Um die Weißpünktchenkrankheit erfolgreich behandeln zu können, ist es wichtig, mehr über die Entwicklung des Parasiten zu wissen. In Warmwasseraquarien dauert diese Entwicklung etwa drei bis sieben Tage:
1. Befall der Haut
Im ersten Schritt befällt der Parasit als sogenannter Trophont oder Trophozoit die Haut des Fisches. Dazu durchdringt er mit drehenden Bewegungen die Oberhaut (Epidermis) des Fisches, um anschließend zwischen die Oberhaut und die inneren Hautschichten zu gelangen.
Indem er an dieser Stelle eine spezielle zellauflösende Substanz freisetzt, ernährt er sich von den austretenden Gewebestoffen. Eine zweite Wirkung der Substanz ist, dass sich die äußeren Hautschichten verstärken. Das Immunsystem des Fisches schützt den Parasiten so unbewusst vor äußeren Einflüssen (z. B. Medikamenten) unter den Hautzellen.
2. Wachstum
Nun bleibt der Parasit unter der Haut geschützt und wächst bis zum 50-fachen seiner ursprünglichen Größe. Jetzt können Sie ihn als weißen Punkt mit einer Größe von etwa 0,2 bis 1 Millimeter auf der Haut Ihres Fisches erkennen.
Nach ein paar Tagen oder Wochen ist der Parasit ausgewachsen und wirft seine Wimpern ab. Gleichzeitig bildet sich auf der Haut Ihres Fisches ein dicker Schleimbelag, durch den der Parasit wandert und den Fisch schließlich verlässt.
3. Freischwimmen und Einkapseln
Der Parasit, jetzt Tomont genannt, kann zwei bis sechs Stunden im Wasser schwimmen und sich in dieser Zeit an Pflanzen und Co festsetzen.
Diese Phase ist wichtig, denn nur jetzt kann Ihr Tierarzt Medikamente gegen den Parasiten einsetzen. Behandelt er zu spät, ist der Parasit durch eine zystenartige Kapsel vor äußeren Einflüssen geschützt. Im Inneren der Schutzkapsel teilt sich der Parasit in bis zu 4000 Zellen, auch Tomiten genannt.
4. Ausschwärmen infektiöser Stadien
Je nach Temperatur verlassen die Tomiten die Kapsel und wachsen. Sie bilden ihre Flimmerhärchen aus und schwärmen aktiv als sogenannte Theronte aus. In diesem Stadium suchen sie nach potenziellen Wirten, die sie befallen können. Auch jetzt sind sie noch anfällig für einen medikamentösen Angriff.
Bleibt die Suche erfolglos, sterben die Schwärmer nach etwa zwei Tagen bei einer Temperatur von 24 bis 26 Grad Celsius.