Wasserpest im Aquarium richtig pflanzen

Eine grüne Pflanze im Wasser

Die Wasserpest ist keine Alge, obwohl das oft fälschlicherweise angenommen wird. Bei ihr handelt es sich um eine nützliche Wasserpflanze für Ihr Aquarium oder Ihren Teich. Denn die Wasserpest sorgt wie beispielsweise das Hornkraut für eine bessere Wasserqualität. Sie begrünt Ihr Aquarium wunderschön und bietet Unterschlupf für scheue Aquarienbewohner. Zudem ist sie eine pflegeleichte sowie robuste Wasserpflanze und stellt die Basis für ein natürliches Gleichgewicht in jedem Aquarium. Welche weiteren Vorzüge die Wasserpest hat und welche Pflegetipps Sie beachten müssen, erfahren Sie in unserem Artikel.

Warum sollten Sie die Wasserpest im Aquarium pflanzen?

Die Wasserpest gehört zu den Klassikern der Aqariumbepflanzung. Doch warum ist das so? Sie ist beliebt, weil sie Algen im Wasser reduzieren kann, das Aquarium begrünt und als Sauerstofflieferant dient. Des Weiteren bietet sie Aquariumbewohnern einen Rückzugsort, einen Ablaichplatz und Nahrung.

Steckbrief

  • Wissenschaftlicher Name: Elodea
  • Pflanzenart: Süßwasserpflanze
  • Herkunft: ursprünglich aus Nord- und Südamerika
  • Pflanzenfamilie: Froschbissgewächse
  • Geeignete Pflanzenarten im Aquarium: Elodea canadensis, Elodea callitrichoides, Elodea densa/ Egeria densa, Elodea nuttallii
  • Eigenschaften: mehrjährige, submerse Pflanze, die vollständig unter Wasser lebt
  • Licht: nie im direkten Sonnenlicht, Halbschatten oder geeignete Leuchtmittel verwenden
  • Nährstoffbedarf: hoch
  • Wassertemperatur: Kalt- und Warmwasser, aber nicht höher als 28°C
  • Besonderheiten in der Pflege: Schneiden Sie den Bestand der Wasserpest regelmäßig zurück, achten Sie auf den Kalkgehalt und die Wassertemperatur, sowie ausreichend Licht

Welche Arten der Wasserpest eignen sich fürs Aquarium?

Bei allen Arten der Wasserpest handelt es sich um Süßwasserpflanzen, die sich gut an die Bedingungen im Wasser anpassen können. Sie können die Arten der Wasserpest nicht nur im Aquarium, sondern auch in Teichen einsetzen, wo sie mitunter drei Meter lange Stängel ausbilden. Sogar eine Überwinterung ist hier kein Problem.

Die vier beliebtesten Arten der Elodea in der Aquaristik sind:

Kanadische Wasserpest (Elodea canadensis)

  • lange, zugespitzte Blätter
  • die dunkelgrünen Blätter stehen zu dritt in regelmäßigen Quirlen an reich verzweigten Stängeln
  • sehr seltene, weiße Blüten von Mai bis August
  • im Vergleich zu Elodea nuttallii wirkt sie kompakter und gleichmäßiger beblättert

Argentinische Wasserpest (Elodea callitrichoides)

  • lange, zugespitzte Blätter
  • sehr seltene, weiße Blüten von Mai bis August

Schmalblättrige Wasserpest (Elodea nuttallii)

  • schmale, zurückgebogene, kräuselige Blätter
  • Stängel sind ungleichmäßig bewachsen
  • winzige, bis drei Millimeter hohe Blüten
  • wächst langsamer im Vergleich zu Elodea canadensis

Dichtblättrige Wasserpest (Elodea densa / Egeria densa)

  • Blätter sind schmal, länglich und dunkelgrün
  • zwei bis drei Millimeter dicke Stängel, die dicht beblättert sind
  • gehört zur „klassischen“ Erstbepflanzung eines Aquariums
  • gedeiht auch in weichem Wasser
  • bevorzugt kalkreiches Wasser mit hohem pH-Wert
  • zählt vorrangig zu den Kaltwasserpflanzen (Wassertemperatur nicht höher als 26°C)

Diese vier Elodea-Arten kommen in Europa vor. In der freien Natur werden Sie die Wasserpflanze auf stehenden und langsam fließenden Gewässern entdecken können, zum Beispiel auf Stau- und Baggerseen, Weihern, Wassergräben oder Flüssen.

bräunlich-grüne Pflanze schwimmt im Wasser

So pflanzen Sie die Wasserpest im Aquarium richtig ein

Wenn Sie sich für die Elodea als Wasserpflanze für Ihr Aquarium entschieden haben, fragen Sie sich sicher, wie Sie die Pflanzen richtig einsetzen. Zwei Möglichkeiten stehen Ihnen zur Verfügung:

1. Wasserpest einpflanzen

Wenn Sie die Stängel gekauft haben, schneiden Sie am besten mit einem scharfen Messer den unteren Teil sauber ab. Entlauben Sie die Enden der Stängel und pflanzen Sie diese ein. Da die Elodea eine Stängelpflanze ist, wird sie meist im Bund geliefert. Teilen Sie den Bund beim Einpflanzen auf und pflanzen Sie einzelne Stängel mit etwas Abstand zueinander.

2. Elodea schwimmen lassen

Sie können die Wasserpest auch als Schwimmpflanze benutzen, denn sie vermehrt sich auch im freien Wasser ohne jeglichen Kontakt zum Boden. Legen Sie dafür die Jungpflanzen einfach aufs Wasser. Sie bilden nach einer Zeit einen Teppich auf der Wasseroberfläche. Für Aquarien ist die herumtreibende Elodea allerdings weniger zu empfehlen, da sie andere Pflanzen übermäßig beschatten könnte und diese eventuell nicht gut gedeihen.

Übrigens pflanzen erfahrene Aquarianer die Wasserpest als Hintergrundpflanze, damit sie den Blick auf die farbenfrohe Wasserwelt nicht versperrt. Für das Wachstum der Wasserpest kann auch der Bodengrund entscheidend sein. Anstatt Teicherde sollten Sie beim Pflanzen der Wasserpest unbedingt auf spezifische Mischungen aus dem Fachhandel mit Quarzsand und Tonmineralien setzen.

Damit Ihre Wasserpest im Aquarium gut wächst, sollten sie auf die richtige Wassertemperatur achten. Zwar fühlt sich die Wasserpest in Kalt- und Warmwasser wohl, doch zu hohe Temperaturen verringern das Wachstum. Die Wassertemperatur sollte je nach Art maximal 26 bis 28 °C betragen.

Die richtige Pflege

Die Wasserpest ist pflegeleicht und robust. Sie benötigt keine speziellen Wasserwerte und gedeiht in saurem oder in alkalischem Wasser. Achten Sie nur auf den Kalkgehalt und die Wassertemperatur.

Prüfen Sie außerdem regelmäßig den Bestand der Wasserpest und stutzen Sie bei Bedarf die Pflanzentriebe. Ungekürzt kann die Wasserpest im Aquarium bis zu einem halben Meter werden. Schneiden Sie dafür einfach die zu lang gewordenen Stängel zurück. Achten Sie dabei auf einen sauberen Schnitt, am besten mit einer speziellen Pflanzenschere. Nur so können Sie sicher sein, dass neue Triebe kommen.

Achten Sie auf eine ausreichende Lichtintensität, wobei Sie eine direkte Sonneneinstrahlung auf das Aquarium vermeiden sollten. Wenn Ihr Aquarium an einem hellen Standort steht, reicht oft die indirekte Lichtmenge für die Wasserpest aus. Sollte das nicht der Fall sein, können Sie sich mit Aquarium-Leuchten behelfen.

Im Bezug auf die Düngung müssen Sie nicht nachhelfen. Als Aquarianer sollten Sie immer erst auf einen Dünger zurückgreifen, wenn Sie Hinweise auf eine Mangelernährung der Wasserpest finden. Eine Überdüngung kann schädliche Folgen haben und begünstigt das Wachstum von Algen.

Was tun, wenn die Wasserpest im Aquarium nicht wächst?

Falls Ihre Wasserpest nicht gut gedeiht, kann dies verschiedene Ursachen haben. Bei häufigem Wasserwechsel sollten Sie den Nährstoffgehalt überprüfen und gegebenenfalls zu einem speziellen Aquarium-Dünger greifen. Vergewissern Sie sich aber erst, ob alle anderen Bedingungen optimal sind, um andere Ursachen ausschließen zu können.

Überprüfen Sie zum Beispiel die Wassertemperatur und die Lichtverhältnisse. Außerdem können Sie über eine gasförmige Gabe von CO2 nachdenken, falls der Wert an Kohlenstoff zu gering ist. Der Wert sollte nicht unter fünf Milligramm pro Liter Wasser liegen.

Welchen Einfluss hat die Elodea auf die Wasserqualität?

Die Wasserpest wächst pro Woche ungefähr zehn Zentimeter. Die Nährstoffe, die die Pflanze für ihren rasanten Wachstum braucht, holt sie sich aus dem Wasser. Ihr Bedarf an Nährstoffen ist dementsprechend hoch. Bei geringer Nährstoffzufuhr kann sie verkümmern, was aber eher selten passiert.

Da ein zu hoher Nährstoffgehalt das Wachstum von Algen begünstigt, ist die Wasserpest eine effektive Möglichkeit bei unerwünschtem Algenwachstum. Sie senkt den Nährstoffgehalt des Wassers und die Algen werden zurückgedrängt. Außerdem scheidet die Wasserpest antibiotische Stoffe aus, die gegen Bakterien, wie Blaualgen wirken können. Durch die Fotosynthese verstoffwechselt die Pflanze gelöstes Hydrogencarbonat und produziert Sauerstoff.

grüne Wasserpest und ein Fisch

Wie können Sie die Wasserpest im Aquarium vermehren?

Sie können ganz einfach Ihre Elodea Pflanzen vermehren, indem Sie abgeschnittene Stängel nehmen und in den Bodengrund pflanzen. Denn jeder abgeschnittene Stängel bildet eine neue Wasserpest. Indem Sie Ihre Wasserpest vermehren, können Sie in kurzer Zeit Ihr Aquarium dicht bepflanzen.

Woher hat die Wasserpest ihren Namen?

Die Wasserpest (Elodea) kommt ursprünglich aus Nord- und Südamerika. In der Mitte des 19. Jahrhunderts fand sie ihren Weg über Irland nach Deutschland. Sie breitete sich rasch in Europa aus, da sie gezielt ausgesetzt wurde oder von Schiffen und Wasservögeln in andere Gebiete verschleppt wurde.

Die rasante Ausbreitung der Wasserpest in ganz Europa ist für Wasserwirtschaft, Schifffahrt, Wassersport und Fischerei immer wieder ein Problem. Sie wird deshalb als Plage wahrgenommen, was ihr den Namen „Wasserpest“ oder „grüne Pest“ eingebracht hat. Obwohl die Elodea einen eher negativ behafteten Namen hat, erweist sie in der Aquaristik nützliche Dienste und gehört aus diesem Grund zu den beliebtesten Aquariumpflanzen.

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