Einst treuer Gefährte von Nomadenstämmen, hat sich der elegante Azawakh im Laufe der letzten Jahrzehnte mehr und mehr zum beliebten Windhund entwickelt, der auch in Europa regelmäßig anzutreffen ist.
Bereits auf den ersten Blick erkennen auch die meisten Laien im Azawakh einen Windhund. Der sehnige, sehr schlanke und feingliedrige Körper sitzt auf hohen Beinen. Dreieckige Schlappohren umrahmen einen schmalen Kopf mit langem Fang. Seine Rute ist tief angesetzt und läuft schlank aus. Knochen und Muskulatur sind unter der trockenen Haut gut sichtbar. Bei einer Schulterhöhe von bis zu 74 cm bei Rüden und bis zu 70 cm bei Hündinnen bringt der Azawakh rund 25 beziehungsweise 20 Kilogramm auf die Waage. Die sehr schlanke Optik ist im Rassestandard festgeschrieben. Allerdings rührt diese bei in Afrika lebenden Azawakhs meist von einem entsprechenden Ernährungszustand her, der auf wenig Flüssigkeit und Mangelernährung basiert. Im Umkehrschluss haben ausgewogen ernährte Azawakhs auf Ausstellungen darum meist wenig Chancen auf eine gute Platzierung. Die Farbe des kurzen, dünnen Haarkleids ähnelt den Farben der Wüste und changiert zwischen einem Sandton bis hin zu einem dunklen Rot, dabei sind helle Abzeichen erwünscht.
Geschichte
Allrounder der Wüste
Bereits vor Jahrtausenden wurden dem heutigen Azawakh ähnliche Vierbeiner auf Höhlenmalereien verewigt. Der ausdauernde Jäger war lange Zeit Gefährte der Fulani sowie der Tuareg in der südlichen Sahara, weswegen er auch „Tuareg-Windhund“ genannt wird. In dem kargen, trockenen Gebiet jagt er Antilopen, Gazellen und kleinere Tiere wie Hasen bei Hetzjagden. Zudem bewacht er die Herden und Zelte der Nomaden. Die Rassebezeichnung „Azawakh“ leitet sich von dem Azawakh-Tal im Grenzgebiet zwischen Mali und Niger ab – diese Region gilt als Wiegestätte der Rasse. Die Tuareg selbst nennen ihren Gefährten teils einfach „Idi“, was schlicht „Hund“ bedeutet. Dies ist außerdem der Tatsache geschuldet, dass neben dem Urtyp des Azawakh kaum eine andere Hunderasse in diesem Gebiet gehalten wird. Seinen Weg nach Europa fand dieser stolze und ursprüngliche Wüstengefährte in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts. Die FCI einigte sich erst im Jahre 1981 auf einen allgemeinen Standard für die Rasse, der jedoch in den Folgejahren einigen Änderungen unterworfen war – beispielsweise gab es bezüglich der Fellfarben inklusive der Verteilung der weißen Flecken immer wieder Kontroversen. War der Azawakh bei seinem Eintreffen in Europa noch eine Rarität, hat er sich innerhalb der Windhunde-Familie mittlerweile bewährt und verhältnismäßig viele Anhänger gefunden. Obwohl die Rasse ursprünglich aus Mali stammt, hat heute Frankreich das Patronat über die Zucht des Azawakh.
Sensibler Charakter
Der Azawakh ist ein kleines großes Sensibelchen: Er reagiert schnell auf die Stimmungen seiner Bezugspersonen und benötigt daher eine ruhige, gelassene Führung. Nach entsprechender Sozialisierung und Prägung geht er zwar eine enge Bindung zu seinem zweibeinigen Rudel ein, wird jedoch Fremden gegenüber distanziert bleiben. Meist bindet er sich besonders eng an eine einzelne Person, mit der er dann auch gerne schmust und kuschelt. Wer einen aufgeschlossenen Gute-Laune-Hund für jede Lage möchte, der ist mit dem Azawakh falsch beraten. Er saugt die Stimmung seiner Umgebung regelrecht auf und verhält sich entsprechend. Eine harte Behandlung oder unangemessene Reaktionen wird der stolze Vierbeiner nie vergessen. Aufgrund seiner ursprünglichen Aufgaben als Wachhund und Jagdgefährte ist der Azawakh durchaus territorial veranlagt und neigt zum Jagen.
Die Erziehung des Azawakh
Als ursprünglicher Hund benötigt er eine frühe Prägung auf fremde Menschen, Artgenossen und überhaupt an Situationen aus dem Lebensalltag, sonst wird er als erwachsener Vierbeiner eigenbrötlerisch und unsicher. Zwar trifft dies grundsätzlich auf jeden Hund zu, der Azawakh jedoch benötigt eine besonders gut geplante Prägungsphase. Dringend zu empfehlen ist darum der Besuch einer Hundeschule inklusive Welpenspielstunde – hier stärken Sie die soziale Ader Ihres tierischen Gefährten. Da er sehr sensibel auf Ihre Stimmungen reagiert, weiß er auch schnell, auf welche „Knöpfe“ er drücken muss, um Sie zu beeinflussen – seien Sie darum gleich stets vom Welpenalter an konsequent. Eine starke, sprich: konsequente Führung in Kombination mit sanfter Erziehung und vielen vertrauensbildenden Übungen sind der Weg zum Erfolg.
Gesundheit im Blick
Windhunde sehen nicht nur besonders aus, sie bringen auch einige gesundheitliche Besonderheiten mit sich. Es ist darum hilfreich, einen Tierarzt zu finden, der bereits Erfahrung mit Windhunden hat oder bereit ist, sich entsprechend einzulesen. So gibt es beispielsweise hinsichtlich der Blutwerte von Windhunden andere Referenzwerte als bei den meisten anderen Hunden, was bei unerfahrenen Tierärzten schnell zu Fehldiagnosen führen kann. Bei Narkosen sollte auf das fehlende Unterhautfettgewebe Rücksicht genommen und in der Aufwachphase besonderer Wert auf Wärme gelegt werden. Obwohl der ursprünglich aus Afrika stammende Vierbeiner die Sonne liebt, sollten Sie dafür sorgen, dass er im Sommer ein schattiges Plätzchen zur Verfügung hat. In der kalten Jahreszeit sind diese Windhunde trotz frostiger Temperaturen gerne draußen, allerdings müssen Sie darauf achten, dass sie dabei immer in Bewegung bleiben können. Denn langes Stehen führt bei dem schlanken Hund mit dem kurzen Fell sonst schnell zu einer Verkühlung. Die Rasse erreicht ein durchschnittliches Alter von um die 12 Jahren.
Ernährung für Sprinter
Zum Azawakh gehört eine feingliedrige und sehr sportliche Silhouette, keine Frage. Allerdings ist davon abzuraten, den Vierbeiner hungern zu lassen, um dem Standard zu entsprechen. Füttern Sie Ihren Windhund mit einer hochwertigen Nahrung, bei der Fleisch den Hauptbestanteil ausmacht. Achten Sie dabei allerdings darauf, dass der Proteingehalt des Futters 25 Prozent nicht wesentlich übersteigt, denn dies könnte sich langfristig negativ auf die Nieren auswirken. Zudem sollte die Nahrung tendenziell fettarm sein. Auch bei Leckerlis zur Belohnung sollten Sie auf gesunde Snacks setzen – beispielsweise Zahnpflegesnacks oder getrocknete Fleischhappen wie Rinderohren. Wenn Sie die Ernährung umstellen möchten, gehen Sie Schritt für Schritt vor und mischen Sie langsam steigernd Tag für Tag etwas mehr des neuen Futters in das bereits bekannte. Bewegung nach den Mahlzeiten ist unbedingt zu vermeiden, um einer Magendrehung vorzubeugen. Ihrem Azawakh sollte immer Trinkwasser zur freien Verfügung stehen.
Pflege
Bürsten stärkt die Bindung
Die Fellpflege gestaltet sich denkbar einfach, da der Azawakh sehr kurzes Haar hat. Um die Bindung zu stärken sowie loses Haar zu entfernen, bevor es überall in Ihren vier Wänden zu finden ist, macht es Sinn, den Azawakh regelmäßig mit einer weichen Bürste zu „striegeln“. Gut geeignet sind beispielsweise Bürsten mit weichen Naturborsten oder ein Gummihandschuh mit Noppen. Die Haut von kurzhaarigen Hunden ist meist recht empfindlich, was Baden angeht. Meist reicht es, verschmutzte Stellen im Fell mit einem feuchten Tuch zu säubern. Reinigen Sie die Schlappohren bei Bedarf mit einem Ohrenreiniger für Hunde. Insbesondere beim älteren Hund ist es möglich, dass die Krallen zu lang werden und sich nicht ausreichend abnutzen. In diesem Fall sollten Sie sie mit einer speziellen Krallenschere für Hunde kürzen. Wenn Sie hierbei Hilfe benötigen, wenden Sie sich an Ihren Tierarzt.
Hundesport
Auf die Plätze, fertig, lauf!
Der Azawakh ist ein leidenschaftlicher Läufer. Dem steht jedoch in unseren Breitengraden entgegen, dass er auch ein hervorragender Jäger ist, der beim Anblick eines Kaninchens gerne mal das Weite sucht, wenn Sie ihn freilaufen lassen. In wildfreien Gebieten ist der Azawakh allerdings nach entsprechender Erziehung in der Regel gut abrufbar. Um ihn optimal auszupowern, empfiehlt sich der Besuch von Hunderennbahnen. Erkundigen Sie sich über solche Einrichtungen sowie Coursing-Möglichkeiten in Ihrer Nähe und beschnuppern Sie dieses Umfeld ruhig bereits vor dem Einzug Ihres Azawakh, um herauszufinden, ob Sie sich hier wohlfühlen – denn Ihr Gefährte wird es lieben! Hier kann Ihr Vierbeiner sich in vollem Galopp austoben – eine Teilnahme an offiziellen Rennen ist dabei nicht unbedingt notwendig. Natürlich begleitet er Sie auch beim Joggen oder Radfahren, dies ist jedoch meist nicht ausreichend, um seinen Bewegungsdrang langfristig auszulasten. Zwar können Sie gemeinsam auch Hundesportarten wie Agility oder Flyball ausprobieren, doch sollten Sie dies eher als „mal reinschnuppern“ sehen, denn oftmals zeigen Azawakhs eher geringes Interesse daran. Denken Sie beim Training immer an die körperliche Entwicklung Ihres Vierbeiners und schützen Sie den Junghund vor zu großer körperlicher Anstrengung, die sich negativ auf seine Gelenke auswirken könnte.
Passt ein Azawakh zu mir?
Diese charakterstarke Rasse eignet sich für Menschen mit Hundeerfahrung, die sich einen sensiblen Gefährten mit eigenem Kopf wünschen und bereit sind, diesem viel Bewegung zu ermöglichen. Obwohl der Azawakh sich meist besonders eng an eine Bezugsperson bindet, kann er auch als Familienhund in einer Familie mit zweibeinigem Nachwuchs gut gehalten werden, vor allem, wenn er bereits von klein auf Kontakt zu Kindern hatte. Achten Sie aber darauf, Ihren Vierbeiner vor zuviel Trubel zu schützen und Rücksicht darauf zu nehmen, dass er mit Fremden keinesfalls schnell warm wird. Ein Grundstück mit hohem Zaun ermöglicht dem Jäger notwendigen Freilauf – er eignet sich nicht für eine Stadtwohnung. Diese Vierbeiner brauchen viel Kontakt zu ihrer Bezugsperson und eignen sich nicht für Berufstätige, die sie täglich mehrere Stunden alleine lassen müssen. Der sensible Hund verdient einen Halter mit Einfühlungsvermögen, der bereit ist, sich auf die Gefühlswelt seines Azawakh einzulassen. Wenn Sie hierzu bereit sind, steht Ihnen ein treuer und loyaler Gefährte zur Seite, der Sie durch dick und dünn begleitet. Vor dem Einzug gilt es – bei jedem Haustier – zu bedenken, dass Sie eine große Verantwortung für die nächsten Jahre eingehen. Die einmaligen und regelmäßigen Kosten, die zu investierende Zeit bei Wind und Wetter sowie Themen wie Urlaubsplanung und mögliche Tierhaarallergien im Haushalt sind vorher zu bedenken, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden.
Wo finde ich meinen Azawakh?
Zwar hat sich die Rasse mittlerweile in Europa etabliert, doch ist dieser Windhund immer noch verhältnismäßig selten anzutreffen. Falls Sie also einen Azawakh in Ihrem Zuhause einziehen lassen möchten, sollten Sie vorher recherchieren, um einen vertrauenswürdigen Züchter zu finden, der mit Anschluss an einen von der FCI-anerkannten Verein züchtet. Denn nur so haben Sie die Sicherheit, einen typvollen Azawakh mit besten Voraussetzungen für ein langes, gesundes Hundeleben zu erhalten. Vereine für Windhunde können eine Anlaufstelle sein, falls Sie Fragen zur Rasse haben. Auf deren Internetpräsenzen finden Sie meist eine Züchterliste sowie Meldungen über aktuelle oder zu erwartende Würfe. Wenn Sie einen entsprechenden Züchter gefunden haben, sollte es möglich sein, Ihren potenziellen künftigen Mitbewohner bei einem Hausbesuch kennenzulernen. Nutzen Sie die Zeit nicht nur, um den Welpen, sondern auch dessen Elterntiere zu beschnuppern und dem Züchter Fragen über seine Zuchtziele sowie die Gesundheitsvorsorge zu stellen. Ein seriöser Züchter wird sich hierfür gerne die Zeit nehmen, umgekehrt jedoch auch Ihre Hundeerfahrung sowie Ihre Lebenssituation unter die Lupe nehmen, um festzustellen, ob Sie einem seiner Schützlinge ein gutes Zuhause bieten können.
Möchten Sie einen bereits ausgewachsenen Azawakh einziehen lassen, wenden Sie sich am besten ebenfalls an Windhunde-Vereine. Manchmal trennen sich Azawakh-Halter von ihrem Vierbeiner, weil sich ihre Lebenssituation geändert hat, manchmal sind sie allerdings auch mit dem ursprünglichen Verhalten überfordert. Finden Sie soviel wie möglich über das Vorleben des Hundes heraus, um zu ermitteln, ob er zu Ihnen und Ihrer Hundeerfahrung passt. Es sind auch viele Mischlings-Windhunde oder Windhunde aus südlichen Ländern in Tierschutzorganisationen zu finden, die ein neues Zuhause suchen. Informieren Sie sich rechtzeitig über die Bedingungen für eine Adoption aus dem Ausland sowie über mögliche gesundheitliche Risiken – beispielsweise hinsichtlich der Krankheit Leishmaniose.
Wir wünschen Ihnen eine wunderbare gemeinsame Zeit mit Ihrem ursprünglichen Azawakh!
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