Ist der Hund zufrieden und froh, freuen sich Herrchen und Frauchen. Manche Vierbeiner scheinen in gewissen Situationen förmlich zu strahlen – doch können Hunde lachen oder lächeln? Und heißt das, sie sind glücklich oder steckt hinter dem Grinsen vielleicht etwas anderes? Kann man das „Lachen“ von Hunden dem menschlichen Lachen gleichsetzen? In diesem Artikel finden Sie die Antworten.
Wenn Sie von der Arbeit nach Hause kommen und Ihren Hund sehen, können Sie in der Regel auf einen Blick erkennen: Die Freude über Ihre Rückkehr ist groß. Das ist nicht nur von außen zu sehen, sondern auch messbar.
Verschiedene Studien haben bei Hunden einen Anstieg des Glückshormons Oxytocin nachgewiesen, nachdem die Tiere eine positive Interaktion mit ihren Besitzern hatten. Doch nicht nur das: Auch bei den Hundebesitzern stellten die Wissenschaftler einen Oxytocin-Schub fest.
Es gibt verschiedene Zeichen, dass Ihr Hund glücklich ist. Er wedelt dann zum Beispiel entspannt mit der Rute. Zudem sucht er zunehmend Ihre Nähe und fordert Sie zum Spielen auf.
Können Hunde lachen oder grinsen?
Ein offenes Maul, das Aufblitzen weißer Zähne, zurückgezogene Lefzen und zusammengekniffene Augenlider – ein Hundelachen ist dem menschlichen Lachen sehr ähnlich. Doch während die meisten Hundebesitzer davon ausgehen, dass ihr Hund sie strahlend anlächelt, kann dahinter auch ein anderes Verhalten stecken.
Ist Hundelachen dem menschlichen Lachen gleichzusetzen?
Zugegebenermaßen kann das „Lachen“ Ihres Hundes ziemlich echt aussehen. Trotzdem sollten Sie diese Verhaltensweise niemals mit Ihrem Lachen gleichsetzen. Denn die Kommunikation von Hunden findet besonders stark auf der Ebene von Gestik und Mimik statt – und manchmal ganz anders als bei Menschen.
Können Hunde laut lachen?
Obwohl manche Hunde beim Herumtollen fröhlich bellen, lachen sie nicht so laut, wie Menschen es tun, wenn sie zum Beispiel einen lustigen Witz hören.
Was bedeutet es, wenn mein Hund lächelt?
Ein Lächeln kann durchaus bedeuten, dass Ihr Hund fröhlich ist. Doch hinter einem Hundelachen kann auch etwas ganz anderes stecken, wie die folgenden Beispiele zeigen. Es ist daher wichtig, immer auf die gesamte Körpersprache des Hundes zu achten und die Gesamtsituation in die Interpretation einzubeziehen.
Stress als Ursache
Wenn Ihr Hund die Ohren nach hinten zieht und gleichzeitig heftig hechelt, sind das wichtige Anzeichen dafür, dass er unter Stress leidet. Ein Anzeichen dafür ist auch die „Stressfalte“: Sie kann in Stresssituationen zwischen Augen und Lefzen entstehen. Merken Sie sich daher: Hecheln ist kein Lächeln!
Zeichen der Unterwerfung
Bei manchen Hunden steckt hinter dem vermeintlich glücklichen Gesichtsausdruck das sogenannte Unterwürfigkeitsgrinsen. Das bedeutet: Ihr Hund lächelt, weil er sich Ihnen als dem normalerweise dominierenden Teil unterwirft.
Interessant zu wissen: Auch Wölfe zeigen dieses Verhalten. Im Gegensatz zu domestizierten Haushunden zeigen sie das unterwürfige Grinsen allerdings gegenüber dominanten Rudeltieren.
„Lächeln“ als Drohgebärde
Haben Sie Ihren Hund schon einmal beim Drohen beobachtet? Zum Beispiel, als der unbeliebte Postbote vor dem Tor stand? Dann haben Sie sicher schon einmal gesehen, wie Ihr Hund seine Zähne als Drohgebärde präsentiert hat und dabei aussah, als würde er lächeln.
Ob sich Ihr Hund bedroht fühlt oder aggressiv ist, lässt sich anhand weiterer Anzeichen eindeutig erkennen. Dazu zählt zum Beispiel das Aufstellen der Rückenhaare.
Hunde lächeln unter anderem, wenn sie sich Artgenossen unterwerfen möchten.
Können Hunde die Emotionen von Menschen verstehen?
Viele Hundebesitzer sind sich sicher: Hunde verstehen, wenn sie glücklich oder traurig sind. Zu einer ähnlichen Erkenntnis kam eine Studie aus dem Jahr 2016. Dabei wurden Hunden Bilder von Menschen und Artgenossen gezeigt, die unterschiedliche Emotionen ausdrückten.
Ergebnis: Hunde können Freude und Leid unterscheiden
Die Studienergebnisse zeigen, dass Hunde sowohl bei anderen Hunden als auch bei Menschen zwischen positiven und negativen Empfindungen unterscheiden können. Für Vierbeiner ist dies von Vorteil. Denn das Verständnis von Emotionen hilft Ihrem Hund nicht nur bei der Kommunikation mit Ihnen und mit anderen Hunden.
Vermehrtes Hecheln bei Hunden kann ein Zeichen für Stress sein.
Fazit: Hunde können lachen
Dass Hunde lachen können, ist für Hundebesitzer unbestreitbar. Es bestehen jedoch Unterschiede zu menschlichem Lachen. Das „Hundelachen“ sagt oft etwas anderes aus, als Sie als Hundebesitzer interpretieren.
Um Fehlinterpretationen zu vermeiden, Bedürfnisse besser zu verstehen und die Bindung zu Ihrem Hund zu stärken, ist es deshalb besonders wichtig, dass Sie seine Sprache lernen. Damit es keine Missverständnisse gibt, kann Ihnen dabei ein Hundetrainer behilflich sein.
Marshall-Pescini S, Schaebs FS, Gaugg A, Meinert A, Deschner T, Range F (2019): The role of oxytocin in the dog-owner relationship. Animals (Basel). 9(10):792
Caeiro C, Guo K, Mills D (2017): Dogs and humans respond to emotionally competent stimuli by producing different facial actions. Sci Rep. 7(1):15525
Albuquerque N, Guo K, Wilkinson A, Savalli C, Otta E, Mills D (2016): Dogs recognize dog and human emotions. Biol Lett. 12(1):20150883
Franziska G., Tierärztin
An der Justus-Liebig-Universität Gießen wurde ich zur Tierärztin ausgebildet und durfte Erfahrungen in verschiedensten Bereichen sammeln.
Seitdem arbeite ich nicht nur als tierärztliche Autorin, sondern auch an meiner Dissertation. Mein Ziel ist es, Tiere vor krankheitserregenden bakteriellen Erregern zukünftig besser zu schützen.
Neben meinem tierärztlichen Wissen teile ich meine eigenen Erfahrungen als glückliche Hundebesitzerin. Dadurch kann ich Ängste und Probleme nachvollziehen und zugleich über diese aufklären.
Liebt mein Hund mich? Wenn wir jemanden ins Herz geschlossen haben, interessiert es uns natürlich, ob derjenige dieselben Gefühle für uns hegt. Auch bei unseren tierischen Freunden wollen wir die Zeichen lesen können, mit denen sie ihre Zuneigung ausdrücken. Welche das sind, erfahren Sie im Artikel.
Sie haben Ihre Lieblingsrasse gefunden? Dann können Sie es sicher kaum erwarten, einen kleinen Welpen mit nach Hause nehmen zu dürfen. Doch um später böse Überraschungen zu vermeiden, sollten Sie den auserwählten Rassehund nur bei einem seriösen Züchter kaufen. Mit den folgenden Fragen an den Hundezüchter überprüfen Sie dessen Seriosität.
