Achtung, dieser Zierfisch ist bewaffnet – dabei ist der Schwertträger ein überraschend friedlicher Geselle und vor allem bei Anfängern beliebt. Woher er seinen Namen hat und wie Sie den schönen Fisch am besten pflegen, verrät unser Rasseportrait.
Schwertträger (Xiphophorus hellerii)
© Robert / stock.adobe.com
Entwaffnend schön: der männliche Schwertträger
Inhaltsübersicht
- Aussehen: Wo trägt der Schwertträger sein Schwert?
- Schwertträger-Haltung: Das ist zu beachten
- Ernährung: Was schmeckt dem Schwertträger?
- Gesundheit: Robust oder anfällig?
- Verhalten: Welchen Charakter haben Schwertträger?
- Kauf: Wo kann ich Schwertträger kaufen?
- Herkunft: Woher stammt der Schwertträger?
- Steckbrief des Schwertträgers
Aussehen: Wo trägt der Schwertträger sein Schwert?
Um die wichtigste Frage vorab zu beantworten: Der schlanke Süßwasserfisch trägt seinen nobel klingenden Namen, weil die Schwanzflosse der Männchen am unteren Teil schwertförmig verlängert ist. Das lange, gerade Flossenschwert heißt Gonopodium und ist das Begattungsorgan der Männchen.
Trotz ihrer „Bewaffnung“, die etwa zwei Drittel so lang ist wie ihr Körper, sind die männlichen Zuchtformen mit rund acht Zentimeter Körperlänge kleiner als die Weibchen. Denn die schwertlosen Damen können bis zu zwölf Zentimeter lang werden.
Unterscheiden lassen sich die männlichen und weiblichen Schwertträger erst im Laufe ihres Lebens. Geduld zahlt sich aus: Wenn sich mit der Geschlechtsreife der Männchen aus der Afterflosse das Gonopodium bildet, ist der Unterschied zu den Weibchen kaum zu übersehen.
Welche Schwertträger-Arten gibt es?
In seiner ursprünglichen Wildform schillert der Schwertträger grünlich. Über seinen Körper zieht sich ein hellroter Längsstreifen. Bei den Männchen läuft der Streifen bis ins Schwert, wo er in der Regel in ein kräftiges Gelb übergeht. Bei den Zuchtformen gibt es dagegen eine große Farbvielfalt.
Schwertträger sind lebendgebärende Zahnkarpfen. Zu dieser Art von Fischen gehören auch Guppy, Platy und Molly. Da sich die lebendgebärenden Arten mühelos untereinander kreuzen können, gibt es besonders viele Farbvarianten. Außergewöhnlich schön ist zum Beispiel der Wiener Schwertträger, der von Kopf bis Schwanz feurig rot ist und sogar rote Augen hat.
Schwertträger-Haltung: Das ist zu beachten
Die schönen Zierfische besitzen ein äußerst großes Temperament, insbesondere bei der Balz. Damit die Casanovas entspannt bleiben, sollten mehr Weibchen als Männchen und ausreichend Platz vorhanden sein. Im Idealfall hat das Aquarium eine Länge von mindestens einem Meter.
Nach oben hin sollte es allerdings durch eine Abdeckscheibe begrenzt sein. Denn im Eifer des Gefechts entwickeln Schwertträger eine beeindruckende Sprungkraft. Damit die Weibchen ab und zu eine Auszeit von den Hitzköpfen haben, dürfen Pflanzen als Verstecke nicht fehlen. Hier finden auch Jungtiere Schutz, die sonst schnell von den erwachsenen Tieren gefressen werden.
Auch wenn die aus Fließgewässern stammenden Schwertträger eine üppige Bepflanzung mögen, sollte genügend Raum zum Schwimmen vorhanden sein.
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Vergesellschaftung mit anderen Aquarienbewohnern
Schwertträger sind Schwarmfische, die unbedingt Gesellschaft brauchen. Das gilt vor allem für die Herren, die mit mindestens drei Weibchen zusammengehalten werden sollten. Zwar können die Machtkämpfe unter den Männchen rau sein. Anderen Fischarten gegenüber verhält sich die Art dennoch friedlich – sofern diese dem Temperament der Schwertträger gewachsen sind.
Geeignete Mitbewohner für die schönen Fische mit Schwert sind Guppys oder Mollys. Da der Schwertträger sich hauptsächlich im mittleren Bereich des Aquariums aufhält, kommt er Bodenbewohnern nicht in die Quere.
Tipps für die Schwertträger-Haltung im Überblick:
- Das Wasser im Aquarium sollte leicht hart sein (12 bis 30 Grad deutscher Härte).
- Bei einer Temperatur zwischen 18 und 28 Grad Celsius fühlen sich die Fische am wohlsten.
- Der ph-Wert sollte zwischen 7,0 und 8,3 liegen.
- Auch wenn der Schwertträger gerne Algen nascht, sind eine regelmäßige Reinigung des Aquariums und die gewissenhafte Wasserpflege notwendig.
- Viel Platz, üppige Pflanzen und Gesellschaft sind die wichtigsten Voraussetzungen für glückliche Schwertträger.
- Ein Teilwasserwechsel im Aquarium sollte etwa alle zwei Wochen erfolgen.
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Ernährung: Was schmeckt dem Schwertträger?
Was ihre Ernährung angeht, sind die Zierfische alles andere als wählerisch: Trockenfutter, Frostfutter und Lebendfutter nehmen sie dankbar an. Hin und wieder dürfen sie auch kleingeschnittene Salatblätter oder Gurken naschen.
Die Fütterung kann mehrmals täglich erfolgen. Kontrollieren Sie danach kurz, ob die Tiere brav aufgefressen haben. Bleiben zu viele Futterreste im Aquarium, kann das die Wasserqualität negativ beeinflussen.
Gesundheit: Robust oder anfällig?
Schwertträger sind sehr robuste und pflegeleichte Tiere. Vor typischen Fischkrankheiten wie der Pünktchenkrankheit sind allerdings auch sie nicht sicher. Bei gewissenhafter Pflege und artgerechter Haltung können Sie jedoch das Risiko solcher Krankheiten zumindest reduzieren.
Wie alt werden Schwertträger?
Wenn Sie die Grundregeln der Fischhaltung beachten und unsere Tipps zur Haltung beherzigen, erwartet Ihre Fische ein langes, erfülltes Leben. Gut gepflegte Schwertträger können im Aquarium etwa fünf Jahre alt werden.
Verhalten: Welchen Charakter haben Schwertträger?
Wenn die Männer unter sich sind, bilden sie oft Territorien. Sobald sie ein Weibchen auf dem Radar haben, betreiben sie aggressiven „Wahlkampf“.
Je mehr Männchen zusammenleben, desto friedlicher gehen sie miteinander um, sofern ausreichend Platz vorhanden ist. Trotzdem sollten immer mehr Weibchen als Männchen sich ein Aquarium teilen.
Bei der Fortpflanzung sind die Männchen sehr direkt: Mit der Schnauze tippen sie den Bauch des Weibchens an und signalisieren damit ihr Interesse. Haben sie Erfolg, gebären die Weibchen nach vier bis sechs Wochen bis zu 150 oder mehr Nachkommen – und zwar lebend und nicht als Laich. Die meisten Jungtiere werden gefressen, wenn die Mutter nicht isoliert gebärt.
Kauf: Wo kann ich Schwertträger kaufen?
Wenn Sie als Anfänger in die Aquaristik starten oder Ihr bestehendes Aquarium bereichern wollen, ist der Schwertträger genau der richtige Kandidat dafür. Sie werden im Zoofachhandel, im Online-Handel oder in der Schwertträger-Zucht privater Anbieter fündig.
Da die Zierfische sehr pflegeleicht sind und kaum Ansprüche an Sie stellen, lassen sie sich auch einfach zu Hause züchten. Allerdings gelingt die Schwertträger-Zucht nur, wenn die Jungtiere vor den verfressenen Männchen geschützt sind.
Herkunft: Woher stammt der Schwertträger?
Die Süßwasserfische stammen ursprünglich aus Mexiko und Mittelamerika. Heute ist der Fisch auch in anderen Gebieten der Erde, wie Nordamerika, Afrika und Australien, zu finden. Der Grund: Der Mensch hat die Zierfische immer wieder in natürlichen Gewässern ausgesetzt.
In der Natur leben die Schwertträger in schnell fließenden Gewässern. Dort finden sie oft einen ausladenden Pflanzenbewuchs vor, weshalb sie diesen auch im Aquarium zu schätzen wissen.
Steckbrief des Schwertträgers
- Name: Schwertträger, lateinischer Name: Xiphophorus hellerii
- Größe: Männchen bis zu acht, Weibchen bis zu zwölf Zentimeter (Wildformen sind etwas größer)
- Schwimmzone: mittlerer Bereich
- Haltung: in Gruppen, mindestens vier bis fünf Tiere, möglichst mehr Weibchen als Männchen
- Vergesellschaftung: möglich
- Aquarium: Süßwasser, Mindestlänge ein Meter
- Wassertemperatur: 18 bis 28 Grad Celsius
- Wasserwerte: leicht hartes Wasser, pH-Wert zwischen 7,0 und 8,3
- Futter: Schwertträger fressen alles – Lebend-, Frost- und Trockenfutter
- Schwierigkeitsgrad: einfach, auch für Anfänger