieses prüft er auf wichtige Parameter wie Entzündungszellen.

Blutspende beim Hund: Wie oft kann man spenden?

Allgemein darf ein Hund etwa drei- bis viermal pro Jahr Blut spenden. Dies hängt jedoch von seinem gesundheitlichen Zustand ab. Ob Ihr Hund wieder spenden darf, entscheidet also der Tierarzt.

Blutspende Hund
In wenigen Minuten füllt sich der Blutbeutel bei einer Blutspende beim Hund.

Wie läuft eine Blutspende beim Hund ab?

Ist Ihr Hund als Spender geeignet, läuft die Blutspende in folgenden Schritten ab:

  1. Damit Ihr Hund während der Blutspende nicht zappelt oder sich verletzt, legt der Tierarzt Ihren Hund mittels einer Narkose schlafen.
  2. Ihr Hund wird am Hals geschoren, damit der Tierarzt gut an das Blutgefäß kommt. Dabei achten die Mitarbeiter darauf, nicht zu viel Fell abzurasieren.
  3. Das Team reinigt und desinfiziert die geschorene Hautstelle gründlich.
  4. Nun erfolgt die eigentliche Blutentnahme. Der Tierarzt sticht mit einer feinen Nadel (Kanüle) durch die Haut in das Blutgefäß. Über ein angeschlossenes Sammelsystem sammelt er bis zu einen halben Liter Blut. Bis zur Verwendung lagert der Tierarzt den Blutbeutel in einer kühlen Blutbank.
  5. Um Ihren tapferen Hund zu belohnen, bekommt er nach der Blutspende Futter und Wasser.
  6. Hat sich Ihr Hund etwas ausgeruht, können Sie ihn wieder mit nach Hause nehmen. Vermeiden Sie an diesem Tag dennoch große Gassirunden, damit sich Ihre Fellnase erholen kann.

Wann wird eine Blutspende beim Hund gebraucht?

Immer dann, wenn ein Hund zu viel Blut verloren hat oder sein eigenes Blut gerinnt, benötigt er eine geeignete Blutspende.

Besonders häufig benötigen Hunde in folgenden Fällen eine Spende:

  • infolge starker Verletzungen (z. B. durch einen Autounfall)
  • bei Gerinnungsstörungen (z. B. Hämophilie)
  • vor, während oder nach einer Operation
  • infolge massiver Vergiftungen (z. B. durch Rattengift)
  • im Falle einer chronischen Niereninsuffizienz oder starken Leberschäden
  • bei Erkrankungen blutbildender Organe (z. B. des Knochenmarks)

Welche Rolle spielt die Blutgruppe?

Auch bei Hunden gibt es verschiedene Blutgruppen und auch diese spielen bei der Blutspende beim Hund eine wichtige Rolle. Denn nicht alle Gruppen vertragen sich. Daher muss der Arzt vor jeder Bluttransfusion die Blutgruppe des Spenders und Empfängers herausfinden. Hauptsächlich unterscheidet er bei Hunden unter den folgenden zwei Blutgruppen:

  • DEA 1.1 positiv
  • DEA 1.1 negativ

Kombiniert der Tierarzt zwei Blutgruppen, die nicht harmonieren, kann der Empfänger unter schweren Folgen erkranken. Die beiden Blute verkleben innerhalb der Blutgefäße, sodass der Blutkreislauf zum Stehen kommt. Es kommt zur Hämagglutination.

Da diese Reaktion lebensgefährlich ist, testet der Tierarzt vor der Blutgabe mit Hilfe eines Schnelltests (Agglutinationstest) die Kompatibilität der Blute. Bleibt das Blut flüssig, kann er das Spenderblut verwenden.

Findet der Veterinär kein geeignetes Hundeblut in der Blutbank, kann er in Notfällen auch Blut von Katzen verwenden. Damit er das Leben des Hundes retten kann, ist es jedoch wichtig, dass er schnellstmöglich passendes Hundeblut findet.

Welche Vorteile hat eine Blutspende?

Eine Blutspende ist nicht nur für den Empfänger von Vorteil. In der Regel ist die gesamte Voruntersuchung für Ihren Spenderhund kostenlos, einschließlich der Blutuntersuchung.


Franziska G., Tierärztin
Profilbild von Tierärztin Franziska Gütgeman mit Hund

An der Justus-Liebig-Universität Gießen wurde ich zur Tierärztin ausgebildet und durfte Erfahrungen in verschiedensten Bereichen sammeln. Seitdem arbeite ich nicht nur als tierärztliche Autorin, sondern auch an meiner Dissertation. Mein Ziel ist es, Tiere vor krankheitserregenden bakteriellen Erregern zukünftig besser zu schützen. Neben meinem tierärztlichen Wissen teile ich meine eigenen Erfahrungen als glückliche Hundebesitzerin. Dadurch kann ich Ängste und Probleme nachvollziehen und zugleich über diese aufklären.


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