Spondylose bei Katzen Dieser Artikel ist tierärztlich verifiziert

Spondylose bei Katzen

Die Spondylose bei Katzen ist eine Veränderung der Wirbelsäule, die unter anderem bei älteren Katzen auftritt.

30.03.2023 | Die Spondylose bei Katzen ist eine Gelenkerkrankung, die starke Schmerzen verursachen kann. Betroffene Tiere sind deshalb auf die Hilfe ihrer Besitzer angewiesen. Wie Sie Spondylose bei Katzen frühzeitig erkennen und warum die Gelenkprobleme entstehen, erfahren Sie in diesem Artikel.

Wie gefährlich sind Spondylosen bei Katzen?

Die Spondylosis deformans kommt sowohl bei Hunden als auch bei Katzen vor. Sie führt zu degenerativen Veränderungen in der Wirbelsäule. Da die Veränderung über einen langen Zeitraum passiert, zeigen viele betroffene Katzen zu Beginn der Erkrankung nur leichte oder gar keine Krankheitsanzeichen.

Treffen die im Verlauf der Erkrankung wachsenden Knochensporne allerdings auf nahegelegene Nerven, löst dieser Prozess starke Schmerzen aus. In Verbindung mit einem Bandscheibenvorfall treten oft auch andere schwerwiegende Symptome wie plötzliche Lähmungen auf, die einen schweren Notfall darstellen.

Symptome: Wie macht sich eine Spondylose bemerkbar?

Spondylosen bleiben oft ein Leben lang unbemerkt. Nicht selten wird ihr Vorhandensein als Spontanbefund entdeckt, wenn Katzen infolge anderer Erkrankungen zum Röntgen müssen.

Manche Katzen leiden allerdings so stark unter der Krankheit, dass diese früher entdeckt wird. Sind die Nerven oder Bandscheiben gequetscht, zeigen Katzen je nach betroffenem Nerv gelegentlich Inkontinenz oder plötzliche Lahmheit. Dann schwanken sie oder haben einen steifen Gang – manchmal sind sie gar nicht mehr in der Lage, zu gehen.

Sind Spondylosen schmerzhaft?

Schubweise verursachen Spondylosen starke Schmerzen bei den felligen Betroffenen. Das führt dazu, dass manche Katzen während eines Anfalls laut aufschreien. Für Katzenbesitzer erscheinen Spondylosen deshalb besonders schmerzhaft.

Welche Tiere sind besonders betroffen?

Von Spondylosen sind vor allem alte Katzen betroffen. In seltenen Fällen tritt die Knochenveränderung bereits in jungen Jahren auf. Das ist zum Beispiel bei einer starken Überbelastung oder angeborenen Defekten der Knochen der Fall.

Wann sollte ich zum Tierarzt?

Sobald Ihre Katze lahmt oder Schmerzen zeigt, sollten Sie Ihren Tierarzt aufsuchen. Dieser kann die Ursache für die Veränderung herausfinden und schmerzlindernde Maßnahmen veranlassen.

Diagnose: Wie wird eine Spondylose bei Katzen erkannt?

Eine zuverlässige Diagnose der Spondylose erfordert zunächst eine gründliche klinische Untersuchung. Ihr Tierarzt schaut sich Ihre Katze genau an und tastet sorgfältig den Rücken und andere Körperteile ab.

Im Anschluss ordnet der Mediziner aufgrund des typischen klinischen Bilds in der Regel eine Röntgenuntersuchung an, um sich die Wirbelsäule Ihrer Katze genauer anzusehen. Anhand des Röntgenbilds kann der Tierarzt eine Spondylosis deformans meist leicht erkennen.

Um die Erkrankung von anderen abzugrenzen, beurteilt der Arzt das Ausmaß der Erkrankung, indem er folgende Fragen klärt:

  • Sind die Verknöcherungen abgeschlossen?
  • Welche Wirbel sind betroffen?

Therapie: Wie werden Spondylosen bei Katzen behandelt?

Bei der Behandlung von Spondylosen kommen unterstützende Maßnahmen in Betracht, die die Symptome Ihrer Katze lindern sollen. Hilfreich ist etwa eine Schmerztherapie mit Schmerzmitteln. Damit befreien Sie Ihre Samtpfote von den Schmerzen und ermöglichen ihr eine bessere Lebensqualität.

Zusätzlich ist eine Physiotherapie ratsam, um Fehlbelastungen und Verspannungen der Muskulatur zu lindern. Damit die Wirbel entlastet werden, sollte Ihre Katze außerdem gut in Form sein. Vermeiden Sie unbedingt Übergewicht und achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung.

Spondylose bei Katzen Physiotherapie
Physiotherapie hilft vielen alten Katzen mit Spondylose, Arthrose und weiteren Gelenkproblemen.

Ursache: Wie entsteht eine Spondylose bei Katzen?

Im Allgemeinen ist die Spondylose ein Sammelbegriff für degenerative Veränderungen der Wirbelsäule. Die Hauptursache ist der altersbedingte Verschleiß – allerdings können auch Übergewicht oder Überbelastung eine Rolle spielen.

Bei der Spondylose bei Katzen treten hauptsächlich zwei Ereignisse auf, die die Beweglichkeit im Wirbelgelenk beeinträchtigen:

  • Die elastischen Elemente der Wirbelsäule, zu denen Bänder und Bandscheiben gehören, verlieren an Elastizität.
  • Es bilden sich knöcherne Zubildungen (Enthesiophyten), insbesondere an der Unterseite der Wirbelkörper.

Solche Verknöcherungen entstehen immer dort, wo die Belastung am größten ist. Da an den versteiften Wirbeln die Nerven nicht mehr gequetscht werden können, schützt sich der Körper damit im Grunde selbst.

Folgende Arten der Spondylose können bei der Katze auftreten:

  • Bildet sich durch die Verknöcherungen eine sogenannte Knochenbrücke, bezeichnen Tierärzte dies als Ankylose.
  • Treten hierbei Einengungen des Rückenmarks oder Nervenbahnen im letzten Lendenwirbel oder Kreuzbein auf, handelt es sich um das Cauda-Equina-Syndrom (CES).
  • Als Spondyloarthrose verstehen Ärzte wiederum die Beteiligung der kleinen Wirbelgelenke oberhalb der Nervenaustritte.

Prognose: Sind Spondylosen bei der Katze heilbar?

Da es sich um eine chronisch fortschreitende Erkrankung der Gelenke handelt, sind Spondylosen bei Katzen nicht heilbar.

Damit Ihre Samtpfote trotzdem ein angenehmes Leben führen kann, unterstützen Sie sie so gut es geht im Alltag und halten Sie die Anweisungen Ihres Tierarztes und Tierphysiologen ein.

Auf diese Weise können Sie dazu beitragen, die Schmerzen Ihrer Katze einzudämmen.

Vorbeugung: Ist eine Spondylose bei Katzen vermeidbar?

Einer Spondylose lässt sich nicht vollständig vorbeugen, da diese unter anderem eine Begleiterscheinung des Alterungsprozesses ist. Sie tritt zum Beispiel als Folge von Gelenkverschleiß (Arthrose) auf.

Manche Faktoren wie Übergewicht oder eine Überbelastung der Wirbelsäule können Sie allerdings reduzieren, indem Sie folgende Hinweise beachten.

Sorgen Sie für ausreichend viel Bewegung

Freigänger haben normalerweise genug Auslauf. Einer Wohnungskatze sollten Sie jedoch genügend Möglichkeiten zum Spielen bieten und sie dazu animieren, sich regelmäßig zu bewegen. Das gelingt Ihnen beispielsweise mit Katzenspielzeug oder einem Kratzbaum.

Zusätzlich können Sie Ihrer Wohnungskatze beibringen, an der Leine zu laufen. Das ist nicht nur gut für die Gesundheit des Stubentigers, sondern macht auch viel Spaß und stärkt die Bindung.

Vermeiden Sie Überbelastung

Bewegung ja, Überlastung nein. Gönnen Sie Ihrer Katze ausreichend Ruhephasen. Lassen Sie sportliche Aktivitäten aus, sobald Ihre Katze lahmt oder Schmerzen zeigt.


Franziska G., Tierärztin
Profilbild von Tierärztin Franziska Gütgeman mit Hund

An der Justus-Liebig-Universität Gießen wurde ich zur Tierärztin ausgebildet und durfte Erfahrungen in verschiedensten Bereichen sammeln. Seitdem arbeite ich nicht nur als tierärztliche Autorin, sondern auch an meiner Dissertation. Mein Ziel ist es, Tiere vor krankheitserregenden bakteriellen Erregern zukünftig besser zu schützen. Neben meinem tierärztlichen Wissen teile ich meine eigenen Erfahrungen als glückliche Hundebesitzerin. Dadurch kann ich Ängste und Probleme nachvollziehen und zugleich über diese aufklären.


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