Die Haustier-Notfallkarte

Niemand denkt gerne daran, aber: Es kann immer wieder Situationen geben, in denen du ungeplant nicht für dein Haustier sorgen kannst. Bei Unfällen oder wenn du plötzlich gesundheitlich ausfällst, braucht dein Tier unmittelbar jemanden, der sich kümmert. Das gilt vor allem für Hunde, Katzen oder andere Haustiere, die mit einem Menschen in einem Single-Haushalt leben. Hier kommt die Haustier-Notfallkarte ins Spiel.

Was ist eine Notfallkarte für Haustiere?

Deine Notfallkarte für Haustiere informiert Helfer oder Einsatzkräfte bei einem Notfall darüber, dass du Haustiere hast, um die sich jemand kümmern muss.

Dabei handelt es sich um eine Karte aus festem Papier im Scheckkartenformat, die du in deinem Portemonnaie oder im Kartenfach deiner Handyhülle aufbewahren kannst.

Wissenswertes rund um die Haustier-Notfallkarte

„Falls mir etwas zustößt, wartet mein Haustier auf Hilfe. Informieren Sie bitte: …“: Auf der Haustier-Notfallkarte stehen Art und Anzahl der Haustiere sowie die Kontaktdaten einer Person, die sich im Notfall um die Tiere kümmert. Fülle die Karte am besten mit einem wasserfesten Permanent-Marker aus.

Den richtigen Notfallkontakt für dein Haustier finden

Das Ausfüllen und Mitführen der Karte ist einfach – kniffliger kann es sein, die richtige Person zu finden, die sich um deinen Liebling kümmert. Jeder sollte sich darum vorab die Frage stelle: „Wer kümmert sich um mein Haustier, wenn ich es nicht kann?“ – und sie gemeinsam mit den möglichen Kandidaten beantworten.

Gemeinsam verschiedene Lösungen finden

Die meisten Menschen sind bereit, sich für ein paar Stunden um Hund oder Katze eines Familienmitglieds zu kümmern. Dauert es länger oder ist nicht absehbar, wann der Heimtierhalter wieder einsatzfähig ist, kann es schwieriger werden.

Denke mit der Person, die dein Haustier im Notfall betreut, über alltagstaugliche Lösungen nach – zum Beispiel den Aufenthalt in einer Tagespension für Hunde, wenn der Notfallkontakt für dein Haustier berufstätig ist.

Vorbereitung für den Notfall

Bereite eine Liste für die Betreuung deiner Haustiere vor und überreiche sie deinem Notfallkontakt. Darauf notierst du:

• Futtersorte und Menge
• Snacks
• Fellpflege bei Hund oder Katze
• Optional: Medikamente
• betreuender Tierarzt
• wichtige Eigenheiten (zum Beispiel Rituale vor dem Alleinbleiben)
• bei Hunden: Grundkommandos und ggf. betreuenden Hundetrainer
• Vorlieben (Spiele, Schlafplätze)
• Abneigungen/Ängste (zum Beispiel: Feuerwerk, Autofahren…)
• Anleitung zur Reinigung bei Käfigen von Nagetieren oder Katzentoiletten

Rundum-Planung für den Fall der Fälle

Die Notfallkarte für Haustiere ist eine gute Sache, aber: Wenn dir etwas zustößt, gibt es neben der Betreuung deines Haustieres viele andere Dinge zu erledigen. Zum Beispiel Kleidung ins Krankenhaus bringen, die Patientenverfügung weitergeben, den Arbeitgeber informieren und vieles mehr. Darum kann es sinnvoll sein, wenn dein Notfall-Kontakt eine Person ist, die all dies koordinieren kann und einen Ersatzschlüssel für deine Wohnung hat.

Dein allgemeiner Notfallkontakt muss nicht gleichzeitig für deine Tiere zuständig sein. Er oder sie kann eine weitere Person, die einen guten Draht zu deinen Vierbeinern hat, informieren.

Allgemeine Notfallkarte

Weit verbreitet sind darum allgemeine Notfallkarten. Sie enthalten Platz für wichtige Infos rund um deine Gesundheit (chronische Erkrankungen, Medikamente, Allergien, Blutgruppe, Hausarzt), eine im Notfall zu benachrichtigende Kontaktperson sowie deine Adresse.

Oft ist ausreichend Platz für zusätzliche Bemerkungen – zum Beispiel für eine zweite Kontaktperson für Haustiere. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, schreibt mit rotem Stift auf die Notfallkarte „Eilt: Hund!“ oder „Eilt: Katze!“ neben die Adresse.

Wo finde ich Notfallkarten?

Es gibt zahlreiche Vorlagen für Notfall-Karten im Internet. Du kannst sie kostenlos downloaden und ausfüllen. Für längere Haltbarkeit ist es gut, die Notfallkarte zu laminieren.

Karten mit einem freien Feld für Haustiere gibt es beispielsweise bei der Notfallkarte Notfallpass oder im größeren Format zum Falten – Laminieren ist dann nicht sinnvoll – zum Beispiel bei der Techniker Krankenkasse.

Im Zweifel zwei?

Was ist nun die beste Lösung für den Notfall? Auf den ersten Blick macht eine allgemeine Notfallkarte mehr Sinn als eine spezielle Haustierkarte. Allerdings: Verunglückst du, während dein Hund bei dir ist, könnte eine spezielle Notfallkarte für Hunde Helfern ermöglichen, deine Kontaktperson für den Hund möglichst früh zu informieren.

Auch für den Fall, dass der „allgemeine“ Notfallkontakt dir sehr nahesteht, wird er vielleicht zu aufgewühlt sein, um sich direkt um Organisatorisches zu kümmern. Warum also nicht beide Karten in Geldbeutel oder Handtasche aufbewahren? Ob und wie Ersthelfer Zeit zum Kontaktieren haben, kannst du ohnehin nicht beeinflussen.

Notfallkarte für Haustiere – eine gute Idee?

Eine Haustier-Notfallkarte ist eine gute Idee! Das gilt nicht nur für die Karte selbst, sondern für die Gedanken, die man sich im Vorfeld zwangsläufig machen muss. Schließlich macht ein Notfallkontakt nur dann Sinn, wenn er bereit ist, die entsprechende Verantwortung zu übernehmen.

Die Überlegungen im Vorfeld sind zudem eine gute Vorbereitung für geplante Betreuungen bei Urlaub oder Krankenhausaufenthalt.

Natürlich hoffen wir alle, dass die Karte nie zum Einsatz kommt – aber dank ihr und den Vorbereitungen ist unser tierischer Gefährte im Notfall gut versorgt. Also: ein klares Ja zur (Haustier-)Notfallkarte!

Wie denkt ihr darüber? Habt ihr bereits eine Notfallkarte? Hinterlasst uns gerne einen Kommentar!