{"url":"https://www.zooplus.de/magazin/hund/hundegesundheit-pflege/depression-bei-hunden","title":"Depression bei Hunden: Ursachen, Symptome & Behandlung","mag_id":229636,"is_single":true,"cat_name":"Hund","sub_cat_id":82,"sub_cat_name":"Hundegesundheit und Pflege","cat_id":79}
Hunde sind dafür bekannt, immer fröhlich und die besten Freunde der Menschen zu sein. Doch was ist, wenn die Freude verschwindet und Ihr Vierbeiner depressiv ist? Die wichtigsten Informationen über das Thema „Depression bei Hunden“ erfahren Sie in diesem Artikel.
In der Humanmedizin bezeichnet man mit dem Begriff Depression eine psychische Störung, die sich u. a. in Freudlosigkeit und Antriebslosigkeit äußern kann. Je nach Schweregrad können die Folgen für den betroffenen Patienten dramatisch sein: Sie reichen von Schlafstörungen und Konzentrationsproblemen bis hin zu Selbstmordgedanken. Kann diese Krankheit auch bei Hunden auftreten?
Seit Langem ist aus der Forschung bekannt, dass Hunde fühlende Wesen sind. Ihr Gehirn ist ähnlich aufgebaut wie das des Menschen, sodass ihnen grundlegende Gefühle wie Freude, Trauer und Angst und sogar komplexe Emotionen wie Liebe und Eifersucht zugestanden werden.
Welche Rolle Stress spielt
Vor diesem Hintergrund ist es nachvollziehbar, dass auch Hunde depressiv werden können. Traumatische Erlebnisse wie Misshandlung, aber auch Unter- bzw. Überforderung sowie Lärm und Unruhe im Zuhause können bei sensiblen Tieren zu Stress führen. Und Stress gilt sowohl bei Menschen als auch bei Hunden als wichtiger Faktor bei der Entwicklung von Depressionen.
Symptome: Was sind die Anzeichen einer Depression bei Hunden?
Wie äußert sich eine Depression bei Hunden? Wichtig ist zunächst: Sie kann plötzlich oder schleichend auftreten. Häufig leiden die betroffenen Hunde mehrere Monate unter der psychischen Krankheit, sofern die Halter die Ursachen nicht frühzeitig erkennen und behandeln.
Während der depressiven Phasen verändert sich das Verhalten Ihres sonst so lebensfrohen Vierbeiners, sodass er auf Sie lustloser und traurig wirkt.
Wie merke ich, dass mein Hund depressiv ist?
Auch die folgenden Symptome sind typische Anzeichen dafür, dass Ihr Hund depressiv ist:
Depression bei Hunden kann sich auch dadurch äußern, dass Ihr Hund keinen Appetit zeigt.
Diagnose: Wie kann man eine Depression bei Hunden erkennen?
Ob Ihre Fellnase tatsächlich depressiv ist oder ob sich das Verhalten aufgrund einer körperlichen Erkrankung verändert hat, kann nur Ihr Tierarzt herausfinden.
Dieser befragt Sie zunächst, ob vor Kurzem etwas passiert ist, das die Psyche Ihres Hundes beeinflusst haben könnte. Dazu zählt beispielsweise, ob Sie in letzter Zeit einen Zweithund aufgenommen haben oder umgezogen sind.
Psychische oder körperliche Ursache?
Konnten Sie gemeinsam kein Ereignis ausfindig machen, das zu einer Depression bei Ihrem Hund geführt haben könnte, untersucht der Tierarzt dessen rein körperliche Gesundheit. Dies ist wichtig, denn auch Schmerzen oder Fieber können dazu führen, dass Ihr Hund nichts mehr fressen möchte und viel schläft.
Therapie: Wie kann ich meinem Hund helfen, wenn er depressiv ist?
Was tun, wenn der Hund depressiv ist? Bis Ihr Hund wieder voller Lebensfreude ist, müssen Sie viel Geduld mitbringen. Ein spezielles Mittel gegen Depression gibt es nicht. Lediglich Psychopharmaka können dabei helfen, die Symptomatik der psychischen Erkrankung zu lindern. Die Gabe dieser Medikamente ist jedoch verschreibungspflichtig und muss durch einen Tierarzt erfolgen.
Professionelle Unterstützung suchen
Bevor Sie Ihren Hund medikamentös behandeln, sollten Sie versuchen, die Depression mithilfe eines geschulten Hundetrainers oder Hundepsychologen in den Griff zu bekommen.
Dieser schaut sich ganz genau an, wie Sie Ihren Hund halten und was ihm möglicherweise fehlen könnte. Er analysiert, wie Sie mit Ihrem Hund umgehen und ob Sie Ihren Hund körperlich oder geistig mehr auslasten sollten.
Hausmittel und Homöopathie als Ergänzung der Therapie
Ist eine körperliche Ursache als Auslöser für die Symptome ausgeschlossen, können Sie nach Rücksprache mit Ihrem Tierarzt verschiedene Tricks und Hausmittel anwenden, um Ihrem depressiven Hund zu helfen. Dazu zählen u. a. die Folgenden:
Für Hunde gibt es spezielle Beruhigungsmittel. Sie enthalten in der Regel Kräuter wie Baldrian, Kamille oder Lavendel, die für mehr Ausgeglichenheit und Entspannung sorgen sollen.
Viele Hundebesitzer haben bei Stress und Depression mit Bachblüten und Homöopathie für Hunde gute Erfahrungen gemacht.
Artgerechte Beschäftigung kann helfen, die Lebensgeister Ihres Lieblings zu wecken. Achten Sie allerdings darauf, dass Sie Ihren Hund weder überfordern noch unterfordern.
Denken Sie daran: Ein depressiver Hund braucht viel Liebe, Geduld und Aufmerksamkeit, damit sich sein Zustand bessern kann.
Ursachen: Was sind die Auslöser einer Depression bei Hunden?
Depressionen bei Hunden äußern sich ähnlich wie beim Menschen durch eine allgemein gedrückte Stimmung. Zu den möglichen Auslösern zählen zum Beispiel folgende Ereignisse:
Ein Umzug
Ihr Hund gewöhnt sich auf Dauer an seine Umgebung und sieht diese als sein Revier an. Ziehen Sie um, kann das neue Zuhause Ihre Fellnase verwirren und zu starkem Stress führen.
Trauer
In Ihrer Familie herrscht in den Augen Ihres Hundes eine feste Rangfolge. Zudem ist jedes Familienmitglied ein gewohnter Sozialpartner Ihres Vierbeiners.
Kommt es dazu, dass ein Familienmitglied verstirbt oder für lange Zeit aufgrund einer Reise oder einer Trennung verschwindet, kann er starke Trauer empfinden. In schweren Fällen führt diese dazu, dass Ihr Hund depressive Verhaltensweisen zeigt.
Tierischer oder menschlicher Zuwachs
Neben dem Verlust eines Familienmitglieds können auch ein neuer Zweithund oder ein vor Kurzem geborenes Baby die Psyche Ihres Hundes beeinflussen. Bedenken Sie deshalb vor jedem Tierkauf, ob Ihr Hund für diese Veränderung bereit ist und ob er mit einem zweiten Hund im Haushalt klarkommt.
Falsche Haltung
Es ist wichtig, dass Sie Ihren Hund artgerecht halten. Neben einer ausgewogenen Ernährung zählt auch dazu, dass Sie Ihrem Hund die nötige körperliche und geistige Auslastung bieten.
Das bedeutet, dass Sie mehrmals täglich mit ihm Gassi gehen und im Alltag kleine Denkaufgaben einbauen sollten. Verstecken Sie Leckerlis oder probieren Sie mit Ihrem Vierbeiner einen spaßigen Hundesport aus. Sind Hunde zu wenig ausgelastet, kann es zur Depression bei Hunden kommen.
Fazit: Ist mein Hund depressiv?
Sollte Ihnen auffallen, dass sich das Verhalten Ihres Lieblings plötzlich oder schleichend verändert hat, ist dies immer ein Anlass für einen Tierarztbesuch. Denn ob Symptome wie Appetitlosigkeit und Apathie die Folge einer Depression oder einer körperlichen Erkrankung sind, kann nur Ihr Tierarzt feststellen. Sobald die Ursache gefunden ist, kann Ihrem Hund gezielt geholfen werden.
Wichtiger Hinweis: Der Inhalt dient nur zu Informationszwecken und ist nicht als Ersatz für eine professionelle tierärztliche Beratung, Diagnose oder Behandlung gedacht. Wenn Sie Fragen oder Bedenken bezüglich der Gesundheit Ihres Haustieres haben, wenden Sie sich bitte immer an einen zugelassenen Tierarzt.
Franziska G., Tierärztin
An der Justus-Liebig-Universität Gießen wurde ich zur Tierärztin ausgebildet und durfte Erfahrungen in verschiedensten Bereichen sammeln.
Seitdem arbeite ich nicht nur als tierärztliche Autorin, sondern auch an meiner Dissertation. Mein Ziel ist es, Tiere vor krankheitserregenden bakteriellen Erregern zukünftig besser zu schützen.
Neben meinem tierärztlichen Wissen teile ich meine eigenen Erfahrungen als glückliche Hundebesitzerin. Dadurch kann ich Ängste und Probleme nachvollziehen und zugleich über diese aufklären.
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