Zebrafinken sind hübsch, gesellig und pflegeleicht – und sie zählen zu den beliebtesten Ziervögeln überhaupt. Es ist eine wahre Freude den flinken Prachtfinken zuzuschauen, denn bei den Zebrafinken ist einfach immer etwas los. Sie möchten sich auch gern Zebrafinken anschaffen? Dann lesen Sie hier mehr über die Pflege und Haltung der Vögel.
Zebrafinken bilden die einzige Art der Gattung Teaniopygia und gehören zu den Prachtfinken (Estrildidae), die eine Familie in der Unterordnung der Singvögel (Passeri) bilden. Zebrafinken lassen sich in zwei Unterordnungen einteilen:
Unterordnung
Wissenschaftlicher Name
Herkunft
Australische Zebrafinken
Taeniopygia guttata castanotis
Australien und die kleinen Sunda-Inseln
Timor-Zebrafinken
Taeniopygia guttata guttata
Timor, Südostasien
Der Australische Zebrafink (Teaniopygia guttata castanotis) ist die ursprüngliche Wildform unserer heutigen Stubenvögel. Zebrafinken kommen in Australien nahezu überall vor und meiden nur die feucht-tropischen Wälder im Nordosten sowie einige Küstenregionen. Auch auf den kleinen Sunda-Inseln sind sie anzutreffen. Wann und wie genau die Zebrafinken (Teaniopygia guttata castanotis) als Heimvögel nach Europa gekommen sind, ist unklar. Sicher ist, dass sie bereits Anfang des 20. Jahrhunderts zu den am häufigsten gehaltenen Ziervogelarten zählten.
Aussehen: Wie sehen Zebrafinken aus?
Der Zebrafink ist ein kleiner Ziervogel mit einem kompakten Körperbau. Er wird etwa 12 Zentimeter lang und wiegt 12 bis 14 Gramm. Die Augen sitzen seitlich am Kopf. Mit ihnen können die Vögel bis zu 120 Bilder in der Sekunde verarbeiten – auf diese Weise behalten die Beutetiere ihre Feinde immer gut im Blick. Der kleine, kräftige orange-rote Schnabel ist perfekt auf den Verzehr von Körnern abgestimmt.
Dank ihrer kurzen, eckigen Flügel sind Zebrafinken zudem sehr flink und wendig, was in der freien Natur überlebenswichtig für die Vögel ist. Die Oberschwanzdecken zeigen sich schwarz mit großen weißen Flecken. Sie reichen fast bis zum Ende der dunkelgrauen Schwanzfedern. Das Gefieder am Bauch ist weiß. Typisch für den Zebrafinken ist der orangerote Wangenfleck der Männchen, der schwarze Tränenstrich unter den Augen und die schwarze Zebra-Musterung der Brust – der die Zebrafinken natürlich auch ihren Namen verdanken.
Wie unterscheiden Sie Hahn und Henne?
Adulte Männchen und Weibchen von wildfarbenen Zebrafinken lassen sich sehr leicht unterscheiden. Das Gefieder der Männchen ist kräftiger gefärbt und auch der orangerote Wangenfleck ist bei den Weibchen nicht vorhanden. Durch die Züchtung dieser beliebten Hausvögel haben sich neben der hübschen Wildform noch viele weitere Farbschläge entwickelt – aktuell gibt es mehr als 50 anerkannte Zuchtformen.
Jungtiere zeigen zunächst keine typischen Zeichnungsmerkmale. Ihr Gefieder ist grau-weiß und färbt sich nach der ersten Mauser. Der Schnabel der Jungtiere ist schwarz und nimmt innerhalb der ersten vier Monate langsam die rote Färbung an.
Verhalten: Was mögen Zebrafinken?
Zebrafinken zählen bei Vogelfreunden neben Wellensittichen und Kanarienvögeln zu den beliebtesten Heimvögeln. Kein Wunder – denn es ist einfach eine große Freude diese pfiffigen, kleinen Ziervögel zu beobachten. Ob akrobatische Flugeinlagen, wildes Gehüpfe oder eifriger Nestbau: Bei den unternehmungslustigen Zebrafinken gibt es immer etwas zu sehen.
Sie sind recht pflegeleicht und auch als Haustiere für Kinder gut geeignet. So richtig zahm werden die kleinen Federfreunde allerdings nur sehr selten. Vertrauen aufzubauen fällt den Finken von Natur aus schwer.
Zebrafinken mögen es gesellig und fühlen sich im Schwarm erst so richtig wohl. Nehmen Sie also immer lieber ein oder mehrere Paare bei sich auf. Sie werden sich an dem sozialen Miteinander der Pärchen erfreuen. Denn Zebrafinkenpärchen bleiben meist jahrelang zusammen und genießen das Beisammensein mit Artgenossen.
Wann sind diese Vögel geschlechtsreif?
Mit etwa drei Monaten sind die Zebrafinken geschlechtsreif, sie sollten aber vor der ersten Paarung nicht jünger als sechs Monate sein. Zebrafinken vermehren sich gern. Wenn Sie mit dem Gedanken spielen, sich Zebrafinken zu halten, dann ist die Frage nach Nachwuchs und Aufzucht der Jungtiere also nicht weit.
Was brauchen Zebrafinken zum brüten?
Zebrafinken sind Nestbauer aus Leidenschaft und bauen sich aus diversen Materialen sehr geschickt ein kugelförmiges Nest. Dort hinein legt das Weibchen ihre vier bis sechs Eier. Nach rund 12 Tagen Brutdauer schlüpfen die Nestlinge. Weitere 21 Tage später werden die Jungvögel flügge und verlassen das elterliche Nest. Stellen Sie sicher, dass genügend Nistmaterial oder ein Nistkörbchen für die Vögel vorhanden ist.
Können Sie Zebrafinken mit anderen Vögeln halten?
Sie lassen sich auch mit anderen Ziervogelarten halten. Vor allem mit Nymphensittichen ist eine Vergesellschaftung in der Regel problemlos. Das Zusammenleben mit anderen Heimvögeln wie Kanarienvögeln, Wellensittichen oder japanischen Mövchen ist ebenfalls möglich. Voraussetzung sind allerdings große Volieren, anderenfalls könnte es schnell zu Streit um Nistmaterial und Territorien kommen.
Haltung und Pflege: Was brauchen Zebrafinken im Käfig oder der Voliere?
Bei guter Pflege können Zebrafinken bis zu zehn Jahre alt werden. Mit einem artgerechten Lebensraum tragen Sie viel zu ihrem Wohlbefinden bei.
Welcher Käfig für die Zebrafinken?
Am wohlsten fühlen sich die lebhaften Zebrafinken in einem geräumigen Käfig. Pro Paar sollte der Käfig nicht kleiner sein als 80 Zentimeter x 60 Zentimeter x 40 Zentimeter. Wenn Sie Ihren Zebrafinken einen täglichen Freiflug ermöglichen, dann eignet sich ein kompakter Kistenkäfig mit herausnehmbarer Kotschublade sehr gut.
Zebrafinken haben ein hohes Sicherheitsbedürfnis. Achten Sie beim Kauf darauf, dass der Käfig über geschlossene Seitenteile aus Holz verfügt. So fühlen sich die Zebrafinken besonders geschützt. Stellen Sie den Käfig daher auch gern an einen ruhigeren Ort. Wenn Sie sich einen kleinen Schwarm halten möchten, dann ist eine großzügige Voliere die geeignete Wahl für die Tiere.
Zebrafinken stellen in unseren Breitengraden keine besonderen Ansprüche an das Raumklima. Zusätzliche Wärmequellen sind daher nicht nötig. In einer Voliere im Freien können Sie die Tiere von April bis Oktober halten – nur nasskaltes Wetter sollte vermieden werden. Temperaturen bis zu 15 °C sind für die Zebrafinken unbedenklich.
Die sonnenverwöhnten Australier mögen es sehr, wenn der Tag 12 bis 14 Stunden Sonnenschein zu bieten hat. In den Wintermonaten empfehlen wir Ihnen daher eine künstliche Beleuchtung zu verwenden, die den Zebrafinken einen geregelten Tagesrhythmus ermöglicht. Das Licht für die Zebrafinken sollte zudem nicht flackern und auf vogelfreundliche Werte reguliert sein. Achten Sie außerdem darauf, dass sich die Lampen dimmen lassen. Ein plötzlicher Wechsel von Tag zu Nacht könnte bei den Zebrafinken zu Stress führen.
Wie den Käfig einrichten?
Beginnen wir mit den Basics. Jeder Käfig sollte natürlich über einen Wasser- sowie über einen Futternapf verfügen. Aus Hygienegründen eignen sich Näpfe aus Ton oder Metall besser als solche aus Plastik. Bieten Sie Ihren Zebrafinken einen Kalkstein oder anderen Mineralblock für Finken als zusätzliche Mineralquelle an.
Eine Schale mit Vogelsand ist zudem wichtig für die Verdauung der Zebrafinken. Auch über eine Badegelegenheit freuen sich die unternehmungslustigen Vögel sehr.
Zebrafinken brauchen immer Anreize um sich zu bewegen. Sie gehen gern auf Entdeckungstour, hüpfen von Ast zu Ast und lieben die Abwechslung. Bringen Sie daher gern viele Äste zum Sitzen an und verändern Sie regelmäßig auch die Anordnung der Äste. Das lieben die Finken. Auch Schaukeln und Spiralen kommen immer gut an.
Um ihren Nestbautrieb zu bedienen, können Sie den Tieren eine Reihe an Baumaterialien zur Seite stellen. Hier eignen sich Stroh- oder Bastmatten, die Sie am Käfiggitter befestigen können. Aber auch Papierstreifen, kurze Wollfäden oder Scharpie eignen sich gut zur kreativen Beschäftigung der Tiere.
Zebrafinken brauchen eine Geräuschkulisse, um sich wohl zu fühlen. Stille ist für die Beutetiere ein absoluter Stressfaktor. Das Gezwitscher der Kollegen aber auch kleine Glöckchen sorgen für das nötige Hintergrundgeplänkel. Lassen Sie leise Musik laufen, wenn Sie nicht zu Hause sind. Das beruhigt sie.
Nachts suchen die kleinen Ziervögel mit ihrem Partner Schutz im Schlafnest. Im Fachhandel finden Sie eine große Auswahl an Nestern.
Wie häufig den Vogelkäfig reinigen?
Für die Gesundheit der Vögel ist Sauberkeit natürlich ein absolutes Muss. Säubern Sie daher bitte täglich Wasser-, Futter- und Sandschale sowie das Vogelbad. Und wischen Sie wöchentlich den Käfig von innen und außen aus. Monatlich sollte eine besonders gründliche Reinigung erfolgen.
Freiflug: Wie oft Zebrafinken fliegen lassen?
Wenn möglich, sollten Sie Ihre Zebrafinken einmal am Tag frei fliegen lassen. Denn der Freiflug ist ein absolutes Highlight für die agilen Flugakrobaten. Achten Sie darauf, dass möglichst keine Gefahrenquellen auf die neugierigen Entdecker lauern: Fensterscheiben, Türen oder auch Kerzen könnten dem Zebrafinken gefährlich werden.
Zebrafinkenhaltung im Überblick
Hier haben wir für Sie eine kurze Übersicht über die wichtigsten Haltungsanforderungen zusammengestellt:
Tägliche Reinigung der Trink- und Futterschale und des Vogelbads
Täglicher Freiflug
Ernährung: Was fressen Zebrafinken?
Neben einem handelsüblichen Körnerbasisfutter aus verschiedenen Hirsesorten und Grassamen ernähren sich die Vögel täglich auch gern von frischem Grünfutter wie Petersilie oder Löwenzahn, Gemüse und Obst. Bieten Sie Ihren Zebrafinken außerdem regelmäßig auch Keimfutter an.
Wir hoffen, dass Sie etwas mehr über diese liebenswerten Heimvögel erfahren konnten. Wenn Sie überlegen, sich ein paar Zebrafinken zu halten, dann wünschen wir Ihnen viel Freude an der kleinen quirligen Vogelschar.
15.11.2023 | Ursprünglich stammen Wellensittiche aus Australien und gehören zur Familie der Papageien. Heute gehören die Vögel mit dem farbenfrohen Gefieder zu den beliebtesten Haustieren Europas. Tipps und Fakten zur Herkunft und Zucht der Wellensittiche erfahren Sie hier.
Zebrafinken sind hübsch, gesellig und pflegeleicht – und sie zählen zu den beliebtesten Ziervögeln überhaupt. Es ist eine wahre Freude den flinken Prachtfinken zuzuschauen, denn bei den Zebrafinken ist einfach immer etwas los. Sie möchten sich auch gern Zebrafinken anschaffen? Dann lesen Sie hier mehr über die Pflege und Haltung der Vögel.