Neues Jahr, neue Regeln

Tierschutz: Das verbessert sich 2023 für Vierbeiner und Exoten

Tierschutz 2023
Neue Regelungen verbessern den Schutz von Haustieren wie Hunden und Katzen.

Für Menschen bringt ein neues Jahr viele Veränderungen. Doch auch für Haustiere gibt es 2023 einige Neuerungen.

Neue Spielregeln für Herrchen und Frauchen

In deutschen Haushalten leben mehr als zehn Millionen Hunde. Ihre Bedürfnisse sind durch die Tierschutz-Hundeverordnung geschützt. Seit 2001 regelt die Verordnung unter anderem die Haltung und Züchtung von Vierbeinern und berücksichtigt die Grundbedürfnisse der Tiere nach Bewegung und Sozialkontakten.

2022 wurde die Verordnung erneuert. In diesem Jahr sind weitere Regelungen hinzugekommen. Das sind die wichtigsten Neuerungen:

  • Für die Hundeerziehung dürfen keine Stachelhalsbänder oder andere schmerzhafte Mittel mehr zum Einsatz kommen.
  • Die Haltung von Hunden an einer langen Leine ist untersagt. Eine Ausnahme gibt es nur für ausgebildete Hunde, zum Beispiel Arbeitshunde, die ihre Betreuungsperson begleiten.
  • Allein gehaltenen Hunden muss regelmäßiger Kontakt zu Artgenossen ermöglicht werden.
  • Bei der Zwingerhaltung oder der Haltung in Nebenräumen sind neue Regelungen zu beachten. So heißt es in der Tierschutz-Hundeverordnung, dass die Vierbeiner genügend Platz, Wärme und Aussicht benötigen.
  • Für Züchterinnen und Züchter gilt: Eine Person darf nur noch drei Würfe betreuen.
  • Hunde mit kupierten Ohren oder Schwänzen dürfen nicht mehr auf Sportveranstaltungen, Messen oder Ausstellungen gezeigt werden. Das gilt auch für Qualzuchtmerkmale, also erblich bedingte Merkmale, die mit Leiden verbunden sein können.

Genaue Angaben liefert der Gesetzestext.

Katzenschutzverordnung ausgeweitet

In Deutschland leben rund zwei Millionen Katzen auf der Straße. Sie stammen von Hauskatzen ab – anders als Wildkatzen sind sie deshalb nicht auf das Leben in der freien Natur vorbereitet. Viele Straßenkatzen sind unterernährt oder leiden an Infektionskrankheiten wie Katzenschnupfen.

Das Streunerleben ist nicht nur für die Tiere eine Herausforderung, sondern auch für Tierheime: Wenn die freilebenden Katzen sich im Frühjahr vermehren, führt das zu einer Katzenschwemme, die den Tierschutz überlastet.

Der Deutsche Tierschutzbund spricht sich deshalb für eine flächendeckende Kastrations-, Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für Katzen aus. Immer mehr Gemeinden führen entsprechende Regelungen ein.

Auch 2023 kommen neue Orte hinzu. So ist Mannheim die erste Großstadt im Südwesten Deutschlands, die eine Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für Katzen einführt: Ab Juni 2023 sind die Katzenhalterinnen und Katzenhalter dort verpflichtet, ihre Samtpfoten per Chip oder Ohrtätowierung registrieren zu lassen.

Eine Liste mit Gemeinden, in denen ähnliche Pflichten bestehen oder dieses Jahr eingeführt werden, findest du beim Tierschutzbund.

Schärfere Maßnahmen gegen Onlinehandel mit Tieren

Seit vielen Jahren stehen PETA und eBay Kleinanzeigen im Dialog, um das skrupellose Geschäft mit Tieren im Internet einzudämmen.

Das Kleinanzeigenportal hat bereits Maßnahmen umgesetzt. Gehen zum Beispiel Meldungen von Tierschutzorganisationen und Veterinärbehörden zu Angeboten in der Kategorie „Haustiere“ ein, werden diese besonders schnell bearbeitet und behördlich verfolgt.

Nun hat die Verkaufsplattform zusätzlich verschärfte Grundsätze für Angebote von Tieren eingeführt. Die Maßnahmen sollen den illegalen und profitorientierten Handel mit fühlenden Lebewesen auf der Verkaufsplattform eindämmen.

Das ist neu:

  • Hunde und Katzen, die jünger als zwölf Monate sind, dürfen nicht mehr von Privatpersonen verkauft werden. Einzige Ausnahme: Es liegt eine behördliche Genehmigung vor.
  • Es können keine Gesuche mehr für Tierarten geschaltet werden.
  • Die Option „zu verschenken“ ist ausgeschlossen. Das bedeutet, dass Lebewesen nicht mehr getauscht oder für einen Deckakt „vermietet“ werden.
  • Es gilt ein Verkaufsverbot für Reptilien wie Schlangen, Echsen oder Schildkröten.

Laut PETA machen es die neuen Grundsätze Anbieterinnen und Anbietern noch schwerer, Tiere als Ware zu missbrauchen.

Mit Blick auf die Zukunft sagt Jana Hoger, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA: „Wir arbeiten darauf hin, dass das Portal nur noch als Vermittlungsseite für geprüfte Tierschutzvereine und Tierheime genutzt wird.“

eBay Kleinanzeigen bietet deshalb zum Beispiel kostenlose Premium-Zugänge für Tierheime an, damit diese mehr Aufmerksamkeit für zu vermittelnde Vierbeiner erreichen können.

Welche Entwicklungen wünschst du dir im Tierschutz? Welche Regelungen findest du zu streng? Schreib uns deine Meinung in die Kommentare!

Quellen:

Kommentare

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  • Sonja

    Ich wünsche mir, dass Tierquäler härter bestraft werden als jetzt, denn ich finde, dass Tierquäler noch zu weng bestraft werden

  • Leonhard Rittenschober

    wenn es um den tierschutz geht, dann gibt es keine zu strengen regelungen, tiere sind lebewesen und nicht so etwas wie ein wurstbrot, in das man reinbeißt und wenn es nicht schmeckt, schmeißt man es eben weg…
    daß jetzt jetzt strengere regelungen beim thema online-anbiete/verkaufen gibt, war schon mehr als überfällig, eigentlich gehören solche anzeigen generell gesperrt, zumindest für privatpersonen, denn man braucht nur die letzten jahre zurückblicken, welcher mißbrauch mit diesem thema getrieben wurde.
    es gibt unzählige tierheime und tierschutzorganisationen, die alle ihre web-seiten betreiben und da kann man tiere in hülle und fülle finden, die dankbar sind, wenn sie einen guten und gesicherten platz bekommen würden und jedes tier, daß auf dieser basis vermittelt wird, bedeutet eine entlastung für die tierheime,
    außerdem werden von den tierheimmitarbeitern/innen (die ja auch geschult sind) wichtige und sinnvolle infos an die interessenten vermittelt und diese auch dementsprechend geprüft, ob sie auch wirklich in derlage sind, ein tier aufzunehmen und es sicher und artgerecht versorgen/halten können.
    außerdem werden tiere aus den tierheimen/tierschutzorganisationen ausschließlich gechipt und mit schutzvertrag abgegeben, somit ist hier schon eine ganz andere sicherheit für ein tier gegeben!
    wozu also ein tierkauf/tieranbietung im internet???