Black Molly

black molly fische

Der tiefschwarze Zierfisch mit samtartigem Glanz ist sowohl bei erfahrenen Aquarianern als auch bei Anfängern äußerst beliebt. Dank seiner friedlichen und robusten Art ist der hübsche Black Molly eine Bereicherung für jedes Aquarium. Auf Temperaturschwankungen reagieren die wärmeliebenden Süßwasserfische jedoch empfindlich.

Geschichte

Fische, die von Kopf bis Schwanzflosse durchgehend schwarz gefärbt sind, findet man in der freien Natur selten. So ist auch der Black Molly keine „natürliche Art“, sondern eine Zuchtform des Spitzmaulkärpflings, der in seiner Wildform eigentlich silbrig-grün schimmert. Der „Wild Molly“ gehört zu den lebendgebärenden Zahnkarpfen und bewohnt langsam fließende Süßwassergewässer in Mittelamerika bis nach Kolumbien und Venezuela. Rein schwarze Fische des seit 1909 bekannten Mollys wurden in den 1930er Jahren zuerst in den USA erfolgreich gezüchtet, von wo aus sie nach Europa und in weitere Teile der Welt exportiert wurden. Heute gehören sie zu den beliebtesten Zierfischen für Süßwasseraquarien und sind dank ihres eleganten schwarzen Schuppenkleides und ihrer friedlichen Art aus den Gesellschaftsbecken nicht mehr wegzudenken.

Aussehen

Die ersten aus den USA importierten Zuchtformen des Black Mollys waren mit einer Länge von 4-6 cm verhältnismäßig klein und besaßen eine kurze, flache und leicht eckige Rückenflosse. Durch zahlreiche Kreuzungen, unter anderem mit Segelkärpflingen, entstanden mit den Jahren viele weitere Molly-Varianten, die sich in Farbe, Größe, Flossenform und Körperproportionen erheblich unterscheiden.

Männchen oder Weibchen?

Die bekannteste Form des Black Mollys ist zweifellos die durchgehend schwarz gefärbte Variante mit spitzem Kopf und einem recht kleinen Maul. Die beliebten Zierfische werden je nach Abstammungslinie 6 bis 10 cm groß, wobei Weibchen etwas größer und rundlicher sind als ihre männlichen Artgenossen. Männchen erkennt man außerdem an der umgeformten Afterflosse, dem so genannten Gonopodium, sowie an der meist größeren Rückenflosse.

Weitere Formen des Black Mollys

Neben den hier beschriebenen schwarzen Mollys gibt es auch silberne, gefleckte und dalmatinerartige Mollys. In den letzten Jahren sind vor allem Kreuzungen mit dem Gold- bzw. Goldstaubmolly beliebt geworden, die eine gelbliche Schwanzflosse und hellere Augen haben. Etwas seltener sind die so genannten Mitternachtsmollys – vom Segelkärpfling abstammende Black Mollys mit einem roten Rand an einer sehr großen Rückenflosse.

Warum ist der Black Molly so beliebt?

Zur Popularität des Black Mollys trug natürlich nicht nur das schöne schwarze Schuppenkleid bei, sondern auch seine friedliebende Art, die ihn zu einem unkomplizierten Bewohner in Gesellschaftsaquarien macht. Der Zierfisch, der kein Schwarmfisch im eigentlichen Sinne ist, jedoch immer in einer Gruppe leben sollte, ist äußerst schwimmfreudig und sorgt in jedem Aquarium für willkommene Abwechslung. Einen weiteren Pluspunkt bei Aquarianern handelte sich der pflanzenliebende Fisch durch seinen Ruf als guter Algenvertilger ein. Immer wieder zupfen die lebhaften schwarzen Fische mit ihrem kleinen, spitzen Maul an Pflanzen und Einrichtungsgegenständen.

Wie pflanzen sich Black Mollys fort?

Black Mollys sind äußerst vermehrungsfreudig. Nach einer aufwendigen Balz befruchten die Männchen die Weibchen mit Hilfe des Gonopodiums, der zum Begattungsorgan umgeformten Afterflosse. Mehrmals im Jahr gebären die Weibchen nach einer Tragezeit von ca. vier Wochen, in denen das Weibchen unförmig dick wird, 30 bis 80 fertig ausgebildete Jungfische. Die quirligen Mini-Black Mollys erkunden gleich nach der Geburt ihre Umgebung und suchen in dichten Pflanzenbeständen Schutz vor Fressfeinden. Schon die jungen Black Mollys zeigen sich recht robust, so dass eine Vielzahl der geborenen Fische die kritischen ersten Wochen überlebt. Im Gegensatz zu anderen, etwas aggressiveren Arten, stellen die älteren Black Mollys den Jungtieren aber auch nur selten nach.

Haltung im Aquarium

Die Haltung von Black Mollys ist recht einfach. Die friedliebenden Schwarzen kommen nicht nur mit vielen anderen Süßwasserfischen gut zurecht, sondern auch mit verschiedenen Lebensbedingungen und Fütterungsarten. Allerdings sollten Halter unbedingt dafür sorgen, dass diese Bedingungen immer gleich sind, denn gegenüber Schwankungen jeglicher Art, sei es in Bezug auf die Wassertemperatur, den Säuregehalt oder den pH-Wert, zeigen sich die dunklen Zierfische sehr empfindlich. Wie viele andere hochgezüchteten Fischformen vertragen sie weder zu hartes noch zu weiches Wasser und auch ein zu hoher Säuregehalt macht den Fischen zu schaffen. Am liebsten mögen Black Mollys eine Wassertemperatur von 26 bis 28 Grad, kommen aber notfalls auch mit leicht kühleren (mindestens 24 Grad) und etwas wärmeren Aquarien-Landschaften (maximal 30 Grad) zurecht. Wichtig ist, dass die gewählte Temperatur stabil bleibt.

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Wie sieht das ideale Aquarium für Black Mollys aus?

Ein weiterer Grund, warum Black Mollys auf der Liste der bekanntesten Zierfische so weit oben stehen, ist, dass sie bereits in kleineren Aquarien ab einer Kantenlänge von 60 cm, das heißt 54 Liter, gehalten werden können. Natürlich gilt auch bei diesen schwimmfreudigen Fischen: je mehr Platz, desto besser. Als Bodengrund empfiehlt sich Kies. Außerdem sollte das Aquarium mit vielen schnellwachsenden Pflanzen begrünt werden, um den Mollys ausreichend Versteckmöglichkeiten zu bieten. Die Blätter der Pflanzen sollten bis in die obere Region des Aquariums reichen, da sich Black Mollys vor allem im mittleren und oberen Bereich des Aquariums bewegen. Auch Steine, die zu kleinen Höhlen aufgebaut werden, nehmen weibliche Mollys als Rückzugsort vor zu aufdringlichen Männchen gerne an. Wurzeln oder andere Einrichtungsgegenstände aus Holz sollten hingegen besser vermieden werden, da der Tanningehalt das Wasser ansäuern kann, was Black Mollys nicht gut vertragen.

Wie viele Black Mollys passen in ein Aquarium?

Ist das Aquarium wie oben beschrieben eingerichtet und Wassertemperatur und -qualität stimmen, steht dem Einzug Ihrer Black Mollys in ihr neues Zuhause nichts mehr im Weg. Sie sollten mindestens eine Gruppe von fünf bis sechs Tieren kaufen, denn auch wenn Mollys keine Schwarmfische sind, brauchen sie Artgenossen, um sich wohlzufühlen. Haben Sie ein kleines Aquarium mit 54-60 Liter, so empfiehlt sich eine Zusammensetzung von einem Männchen und vier bis fünf Weibchen. Mehrere männliche Rivalen auf zu engem Raum könnten Probleme verursachen, denn Molly-Männchen gelten untereinander als leicht streitsüchtig. Bei größeren Aquarien können auch mehrere Männchen gepflegt werden, allerdings sollten die Weibchen immer die Überzahl bilden. Pro weiteres Männchen sollten rund 30 Liter zusätzlich zum Gesamtvolumen eingerechnet werden. In ein 200 Liter-Aquarium können demnach maximal 5 bis 6 Männchen mit einer entsprechenden Menge an Weibchen einziehen.

Die Haltungsempfehlungen für Black Mollys im Überblick

Besonders Neulinge auf dem Gebiet der Hobby-Aquaristik können sich mit den vielen Informationen, die es über Black Mollys zu finden gibt, schnell überfordert fühlen. Doch keine Sorge, die Haltung von Black Mollys ist ganz einfach, wenn Sie ein paar Punkte beachten. Im Folgenden zeigen wir Ihnen deshalb noch einmal die wichtigsten Haltungsanforderungen für Black Mollys im Überblick:

  • Aquariumgröße: mindestens 54 Liter (60 cm Kantenlänge)
  • Wassertemperatur: 24°-28°C
  • pH-Wert: 7-8
  • Gesamthärte: 11-30 °dGH
  • Anzahl der Fische: in einem kleinen Aquarium von 60 cm 1 Männchen mit vier bis fünf Weibchen. In größeren Becken darf die Gruppe größer sein (Weibchen immer in Überzahl)
  • Bodengrund: Kies
  • Pflanzen: Black Molly bevorzugen dichte und hohe Bepflanzungen, setzen Sie deshalb am besten schnellwüchsige Pflanzen. Gut geeignet sind Hornkraut und die pflegeleichte Hygrophila.
  • Futter: Pflanzliches Flockenfutter. Ab und zu können Mückenlarven ergänzt werden.
  • Vergesellschaftung: mit vielen bekannten Süßwasserfischarten, die dieselben Bedingungen an ihre Umgebung stellen und ebenfalls als friedlich gelten. Gut geeignet sind zum Beispiel Panzerwelse, Guppys oder Platys.

Ernährung

Was fressen Black Mollys?

Auch hinsichtlich ihrer Ernährung gelten die beliebten schwarzen Zierfische als pflegeleicht, wobei sie pflanzliche Nahrung eindeutig bevorzugen. Da Mollys ihre Nahrung überwiegend an der Wasseroberfläche aufnehmen, sollte leichtes Flockenfutter mit reinem oder hohem Pflanzen-Anteil verwendet werden, das nicht zu schnell zu Boden sinkt. Lebend– oder Frostfutter, wie zum Beispiel Mückenlarven, mögen sie hin und wieder aber auch gerne. Auch reines Algen-Fischfutter kann zusätzlich angeboten werden. Wichtig ist, dass die Fische nicht überfüttert werden. Zu viel Futter schadet nicht nur den Tieren selbst, sondern kann womöglich das gesamte Ökosystem des Aquariums aus dem Gleichgewicht bringen.

Wie alt werden Black Mollys?

Bei guter Haltung werden Black Mollys drei bis fünf Jahre alt. Damit liegt die Lebenserwartung zwar (wie bei den meisten Zuchtformen) unter der, der wildlebenden Spitzmaulkärpflingen, aber sie ist im Vergleich zu anderen, krankheitsanfälligeren Süßwasser-Zierfischen  eher im oberen Bereich. Gegenüber Krankheiten gelten die schwarzen Zierfische als recht robust, allerdings bleiben natürlich auch Mollys nicht gänzlich von Erkrankungen verschont. Dabei ist vor allem die Pünktchenkrankheit oder Weißpünktchenkrankheit zu nennen. Wie der Name schon sagt, lässt sich dieser so genannte Ichthyo-Befall anhand kleiner weißer Pünktchen auf Flossen oder Haut erkennen. Wird die Krankheit rechtzeitig erkannt, kann sie jedoch gut mit einer Erhöhung der Wassertemperatur sowie einer Salzzugabe bekämpft werden. Hilft dies nicht, gibt es im Zoohandeln zahlreiche Heilmittel gegen Ichthyo.

Was tun, wenn ein Fisch erkrankt?

Ist ein Fisch erkrankt, sollten Sie nicht nur die Krankheit selbst behandeln, sondern auch die Ursachen erkennen und bekämpfen. Gründe für ein geschwächtes Immunsystem und damit eine Erkrankung der Tiere können zum Beispiel schlechte pH-Werte, eine falsche Wasserhärte oder eine zu niedrige Wassertemperatur sein. Black Mollys zeigen Unwohlsein aufgrund fehlerhafter Bedingungen häufig durch schaukelnde Bewegungen an. Falls sie dieses Verhalten bemerken, sollten sie eingreifen. Bei den notwendigen Maßnahmen und Behandlungen sollten Sie immer alle Fische Ihres Aquariums und Ihre jeweiligen Anforderungen im Blick haben. Eine Zugabe von Salz oder eine Erhöhung der Temperatur sollte zum Beispiel auch von den anderen Arten vertragen werden.

Wie oft muss das Aquarium gereinigt werden?

Natürlich sollten Sie nicht immer warten, bis es Ihren Fischen schlecht geht. Eine regelmäßige Reinigung und Überprüfung der Wasserwerte hilft, das Aquarium am Laufen zu halten. Wechseln Sie einmal pro Woche ca. 10 bis 30 Prozent und führen Sie alle zwei bis drei Wochen einen größeren Wasserwechsel von 30 bis 50 Prozent durch. Achten Sie darauf, dass das frische Wasser dieselbe Temperatur hat, wie das vorhandene, damit die Fische keinen Temperaturschwankungen ausgesetzt sind. Reinigen Sie regelmäßig den Filter und halten Sie Wände und Einrichtungsgegenstände sauber. Testen Sie außerdem immer wieder die Wasserqualität mit einem Teststreifen oder einem digitalen Wassertester, so können Sie sicher sein, dass das Klima in Ihrem Aquarium stimmt. Auch hoch- und schnellwachsende Pflanzen, wie sie die Black Mollys lieben, helfen das Aquarium in einem gesunden Gleichgewicht zu halten.

Mit welchen Zierfischen verträgt sich der Black Molly?

Black Mollys sind äußerst friedfertige Fische, die sich mit den meisten Arten bedenkenlos zusammenbringen und vergesellschaften lassen. Wichtig ist, dass alle Fische, die in einem Aquarium zusammenleben dieselben Anforderungen an Wasser, Licht, Temperatur und Pflanzen stellen. Außerdem sollten die Fischarten möglichst unterschiedliche Wasserregionen bevölkern. Sehr gut eignen sich in diesem Zusammenhang bodenlebende Welse oder Fächergarnelen. Aber auch mit anderen Süßwasserfischen, wie die bekannten Platys, Guppys, Salmler, Skalare oder auch einem Siamesischen Kampffisch gibt es für gewöhnlich keine Probleme. Schwieriger könnte es lediglich mit größeren, sehr lebhaften Fischen, wie etwa den Buntbarschen werden, denn Black Mollys neigen dazu, scheu zu werden.

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