Osteopathie für Hunde Dieser Artikel ist tierärztlich verifiziert

Hund entspannt bei Osteopathie

Die Osteopathie für Hunde empfinden viele Vierbeiner als entspannend.

Die Osteopathie ist bei Menschen eine beliebte Behandlungsform gegen Verspannungen und Bewegungsstörungen. Auch Hunde können davon profitieren. Wie die Osteopathie für Hunde funktioniert und was sie bewirkt, erfahren Sie in diesem Artikel.

Was ist Osteopathie für Tiere?

Die Osteopathie ist eine Behandlungsform zur Therapie von Krankheiten des Knochengerüsts. Sie stammt aus der Komplementärmedizin und findet seit Jahren nicht nur beim Menschen, sondern auch bei Tieren wie Hunden und Pferden Anwendung.

Osteopathen haben die Aufgabe, Bewegungsmuster beim Patienten zu beobachten und dadurch gestörte Bewegungsabläufe zu erkennen. Mithilfe der Hände versuchen sie anschließend, die Störung manuell zu beseitigen.

Gleichgewicht zwischen Knochen, Muskeln und dem ganzen Körper

Begründet wurde die Osteopathie von dem amerikanischen Arzt Dr. Andrew Still. Er vertrat die Ansicht, dass gestörte Bewegungen Krankheiten verursachen können.

Daher verfolgt die Behandlung ein ganzheitliches Konzept, das darauf abzielt, Fehlfunktionen von Gelenken und anderen Geweben durch Wiederherstellung eines Gleichgewichts zu lindern.

Handgriff bei Osteopathie für Hunde © Georgii / stock.adobe.com
Mithilfe der Hände versuchen Osteopathen eine Selbstheilung beim Hund auszulösen.

Was macht ein Osteopath beim Hund?

Die Osteopathie geht davon aus, dass ein Ungleichgewicht im Körper Ihres Hundes zu Krankheiten führt, da die einzelnen anatomischen Strukturen miteinander verbunden sind.

Durch gezielte Handgriffe an Muskeln und Gelenken versuchen Osteopathen, das Gleichgewicht wiederherzustellen und die Selbstheilungskräfte Ihres Hundes anzuregen.

Bei welchen Krankheiten wird Hundeosteopathie angewendet?

Als ganzheitliche Behandlungsform kommt die Osteopathie bei Tieren bei verschiedenen Krankheiten zum Einsatz.

Bei Hunden soll die Osteopathie unter anderem helfen bei:

  • Gelenkproblemen
  • Lahmheiten
  • Rückenschmerzen und Probleme beim Aufstehen
  • Verletzungen des Bewegungsapparates wie Verstauchungen
  • der Lösung von Blockaden

Da Verhaltensänderungen bei Tieren oft auf Schmerzen zurückzuführen sind, wird die Osteopathie auch bei Hunden angewendet, die sich plötzlich aggressiv oder verängstigt zeigen.

Die Osteopathie als unterstützende Therapie

Die Osteopathie ersetzt nicht die klassische Behandlung von schweren Erkrankungen durch Ihren Tierarzt, sondern ist als unterstützende Therapieform zu betrachten.

Sollte Ihr Hund etwaige Krankheitsanzeichen zeigen, sollten Sie daher unbedingt tierärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. In Absprache mit Ihrem Tierarzt können Sie eine osteopathische Behandlung ergänzend zur Therapie durchführen lassen.

Wie läuft eine Sitzung beim Osteopathen für Hunde ab?

Um das Problem Ihres Hundes einzugrenzen, stellt der Osteopath Ihnen zunächst eine Reihe von Fragen. Darüber hinaus untersucht er die Bewegungen Ihres Hundes und tastet ihn von vorne nach hinten ab. Dabei achtet er besonders auf mögliche Verspannungen oder Funktionsstörungen von Gelenken und Muskeln.

Welche Methoden kommen bei der Osteopathie für Hunde zum Einsatz?

Stellt der Osteopath Störungen im Bewegungsapparat Ihres Hundes fest, kann er verschiedene Handgriffe anwenden, um das Problem zu lösen. Neben speziellen Dehnungstechniken eignen sich dazu bestimmte Sonderbehandlungen:

  • Cranio-Sakral-Therapie (Schädel-Kreuzbein-Therapie): Indem der Osteopath von außen auf das craniosacrale System Ihres Hundes einwirkt, löst er gleichzeitig eine positive Wirkung auf andere Teile des Körpers aus. Hier wendet der Osteopath besonders sanfte Handgriffe an Ihrem Hund an.
  • Dorn-Breuss-Behandlung: Diese zweiteilige Behandlung umfasst die Dorn-Therapie und die Breuss-Massage. Ziel dieser Therapie ist es, Fehlstellungen des Beckens, der Wirbelsäule oder der Beine mit gezielten Griffen zu beheben. Danach erfolgt eine entspannende Massage.

Wie lange dauert eine Behandlung?

Eine Behandlung bei einem Osteopathen dauert etwa ein bis zwei Stunden. Wie lange Ihr Osteopath tatsächlich braucht, hängt jedoch vom Zustand Ihres Hundes ab.

Wie häufig sollte ich mit meinem Hund zur Osteopathie?

Oft reicht eine Sitzung aus, um Verspannungen oder Blockaden bei Ihrem Hund zu lösen. Wenn das Problem jedoch tiefgreifender ist, können weitere Sitzungen mit dem Osteopathen für Ihren Hund sinnvoll sein.

Gibt es bei der Osteopathie für Hunde Risiken?

Als Methode der Komplementärmedizin führt die Osteopathie bei Tieren grundsätzlich selten zu Komplikationen.

Da der Osteopath nur seine Hände benutzt und die Griffe gezielt einsetzt, kommt es nur in wenigen Fällen zu Verletzungen durch die Osteopathie.

Wie teuer ist ein Osteopath für Hunde?

Die Kosten für eine osteopathische Behandlung von Hunden hängen stark vom Zeitaufwand und der vor Ort geltenden Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) ab, wobei in der deutschen GOT derzeit (Stand 2022) keine Osteopathie-Behandlungen gelistet sind.

Neben qualifizierten Tierärzten bieten aber auch Nicht-Tierärzte Osteopathie für Tiere an.

Die Kosten für eine Sitzung im Umfang von 30 bis 45 Minuten liegen in der Regel zwischen 60 und 90 Euro. Sie können je nach behandelndem Osteopathen niedriger oder höher ausfallen.

Hinweis: Neben den Kosten für die eigentliche osteopathische Behandlung fallen auch Kosten für die Voruntersuchung an.

Quellen:


Franziska G., Tierärztin
Profilbild von Tierärztin Franziska Gütgeman mit Hund

An der Justus-Liebig-Universität Gießen wurde ich zur Tierärztin ausgebildet und durfte Erfahrungen in verschiedensten Bereichen sammeln. Seitdem arbeite ich nicht nur als tierärztliche Autorin, sondern auch an meiner Dissertation. Mein Ziel ist es, Tiere vor krankheitserregenden bakteriellen Erregern zukünftig besser zu schützen. Neben meinem tierärztlichen Wissen teile ich meine eigenen Erfahrungen als glückliche Hundebesitzerin. Dadurch kann ich Ängste und Probleme nachvollziehen und zugleich über diese aufklären.


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