Kokzidien beim Kaninchen
Lästige Parasiten machen leider auch vor unseren Langohren nicht Halt. Besonders häufig kommen Kokzidien beim Kaninchen vor. Lesen Sie im folgenden Artikel alles, was Sie über die einzelligen Parasiten wissen müssen.
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Nasenbluten bei Kaninchen muss nicht immer ein Zeichen für eine Verletzung sein, sondern kann auch ein Hinweis auf die Chinaseuche sein. Was das für Sie und Ihr Kaninchen bedeutet, erfahren Sie in diesem Artikel:
Bei der Chinaseuche, auch Rabbit Haemorrhagic Disease (RHD) genannt, handelt es sich um eine hochansteckende und lebensgefährliche Viruserkrankung bei Kaninchen.
Steckt sich ein Kaninchen mit der Chinaseuche an, kann es innerhalb weniger Stunden ohne vorherige Anzeichen versterben. Andere verbluten, da ihre Gerinnung durch das Virus gestört ist. Die Sterblichkeitsrate ist daher mit etwa 80 bis 100 Prozent sehr hoch.
Nein, für den Menschen ist die Chinaseuche nicht gefährlich. Lediglich Hasenartige wie Kaninchen und Hasen können an der Chinaseuche erkranken.
Junge Kaninchen (vier bis zehn Wochen alt) haben in der Regel einen besonderen Schutz gegen die Chinaseuche, können die Viren aber dennoch übertragen.
Wenn sich ein erwachsenes Kaninchen mit der Chinesischen Krankheit infiziert, stirbt es in der Regel nach einer Inkubationszeit von ein bis drei Tagen (Zeit zwischen Infektion und Erkrankung) innerhalb weniger Stunden ohne klinische Anzeichen. Einige Kaninchen zeigen jedoch sichtbare Folgeerscheinungen aufgrund von Entzündungsprozessen in der Leber. Da die Leber normalerweise für die Blutgerinnung erforderlich ist, kommt es bei den betroffenen Kaninchen typischerweise zu heftigen Blutungen.
Zu den häufigen Folgen zählen:
Wenn Sie den Verdacht haben, dass sich Ihr Kaninchen mit der Chinaseuche angesteckt haben könnte, sollten Sie so schnell wie möglich einen Tierarzt aufsuchen. Der Tierarzt kann Ihrem Kaninchen Blut abnehmen und es zum Erregernachweis an ein spezialisiertes Labor schicken.
Außerdem kann er innere Organe wie die Leber oder Milz per Ultraschall untersuchen. Sind diese geschwollen, ist dies ein weiterer Hinweis auf eine mögliche RHD-Infektion.
Da die meisten Kaninchen jedoch leider innerhalb kurzer Zeit sterben, wird eine RHD-Infektion meist erst nach dem Tod festgestellt. Zu diesem Zweck entnehmen Pathologen bei der Obduktion verschiedene Gewebeproben. Das Virus lässt sich dann im Labor mit speziellen Tests (z.B. PCR, Polymerase-Kettenreaktion) nachweisen.
Gegenwärtig ist kein Heilmittel für die hämorrhagische Kaninchenkrankheit bekannt. Daher besteht die einzige Möglichkeit, das Leiden Ihres Kaninchens durch unterstützende Maßnahmen zu lindern und eine Not-Impfung durchzuführen.
Um den Kreislauf zu stabilisieren, legen Tierärzte in der Regel Flüssigkeitsinfusionen an und verabreichen bestimmte Medikamente zur Stärkung des Immunsystems (Paramunitätsinducer). Antibiotika helfen zudem gegen zusätzliche Infektionen mit Bakterien.
Bei der Chinaseuche (auch Rabbit Haemorrhagic Disease, RHD oder hämorrhagische Kaninchenkrankheit) handelt es sich um eine Virusinfektion bei Hasenartigen wie Kaninchen und Hasen. Die RHD-Viren zählen zu den Caliciviren und kommen in zwei Varianten vor:
Das Virus schädigt in erster Linie die Leber, woraufhin eine Leberentzündung (Hepatitis) die Blutgerinnung stört. Die Folgen: Die betroffenen Kaninchen bluten aus jeglichen Körperhöhlen und versterben.
Interessant zu wissen: Die Chinaseuche hat ihren Namen daher, da die klassische Form 1984 das erste Mal in China auftrat. 1988 trat die Viruserkrankung erstmalig in Deutschland auf. Im Jahr 2010 entdeckten Forscher erstmalig das RHD-2-Virus.
Die Übertragung der Chinaseuche findet über verschiedene Infektionswege statt. Hierbei unterscheiden Spezialisten zwischen der direkten und indirekten Übertragung:
1. Direkt
Hat Ihr Kaninchen direkten Kontakt zu einem infizierten Kaninchen, nimmt es die RHD-Viren beim Atmen (Tröpfcheninfektion) oder über das Maul und offene Wunden auf. Gleiches gilt auch für mit den Viren verunreinigtes Futter, etwa selbst gepflücktes Gras von der Wiese.
2. Indirekt
Verschiedene Insekten (z.B. Fliegen, Stechmücken, Zecken) können als Vektoren fungieren, indem sie die Viren über das Blutsaugen von Kaninchen zu Kaninchen übertagen.
Aufgrund der hohen Ansteckungs- und Sterblichkeitsrate ist die Prognose für RHD-infizierte Kaninchen leider sehr schlecht. Genau aus diesem Grund ist es von großer Wichtigkeit, dass Sie Ihre Kaninchen durch vorbeugende Maßnahmen (z.B. Impfung) vor der Viruserkrankung schützen.
Hat Ihr Kaninchen die Krankheit überlebt, bleibt dies für immer Überträger. Einen Immunschutz erhält es jedoch nicht, sodass es erneut erkranken könnte.
Die wichtigste RHD-Vorsorge ist die Schutzimpfung. Beispielsweise empfiehlt die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet) am Friedrich-Loeffler-Institut (Deutschland) eine Kombinationsimpfung gegen RHD-Viren und Myxomatosevirus.
Die Grundimmunisierung findet im Alter von vier bis sechs Wochen statt. Darauf folgt in der Regel eine weitere Impfung nach einer Woche. Um sicherzustellen, dass der Impfschutz anhält, sollten Sie die Impfung jedes Jahr wiederholen. Wenn Sie mit Ihrem Kaninchen züchten wollen, ist eine Auffrischung nach sechs Monaten empfehlenswert.
Welcher Impfstoff für Ihre Kaninchen geeignet ist, hängt von den regionalen Gegebenheiten ab.
Neben der Impfung sollten Sie immer auch auf eine sorgfältige Stallhygiene achten. Reinigen Sie die Käfige (einschließlich aller Gegenstände und Flächen) mit viruswirksamen Desinfektionsmitteln oder heißem Wasser von über 60 Grad Celsius. Auf diese Weise können Sie die Erreger erfolgreich abtöten. Außerdem sollten Sie kranke oder tote Tiere so schnell wie möglich von gesunden Tieren trennen.
Quellen:
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