Farbmaus

Verfasst von Natalie Decker
Farbmaus

Farbmäuse werden in vielen hübschen Farbvarianten gezüchtet.

Die Farbmaus stammt von der wildlebenden Hausmaus ab. Der kleine Nager wird in vielen attraktiven Farben und mit hübschen Zeichnungen gezüchtet. Mit ihrem spannenden Sozialverhalten erfreuen Farbmäuse Kleintierfreunde weltweit.

Aussehen: Kleine Nager mit farbenfrohem Fell

Bei der Farbmaus handelt es sich um die domestizierte Form der wilden Hausmaus. Ihr Körper wird etwa acht bis elf Zentimeter lang. Dazu kommt der Schwanz, der mit sieben bis zehn Zentimetern in etwa so lang wie der Körper ist. Typisch für die kleinen Nager sind zudem der runde Kopf, die relativ großen Ohren und die spitze Schnauze. Das Farbmaus-Gewicht liegt bei etwa 25 Gramm.

Bunte Vielfalt bei Farbmaus-Fellfarben

Während ihre Vorfahrin, die Hausmaus, normalerweise grau-braunes Fell hat, wird die Farbmaus in vielen Farbvarianten gezüchtet:

  • Es gibt sie beispielsweise mit schwarzem, beigem und schokobraunem Haarkleid.
  • Auch mehrfarbige Mäuse sowie Tiere mit getupftem oder gebändertem Fell sind erhältlich.
  • Zu den bekanntesten Züchtungen gehören wohl die weißen Mäuse. Diese Tiere sind meist Albinos, bei denen aufgrund einer Genmutation der Hautfarbstoff fehlt. Da auch die Augen farblos sind, scheinen die Blutgefäße durch. Deshalb wirken ihre Augen rot.

Problematische Qualzuchten

Verschiedene Züchtungen sind aus Tierschutzgründen abzulehnen, da sie mit gesundheitlichen Problemen für die betroffenen Mäuse einhergehen. Dazu zählen zum Beispiel schwanzlose Mäuse, Nacktmäuse sowie Rexmäuse mit krausem Fell. Ebenfalls problematisch sind Farbmäuse mit rotem oder gelblichem Fell, da diese genetisch bedingt zur Fettleibigkeit neigen.

Besonders grausam ist die Zucht sogenannter Tanzmäuse. Die zwergwüchsigen Nager sind wegen einer Fehlbildung des Innenohrs taub und verfügen über einen angeborenen Hirnschaden. Dadurch können sie nicht normal laufen, sondern vollführen Zwangsbewegungen im Kreis, die an einen Tanz erinnern sollen.

Weiße Farbmaus
Die Albino-Farbmaus hat weißes Fell und rötlich schimmernde Augen.

Farbmäuse sind agile, neugierige Tiere, die gerne ihre Umgebung erkunden. Dabei erweisen sie sich als geschickte Kletterer und nutzen ihren langen Schwanz als Ruder. Auf ihrem Speiseplan stehen Sämereien, Getreide, Gemüse und Insekten.

Sind Farbmäuse nachtaktiv?

Farbmäuse zeigen über den Tag verteilt mehrere Schlaf- und Wachphasen, werden jedoch häufig erst abends richtig munter.

Wie viele Farbmäuse muss man mindestens halten?

Die geselligen Tiere brauchen den Kontakt zu Artgenossen und dürfen niemals allein gehalten werden. Empfehlenswert sind reine Weibchengruppen oder ein Harem, bestehend aus einem kastrierten Männchen und mehreren Weibchen. Unter unkastrierten Männchen kann es zu Rangeleien und blutigen Rangordnungskämpfen kommen.

Farbmäuse kommunizieren durch hochfrequente Töne im Ultraschallbereich miteinander. Für den Menschen sind diese Laute nicht wahrnehmbar. Darüber hinaus spielen Duftstoffe bei der Kommunikation eine wichtige Rolle.

Farbmaus-Fortpflanzung und Aufzucht der Jungen

Mäuse sind sehr fortpflanzungsfreudige Tiere. Männchen und Weibchen können bereits mit ca. 28 Tagen geschlechtsreif sein. Nach einer Tragzeit von 17 bis 24 Tagen bringt das Weibchen in der Regel drei bis zwölf Jungtiere zur Welt.

Die Kleinen werden blind und taub geboren. Für eine Dauer von 21 bis 30 Tagen werden sie gesäugt. Um sich gesund zu entwickeln, sollten die Jungtiere sechs bis acht Wochen lang bei der Mutter bleiben dürfen.

Farbmaus zähmen
Mit etwas Geduld (und dem einen oder anderen Leckerli) können Farbmäuse handzahm werden.

Wer Farbmäuse als Haustiere halten möchte, braucht einen geeigneten Mäusekäfig. Dieser sollte der Mäusegruppe genügend Platz bieten und mit Schlafhäuschen, Pappröhren und weiterem Käfigzubehör abwechslungsreich eingerichtet werden.

Viele praktische Tipps für die Mäuse-Haltung haben wir hier für Sie zusammengestellt.

Ist die Farbmaus als Haustier pflegeleicht?

Kleintiere wie Farbmäuse gelten gemeinhin als pflegeleichte Haustiere. Das stimmt so nicht, denn auch sie haben Bedürfnisse, die der Halter kennen und berücksichtigen muss.

Übrigens sind diese Vierbeiner auf die Pflege durch den Menschen angewiesen: Farbmäuse sind in der Natur normalerweise nicht überlebensfähig.

Inspiration für das Mäuseheim:

Die kleinen Nager sind recht anfällig für Krankheiten. Beispielsweise kommen Tumorerkrankungen relativ häufig bei der Farbmaus vor. Darüber hinaus können Vertreter der Rasse in ihrem kurzen Leben eine ganze Reihe anderer Erkrankungen entwickeln, die häufig auf ungünstige Haltungsbedingungen zurückzuführen sind.

Atemwegserkrankungen äußern sich etwa durch Niesen und eine geräuschvolle Atmung. Sie können entstehen, wenn der Käfig Zugluft ausgesetzt ist oder die Raumtemperatur zu niedrig ist. Haben die Mäuse kahle Stellen im Fell, so kann ein Befall von Milben dahinterstecken.

Wie lange leben Farbmäuse im Durchschnitt?

Kranke Mäuse sollten umgehend zum Tierarzt gebracht werden. Nur so haben sie die Chance auf ein langes, gesundes Leben. Bei guter Pflege erreichen Farbmäuse ein Alter von durchschnittlich etwa zwei Jahren. In Einzelfällen können die Tiere sogar bis zu vier Jahre alt werden.

Farbmäuse, insbesondere weiße Mäuse, sind schon seit der Antike bekannt:

  • Beispielsweise wurden auf Kreta weiße Mäuse als heilige Tiere verehrt.
  • Im Alten Ägypten glaubte man, Mäuse besäßen magische Kräfte.
  • Und in Asien werden seit der späten Bronzezeit Tanzmäuse gezüchtet.

Seefahrer brachten die Farbmäuse von Japan nach Großbritannien. Dort begann man Mitte des 19. Jahrhunderts, Mäuse mit speziellen Fellfarben und Zeichnungen zu züchten.

Heute sind Farbmäuse nicht nur beliebte Haustiere für Kleintierfreunde. Die bunten Nager werden auch als Futtertiere für exotische Heimtiere wie Pythons gezüchtet.

Bei Tierversuchen werden Farbmäuse gern zu wissenschaftlichen Zwecken eingesetzt. Aufgrund ihrer Neigung zur Tumorentwicklung werden die Labormäuse beispielsweise für die Erforschung von Krebstherapien genutzt. Aber auch die Entstehung von Alzheimerdemenz sowie die Folgen von Infektionen werden an Mäusen erforscht.

Tierversuche sind nicht nur unter Tierschützern, sondern auch unter Wissenschaftlern umstritten. Befürworter versprechen sich von den Experimenten wichtige Erkenntnisse, um schwere Erkrankungen bei Mensch und Tier heilen zu können. Gegner argumentieren, dass es in der biomedizinischen Forschung längst tierleidfreie Alternativen zum Einsatz von Labormäusen gäbe.

Farbmäuse kaufen: Wie viel kostet eine Farbmaus?

Wenn Sie Farbmäuse halten möchten, sollten Sie um den Zoofachhandel und Angebote im Internet einen Bogen machen. Auch Farbmaus-Züchter sollten nicht die erste Anlaufstelle sein. Für Laien ist es oft schwer, seriöse Züchter von schwarzen Schafen zu unterscheiden.

Besser ist es, sich im lokalen Tierschutz nach Farbmäusen umzusehen. Pro Tier fällt eine Schutzgebühr von etwa fünf Euro an.

Fazit: Farbmäuse halten oder nicht?

Wenn Sie gern Verantwortung für Tiere übernehmen und dabei klein anfangen möchten, sind Farbmäuse eine gute Wahl. Tiere aus dem Tierschutz freuen sich über ein neues Zuhause, das sie mit ihren Artgenossen teilen können. Und Sie lassen unkomplizierte Mitbewohnern einziehen, die zwar gesprächig sind, aber dabei nicht durch laute Töne auffallen.

Farbmaus-Steckbrief

Kurzinfo: Farbmäuse sind agile, gesellige Nager. Als Beobachtungstiere werden sie gerne von Kleintierfreunden gehalten. Die Tiere werden aber auch als Lebendfutter für Schlangen gezüchtet.
Kopf-Rumpf-Länge: ca. 8-11 cm
Schwanzlänge: ca. 7-10 cm
Gewicht: ca. 25 g
Durchschnittliche Lebenserwartung: 1,5 bis 2 Jahre, seltener bis zu 4 Jahre
Wesen: neugierig, freundlich, verspielt, aktiv, intelligent
Sozialverhalten: klein- und großgruppengeeignet
Fellfarbe: Schwarz, Weiß, Grau, Braun, Beige, Rötlich
Muster: einfarbig, mehrfarbig, gefleckt
Pflegeaufwand: mittel
Bewegungsbedarf: hoch
Preis: ca. 2-5 Euro

Natalie Decker
Profilbild Natalie Decker (mit Pferd)

„Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos“, hat Loriot einmal gesagt. Dem würde ich uneingeschränkt zustimmen und ergänzen: „Ein Leben ohne Pferd, Katze und Kaninchen ebenfalls!“ Mein Herz schlägt für alle großen und kleinen Tiere und ich habe das große Glück, als freie Autorin über meine Leidenschaft schreiben zu dürfen. Mit meinen Artikeln möchte ich für den Tierschutz sensibilisieren und Tierfreund/innen nützliche Tipps geben.


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