Sokoke

Eine Sokoke Katze liegt auf einem Mann

Die Sokoke stammt aus Kenia und ist eine beliebte, aber auch sehr seltene Katzenrasse.

Hierzulande ist die aus Kenia stammende Katzenrasse Sokoke noch recht selten. Doch das könnte sich ändern. Denn die afrikanische Katze mit dem klassischen Tabbyfell ist äußerst anpassungsfähig und gesellig. Sie liebt die Unterhaltung mit ihren Menschen, braucht aber manchmal auch ihre Freiheit und viel Bewegung.

Geschichte

Der Ursprung aller Sokokekatzen liegt in Kenia, genauer gesagt im Sokoke-Arabuke-Regenwald. Dieser gehört zu den letzten Regenwaldzonen Ostafrikas. Im Jahr 1979 entdeckte die englische Farmerin Jeni Slater, die in Kenia seit vielen Jahren eine Kokosplantage besaß, dort einen verwaisten Wurf wildlebender Katzen.

Es wird angenommen, dass die Katzen verwilderte Nachkommen entlaufener Einwandererkatzen waren. Slater nahm die jungen Kätzchen mit auf ihre Farm, wo sie sie aufzog. Trotz ihres wilden Ursprungs erwiesen sich die Tiere als leicht zähmbar und außerordentlich anhänglich.

Von Kenia nach Dänemark

Zu Beginn wusste Slater nichts Genaues über die Vorfahren ihrer Katzen. Sie erkannte jedoch, dass es sich bei den Tieren um etwas Besonderes handeln musste und begann mit der gezielten Zucht. Die Katzen nannte sie fortan Sokoke.

Zur Weiterzucht kreuzte sie schwarze Hauskatzen mit ein. Das eigentümliche Aussehen der Sokoke, der muskulöse Körper im Tabby-Look und das menschenbezogene, aber gleichzeitig freiheitsliebende Wesen blieben dabei erhalten. Fünf Jahre später, im Jahr 1984, bekam Slater in Kenia Besuch von einer Freundin aus Dänemark, Gloria Moldrup. Die dänische Katzenfreundin war von den hübschen Sokokekatzen begeistert und nahm ein Zuchtpaar mit in ihre dänische Heimat.

Anfangs fürchtete Moldrup, dass die afrikanischen Katzen sich im Klima des nördlichen Europas nicht wohlfühlen würden. Doch diese Sorge bestätigte sich nicht. So baute Moldrup in Dänemark die erste Sokokezuchtstätte auf europäischen Boden auf und setzte sich aktiv für die Anerkennung der Katzenrasse ein. Mitte der 1980er-Jahre wurden schließlich die ersten in Dänemark gezüchteten Sokoke auf einer Ausstellung in Kopenhagen gezeigt. 1994 erkannte die Fédération Internationale Féline (FIFé) die Rasse offiziell an.

Heutige Zucht

Sokokekatzen sind hierzulande noch sehr selten. Das liegt nicht zuletzt an den strengen Auflagen für die Zucht. Damit ein Züchter seinen Sokokewurf offiziell registrieren darf, muss er für jedes Tier Dokumente vorlegen. Diese müssen bescheinigen, dass der Ursprung seiner Zuchttiere tatsächlich im Sokokebezirk in Kenia liegt. Erst dann bekommen die jungen Katzen ein Echtheitszertifikat und werden als Sokoke anerkannt.

Trotz dieser Auflagen haben sich mittlerweile in Norwegen, Finnland, den USA, Italien, Deutschland und natürlich in Dänemark Züchter der besonderen Rasse aus Afrika angenommen.

Aussehen

Die Sportlichkeit sieht man der Sokoke sofort an. Unter ihrem kurzhaarigen Fell zeichnen sich ihr athletischer Körperbau und ihr starker Knochenbau gut sichtbar ab. Erwachsene Sokokekatzen erreichen ein Gewicht von dreieinhalb bis sechs Kilogramm, Kater können sogar bis zu sieben Kilogramm auf die Waage bringen.

Im Verhältnis zu ihrem mittelgroßen, muskulösen Körper wirkt ihr Kopf aber verhältnismäßig klein. Die breiten, mittelgroßen Ohren und die hellen, mandelförmigen Augen verleihen ihr einen wachsamen Ausdruck. Charakteristisch sind außerdem ihre ausgeprägten Wangenknochen und Schnurrhaarkissen. Eine ausdrucksstarke Umrandung in der Farbe der Fellzeichnung umgibt die Nase und Augen.

Eine junge Sokoke Katze
So erkennen Sie eine Sokoke: Sie hat immer ein dunkles Tabbymuster auf einem grauen oder goldbraunen Fell sowie einen schlanken, drahtigen Körper.

Das sehr kurze, elastische Fell der Sokoke liegt eng an und besitzt keine oder nur wenig Unterwolle. Farblich präsentieren sich Sokokekatzen sehr einheitlich. Sie besitzen immer ein klassisches Tabbymuster: Das Fell hat eine dunkle, schwarz gestromte Zeichnung auf grauem bis goldbraunem Untergrund.

Concept for Life General 2020

Charakter

Es dauert eine Weile, bis eine Sokokekatze Vertrauen gefasst hat. Doch hat sie ihren Menschen erst einmal ins Herz geschlossen, zeigt sich die aus Kenia stammende Katze äußerst anhänglich und verschmust.

Sie liebt es, ihre Besitzer um sich zu haben, mit ihnen zu spielen, zu schmusen und zu kommunizieren. Dabei präsentiert sich die Sokoke extrem mitteilsam und sprechfreudig. Wie eine Siam maunzt und miaut sie gerne, reibt ihr Köpfchen am Bein ihres Halters und fordert lautstark dessen Aufmerksamkeit ein.

Sportlich, intelligent und neugierig

Für Spiele oder andere sportliche Aktivitäten ist die lebhafte und athletische Sokoke immer zu haben. Selbst für das Erlernen von kleinen Kunststücken oder praktischen Apportier-Aufgaben, ist die intelligente Afrikanerin zu begeistern. Sie dürfen ihr ruhig etwas mehr zutrauen als einfach nur Türen zu öffnen. Denn wie das funktioniert, weiß die kluge Sokoke spätestens nach ein paar Tagen in Ihrem Zuhause.

Die Sokoke eignet sich nicht für Workaholics

Neues zu erlernen und zu entdecken, liegt dieser Katze im Blut. Sie erkundet ausgiebig jede Ecke und jeden Winkel und schnuppert mit ihrer Nase an Stuhlbeinen, Gardinen, Schuhen und Pflanzen. Sie ist sehr neugierig und möchte keine Unterhaltung verpassen. Nichts lehnt die Sokoke mehr ab als Langeweile. Entsprechend mag es die temperamentvolle Samtpfote nicht, wenn man sie alleine lässt. Für Menschen, die fast nie daheim sind, ist sie deshalb nicht geeignet.

Haltung

Die Sokoke braucht die Nähe zu ihrer Familie und schätzt auch die Gesellschaft von Artgenossen. Doch ab und zu sucht sie ihre Freiheit. Dann will sie sich nach Lust und Laune bewegen. Die sportlich-aktive Katze liebt das Klettern und geht gerne auf Erkundungstour.

Viel Platz notwendig

Eine reine Wohnungshaltung in einer beengten Stadtwohnung kommt für die Sokoke daher nicht in Frage. Ein eingezäunter Garten, ein großer, gesicherter Balkon oder am besten Freigang in einer ländlichen Umgebung ist für die Haltung ideal.

Aufgrund ihres Charakters verlangt die Sokoke außerdem nach mehr Aufmerksamkeit und Umsicht als manch andere Katzenrasse. Gefährliche Pflanzen oder andere gefährliche Gegenstände, an denen sich die neugierige Katze bei ihren Erkundungstouren durch die Wohnung verletzen könnte, sollten unbedingt außer Reichweite gebracht werden.

Eine Sokoke braucht Gesellschaft

Wer so gerne spricht wie die Sokoke, möchte natürlich auch einen Zuhörer an seiner Seite wissen. Langes Alleinsein toleriert sie nicht. Wer seine Katze trotzdem ab und zu allein lassen muss, sollte über die Anschaffung einer Zweitkatze nachdenken, mit der sich die soziale Sokoke in der Regel sehr gut versteht.

Auch Kinder sind für die lebhafte und gesellige Sokoke gern gesehene Spielkameraden. Allerdings sollten die Kinder alt genug sein, um zu verstehen, dass die Sokoke kein Kuscheltier ist und ihren Freiheitsdrang respektieren. Wer die afrikanische Fellnase zu sehr festhält, wird ihre Kraft und eventuell ihre Krallen zu spüren bekommen. Denn so anhänglich eine Sokoke auch sein mag, manchmal hat sie vom Schmusen einfach genug.

Gesundheit

Wer den zum Teil schwierigen Weg zur eigenen Sokokekatze gemeistert hat, braucht sich um die Gesundheit und die Pflege der neuen Mitbewohnerin zum Glück wenig Gedanken zu machen. Die Sokoke gilt als äußerst robust und widerstandsfähig gegenüber rassespezifischen Krankheiten.

Empfohlene Impfungen für die Sokoke

Vor normalen Katzenkrankheiten wie Infektionen der oberen Atemwege oder Magen-Darm-Beschwerden dagegen sind sie natürlich nicht gefeit. Impfungen gegen Katzenschnupfen und Katzenseuche sollten unbedingt regelmäßig aufgefrischt werden. Wenn die Sokoke Freilauf hat, sollte sie außerdem gegen Tollwut und Leukose geimpft werden.

Fellpflege

Das extrem kurze Fell der Sokoke braucht keine besondere Pflege. Dank der fehlenden Unterwolle – und natürlich dank der Sauberkeitsliebe der Katzen selbst – reinigt es sich sozusagen von allein. Gelegentliches Bürsten wird von der Sokoke trotzdem sehr geschätzt. Schließlich sind die sanften Bewegungen der Bürste sehr entspannend.

Ernährung

Wie jede Katze sollte auch die Sokoke ein hochwertiges Katzenfutter erhalten, das sie mit allen wichtigen Nährstoffen und Vitaminen versorgt. Katzen sind von Natur aus Fleischfresser. Eine Nahrung mit einem hohen Fleischanteil (mindestens 60 Prozent) ist notwendig, um ihnen die nötige Menge an tierischen Proteinen zukommen zu lassen.

Eignet sich das Barfen für die Sokoke?

Viele Katzenbesitzer schwören mittlerweile auf das Barfen, der biologisch artgerechten Rohfütterung. Sie beruht auf der ursprünglichen Ernährungsweise von Wildkatzen. Dabei wird rohes Frischfleisch verwendet, das mit Gemüse, Futterölen und anderen Zusätzen ergänzt wird.

Eine gute Kenntnis über den individuellen Nährstoffbedarf der Katze und der in den Lebensmittel enthaltenen Vitamine und Mineralien sollte bei dieser Ernährungsform jedoch vorhanden sein. Nur so können Sie eine ausgewogene Ernährung der Katze garantieren.

Worauf Sie bei der Futterauswahl achten sollten

Alternativ bieten sich auch fertige Barf-Menüs oder Nassfuttersorten für Katzen an, die speziell auf die Bedürfnisse von Katzen zusammengestellt wurden. Achten Sie dabei stets auf eine gute Kennzeichnung sowie eine gute Qualität der Inhaltsstoffe. Fleischabfälle wie tierische Nebenprodukte gehören nicht ins Katzenfutter. Zucker, chemische Konservierungsstoffe oder künstliche Geschmacksverstärker haben darin ebenfalls nichts verloren.

Wer lieber auf Trockenfutter setzt, sollte darauf achten, dass die Katze genügend Flüssigkeit aufnimmt und der Trinkbrunnen oder Wassernapf jederzeit zur Verfügung steht und mit frischem Wasser gefüllt ist.

Qualitativ hochwertige Katzennahrung finden Sie natürlich im Online-Shop von zooplus. Wir haben eine umfangreiche Auswahl – sowohl an Nassfutter als auch Trockenfutter für Katzen.

Was ist beim Kauf einer Sokoke zu beachten?

Der Kauf einer Sokokekatze ist nach wie vor schwierig. Katzenfreunde, die sich für die schöne Afrikanerin interessieren, müssen sich auf eine aufwendige Suche nach einem registrierten Züchter, lange Wege zur Zuchtstätte und lange Wartezeiten auf einen nächsten Wurf einstellen. Der Preis der seltenen Rassekatze ist entsprechend hoch und liegt zwischen 1.000 und 2.000 Euro. Zuchttiere können mitunter noch teurer sein.

Achten Sie beim Kauf unbedingt darauf, dass ein Echtheitszertifikat die Herkunft der Katzen offiziell bestätigt. Da das Tabby-Muster auch bei anderen Katzenrassen vorkommt, soll es vorkommen, dass Katzen einfach als eine seltene Sokoke ausgegeben werden, um diese zu einem höheren Preis zu verkaufen.

Fazit

Wer das Glück hat, diese seltene Katzenrasse zu erleben, wird sie garantiert sofort in sein Herz schließen. Schließlich ist die afrikanische Sokoke nicht nur außergewöhnlich hübsch und exotisch, sondern auch sehr menschenbezogen und lebhaft. Ihre Mitteilungsfreude und ihre Neugierde sind extrem erfrischend und sorgen für viel Unterhaltung im Zusammenleben.

Unsere beliebtesten Beiträge
10 min

Britisch Kurzhaar

Sind Sie auf der Suche nach einer Katze, die Ihre Familie mit ihrem ruhigen und ausgeglichenen Charakter perfekt ergänzt? Dann stehen die Chancen gut, dass Ihre Wahl auf die Rasse Britisch Kurzhaar (BKH) fällt. Unser Rasseportrait stellt Ihnen die Kurzhaarkatzen aus Großbritannien detailliert vor.
9 min

Maine Coon

Die Maine Coon, von ihren Fans auch liebevoll „Coonie“ genannt, gehört zu den beliebtesten Katzenrassen Deutschlands. Typisch für die Maine Coon sind große, spitze Pinselohren, ein dichtes, halblanges Fell und vor allem eine beeindruckende Größe: Bis zu 120 Zentimeter lang kann eine Katze dieser Rasse werden.
12 min

Bengal-Katze

Die Bengal-Katze ist eine wirklich einmalige Katzenrasse. Schließlich ist sie ein “Haustiger”. Die Züchter der Rasse setzen auf ein Quäntchen Wildkatzenblut. Katzenrassen wie Bengal oder Savannah sind der neuste Schrei in der Zuchtwelt! Was macht eine solche Rasse aus? Was muss man bei deren Haltung beachten? Unser Rasseportrait gibt Antworten. Noch Anfang des 19. Jh. waren Großkatzen-Hybride in den europäischen Zoos zu finden. Was sich für die Zoos als nicht praktikabel erwies ging dennoch auf die Kleinkatzenwelt über. Mit immer mehr Begeisterung werden Katzenrassen aus der Verpaarung wilder Katzenarten mit Hauskatzen entwickelt. Das wohl bekannteste Beispiel ist die Bengal. Sie ging aus der Kreuzung einer zahmen, schwarzen Hauskatze mit einer wilden Asiatischen Leopardkatze hervor. Das Ergebnis: Eine Katzenrasse, die mit einem länglichen Körperbau und einer speziellen Fellfärbung überzeugt. Je nach Nähe zu ihren wilden Verwandten benötigt sie manchmal eine erfahrene Hand.