Finnen-Spitz

Finnen Spitz

Spitze für Naturfreunde

Dieser fuchsfarbene Vierbeiner aus Finnland mit dem typisch kernigen Spitz-Charakter ist ein nordischer Jagdhund, der weltweit eine kleine, aber treue Anhängerschaft gesammelt hat. Vor allem in seiner Heimat Finnland ist er beliebt. Lesen Sie im Folgenden Wissenswertes über den Finnen-Spitz, der auch unter dem Namen „Finnischer Spitz“ geführt wird.

Fuchsfarbener Look

Kompakter Körper, aufrechte Ohren und ein buschiger, über dem Rücken zusammengerollter Schwanz: Der mittelgroße Finnen-Spitz ist optisch ein typischer Spitz und fällt vor allem durch sein rotes oder goldbraunes Fell auf. Dieses besteht aus zwei Schichten: Der weichen, dichten Unterwolle sowie dem harschen Deckhaar. Die Unterwolle ist dabei immer etwas heller.

Rüden können eine Widerristhöhe von um die 47 cm erreichen, Hündinnen um die 42 cm. Dabei wiegen die Hunde je nach Größe zwischen 7 bis 13 Kilogramm.

Nationalhund Finnlands

Seit Jahrhunderten kommt der Finnen-Spitz im Norden und Osten Finnlands als Jagdbegleiter zum Einsatz. Insbesondere half er beim Jagen von kleinerem Raubwild, Elchen und Wasservögeln, später dann hat sich dieser Hund immer mehr auf Auer- und Birkhuhn spezialisiert: Er scheucht diese großen Vögel auf, so dass sie sich in den umliegenden Baumgipfeln in vermeintliche Sicherheit bringen. Nun bellt der Finnen-Spitz ausdauernd solange, bis sein zweibeiniger Gefährte nah genug ist, um das Wild zu schießen. Über die genaue Entwicklung der Rasse ist wenig bekannt. Allerdings dürfte der Finnen-Spitz von Spitz-Hunden abstammen, die bereits seit über 1.000 Jahren in Russland Alltagshelfer der Menschen sind. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts beobachtete der Finne Hugo Roos den ursprünglichen Spitz im Norden Finnlands bei der Jagd und erkannte dessen herausragende Fähigkeiten. Er setzte sich für die gezielte Zucht ein und entwickelte so den modernen Finnen-Spitz – wenngleich der Standard seither einige Male verändert wurde. In Russland ist der Vierbeiner auch unter dem Namen Karelo-Finnischer Laika bekannt, allerdings haben sich der Finnische und der Russische Zuchtverband im Jahr 2006 darauf geeinigt, dass es sich bei beiden Bezeichnungen um die gleiche Rasse handelt. Damit wurde Finnland als Ursprungsland der Rasse anerkannt und ist für den Standard verantwortlich. Seit 1979 ist der Finnen-Spitz Nationalhund Finnlands.

Charakter mit liebenswerten Kanten

Wer einen anschmiegsamen und stets um die Anerkennung seiner Zweibeiner bemühten Hund möchte, der ist mit einem Finnen-Spitz falsch beraten. Dieser eigenständige, souveräne Hund weiß am liebsten selbst, wo es langgeht, und ordnet sich dementsprechend nie ganz unter. Er ist ausgesprochen klug und lernt gerne – wenn Sie ihm etwas Neues beibringen können. Denn häufige Wiederholungen langweilen ihn schnell, so dass seine Bereitschaft zur Kooperation rasch sinken kann. Er ist mutig und sehr bellfreudig: Zu seinen Eigenschaften zählt eine durchdringende Stimme – dazu später mehr. Ein Finnen-Spitz kann gut als Wachhund zum Einsatz kommen, benötigt aber unbedingt Anschluss an sein menschliches Rudel. Er ist gegenüber seiner Bezugsperson oder Familie freundlich und gerne mit Kindern zusammen.

Achtung: Bellkönig

Auf eine besondere Eigenschaft dieses Hundes möchten wir an dieser Stelle hinweisen, und zwar auf die Bellfreudigkeit des Finnen-Spitzes. Bedenken Sie: In Finnland mit einer Bevölkerungsdichte von rund 16 Einwohnern pro Quadratkilometer wohnt der nächste Nachbar oft weit entfernt. Hier ist der Hund für seine laute Stimme nicht nur bekannt, sie wird in Form von Bell-Wettbewerben auch positiv hervorgehoben und gefördert. Diese Fähigkeit ist für die Jagd extrem wichtig, damit der Hund dem zweibeinigen Jäger, der sich nicht so leichtfüßig durch den teils schneebedeckten Wald bewegen kann, eine gute Orientierung bietet. Finnen-Spitze bellen nicht nur, sondern beherrschen verschiedene Variationen von kurzen Lauten bis hin zu einer Art Jodeln. Viele Finnen-Spitze können pro Minute bis zu 160 Mal Laut geben. Wer also über den Einzug eines solchen Hundes nachdenkt, sollte sich vorher gut über dessen Bellfreudigkeit informieren. Auch wenn Sie diese kontrollieren beziehungsweise reduzieren können, wird so mancher Finnen-Spitz weiterhin mehr als die meisten anderen Hunde bellen – dies liegt ihm schlichtweg in den Genen. Wer ländlich wohnt, kann den Finnen-Spitz natürlich als hervorragenden Wachhund von Haus und Hof einsetzen.

spiaci Fínsky špic

Erziehung für Eigenwillige

Wenn Sie darüber nachdenken, einen Finnen-Spitz bei sich einziehen zu lassen, sollten Sie bereits über einige Hundeerfahrung verfügen, um diesen unabhängigen Gefährten zu dem erforderlichen Grundgehorsam zu führen. Erwarten Sie aber nicht, dass er sich Ihnen völlig unterordnet – hierfür ist die Rasse viel zu selbstständig. Seien Sie konsequent bei allem, was Ihnen wichtig ist, aber lassen Sie dem Finnen-Spitz an anderer Stelle seinen eigenen (Dick-)Kopf. Mit liebevoller Konsequenz und positiver Verstärkung können Sie diesen Hund dann in der Regel gut erziehen. Ohnehin ist er sehr intelligent und lernt gerne Neues – dann ist er auch entsprechend kooperativ. Machen Sie sich dies für seine Ausbildung zunutze. Mit einem jungen Finnen-Spitz ist es sinnvoll, die Welpenschule zu besuchen, damit er hier positive Kontakte zu Welpen anderer Rassen knüpft und so in seiner sozialen Ader gestärkt wird beziehungsweise diese entwickelt. Auch das Training von Grundkommandos in einer Hundeschule kann mit ihm sehr sinnvoll sein – am besten ist es, wenn Sie eine Hundeschule finden, die bereits Erfahrungen mit dem eigenwilligen Charakter von Spitzen hat.

Robuste Gesundheit

Der typische Finnen-Spitz ist ein robuster, wetterfester Hund: Die Rasse gilt kaum als von spezifischen Erbkrankheiten belastet. Wenn Sie über den Einzug eines solchen Hundes nachdenken, ist es wichtig, ihn bei seriösen Züchtern zu kaufen, denn diese reduzieren durch verantwortungsvolle Zucht das Risiko auf genetisch bedingte Krankheiten. Beispielswäre wäre hier die Veranlagung einiger Hunde zu Hüftdysplasie oder Problemen mit den Knie- und Ellbogengelenken zu nennen. Sprechen Sie mit dem infrage kommenden Züchter über die Gesundheitsvorsorge der Elterntiere. Sie selbst können durch eine gesunde Ernährung sowie dem Alter und dem Trainingszustand Ihres Hundes angepasste Bewegung zusätzlich einen großen Beitrag zu dessen Gesundheit leisten. Diese Spitz-Rasse ist aufgrund ihrer Herkunft aus dem hohen Norden eher hitzeempfindlich – berücksichtigen Sie dies unbedingt in der wärmeren Jahreszeit. Spaziergänge im Winter hingegen sind ganz nach dem Geschmack dieses Vierbeiners. Die Rasse erreicht ein durchschnittliches Alter von 12 bis 13 Jahren.

Finnen-Spitz Ernährung : Gesundes im Napf

Weiterhin ist eine ausgewogene und auf die Bedürfnisse Ihres Vierbeiners zugeschnittene Ernährung ein wichtiger Baustein für seine Gesundheit. Der Finnen-Spitz benötigt wie alle Hunde eine fleischhaltige Ernährung. Achten Sie darum darauf, dass bei der von Ihnen gewählten Tiernahrung Fleisch an erster Stelle der Deklaration steht. Getreide sollte nicht enthalten sein. Dies gilt übrigens unabhängig davon, ob Sie sich für Nass- oder Trockenfutter entscheiden. Bei einer reinen Trockenfutter-Fütterung sollten Sie besonders darauf achten, dass Ihr Vierbeiner ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt. Wasser sollte immer zur freien Verfügung stehen. Nach den Mahlzeiten sollte Ihr Finnen-Spitz unbedingt Zeit für ein Verdauungsschläfchen erhalten – füttern Sie also am besten im Anschluss an gemeinsame Ausflüge. Bedenken Sie, dass Leckerchen zur täglichen Ration hinzugezählt werden müssen, da ansonsten die schlanke Taille Ihres Hundes in Gefahr ist. Es ist auch möglich, Trockenfutter als Belohnungs-Leckerei mitzuführen. Trockenkauartikel wie Rinderohren befriedigen das Kaubedürfnis Ihres Gefährten. Zahnpflegesnacks oder gefriergetrocknete Fleischhappen speziell für Hunde sind weitere sinnvolle Belohnungen, mit denen Sie Ihrem Vierbeiner eine kleine und geschmackvolle Freude bereiten können.

Pflege? Leicht!

Zwar ist die Fellpflege dieses Hundes recht einfach, sollte aber vor allem während des Fellwechsels keinesfalls vernachlässigt werden. Im Frühling und Herbst haart der Finnen-Spitz meist sehr stark – helfen Sie ihm dabei, die abgestorbenen Haare loszuwerden, indem Sie ihn regelmäßig – am besten täglich – durchbürsten. So beugen Sie Hautirritationen vor, die schnell entstehen können, wenn zu viele Haare der dichten Unterwolle am Hund verbleiben. Außerhalb des Fellwechsels reicht ein einmal wöchentliches Durchbürsten Ihres Gefährten aus. Während dieses Pflegerituals, das Sie bereits mit dem Welpen einüben sollten, schauen Sie am besten auch in die Ohren, die Sie bei Bedarf mit einem Ohrenreiniger für Hunde säubern sollten. Auch eine kurze Krallenkontrolle sollte in regelmäßigen Abständen erfolgen – meist brauchen erst ältere Vierbeiner oder solche, die ausschließlich auf weichem Boden laufen, Unterstützung in Form einer Pediküre Ihrerseits. Hierbei leistet eine Krallenzange für Hunde Ihnen wertvolle Dienste.

Spitze für den Spitz: die Natur

Der Finnen-Spitz liebt die gemeinsame Zeit mit seiner Bezugsperson sowie das Draußen-Sein. Am besten kombinieren Sie also beides so oft wie möglich und unternehmen mit ihm lange, ausgedehnte Spaziergänge. Er ist ein wunderbarer Begleiter bei Wanderungen, wenn Sie ihn angeleint lassen oder aber seinen Jagdtrieb zuverlässig unter Kontrolle haben. Letzteres ist bei dieser Rasse allerdings eine Herausforderung, wenn man nicht vom Start weg die Abrufbarkeit trainiert. Häufige Wiederholungen machen dem Finnen-Spitz keinen Spaß – suchen Sie sich lieber eine gemeinsame Beschäftigung, die auch sein schlaues Köpfchen trainiert. Fährtenarbeit beispielsweise macht vielen Finnen-Spitzen Freude. Bei allen sportlichen Aktivitäten sollten Sie darauf achten, dass Ihr Gefährte nicht überfordert wird, damit er motiviert bleibt und keine Verletzungen vorkommen.

finnen spitz im schnee

Passt ein Finnen-Spitz zu mir?

Ein Traumzuhause für einen Finnen-Spitz ist ein großes Grundstück auf dem Land zum Bewachen inklusive Familienanschluss. Die Rasse eignet sich für Hundefreunde mit Sinn für selbstständige Hunde, die sich gerne mit ihrem Gefährten in der Natur bewegen und dem Dickkopf ihres Vierbeiners dank Know-how, Konsequenz und Gelassenheit Grundgehorsam vermitteln können. Er ist kein Stadthund und allein seine Bellfreudigkeit dürfte ihn ungeeignet für die Wohnungshaltung machen – auch wenn Sie durch viel Beschäftigung und geduldiges Erziehen durchaus einen ruhigen Finnen-Spitz als Mitbewohner haben können.

Als Familienhund eignet er sich, die entsprechende Beschäftigung und Erziehung vorausgesetzt, gut. Zudem ist er geduldig und zutraulich gegenüber Kindern, mit denen er gerne dicke Freundschaften schließt – achten Sie aber darauf, dass der Vierbeiner sich auch zurückziehen kann, wenn ihm danach ist. Der Finnen-Spitz eignet sich nicht für warme Regionen und ist auch kein Begleiter für einen Strandurlaub – er liebt kühleres Klima, was ihm auch wesentlich besser bekommt.

Apropos Urlaub: Bedenken Sie vor Ihrer Entscheidung für diesen Hund auch, dass er im Krankheitsfall und im Urlaub gut versorgt werden sollte. Am besten von jemandem, der ihn bereits kennt und mit den Eigenheiten eines Spitzes vertraut ist. Natürlich können Sie ihn auch mit in den Urlaub nehmen, allerdings sollten Sie, bevor Sie mit ihm in einem Hotel einchecken, sicher sein, dass er nicht sämtliche Hotelgäste mit seiner lautstarken Stimme becircen möchte. Diese Art von Reisen ist also nur mit einem sehr wohlerzogenen Finnen-Spitz möglich.

Bedenken Sie außerdem bereits im Vorfeld die einmaligen sowie insbesondere die regelmäßigen Kosten, die mit dem Einzug Ihres neuen tierischen Mitbewohners auf Sie zukommen: Neben der Grundausstattung sowie dem Kaufpreis für einen Hund aus seriöser Zucht fallen eventuell nicht unerhebliche Reisekosten für einen Welpen aus dem Ausland an. Wohnt Ihr Spitz erst einmal bei Ihnen, entstehen Kosten für ein hochwertiges Futter, Hundesteuer sowie -versicherung und Ausgaben für die regelmäßigen Tierarztbesuche inklusive Impfungen und Entwurmungen.

Wo finde ich meinen Finnen-Spitz?

Wie für viele andere Rassen des hohen Nordens gilt auch für den Finnen-Spitz: Südlich von Skandinavien ist er eine Seltenheit. In vielen Ländern fällt kein einziger Finnen-Spitz-Wurf innerhalb eines Jahres – wenn Sie sich also in diese Rasse verliebt haben, müssen Sie in der Regel weite Wege in Kauf nehmen, um an einen Welpen als neues Familienmitglied zu kommen. Wenden Sie sich an Vereine für nordische Hunderassen, die Ihnen bei der Suche nach einem Hund dieser vor allem in ihrer Heimat beliebten Rasse helfen und eventuell Kontakte zu Züchtern aus Skandinavien knüpfen können. Bei einer Adoption von einem Welpen aus dem Ausland gibt es einiges zu beachten – informieren Sie sich rechtzeitig darüber! Bedenken Sie: Es ist immer sinnvoll, den Welpen beim Züchter zu besuchen, um hier die Elterntiere und die Umstände, unter denen die Vierbeiner leben, kennenzulernen. Wenn möglich, sollten Sie also auch bei einer Adoption aus dem Ausland vor Ihrer Kaufentscheidung den Züchter persönlich besuchen. Hier besteht zudem die Möglichkeit, sich gegenseitig zu beschnuppern und ohne Zeitdruck Fragen zu stellen. Denn Welpenkauf ist schließlich Vertrauenssache!

Wer einen bereits ausgewachsenen Finnen-Spitz als Gefährten wünscht, hat in den meisten Ländern Mitteleuropas wenige Möglichkeiten, an einen entsprechenden Hund zu kommen – vielleicht ziehen Sie in absehbarer Zeit eine Finnland-Reise in Betracht und werden dort fündig? Ansonsten helfen Ihnen auch hierbei die Vereine für nordische Hunderassen bei der Suche. Eventuell kann aber alternativ ein nordischer Mischling oder eine andere Spitz-Rasse Ihr Herz erobern? Tipp: Machen Sie sich mit aufmerksamen Augen und offenem Herzen auf die Suche nach Ihrem neuen Gefährten, denn viele Spitzmischlinge haben ähnliche Eigenschaften. In ausführlichen Gesprächen mit der vermittelnden Stelle des Tierschutzes können Sie herausfinden, ob Sie zueinander passen.

Wir wünschen Ihnen viele gemeinsame Abenteuer mit Ihrem charakterstarken Finnen-Spitz!

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