Besteht der Verdacht, dass Ihre Katze an einer Schilddrüsenunterfunktion leidet, kann der Tierarzt dies mit verschiedenen Nachweisverfahren bestätigen. Allerdings kann es einige Zeit dauern, bis Sie einen zuverlässigen Nachweis erhalten, da verschiedene Ungewissheiten den Befund erschweren.
Blutuntersuchung
Da bei einer Hypothyreose zu wenig Schilddrüsenhormone im Blut vorhanden sind, sind nach einer Blutuntersuchung niedrigere Schilddrüsenhormonkonzentrationen zu erwarten:
Form |
TSH |
T3 |
Freies T3 |
T4 |
Freies T4 |
Primär |
erhöht |
erniedrigt |
erniedrigt |
erniedrigt |
erniedrigt |
Sekundär |
erniedrigt |
erniedrigt |
erniedrigt |
erniedrigt |
erniedrigt |
Hinweis: „Freie“ Schilddrüsenhormone sind die freien Anteile der Schilddrüsenhormone, die nicht an Plasmaeiweiße gebunden sind.
Schwierigkeiten bei der Diagnostik anhand des Bluts
Es gibt einige Faktoren, die eine Diagnose der Schilddrüsenunterfunktion bei der Katze erschweren:
- Da T4 auch bei anderen Erkrankungen wie dem Euthyroid-Sick-Syndrom unter den Referenzbereich fallen kann, ist ein Abfall dieses Hormons nicht sofort ein Beweis für das Vorliegen einer Hypothyreose. Bei der Bestimmung des freien T4 (fT4) können Katzen mit Euthyroid-Sick-Syndrom falsch erhöhte oder falsch erniedrigte fT4-Werte aufweisen.
- Zur Bestimmung des TSH-Werts verwenden Tierärzte in der Regel einen auf Hunde spezialisierten TSH-Test, da dieser für Katzen noch nicht im Handel erhältlich ist (Stand 03/23). Ab und zu ist deshalb die Durchführung eines TSH-Stimulationstests erforderlich.
Bildgebende Untersuchungen
Ihr Tierarzt kann mit Hilfe bildgebender Verfahren angeborene Schäden an der Schilddrüse feststellen. Dazu bieten sich Röntgenuntersuchungen oder eine Szintigrafie an.
- Mit Hilfe einer Röntgenuntersuchung kann der Tierarzt ein verzögertes Wachstum der langen Röhrenknochen und Wirbelkörper nachweisen. Auch ein Blick auf die Epiphysen (die Knochenenden der langen Knochen) ist hilfreich. Bei der angeborenen Form der Krankheit sind diese meist missgebildet.
- Die Schilddrüsenszintigrafie ist vergleichsweise kompliziert und nicht immer zuverlässig. Dabei injiziert der Tierarzt Ihrer Katze eine radioaktiv markierte Substanz (Marker), die sich in der Schilddrüse anreichert. Eine Gammakamera zeichnet anschließend die von den Radionukliden ausgehende Strahlung auf. Ein spezielles Computerprogramm setzt die Bilder zusammen, sodass der Tierarzt das Organ genauer betrachten kann.