Tigerpython Dieser Artikel ist tierärztlich verifiziert

Tigerpython

Tigerpythons zählen zu den größten Schlangenarten der Welt.

Als Riesenschlange hat sich der Tigerpython in der Zirkuswelt einen Namen gemacht. Aber auch in heimischen Terrarien ist diese Schlangenart äußerst beliebt. Lesen Sie mehr zu den Besonderheiten und Anforderungen an die Haltung.

Aussehen: Was sind äußere Merkmale von Tigerpythons?

Tigerpythons bestehen aus einem kräftigen Muskelschlauch, begrenzt durch einen kräftigen Schwanz und einen großen Kopf.

Die Oberseite des Tigerpythons ist braun und trägt ein dunkelbraunes Y-förmiges Raster. Im Gegensatz dazu ist die Unterseite hell.

Ein Sonderfall ist der Albino. Dabei handelt es sich um eine weiße Schlange, die jedoch aufgrund ihrer mangelnden Tarnung eine geringere Überlebenschance in freier Wildbahn hat.

Der helle und dunkle Typ

Wie der Königspython gehört auch der Tigerpython zu den Riesenschlangen. Es gibt zwei verschiedene Arten: der Dunkle Tigerpython (Python bivittatus) und der Helle Tigerpython (Python molurus).

Die beiden unterscheiden sich durch die Anordnung der Schuppen unter dem Auge. Während der Helle Tigerpython Oberlippenschuppen bis zum Auge hat, befindet sich bei dem Dunklen Tigerpython eine schmale Reihe von Schuppen dazwischen.

Wie groß kann ein Tigerpython werden?

Mit einer Körperlänge von bis zu fünf Metern kann der Tigerpython eine beachtliche Größe erreichen. Aus diesem Grund ist diese Schlangenart auch eine der größten der Welt und kann bis zu 90 Kilogramm wiegen.

Schon gewusst: In den meisten Fällen ist der Dunkle Tigerpython größer als der Helle Tigerpython.

Das Geschlecht erkennen

Weibliche und männliche Vertreter unterscheiden sich äußerlich nur kaum voneinander. Fakt ist aber, dass die Weibchen größer und schwerer sind als die Männchen.

Albino Tigerpython
Albinoform eines Tigerpython.

Da Tigerpythons hauptsächlich dämmerungs- und nachtaktiv sind, ruhen sie tagsüber in dunklen Verstecken. Dies sind gewöhnlich Felslöcher, Termitenhügel oder dichte Gebüsche. Aber auch für Gewässer hat der Tigerpython eine Schwäche – hier sind sie übrigens schneller als an Land.

Das Jagdverhalten

Nachts geht der Tigerpython auf die Suche nach Beute. Er packt sie mit seinen Fangzähnen und wickelt sie dann mit seinem kräftigen Körper ein. Danach verschlingt die Schlange die Beute, bis nichts mehr übrig ist.

Der Tigerpython gilt in der Regel als ruhiges Wesen, das nur in wenigen Momenten zum Angriff übergeht. Das ist dann der Fall, wenn es sich bedroht fühlt und keinen anderen Ausweg mehr sieht.

Aufgrund ihrer Größe und Stärke ist dies daher keine angenehme Begegnung – insbesondere für Kinder. Für Anfänger ist diese Schlange daher nicht geeignet.

Ist der Tigerpython giftig?

Nein, diese Schlangenart besitzt keine Giftzähne und ist somit nicht giftig.

Da der Tigerpython von Natur aus ein Einzelgänger ist, können Sie ihn allein im Terrarium halten. Wenn genügend Platz vorhanden ist und Sie die Tiere getrennt füttern, können Sie aber auch zwei oder drei von ihnen halten.

Wie viel Platz braucht ein Tigerpython?

Da es sich bei dem Tigerpython um eine der größten Schlangen der Welt handelt, sollten Sie ihm, wenn möglich, ein eigenes Terrarienzimmer bieten. Ist dies nicht möglich, können Sie auf ein klassisches, größeres Terrarium zurückgreifen.

Zur Berechnung der Mindestmaße von Länge, Breite und Höhe des Terrariums können Sie die folgende Formel anwenden: 1-mal die Körperlänge x 0,7-mal die Körperbreite x 0,7-mal die Körperhöhe.

Die Einrichtung

Das Terrarium Ihres Tigerpythons benötigt verschiedene Gegenstände, die für eine artgerechte Haltung wichtig sind. Zum Beispiel braucht Ihre Schlange eine ausreichend große Wasserschale, in der sie baden kann.

Außerdem sollten Sie verschiedene Versteckmöglichkeiten anbieten. Hierfür eignen sich umgedrehte Tontöpfe, Äste und große Schalen. Auch Pflanzen geben Ihrer Python die Möglichkeit, sich im Grün zu verstecken.

Der Bodengrund

Den Boden können Sie mit unterschiedlichen Materialien bedecken. Geeignet sind Zeitungspapier, Linoleum oder staubfreie Nagerspäne.

Das richtige Klima

Damit Ihre Schlange ihren natürlichen Rhythmus einhalten kann, ist es wichtig, dass Sie das folgende Klima im Terrarium erzeugen:

  • Temperatur: 26 bis 32 Grad Celsius (tagsüber), mit Wärmezonen zwischen 34 und 38 Grad Celsius, Nachtabsenkung auf fünf Grad Celsius
  • Beleuchtung: zehn bis zwölf Stunden (tagsüber), nachts Dunkelheit
  • Luftfeuchtigkeit: 70 Prozent (tagsüber), 90 Prozent (nachts)

Wie andere Riesenschlangen auch, frisst der Tigerpython Futtertiere wie Ratten, Kaninchen oder Wachteln. Aus Gründen der Handhabung ist es von Vorteil, tote Tiere zu füttern.

Wenn das Futter gefroren ist, sollten Sie es zuerst auftauen. Dazu können Sie es in einer Plastiktüte im Wasserbad auf Körpertemperatur (37 Grad Celsius) erwärmen.

Wie oft muss man einen Tigerpython füttern?

Wie oft ein Tigerpython frisst, hängt von seinem Alter ab. Junge Tiere brauchen etwa einmal pro Woche eine Ratte. Ausgewachsene Schlangen fressen etwa alle zwei Wochen ein Kaninchen.

Hinweis: Passen Sie das Futter immer an die Größe Ihrer Schlange an.

Wie bei jedem Terrarientier müssen Sie dafür sorgen, dass das Terrarium sauber bleibt, um Krankheiten vorzubeugen. Dazu sollten Sie nicht gefressene Futtertiere und Kot täglich entfernen. Ebenfalls sollten Sie jeden Tag das Wasser austauschen, damit dieses stets frisch bleibt.

Ist das Terrarium stark verdreckt, sollten Sie das Bodensubstrat gänzlich austauschen. Dies reicht in der Regel ein- bis zweimal pro Jahr aus.

Unterstützung während der Häutung

Wie jede Schlange häutet sich auch Ihr Tigerpython allmählich, auch wenn dies mit zunehmendem Alter weniger häufig geschieht. Um Ihre Schlange bei diesem Prozess zu unterstützen, können Sie sie gelegentlich mit sauberem Wasser besprühen.

Ein Tigerpython erreicht etwa nach zwei bis drei Jahren die Geschlechtsreife. Nach der Paarung dauert es etwa drei bis vier Monate, bis das Weibchen bis zu 100 Eier ablegt. Nun umschlingt sie das Gelege, um es mit ihren Muskeln zu bebrüten.

Nach 60 bis 90 Tagen schlüpfen aus den Eiern junge Schlangen. Von jetzt an sind die Jungtiere auf sich allein gestellt.

Diese Schlange ist nicht nur besonders groß, sondern kann auch sehr alt werden. So können Tigerpythons ein Alter von bis zu 30 Jahren erreichen, was Sie vor dem Kauf unbedingt bedenken sollten.

Häufige Krankheiten

Leider leiden viele exotische Tiere unter falscher Haltung und Ernährung. Dies kann dazu führen, dass sie erkranken oder Verhaltensänderungen zeigen.

Wenn das Klima nicht richtig angepasst ist, kann Ihre Schlange Atemprobleme bekommen. Außerdem ist ein Parasitenbefall möglich, wenn Sie ungeeignete Bodensubstrate (zum Beispiel Blumenerde) verwenden oder die Hygiene unzureichend ist.

Ebenso gehören bakterielle Infektionen oder Pilzbefall zu den häufigen Krankheiten, die bei Schlangen auftreten.

Der Tigerpython ist nicht nur auf ein Gebiet spezialisiert, sondert besiedelt unterschiedliche Habitate. Dazu zählen feuchtere Regionen wie der tropische Regenwald, aber auch trockene Gebiete wie die Trockensteppe.

Während der helle Tigerpython auf dem indischen Subkontinent vorkommt, lebt der dunkle Typ in Hinterindien und Indonesien.

Tigerpython
Die Würgeschlangen sind zwar nicht giftig, dafür verfügen sie über eine enorme Körperkraft.

Kauf: Wie viel kostet ein Tigerpython?

Wie viel Sie für einen Tigerpython ausgeben müssen, hängt von mehreren Faktoren ab. Dazu gehören vor allem die Art und das Alter.

Sie sollten jedoch mit einem Kaufpreis zwischen 100 und mehreren tausend Euro pro Exemplar rechnen.

Futter, Strom und Tierarztkosten sind weitere Posten, die Sie im Hinterkopf behalten sollten.

Wo kann ich einen Tigerpython kaufen?

Obwohl es diese Riesenschlange nicht in allen Zoofachhandlungen gibt, haben Sie mehrere Möglichkeiten, diese zu kaufen. In erster Linie sollten Sie in Tierheimen nachfragen, die möglicherweise Tiere zur Vermittlung abgeben.

Anderenfalls können Sie einen Tigerpython bei offiziellen Züchtern erwerben, die gesunde Tiere mit allen notwendigen Dokumenten abgeben.

Meldepflicht und Herkunftsnachweis

Wenn Sie eine Schlange wie den Tigerpython erwerben möchten, benötigen Sie in der Regel einen Herkunftsnachweis. Dieser bescheinigt, dass Sie das Tier aus legalen Händen haben.

Darüber hinaus sind Sie je nach Wohnort verpflichtet, die Haltung der Schlange bei der zuständigen Behörde anzumelden.

Es ist daher ratsam, sich vor dem Kauf über die regional geltenden Vorschriften zu informieren.

Tigerpython Steckbrief

Körperlänge: 4,5 bis 5 Meter
Gewicht: bis 90 Kilogramm
Lebenserwartung: bis 30 Jahre
Terrariengröße: 1-mal die Körperlänge x 0,7-mal die Körperbreite x 0,7-mal die Körperhöhe
Haltung: Einzel- oder Gruppenhaltung
Temperaturen: 26 bis 32 Grad Celsius (tagsüber), 5 Grad Celsius (nachts)
Sonnenplatz: 34 bis 38 Grad Celsius
Luftfeuchtigkeit: 70 % (tagsüber), 90 % (nachts)
Bodengrund: Zeitungspapier, Linoleum, staubfreie Nagerspäne
Einrichtung: großes Wasserbecken, Pflanzen, Versteckmöglichkeiten, Äste
Ernährung Futtertiere (Kleinsäuger, Vögel)
Herkunft/Verbreitung: Indischer Subkontinent, Indonesien
Lebensraum: Tropen bis trockene Gebiete
Schwierigkeit in der Haltung: sehr großer Körper, nicht für Anfänger geeignet

Quellen:


Franziska G., Tierärztin
Profilbild von Tierärztin Franziska Gütgeman mit Hund

An der Justus-Liebig-Universität Gießen wurde ich zur Tierärztin ausgebildet und durfte Erfahrungen in verschiedensten Bereichen sammeln. Seitdem arbeite ich nicht nur als tierärztliche Autorin, sondern auch an meiner Dissertation. Mein Ziel ist es, Tiere vor krankheitserregenden bakteriellen Erregern zukünftig besser zu schützen. Neben meinem tierärztlichen Wissen teile ich meine eigenen Erfahrungen als glückliche Hundebesitzerin. Dadurch kann ich Ängste und Probleme nachvollziehen und zugleich über diese aufklären.


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