Hundebesitzer müssen für ihren Liebling Steuern entrichten, Katzenbesitzer nicht. Was spricht für und was gegen die Einführung einer Katzensteuer?
Was für eine beeindruckende Zahl: Über 400 Millionen Euro Hundesteuer haben deutsche Hundehalter im zweiten Corona-Jahr 2021 gezahlt – das ist Rekord! Der Grund dafür ist, dass während der Pandemie viele Familien, Singles und Paare eine Fellnase adoptiert haben. Und die muss bekanntlich angemeldet werden. Aber warum gilt diese Regelung nur für Hunde und nicht für Katzen? Sollte es eine Katzensteuer geben?
Hundebesitzer entrichten zähneknirschend die steuerlichen Abgaben für ihr Tier, die je nach Wohnort etwas mehr oder weniger als 100 Euro pro Jahr betragen. Für sogenannte Listenhunde, die als potenziell gefährlich eingestuft wurden, fallen in manchen Bundesländern sogar noch höhere Steuern an.
Katzenbesitzer müssen gar nichts an den Fiskus zahlen – völlig unabhängig davon, wo sie wohnen und wie viele Stubentiger in ihrem Haushalt leben. Ist das nicht ungerecht?
Argumente für die Katzensteuer
Die Debatte, ob in Deutschland eine Katzensteuer eingeführt werden sollte, kommt immer wieder auf. Schließlich verunreinigen nicht nur Hunde städtische Gehwege und Parks, sondern auch freilaufende Miezen. Und denen eilt noch nicht einmal ihr Herrchen oder Frauchen mit einer Packung Kotbeutel hinterher.
Dazu kommt, dass viele Naturschützer in den kleinen Räubern ein ökologisches Problem sehen. Katzen mit Freigang erbeuten regelmäßig nicht nur Mäuse, sondern auch Vögel, Reptilien und weitere, teils seltene Wildtiere. Wäre es da nicht gerechtfertigt, ihre Besitzer für den entstandenen Schaden zur Kasse zu bitten?
Kosten und Nutzen abwägen
Bisher ist die Einführung einer Katzensteuer unter anderem deshalb gescheitert, weil der zu erwartende Aufwand und Ertrag in keinem günstigen Verhältnis zueinander stehen.
Würden die Städte und Gemeinden eine Katzensteuer erheben wollen, müssten sie zunächst einmal erfassen, wie viele Miezen in ihrem Einzugsgebiet leben und wem sie gehören. Und das würde eine Menge Arbeit für die städtischen Beamten und Angestellten bedeuten, schließlich schnurren rund 15,2 Millionen Katzen in deutschen Haushalten.
Doch müssten überhaupt alle deutschen Samtpfoten erfasst und besteuert werden? Oder nur die Freigänger? Diese ungeklärte Frage ist nicht die einzige, die gegen die Einführung einer Katzensteuer spricht.
Würde von jetzt auf gleich eine Steuer auf die Haltung von Katzen erhoben werden, müsste man befürchten, dass so mancher Besitzer sein Tier einfach aussetzen würde, um der Zahlung zu entgehen. Das würde die Situation der heimischen Singvögel eher verschlechtern als verbessern. Schließlich sind es vor allem unkastrierte verwilderte Hauskatzen, die sich unkontrolliert vermehren und auf Vögel als Nahrungsquelle angewiesen sind.
Warum gibt es eine Hundesteuer aber keine Katzensteuer?
Dass es keine Katzensteuer in Deutschland gibt, hat aber auch historische Gründe. Bereits im 19. Jahrhundert wurden Hundehalter auf deutschem Boden vielerorts zur Kasse gebeten. Damals galten die Fellnasen als Luxusgüter, für die eine Luxussteuer zu entrichten war.
In Katzen sah man eher nützliche Mäusefänger, die Haus, Hof und Stall von Ungeziefer befreiten. Daher galt für sie fast überall: kein Luxus, keine Steuer. Nur wenige Gemeinden des Deutschen Reiches erhoben zwischenzeitlich eine Katzensteuer, etwa im Königreich Sachsen.
Seit Gründung der Bundesrepublik gibt es auf deutschem Boden keine Katzensteuer mehr. Aber ist das fair? Heute sind Katzen für viele Menschen schließlich mehr als reine Nutztiere. Sie sind, ebenso wie Hunde, vollwertige Familienmitglieder. Wäre es daher nicht an der Zeit, Katzen- und Hunde-Fans auf dieselbe Stufe zu stellen und von beiden Steuern zu verlangen?
Kastrationspflicht als Alternative
Bisher sieht es nicht danach aus. Statt eine pauschale Katzensteuer zu erheben, wählen viele Kommunen einen anderen Weg und führen eine Kastrations-, Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für Katzen ein.
Schon in über 1.000 deutschen Städten und Gemeinden gibt es eine solche Verordnung – mit dem Ziel, die immer weiterwachsende Zahl herrenloser Miezen einzudämmen. Und diese Maßnahme ist allemal sinnvoller als eine Steuer, die mehr kostet als sie einbringt, oder?
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Quellen:
Steffen Weinerle
Wichtiger als eine Steuer wäre ein genetisches Verzeichnis für alle in Deutschland lebenden Katzen und Hunde. Dazu sollte jeder Halter gesetzlich verpflichtet werden.
So kann nicht weggeräumter Kot eindeutig dem jeweiligen Tier zugeordnet werden und die Entsorgung sowie die Kosten für den genetischen Nachweistest dem Halter in Rechnung gestellt werden. Mit dieser Maßnahme wäre es dann auch um einiges sauberer in Ballungsräumen, weil sich viele Ferkel dann 2 x überlegen, ob die den Kot liegenlassen oder aufnehmen und in den Mülleimer werden.
Hallo Steffen,
danke für deinen Kommentar! Die Idee klingt auf jeden Fall spannend, nur leider wohl in der Praxis eher schwierig umzusetzen bzw. dann auch konsequent nachzuverfolgen, v.a. für Katzen (da gibt es ja zudem auch viele Streuner). Aber wer weiß, was die Zukunft bringt… Ich finde es aber auch echt schlimm und schade, dass viele Hundehalter dahingehend so rücksichtslos sind…
Liebe Grüße,
Luisa
Michaela L
Wir wohnen in einer gutbürgerlichen und gepflegten Siedlung im ländlichen Raum an Feld- und Waldrand mit vielen Hunden und um so mehr (streunenden) Katzen; haben selbst bisher unser Leben lang immer Hunde gehabt. Ebenso zählten Kaninchen und Fische zu unseren Haustieren.
Leider gibt es in der nahen Nachbarschaft beratungsresistente Personen mit u.E. falsch verstandene Tierliebe: seit Jahren füttern sie streunende Katzen, stellen alte Küchenschränke mit alten Sitzpolstern als Behausung ins Gebüsch und kastrieren die Katzen nicht! Wenn man diese Nachbarn darauf anspricht, prallt es ab und es heißt nur: „Ist mit dem Tierschutz abgesprochen.“ Dann werden die Behausungen einfach ein paar Meter weiter im nächsten Gebüsch von den Katzeneltern versteckt; offenbar, dass es so aussieht, als ob sie sie entfernt hätten. Es wurde auch schon beobachtet, dass ein paar Katzenbabies dann im Internet als sog. „Katzenbabies in liebevoller Hausaufzucht“ angeboten werden.
Ein Großteil der Anwohner (alles Hundebesitzer) regen sich auf, aber es passiert nichts!
Also müssen wir alle weiterhin akzeptieren, die gewühlten Stellen unserer gepflegten Gärten wieder in Ordnung zu bringen, die Katzenkacke aufzusammeln und unsere Hunde müssen weiterhin durchdrehen, wenn eine dieser streunenden Inzuchtkatzen durch unsere Gärten spaziert. Ganz ehrlich: uns ist es mittlerweile leider egal, ob unser Jadghund eine Katze erwischt… dann ist es wenigstens eine weniger, die „fremdkackt“ und sich ungezügelt vermehren kann!
Aufgrund dieser vielen streunenden Katzen und der falsch verstandenen Tierliebe dieser Personen müssen schon seit langem die Igel hungern, da das für sie bereitgestellte Futter natürlich diese Katzen angezogen hat!
Wir sind absolut für Katzensteuer und Kastrationspflicht!
Hamster
Eigentlich ist es doch ganz einfach. In den 70er Jahren waren Hamster in Rheinhessen eine Plage, wir Kinder haben von den Bauern für jeden gefangen Hamster 5DM bekommen.
Heute gibt es so nicht mehr vo viele 😂
Problem gelöst.