Ist Ihre Katze häufig schlapp und hat Fieber, sollten Sie auf jeden an die Katzenleukose (FeLV) denken. Doch was sind die Ursachen für FeLV und wie ist die Prognose? Alle Antworten auf diese Fragen finden Sie in diesem Artikel.
Leukose bei Katzen (FeLV)
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Leukose bei Katzen ist eine sehr ernstzunehmende Krankheit.
Inhaltsübersicht
- Wie gefährlich ist die Leukose für meine Katze?
- Symptome: Welche Anzeichen treten bei der Katzenleukämie auf?
- Diagnose: Wie wird Leukose bei Katzen nachgewiesen?
- Therapie: Wie wird Leukose bei Katzen behandelt?
- Prognose: Wie stehen die Heilungschancen bei der Katzenleukose?
- Ursachen: Wie bekommen Katzen Leukose?
- Vorbeugung: So schützen Sie Ihre Katze vor FeLV
Wie gefährlich ist die Leukose für meine Katze?
Die Leukose der Katze zählt zu den gefürchtetsten Krankheiten. Nach anfänglichen allgemeinen Symptomen entwickeln Katzen häufig Krebs und andere Begleiterkrankungen. An FeLV erkrankte Katzen sterben meist innerhalb von drei Jahren.
Symptome: Welche Anzeichen treten bei der Katzenleukämie auf?
Abhängig vom Immunstatus, dem Virustyp und dem Stadium reagieren Katzen unterschiedlich auf die Katzenleukose (auch Katzenleukämie genannt). Anfangs leiden die betroffenen Katzen meist nur unter Allgemeinsymptomen wie:
- Schwäche,
- Fieber,
- entzündete, rote Maulschleimhaut.
FeLV-spezifische Krankheitszeichen
Mehrere Monate danach treten dann sogenannte FeLV-assoziierte Krankheiten auf, die verschiedenste Organe schädigen. Es kommt zum Beispiel dazu, dass das Knochenmark nicht mehr genügend Blutzellen bildet (Knochenmarkssuppression).
Das wiederum ruft eine Blutarmut (Anämie) und Immunsuppression hervor. In der Folge können diese Symptome auftreten:
- schlechte Wundheilung,
- vermehrte Ohrentzündungen,
- mattes Haarkleid.
Anfälligkeit für weitere Erkrankungen
Damit steigt das Risiko für bakterielle und virale Sekundärinfektionen sowie für Erkrankungen der Augen, der Nieren und des Magen-Darm-Trakts.
Ebenfalls neigen Katzen mit Katzenleukose dazu, an Krebs (z. B. Lymphosarkom oder Fibrosarkom) zu erkranken. Totgeburten, vergrößerte Lymphknoten und Atemwegsprobleme sind neben Leberschäden und nervalen Symptomen weitere mögliche Komplikationen.
Diagnose: Wie wird Leukose bei Katzen nachgewiesen?
Tierärzte benötigen meist viel Zeit, um die Katzenleukose von ähnlichen Krankheiten (z. B. Katzenaids (FIV) oder Tumorerkrankungen) sicher abzugrenzen. Ein wichtiger Anhaltspunkt dafür ist der Impfstatus Ihrer Katze.
Ist sie nicht geimpft, untersucht der Tierarzt Ihre Katze gründlich und entnimmt ihm Blut. Mit einem Schnelltest kann er prüfen, ob sich die Viren momentan im Blutkreislauf Ihrer Katze befinden.
Fällt der Schnelltest negativ aus, heißt das jedoch nicht, dass Ihre Katze FeLV-negativ ist. Es kann nämlich sein, dass sich die Viren im Knochenmark verstecken. In diesem Fall kann nur die PCR-Methode (Polymerase Kettenreaktion) die DNS der Viren nachweisen.
Therapie: Wie wird Leukose bei Katzen behandelt?
Leider gibt es derzeit noch kein Heilmittel gegen Leukose bei Katzen. Um die klinischen Symptome jedoch lindern zu können, greifen Tierärzte auf unterstützende Maßnahmen zurück. Dazu zählen:
- antivirale Medikamente und Chemotherapeutika
- Antibiotika oder Antimykotika im Falle von Sekundärinfektionen
- Flüssigkeits- und Elektrolyttherapien per Infusion
Tierärzte empfehlen außerdem eine ausgewogene Ernährung.
Mit welchen Behandlungskosten muss ich rechnen?
Die Kosten bei einer FeLV-Erkrankung richten sich nach den erforderlichen Untersuchungen und der Medikation. Auftretende Komplikationen können zusätzliche Kosten erzeugen. Insgesamt können im Rahmen einer Therapie mehrere Hundert Euro anfallen.
Prognose: Wie stehen die Heilungschancen bei der Katzenleukose?
Hat sich Ihre Katze mit FeLV angesteckt, ist aber allgemein gesund, kann sie die Viren in der Regel bekämpfen. Ist das Immunsystem Ihrer Katze hingegen zu schwach, kann es zum Ausbruch der Erkrankung kommen.
In diesem Fall müssen Sie damit rechnen, dass Ihre Katze innerhalb von etwa drei Jahren verstirbt. Lassen Sie sich in jedem Fall von Ihrem Tierarzt beraten, um das Leid Ihrer Katze zu lindern.
Ursachen: Wie bekommen Katzen Leukose?
Als Leukose oder Leukämie (griechisch: leukos – weiß / haima – Blut) bezeichnen Spezialisten eine Krebserkrankung, die eine übermäßige Produktion unreifer und veränderter weißer Blutzellen (Leukozyten) hervorruft.
Bei Katzen spielt das weltweit vorkommende und krebserregende Feline-Leukämie-Virus (FeLV) eine besondere Rolle bei der Krankheitsentstehung der Katzenleukämie. Doch ob eine FeLV-Infektion überhaupt zu einer Erkrankung führt, hängt von dem Immunstatus Ihrer Katze, dem Virustyp (a, b und c) und der aufgenommenen Virusmenge ab.
Ansteckung: Wie infizieren sich Katzen mit dem Felinen-Leukämie-Virus?
Jungkatzen und Freigänger sind sehr anfällig für eine Ansteckung mit Leukose. Besonders häufig infizieren sich Katzen an Orten, an denen viele Katzen zusammenkommen – etwa in Tierheimen, bei Katzenausstellungen oder in Mehr-Katzen-Haushalten. Dort ist die Viruslast potenziell besonders hoch.
Katzen stecken sich dabei per direkten Kontakt zu kontaminiertem Nasensekret, Kot und Urin, Speichel, sowie Augenausfluss und Milch an. Revierkämpfe spielen hier eine besondere Rolle.
Zusätzlich können sich Katzen aber auch über indirekten Kontakt zu Katzentoiletten oder Futterplätzen mit FeLV anstecken. Die Leukämie-Viren übertragen sich außerdem über die mütterliche Gebärmutter auf Feten. Eine Ansteckung kann teilweise Monate bis Jahre dauern.
Das Ansteckungsrisiko der Katze nimmt mit zunehmendem Alter ab. Es kann sich sogar eine Altersimmunität entwickeln.
Verlauf einer Leukose-Erkrankung bei Katzen
Hat sich eine Katze mit dem Leukosevirus infiziert, verläuft die weitere Erkrankung in vier Stadien:
Gelangen die Viren in das Lymphsystem, können sie sich von hier aus über das Blut im Körper verteilen. In dieser Phase können gesunde Katzen das Virus bekämpfen.
Mehrere Wochen lang zirkulieren die Viren in den Blutbahnen. Über Sekrete und Exkrete scheidet die infizierte Katze die Viren aus. Auch in dieser Phase sind die Viren bekämpfbar.
Immunschwache Tiere entwickeln in dieser Phase das klinische Bild der Katzenleukose. Die Viren verbleiben im Knochenmark und lassen sich kaum noch durch das Immunsystem eliminieren.
Die Katze scheidet Viren erneut massiv aus, bevor sie an den Folgen der Erkrankung stirbt.
Vorbeugung: So schützen Sie Ihre Katze vor FeLV
Wollen Sie demnächst ein junges Kätzchen anschaffen oder haben Sie kürzlich eine Katze aufgenommen, sollten Sie folgende Punkte beachten:
Impfen lassen
Möchten Sie Ihre Katze vor dem Felinen Leukämievirus schützen, sollten Sie sie vom Tierarzt impfen lassen.
Für einen guten Schutz gegen FeLV spritzt der Tierarzt die Impfdosis zweimal – ab der neunten Lebenswoche und drei bis vier Wochen später. Danach muss der Impfschutz jährlich aufgefrischt werden.
Untersuchungen haben gezeigt, dass ältere Katzen nicht mehr so anfällig für eine Leukoseinfektion sind. Deshalb gilt derzeit als Empfehlung, nur Katzen bis zu einem Alter von etwa sieben Jahren regelmäßig zu impfen.
Danach muss individuell, abhängig von den Lebensumständen, entschieden werden, ob eine Impfung weiterhin notwendig ist. Ihr Tierarzt berät Sie gerne dazu.
Positiv getestete Katze im Haushalt
Ist Ihre Katze bereits positiv getestet, kann die Impfung nicht mehr ausreichend wirken. Daher ist es sinnvoll, nur im Anschluss an einen negativen Leukosetest zu impfen.
Leidet Ihre Katze bereits unter FeLV, sollten Sie folgende Vorsichtsmaßnahmen zum Schutz von anderen Katzen dringend beachten:
- Lassen Sie andere Tiere in Ihrem Haushalt auf eine Infektion mit FeLV untersuchen.
- Trennen Sie erkrankte Katzen von gesunden Tieren.
- Reinigen und desinfizieren Sie regelmäßig kontaminierte Plätze und Gegenstände (z. B. die Katzentoilette, den Futternapf und die Wasserschalen).
Quellen:
- Hans Lutz / Barbara Kohn / Franck Forterre (Hg.): Krankheiten der Katze, 6. Aufl., Thieme 2019
- Wilfried Kraft / Johannes Hischberger: Kleintierkrankheiten. Band 1. Innere Medizin, 3. Aufl., Ulmer 2000
- Theresa Olivia Susanne Englert: Feline Leukämievirusinfektion bei Katzen in Süddeutschland, Dissertation LMU München 2014 (Online-Version)