Bei seiner Ersteinfuhr 1989 erhielt der Zebrawels (auch Zebra-Harnischwels genannt) mit den schmucken Streifen die Nummer L46. Er sorgte für einiges Aufsehen unter den Aquarianern, was nicht zuletzt den noch immer recht hohen Preis für die Tiere bedingt.
Zebrawels

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Erscheinungsbild des L46
Der Zebrawels wird in der Regel zwischen 8 und 10cm groß und kann bis zu 15 Jahre alt werden. Er besitzt ein charaktertypisches schwarz-weißes Zebramuster. Die weißen Flächen des L46 können sich bei Stress rosa bis rot färben.

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Geschlechtsunterschiede
Die Geschlechter sind beim L46 relativ schwer auseinander zu halten. Die Männchen sind allgemein etwas fülliger, haben einen weniger kantigen Kopf und sind auch etwas größer als die nur 9 cm großen Weibchen. Die Hautzähnchen (Odontoden) auf den Kiemendeckeln sind bei den Männchen deutlich länger als bei den Weibchen. Außerdem haben die Männchen zusätzliche Odontoden auf dem ersten Flossenstrahl der Brustflosse, welche den Weibchen völlig fehlen. Die Zeichnung hingegen sagt nichts über das Geschlecht aus.
Was fressen Zebrawelse (Hypancistrus zebra)?
Die Hypancistrus zebra sind Fleischfresser. Besonders beliebt sind rote Mückenlarven, egal ob lebend, tiefgefroren oder als Gelee (z.B. Tetra Fresh Delica). Auch anderes tierisches Futter wird gerne angenommen. Da die Zebrawelse auch tagaktiv sind, kann man das Futter zu jeder Zeit anbieten, nicht wie bei anderen Welsen nur kurz vor dem Löschen der Aquarienbeleuchtung. Ab und zu sollte man dem Futter spezielle Vitamine zusetzen. Zur Fütterung der Welse können zerkleinerte Futtertabletten, sowie Frostfutter, Flockenfutter und natürlich Lebendfutter angeboten werden.
Zebrawels Haltung
Der aus dem Rio Xingu stammende Wels stellt keine so hohen Ansprüche an die Wasserqualität wie gemeinhin angenommen. Die Wasserwerte sollten selbstverständlich regelmäßig getestet werden und gleichermaßen Wasserwechsel durchgeführt werden. Der Zebra-Harnischwels bevorzugt sauerstoffreiches, weiches und leicht saures Wasser (KH um 4, pH unter 7) bei einer Temperatur von 25-30°C. Es sollte eine leichte Strömung vorhanden sein. Als Bodengrund sollte am besten feiner Kies verwendet werden. Weiterhin sollten ausreichend Versteckmöglichkeiten, wie zum Beispiel Tonröhren, Wurzeln oder Steine, vorhanden sein, da sich der Zebrawels oft zurückzieht. Der L46 ist ein recht friedliches Tier und kann gut mit anderen kleinen, friedlichen Fischen vergesellschaftet werden.

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Zebrawels Zucht
Während für die Haltung schon Temperaturen um 24°C ausreichen, braucht man für die Zucht der Tiere deutlich höhere Temperaturen von mindestens 28°C. Außerdem wichtig ist eine kräftige Strömung, die nach Möglichkeit die ins Aquarium eingebrachten Bruthöhlen durchfluten sollte. Als Bruthöhle eignet sich eigentlich alles, von der Kokosnuss bis zum Blumentopf, wobei schmale Röhren eindeutig bevorzugt werden. Hat sich ein Paar gefunden, so legt das Weibchen wenige mit einem Durchmesser von ca. 5mm überraschend große Eier. Bei einem großen Weibchen können es schon mal 20 Stück sein, üblich sind aber weniger als 10. Sofort nach der Eiablage wird das Weibchen aus der Höhle vertrieben, und das Männchen bewacht die Eier alleine. Die Entwicklung der Jungwelse dauert mit ca. 7 Tagen relativ lange, auch bleiben sie nach dem Schlüpfen noch ca. 2 Wochen in der Bruthöhle, ehe sie frei schwimmen und dann mit Artemia ernährt werden können.
Zebrawelse im natürlichen Lebensraum
Der Bestand der Zebrawelse ist durch den Bau des Wasserkraftwerks Belo Monte am Rio Xingu – dem natürlichen Lebensraum der L46 – massiv gefährdet. Die Planung begann bereits in den 80er Jahren, jedoch hagelte es immer wieder Kritik von Umweltschützern und Ureinwohnern, da die Auswirkungen auf die Umwelt gravierend sein werden. Davon betroffen sind neben den Ureinwohnern, die am Rio Xingu leben, auch die Fischarten, die genau an das Leben im Rio Xingu angepasst sind. Dazu gehört auch der Zebrawels, der in den Strömungen des Flusses heimisch ist. Durch das Kraftwerk wird der Fluss jedoch zu einem ruhigen Stausee, was sich negativ auf den Sauerstoffgehalt im Wasser auswirkt und für die Welse fatale Folgen haben wird. Das Projekt soll 2019 fertiggestellt werden.
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