9 Dinge, die nicht in Ihr Aquarium gehören

Aquarium in einer Wohnung

Als Neuling in der Aquaristik gehören Anfängerfehler dazu. Das ist nicht weiter schlimm, schließlich steht jeder einmal am Anfang. Mit einem kleinen Ratgeber wollen wir Ihnen aber den Einstieg etwas erleichtern: Damit sich Ihre Zierfische, Wirbellosen und Pflanzen im Aquarium rundum wohlfühlen, zeigen wir Ihnen neun Dinge, die Sie nicht tun sollten und die nicht in Ihr Aquarium gehören.

Ein Übermaß an Fischfutter

Fische haben kein Sättigungsgefühl und fressen daher immer munter weiter. Schnell schließen wir falsche Schlüsse daraus und geben zu viel Futter ins Becken. Ein Überangebot an Nahrung kann sich jedoch negativ auf die Wasserqualität im Aquarium auswirken.

Und auch die Gesundheit Ihrer Fische kann darunter leiden. Denn überfütterte Fische sind krankheitsanfälliger. Zudem neigen manche Fischarten zu starkem, belastenden Wachstum, wenn sie ständig mit einem Überangebot an Nahrung versorgt werden.

Ein Anzeichen von Überfütterung sind übrigens Futterreste, die einige Zeit nach der Futtergabe immer noch im Wasser herumschweben.

Wie füttere ich Fische richtig?

Um eine Überfütterung Ihrer Aquarienfische zu vermeiden, sollten Sie Ihren Aquarienbewohnern nur so viel Futter geben, wie diese in wenigen Minuten fressen können.

Die Fütterung Ihrer Lieblinge sollte zudem nicht einmal am Tag, sondern mehrmals täglich in kleinen Mengen erfolgen. Um das richtige Maß an Futter zu finden, können Sie einen Dosierlöffel oder Futterspender zur Hilfe nehmen. Außerdem tut es Ihren Fischen gut, wenn Sie einen Tag in der Woche fasten.

Zu wenig Aquarienpflanzen

Aquarienpflanzen sind nicht nur schön anzusehen, sie erfüllen auch viele wichtige Aufgaben im Wasser. Gerade Anfängern erleichtert daher eine gute Bepflanzung den Einstieg in die Aquaristik.

Denn die richtigen Pflanzen …

  • … sorgen für ein stabiles biologisches Gleichgewicht.
  • … filtern Schadstoffe aus dem Wasser.
  • … fördern den Sauerstoffgehalt im Wasser.
  • … verhindern ein Übermaß an Algen.
  • … bieten Lebensräume, Rückzugsorte und einen Laichgrund für Fische.
  • … können als Nahrungsquelle dienen.

Bei der Auswahl der Pflanzen sollten Sie vor allem auf die Bedürfnisse Ihrer Fische achten. Auch eine sinnvolle Struktur ist wichtig. Nur so können Sie Ihrem Aquarium eine besonders schöne Optik verleihen.

Daher sollen niedrige Bodendecker, wie etwa das Kubanische Perlkraut, stets in den Vordergrund gesetzt werden. Dort können sie sich entfalten, ohne dass sie die Sicht auf Ihre Aquarienbewohner versperren. Halbhohe Mittelgrundpflanzen umsäumen ergänzend dazu Freiräume und die Seiten des Beckens. Große Pflanzen – zum Beispiel Steinfarne oder Echinodore – wirken im Hintergrund.

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Algen im Aquarium

Ob Grünalgen, Blaualgen oder Rotalgen: In Aquarien werden sie nicht gern gesehen. Sie trüben das Wasser und hinterlassen unansehnliche Beläge auf Pflanzen, Bodengrund, Dekoration sowie Aquarienwänden. Ein übermäßiges Algenwachstum kann immer dann entstehen, wenn ein Ungleichgewicht in Ihrem Aquarium herrscht, etwa durch:

  • zu viele Nährstoffe
  • Sauerstoffmangel
  • schlechte Wasserqualität
  • zu starkes oder schwaches Licht
  • zu wenig Bepflanzung

Wie können Sie Algen im Aquarium verhindern?

Wenn Algen in Ihrem Aquarium überhandnehmen, sollten Sie handeln. Im Idealfall schon bevor ein starkes Wachstum entsteht.

  • Kontrollieren Sie regelmäßig die Wasserwerte.
  • Sorgen Sie für ausreichende Bepflanzung.
  • Nehmen Sie regelmäßige Teilwasserwechsel vor.
  • Reinigen Sie den Wasserfilter.
  • Achten Sie auf eine gemäßigte Anzahl an Fischen.
  • Halten Sie Maß bei der Fütterung.
  • Setzen Sie bestimmte Fischarten, Garnelen und Schnecken als Algenfresser ein.

Sollten Sie das Algenproblem dennoch nicht in den Griff bekommen, empfehlen wir eine Wasseranalyse und im äußersten Notfall den Einsatz von Mitteln zur Algenbekämpfung.

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Unzureichende Aquarium-Beleuchtung

Licht ist für ein gutes Pflanzenwachstum und für das Wohlbefinden der Aquarienfische sowie vieler Mikroorganismen unentbehrlich. Ihre Fische benötigen Licht für die Bildung von Vitamin D3, die Skelettbildung sowie für Haut und Stoffwechselprozesse. Zudem brauchen die Pflanzen in Ihrem Aquarium Licht für die Photosynthese, wodurch Sauerstoff entsteht.

Zu schwaches Licht kann dazu führen, dass sich Ihre Pflanzen im Aquarium nicht gut entwickeln und die Gesundheit Ihrer Fische beeinträchtigt wird. Eine zu starke Beleuchtung hingegen fördert die Algenbildung im Becken.

Welche ist die richtige Beleuchtung im Aquarium?

Bei der Beleuchtung für Ihr Aquarium haben Sie die Wahl zwischen Leuchtstoffröhren, Halogenlampen, HQL-Lampen und LED-Leuchten. Günstig für das Pflanzenwachstum ist die Kombination von mehreren Lichtfarben, die dem Sonnenlicht besonders nahekommt. Zudem sollten Sie die Beleuchtungsdauer über eine Zeitschaltuhr regeln.

Um die richtige Lichtintensität für Ihr Becken zu wählen, können Sie sich an diesen Werten orientieren: Pro Liter Wasser brauchen Sie 0,4 bis 0,7 Watt oder 30 bis 50 Lumen. Darüber hinaus benötigen Sie pro zehn Zentimeter Wassertiefe eine Leuchtstoffröhre.

Sauerstoffmangel

Fische, Pflanzen und Mikroorganismen benötigen Sauerstoff zum Leben. Ideal ist eine Sauerstoffsättigung von über 80 Prozent im Aquarium; unter 50 Prozent kommt es zu gesundheitlichen Problemen der Fische.

Ein Sauerstoffmangel kann unter anderem durch folgende Faktoren hervorgerufen werden:

  • Überbesatz an Fischen
  • zu hohe Temperaturen
  • Überfütterung
  • zu wenig Wasserpflanzen
  • Algen

Denn Kot und Urin der Fische, Futterreste und abgestorbene Pflanzenteile zersetzen sich im Wasser zu Schadstoffen wie giftigem Nitrit. Zwar wird es durch Bakterien zu Nitrat abgebaut wird, doch wird dabei Sauerstoff verbraucht.

Wie schaffen Sie ideale Wasserwerte im Aquarium?

Mit ein paar Maßnahmen sorgen Sie für eine stabile Sauerstoffsättigung in Ihrem Aquarium:

  • gute Belüftung
  • regelmäßiger Teilwasserwechsel
  • Filterpflege
  • optimale Beleuchtung
  • mehr Pflanzen

Selbst gesammelte Aquarium-Dekoration

Eine möglichst naturnahe Aquarieneinrichtung ist der ganze Stolz vieler Aquarienliebhaber. Doch Vorsicht! Alle in der Natur gesammelten Steine, Muscheln oder Wurzelhölzer können Stoffe ans Becken abgeben und somit die Wasserqualität und die Gesundheit Ihrer Aquarienfische beeinflussen.

Auch wenn die am Strand gesammelten Steine und Muscheln ganz wunderbar in Ihrem Aquarium zur Geltung kommen würden, sollte Ihnen das Risiko zu groß sein. Denn sie können womöglich durch Schmutz, Kalk, Bakterien, Öl oder gar Schwermetalle das Gleichgewicht Ihres Aquariums schädigen. Obwohl es die Möglichkeit gibt, Steine auf Kalk oder Öl zu testen, raten wir Ihnen handelsübliche Dekoration zu verwenden.

Auch bei gesammeltem Wurzelholz sollten Sie vorsichtig sein, denn die Hölzer aus der Natur können Fäule enthalten.

Im zooplus Online-Shop wartet eine große Auswahl an Dekoration für Ihr Aquarium auf Sie.

Fischkrankheiten

Ob Flossenfäule, Weißpünktchenkrankheit oder Fischläuse: Durch die richtige Pflege und optimale Ernährung können Sie Ihre Fische vor Krankheiten schützen. Doch auch dann können Fische hin und wieder krank werden. Vor allem durch Neukauf von Fischen werden Krankheitserreger (Parasiten, Bakterien) ins Aquarium eingeschleppt.

Wie behandeln Sie Fischkrankheiten?

Je früher Sie die Erkrankung Ihrer Pfleglinge erkennen und je früher die Behandlung erfolgt, umso besser stehen die Chancen für Ihre Fische, wieder gesund zu werden.

Das können Sie tun:

  • Medikamente aus dem Zoofachhandel
  • Quarantänebecken
  • Auf gute Wasserqualität und eine ausgewogene Ernährung achten
  • Fische dauerhaft beobachten

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Hand mit einem Kescher im Aquarium
Reinigen Sie täglich Ihr Aquarium mit einem Kescher, um Pflanzen- und Futterreste zu entfernen.

Falsche Aquarium Pflege

Die korrekte Pflege Ihres Aquariums wirkt sich unmittelbar auf das Wohlbefinden Ihrer Aquarienbewohner aus. Doch es kommt auf das richtige Maß an: Zuviel Pflege kann wiederum das Gleichgewicht in Ihrem Aquarium negativ beeinflussen.

Tipps zur Pflege Ihres Aquariums:

  • Eine Filterung gehört in jedes Aquarium: Hier siedeln sich Mikroorganismen an, die Schadstoffe aus dem Wasser abbauen.
  • Vermeiden Sie zu häufiges und gründliches Reinigen des Filtermaterials. Nützliche Mikroorganismen werden dabei entfernt.
  • Reinigen Sie täglich das Aquarium mit einem Kescher, um Pflanzen- und Futterreste zu entfernen.
  • Führen Sie regelmäßig einen Teilwasserwechsel durch.
  • Prüfen Sie wöchentlich die Wasserwerte.
  • Nutzen Sie einen Reinigungsmagneten oder einen Klingen-Scheibenreiniger, um die Innenseiten der Aquarienscheiben zu säubern.
  • Reinigen Sie den Bodengrund mit einem Mulmsauger.
  • Um Kalkränder zu entfernen, sollten Sie ausschließlich spezielle Reinigungstücher für das Aquarium nutzen.

Unpassender Fischbesatz

Fischarten stellen sehr unterschiedliche Anforderungen an ihren Lebensraum. So passen Süßwasser- nicht zu Salzwasserfischen, genauso wenig wie Warmwasser- zu Kaltwasserbewohnern. Aber das ist natürlich noch nicht alles, was Sie beim Besatz Ihres Aquariums beachten sollten.

Selbst Fische, die aus ähnlichen Biotopen stammen, verhalten sich in einem Aquarium häufig ganz anders und können nicht immer miteinander vergesellschaftet werden. So gibt es Arten, die Reviere bilden, aber auch Raubfische, Einzelgänger und Schwarmfische sowie nachtaktive und tagaktive Vertreter.

Achten Sie bei der Auswahl Ihrer Zierfische zudem auf die Wasserregionen, in denen sie leben. Einige Fischarten sind Bodenbewohner, andere wiederum bevorzugen mittlere oder obere Wasserschichten. Im Idealfall halten sich die Fische in Ihrem Aquarium in unterschiedlichen Wasserbereichen auf.

Welche Zierfische passen zusammen?

Im Handel finden Sie viele Zierfischarten, die Sie in einem Gesellschaftsbecken bedenkenlos zusammen halten können. Erkundigen Sie sich über die Gewohnheiten der Fische. Porträts zu vielen Zierfischarten finden Sie auch im zooplus Magazin.

Fazit: Aquarium richtig planen und pflegen

Wenn Sie die Aquaristik gerade neu für sich entdeckt haben, können Anfängerfehler Ihren Enthusiasmus schnell auf die Probe stellen. Lassen Sie sich davon aber bitte nicht entmutigen. Schließlich wachsen wir an unseren Aufgaben. Schon bald werden Sie die nötige Routine und hilfreiches Fachwissen erlangt haben.

Wenn Sie von Anfang an stabile Lebensbedingungen in Ihrem Aquarium schaffen und unsere Tipps beherzigen, steht der Begeisterung für Ihr neues Hobby nichts mehr im Wege.

Literatur:
Jeremy Gay: 1×1 der Aquaristik, Kosmos Verlag
Angela Beck: Aquarium. Einrichtung – Pflege – Fischauswahl, Kosmos Verlag

Internet:
Verband Deutscher Vereine für Aquarien- und Terrarienkunde (VDA)

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