Das gesellige und friedliche Moderlieschen ist ein heimischer Biotopfisch, für den Sie in der Anschaffung keine Unsummen ausgeben müssen. Der Name Moderlieschen leitet sich von „mutterlos“ ab, denn genau so schlüpfen die silbernen Fische in fremden Gewässern.
Moderlieschen
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Das unauffällige Moderlieschen hat seinen Lebensraum perfekt erobert.
Inhaltsübersicht
- Steckbrief zum Moderlieschen
- Aussehen: Wie sieht das Moderlieschen aus?
- Haltung: Worauf sollte man bei Moderlieschen achten?
- Ernährung: Was frisst ein Moderlieschen?
- Gesundheit: Wie fit ist das Moderlieschen?
- Verhalten: Was ist typisch für das Moderlieschen?
- Fortpflanzung: Was ist notwendig für den Nachwuchs?
- Herkunft: Wo lebt das Moderlieschen?
- Kosten: Was zahlt man für ein Moderlieschen?
- Fazit: Für wen ist das Moderlieschen geeignet?
Steckbrief zum Moderlieschen
Kurzinfo: | Unauffälliger Süßwasserfisch, der gerne in kleinen Gruppen mit Artgenossen lebt. Für Anfänger ist das Moderlieschen gut geeignet. |
Namen: | Malinchen, Modke, Mudchen, Mutterloseken, Zwergglaube |
Körperlänge: | Milchner 6-9 cm, Rogner 10-12 cm |
Lebenserwartung: | bis zu 4 Jahre |
Haltung: | Süßwasseraquarium, Teich |
Vergesellschaftung: | in Gruppen ab fünf Fischen gehalten, mit anderen Fischen wie Bitterlingen und
Elritzen oder Amphibien |
Aquarium: | Süßwasser, ab ca. 500 l und 80 cm Länge |
Wassertemperatur: | 10-20 °C |
Wasserwerte: | Wasserhärte: 12-18 °dGH / pH-Wert: 7,0-7,8 |
Futter: | Lebendfutter wie kleine Mückenlarven, Zooplankton, Algen, Trockenfutter |
Schwierigkeitsgrad: | einfach |
Aussehen: Wie sieht das Moderlieschen aus?
Das Moderlieschen ist ein heimisches Fischchen mit einem stromlinienförmigen Körper. Seitlich ist es ein wenig abgeflacht und schimmert silberfarben mit einem bläulichen Längsstreifen.
Gut getarnt
Der Rücken leuchtet braun-grün, am Bauch ist der Fisch weiß. Seine Färbung macht ihn zu einem eher unauffälligen Gesellen. In den grünlichen heimischen Gewässern der Seen, Tümpel und Torfkuhlen sorgt sie allerdings für eine hervorragende Tarnung.
Große Augen typisch für das Moderlieschen
Das Maul des Moderlieschens ist steil nach oben gerichtet, relativ groß und geht in zwei verhältnismäßig große Augen über.
Das Fischchen verfügt über eine Rücken-, After- und Schwanzflosse sowie je zwei Brust- und Bauchflossen. Die Flossenansätze am Körper des Tieres sind leicht rötlich eingefärbt, die sonstige Flosse ist jedoch gelblich-transluzent.
Wie erkennt man Männchen und Weibchen?
Die Geschlechter kann man beim Moderlieschen recht eindeutig unterscheiden. Dabei betrachtet man die Afteröffnung des Fischs. Beim Männchen liegt diese recht tief innen, während beim Weibchen drei außenliegende Auswüchse auffallen.
Das Moderlieschen ist ein Süßwasserfisch, der gut in Gruppen ab fünf Tieren gehalten werden kann. Mit maximal zwölf Zentimetern werden die Weibchen zwar ein wenig größer als ihre männlichen Gegenstücke, von groß kann man trotzdem nicht sprechen.
Moderlieschen können gut im Gartenteich gehalten werden
Am besten eignen sie sich für eine Haltung in kleineren Teichen ab 2.000 Litern. Ist der Teich mit etwa einem Meter tief genug, so kann man in Erwägung ziehen, die Moderlieschen im Freien überwintern zu lassen. Stellen Sie jedoch unbedingt sicher, dass der Teich nicht durchfrieren kann.
Fische im Aquarium sollte man im Winter an einem dunklen, kühlen Ort stellen. Das simuliert die Jahreszeiten und entlastet den Stoffwechsel der Tiere.
Tipp:
Moderlieschen mögen keine Temperaturschwankungen und reagieren sensibel auf Erschütterungen. Das sollten Sie vor allem beim Transport in das neue Zuhause beachten.
Pflanzen sind ein Muss
Über einen dichten Bewuchs mit Wasserpflanzen freut sich das Moderlieschen. Es kann sich so gut verstecken und in den Pflanzen spielen. Geeignete Pflanzen wären zum Beispiel Seerosen und Hornkraut.
Obwohl das Moderlieschen keine starken Strömungen mag, ist es trotzdem auf frisches Wasser von hoher Qualität angewiesen. Sauerstoffarme, stehende Tümpel jenseits von 25 Grad Wassertemperatur vertragen sie nicht.
Ideale Wasserwerte
Schaffen Sie in Ihrem Aquarium Bedingungen, bei denen sich das Moderlieschen wohlfühlt:
- Wassertemperatur: 10 bis 20 °C
- Gesamthärte: 12 bis 18 °dGH
- pH-Wert: 7,0 bis 7,8
Eine gute Bepflanzung trägt auch zum Sauerstoffgehalt des Wassers bei und sorgt zusammen mit ausreichender Frischwasserzufuhr für eine gute Wasserqualität.
Das Moderlieschen ist ein Allesfresser: Flockenfutter wird genauso angenommen, wie Lebend- und Frostfutter. Mischen Sie das Futterangebot am besten immer wieder durch.
Teich vs. Aquarium
Bei der Teichhaltung holen sich die Fische gerne diverse Insekten von der Wasseroberfläche. Neueste Untersuchungen haben gezeigt, dass Moderlieschen bei Bedarf auch Amphibienlaich, etwa von Fröschen, fressen.
Sie verschmähen allerdings auch Teile der Teichbepflanzung nicht. Pflanzen sind eine hervorragende Ergänzung des Speiseplans der Moderlieschen. Bei Aquariumshaltung sollten Sie daher immer wieder weiche Pflanzenteile zu Lebend- und Frostfutter eingeben.
Grundsätzlich gilt das Moderlieschen als robust. Wie alle Weißfische ist es jedoch empfindlich gegenüber einigen arttypischen Erkrankungen:
- Blumenkohlkrankheit
- Beulen- und Knotenkrankheit
- Fleckenseuche
- Infektiöse Bauchwassersucht
Keine Scheu vor dem Besuch beim Tierarzt
Zeigen Moderlieschen Anzeichen von Krankheit, sollten Sie den Tierarzt befragen. Speziell bei infektiösen Krankheiten kann eine medikamentöse Therapie nötig werden.
Gut zu wissen:
Bei guter, artgerechter Haltung und fachkundiger, medizinischer Betreuung leben Moderlieschen bis zu vier Jahre.
Das Moderlieschen lebt gerne in Gesellschaft. Halten Sie darum mindestens fünf Tiere in einer Gruppe.
Generell ist das Moderlieschen ein friedlicher Zeitgenosse. Das Zusammenleben mit anderen Fischarten oder auch Amphibien gilt als problemfrei und unkompliziert.
Wichtig für die Fortpflanzung ist eine Wassertemperatur jenseits der 18 °C. Daher beginnt die Laichzeit des Moderlieschens in unseren Breiten in der Regel im April. Sie läuft meist in drei bis fünf Etappen ab.
Die weiblichen Fische (Rogner) legen dabei circa ein Millimeter große Eier in sogenannten Laichbändern ab. Diese haften an Blattunterseiten oder Stängeln an und werden dann durch das Männchen (Milchner) befruchtet.
Das Moderlieschen ist ein heimischer Biotopfisch und kommt bei uns wild in Seen, Tümpeln, Moorgewässern und ruhigen, strömungsarmen Flüssen vor.
Es hält sich hier gerne in den Seepflanzen der Gewässer auf, spielt dort und ernährt sich von Pflanzen und Insekten.
Verbreitung in Europa
Das Moderlieschen ist in Europa von Nord- und Zentralfrankreich bis zur Wolga und dem Kaspischen Meer verbreitet.
Schon gewusst?
Das Moderlieschen hat einen ungewöhnlich klingenden Namen. Der Laich dieser Fischchen ist sehr klebrig und bleibt hervorragend an Wasservögeln hängen. Diese verteilen den Laich in anderen Gewässern und sorgen dafür, dass „mutterlose“ Moderlieschen in fremden Auen heranwachsen.
Kosten: Was zahlt man für ein Moderlieschen?
Moderlieschen sind in Fachtierhandlungen gängige Besatzfische. Sie kosten in der Regel circa einen Euro und können ohne Beschränkungen wie Herkunftsnachweise gekauft werden.
Wie werden sie gezüchtet?
Meist stammen die Tiere aus Fischfarmen. Dort werden sie gezielt für die heimische Verwendung gezüchtet.
Fazit: Für wen ist das Moderlieschen geeignet?
Moderlieschen zählen zu den eher anspruchslosen Fischen, deren Haltung auch Anfängern viel Spaß macht. Die freundlichen Moderlieschen können besonders gut in Teichen gehalten werden. Aufgrund ihrer geringen Größe klappt das sogar im Mini-Teich.