Präriehunde sind eigentlich noch eher unbekannte Haustiere. Doch seit einiger Zeit steigt die Beliebtheit immer mehr an, und die robusten Nagetiere halten Einzug in Deutschlands Wohnungen. Insgesamt gibt es fünf Arten aus der Gattung der Präriehunde, wobei der Schwarzschwanz-Präriehund in der Natur und als Heimtier am häufigsten vorkommt. Daher beziehen sich nachstehende Informationen ausschließlich auf ihn.
Präriehunde

© nd3000 / stock.adobe.com
Herkunft und Lebensweise: Kleine Städtebauer
Die Heimat des Schwarzschwanz-Präriehundes sind die ausgedehnten Kurzgras-Prärien von Nordamerika. Dort leben sie in großen Kolonien von bis zu mehreren tausend Tieren unterhalb der Erde in ihren selbstgebauten, weit verzweigten Tunnelsystemen.
Diese Kolonien, die auch Towns (Städte) genannt werden, splitten sich in viele kleine Familien auf. Jede dieser Familien hat ihren eigenen Bau und besteht meist aus einem Männchen, ein bis vier Weibchen und deren Jungtieren aus den letzten beiden Jahren.
Aussehen
Präriehunde haben ein goldbraunes beziehungsweise weiß-cremefarbenes Fell, das leicht gesprenkelt wirkt. Sie können eine Größe von 30 bis 45 Zentimeter (mit Schwanz) und ein Gewicht von 700 Gramm bis eineinhalb Kilogramm erreichen. Die Schwanzspitze ist schwarz gefärbt. Daher kommt auch der Name Schwarzschwanz-Präriehund.

Haltung: Präriehunde brauchen viel Platz
Präriehunde als Haustiere zu halten ist zwar nicht allzu schwer, man sollte sich jedoch vor dem Kauf gut informieren und die Anschaffung gründlich überlegen.
Die Tiere brauchen auch einen intensiven Kontakt zu ihrem Pfleger. Daher ist ihre Haltung um einiges aufwendiger als die von anderen Kleintieren wie Meerschweinchen oder Hamster. Hier ist auch zu bedenken, dass Präriehunde in Gefangenschaft zwischen acht und zwölf Jahre alt werden können.
Präriehunde sind außerdem Rudeltiere, das heißt, man muss mindestens zwei Tiere halten. Einzeln gehaltene Präriehunde können sehr schnell Verhaltensstörungen bekommen und vor Einsamkeit sogar sterben. Besser ist es, die Nagetiere in kleinen Gruppen zu halten.
Hoher Platzbedarf
Wenn es um die Unterbringung von Präriehunden geht, dürfen Sie den Platzbedarf nicht unterschätzen. Die Nagetiere benötigen ein relativ großes Gehege. Laut eines Gutachtens des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft darf die Grundfläche für drei Präriehunde 20 Quadratmeter nicht unterschreiten. Für jedes weitere Tier ist mindestens ein Quadratmeter mehr Fläche notwendig. Das gilt sowohl für Innen- als auch Außengehege. Die Haltung in einem Kleintierkäfig ist daher nicht zulässig.
In jedem Fall ist es wichtig, dass die Nagetiere immer ausreichend Auslauf haben. Sollten sie diesen nicht bekommen, können Präriehunde recht schnell Verhaltensänderungen zeigen. Zum Beispiel werden sie träge, was wiederum eine Verfettung zur Folge haben kann.
Die Ausstattung des Geheges
Das Gehege sollte außerdem über einen gewachsenen, das heißt unberührten, Boden verfügen und über ausreichend Nestmaterial verfügen. Präriehunde graben sich nämlich in den Boden ein und errichten dort einen Bau. Handelt es sich um ein Innengehege müssen Sie einen entsprechenden Untergrund verwenden, in den sich die Präriehunde graben können. Sie können den Tieren zudem künstliche Baue anbieten.
Präriehunde dürfen Sie in nach oben offenen Gehegen halten. Allerdings müssen Sie dafür Sorge tragen, dass die Tiere die Begrenzung nicht überklettern können. Außerdem benötigen Sie – ähnlich wie bei Kaninchen – einen Untergrabschutz, damit sich die kleinen Buddelexperten nicht einfach unter der Umzäunung einen Ausgang graben.
Präriehunde und ihre wilde Herkunft
Derzeit werden noch so gut wie alle Präriehunde aus Amerika importiert, wobei es sich meist um Wildfänge handelt. Durch ihre „wilde” Herkunft können Präriehunde, besonders in der ersten Zeit, sehr schwierig zu erziehen und zähmen sein.
Aufgrund dessen kann es auch zu heftigen Bissen kommen, die sehr schmerzhaft sind und einen Besuch im Krankenhaus mit sich bringen können. Außerdem kann es bei den Männchen nach Erreichen der Geschlechtsreife zu starken Verhaltensänderungen während der Paarungs- und Vorpaarungszeit kommen. Diese äußern sich teils in enormer Aggressivität gegenüber allem, was dem Käfig zu nahe kommt – inklusive des Pflegers. Aus diesem Grund sind Präriehunde auch nicht für Kinderhände geeignet.

Grundausstattung: Nestmaterial nicht vergessen
Die folgenden Angaben dienen nur als Richtlinien der Grundausstattung. Als Unterkunft benötigen Sie zunächst ein ausreichend großes Gehege mit entsprechender Umzäunung. Zusätzlich sollten Sie ausreichend Kleintierstreu und Heu in das Gehege geben, damit den Präriehunden genug Nestmaterial zur Verfügung steht.
Ein Holzhaus, das als Unterschlupf dient, und Äste zum Nagen sind ebenfalls unabdingbar. Auch ein Futternapf und eine Wasserflasche/Wassernapf dürfen nicht fehlen.
Ernährung: Hoher Fasergehalt entscheidend
Präriehunde ernähren sich hauptsächlich von verschiedenen Gräsern, Löwenzahn, Kräutern und Heu. Als Zusatz kann Frischfutter in Form von Obst und Gemüse gegeben werden. Das Trockenfutter sollte einen niedrigen Protein-, Fettgehalt und einen hohen Fasergehalt haben, welcher sehr wichtig für die Verdauung ist.
Weitere Informationen zur richtigen Ernährung der Tiere finden Sie in unserem Artikel „Präriehund Ernährung“.