Gouldamadine

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Sie wollen farbenfrohe Ziervögel als Haustiere halten? Dann bescheren Ihnen Gouldamadinen eine ganz besondere Freude. Die Prachtfinken sehen knall-bunt aus und sind neben anderen Vogelarten, wie Kanarienvögel und Zebrafinken besonders beliebt. Zudem sind sind klein, haben einen angenehmen Gesang und sind pflegeleicht. Erfahren Sie in unserem Artikel alles Wissenswerte von der Herkunft bis zur artgerechten Haltung der Gouldamadinen, kurz Goulds genannt.

Gouldamadine Steckbrief: Alles Wissenswerte auf einen Blick

  • Name: Gouldamadine
  • Wissenschaftlicher Name: Chloebia gouldiae
  • Spitzname: Goulds
  • Familie: Prachtfinken
  • Herkunft: Australien
  • Lebensraum: Grasbewachsene Savanne Australiens
  • Farbe: von Natur aus gibt es 3 Farbschläge: schwarzköpfige, rot- und gelbköpfige Gouldamadinen und durch Züchtungen zusätzlich Mutationen wie die blaue Gouldamadine
  • Lebenserwartung: ungefähr 7 – 10 Jahre
  • Größe: 11 – 15 cm
  • Gewicht: max. 60 g
  • Haltung: immer nur in großen Gruppe, eine Einzelhaltung ist nicht artgerecht
  • Soziales Verhalten: gesellig
  • Vergesellschaftung: bleiben am liebsten unter sich
  • Gouldamadinen Gesang: angenehmer beruhigender Gesang in Zimmerlautstärke, gegenseitiges ständiges leises Rufen
  • Charakter: anfangs scheu, später neugierig, tagaktiv
  • Schwierigkeit der Haltung: einfach
  • Besonderheiten in der Haltung: Sie brauchen eine Voliere, die genug Platz zum Fliegen bietet und Goulds lieben Sonnen- und Wasserbäder
  • Wichtig zu wissen: Goulds gehören laut Weltnaturschutzunion zu den gefährdeten Vogelarten

Gouldamadinen Aussehen und Mutationen

Goulds faszinieren jeden mit ihrer Farbenpracht. Am häufigsten kommen Goulds in der freien Wildbahn mit schwarzen Köpfen vor. Seltener sind rot- oder gelbköpfige. Das Gefieder an Bauch, Hals, Rücken und Schwanz ist auffällig in den verschiedensten Farben gefärbt. Männchen und Weibchen sind in der Färbung fast identisch.

Durch die Züchtung von Gouldamadinen gibt es mittlerweile viele Mutationen, die andere Farbschläge haben, als die wildfarbenen Exemplare. Besonders beliebt ist die Mutation der blauen Gouldamadine mit schwarzem Kopf. Die blaue Gouldamadine trägt in den meisten Fällen ein blau, lila und weißes Federkleid. Farbmutationen können je nach Züchter anders ausfallen.

Gouldamadinen in ihrem natürlichen Lebensraum

Gouldamadinen sind Prachtfinken, die den Norden Australiens, besonders die Savannen mit dichten Gräsern und Eukalyptusbäumen und die Küstenregionen besiedeln. Sie leben in großen Gruppen zusammen, sind sehr gesellig und quirlig. Abhängig von der Brutzeit wandern die Prachtfinken von den feuchten Küstenregionen zu den trockenen Savannengebieten. Für das Ausbrüten der Eier bevorzugen sie die Savanne. Ihr Nest bauen Sie vor allem in den Höhlen der Eukalyptusbäume. Beide Elterntiere bebrüten die Eier und nach 14 Tagen schlüpfen die Jungtiere. Wenn anschließend in den Savannen die Wasserlöcher durch die Trockenheit versiegen, ziehen ganze Gouldamadinen-Schwärme an die nördliche Küste Australiens, um Nahrung und Wasser zu finden. Da es im Landesinneren in den Savannen mitunter tagsüber sehr heiß werden kann, sind  Gouldamadinen an extreme Temperaturen bis zu 40 °C gewöhnt und suchen selbst dann nicht den Schatten wie andere Vögel auf.

Heute sind die bunten Prachtfinken in ihrer Heimat Australien allerdings selten geworden und stehen auf der Liste der gefährdeten Vogelarten.

Entdeckung der Gouldamadinen

Sie wurden erstmals 1840 von dem britischen Naturforscher John Gould entdeckt. Bei seiner Australienreise von 1838 -1840 sah er erstmals die schwarzköpfige Gouldamadinen. Ihren Namen gab er ihnen in Erinnerung an seine verstorbene Frau. Er nannte die neuentdeckte Vogelart Lady Goulds Amadine.

Haltung und Pflege: Wie Gouldamadinen artgerecht halten?

Wenn Sie die wunderschönen Ziervögel als Haustiere bei sich halten wollen, sollten Sie auf folgende Punkte achten:

  • Licht: circa 14 Stunden Licht am Tag (alternativ mit UVA- und UVB-Lampen und Dämmerungsphase)
  • Temperatur: mindestens 20 °C, maximal 45 °C
  • Luftfeuchtigkeit: 60 % – 90 % (alternativ mit einem Luftbefeuchter)
  • Freiflug: mehrere Stunden am Tag richtiges Fliegen
  • Wichtig: Schutz vor Temperaturschwankungen und Zugluft
  • Voliere statt Käfig: um für genügend Tageslicht und Freiflug zu sorgen, eignet sich am besten eine große Außenvoliere für die Haltung von Gouldamadinen

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Ausstattung der Voliere

Um dem Bedürfnis der Prachtfinken nach Tageslicht und nach Freiflug entgegenzukommen, bietet sich eine große Außenvoliere am besten an.

Beachten Sie bei der Ausstattung der Voliere folgende Punkte:

  • Größe der Voliere: mindestens 1m x 1m x 2m (schmal und hoch anstatt lang und breit)
  • Sichtschutz: Volieren sollten nie von allen Seiten einsehbar weshalb eine Seite der Voliere undurchsichtig sein sollte
  • Umzug im Winter: Gouldamadinen lieben die Wärme, sodass Sie im Winter in einen warmen Innenraum umziehen müssen
  • Bodengrund: Sand, Kieselsteine und Naturprodukte wie Buchenholzgranulat
  • Sitzgelegenheiten in der Voliere: verschiedene Äste und Zweige in unterschiedlichen Höhen und Dicken
  • Verstecke und Beschäftigung: Zweige mit Blättern, Reisigbündel und/oder Stroh
  • Wasserbad: 1x pro Woche ein Wasserbad im Badehäuschen oder in einer großen flachen Schale
  • Sandbad: eine große Schale mit Sand
  • Wetzstein: für den Schnabel
  • Schlafplatz: in Schlafkörbchen oben in der Voliere
  • Gut zu wissen: Bringen Sie Gefäße nicht unter Sitzstangen an, um der Verschmutzung mit Kot vorzubeugen
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Pflege und Reinigung der Voliere

Um Krankheiten vorzubeugen, bieten Sie Ihren Vögeln täglich frisches Futter und Wasser an und entsorgen Sie alte Futterreste. Die Behälter für Futter und Bäder sollten täglich gereinigt werden, die Voliere 1-2 Mal in der Woche. Bei der Haltung von vielen Prachtfinken eventuell öfter.

Der Schlaf der Gouldamadinen

Da Gouldamadinen in der freien Laufbahn bevorzugt in Nestern in Baumhöhlen schlafen, sollten Sie Schlafkörbchen im Handel besorgen, sodass sich die Vögel auch in der Voliere zum Schlafen zurückziehen können. Die Schlafplätze sollten in der Voliere möglichst weit oben angebracht werden.

Wie alt werden Gouldamadinen?

In ihrem natürlichen Lebensraum sind die Vögel vielen Gefahren und Fressfeinden wie Schlangen ausgesetzt, weshalb Gouldamadinen in der freien Laufbahn oft nicht so alt werden, wie Gouldamadinen als Haustiere. Der Prachtfink kann also bei Ihnen zu Hause gut und gerne 6 bis 8 Jahre alt werden. In hohem Alter werden sie weniger aktiv.

Gouldamadinen mit anderen Vögeln halten?

Da Gouldamadinen nur in Gruppe gehalten werden sollen, fragen Sie sich vielleicht, ob Sie Gouldamadinen mit anderen beliebten Vogelarten, wie Kanarienvögeln, Zebrafinken oder mit Wellensittichen halten können.

  • Gouldamadinen mit Wellensittichen halten: Nein, Gouldamadinen sollten nie zusammen in einer Voliere mit Wellensittichen gehalten werden und auch nicht beim Freiflug aufeinander treffen. Wellensittiche haben Krummschnäbel und können die oft viel zierlicheren Spitzschnäbel auch im Spiel schwer verletzen.
  • Goulds mit Zebrafinken halten: Nein, Zebrafinken und Gouldamadinen passen nicht zusammen. Zebrafinken sind recht streitsüchtig, die Gouldamadine hingegen ein sehr friedlicher Vogel. Von einer Vergesellschaftung raten wir ab.
  • Gouldamadinen mit Kanarien halten: Nein, beide Vogelarten sollten nicht zusammen gehalten werden. Kanarienvögel können Gouldamadinen aggressiv gegenüber werden – besonders beim Thema Futter

Allgemein ist zu sagen, dass Gouldamadinen am liebsten unter sich bleiben. Sollten andere Vögel, wie bspw. Gemalte Amadinen mit in der Voliere gehalten werden, sollte Sie darauf achten, dass genügend Platz ist, damit sie sich aus dem Weg gehen können. Außerdem ist es immer ratsam, dass die Goulds in der Überzahl sind. Welche Vogelarten eventuell mit Goulds harmonieren, sollten Sie bei Ihrem Spezialisten im Zoofachhandel erfragen.

Ernährung: Was fressen Gouldamadinen?

Diese Vögel sind hinsichtlich der Nahrung anspruchslos, lieben aber einen abwechslungsreichen Speiseplan. In freier Wildnis sind die Prachtfinken ständig auf der Suche nach Nahrung. Einen Hauptteil des Futters stellen Insekten und Grassamen.

Für die Fütterung von Gouldamadinen zuhause:

  • Basisfutter: Futtermischungen aus Sämereien und Hirse
  • täglich Gräser und Grünfutter wie zum Beispiel Löwenzahn oder frische Wildkräuter (im Winter Vogelmiere)
  • Gurke, Apfel, Birne
  • 1 Mal wöchentlich Vitamine
  • 1 Mal wöchentlich Eiweiß: in Form von Insekten, Keimfutter oder ein gekochtes Ei
  • 1 flache Schale Magengrit und eine Sepiaschale für die Mineralienzufuhr
  • Kalksteine zum Aufhängen am Gitter
  • tägliches frisches, sauberes Wasser

Goulds gehören zu den beliebtesten Zucht- und Ziervögeln, da sie uns mit ihren Farben begeistern. Wenn Sie sich für Goulds als Haustiere entscheiden, sollten Sie sie immer in einer großen Gruppe halten und auf keinen Fall allein. Außerdem sind bei Goulds Freiflug wichtig, sowie die optimale Temperatur und Luftfeuchtigkeit sowie ausreichend Licht. Sie werden lange Freunde an an Ihren Prachtfinken und ihrem wunderschönen beruhigendem Gesang haben wenn Sie diese auf eine artgerechte Haltung achten.

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