Königspython Dieser Artikel ist tierärztlich verifiziert

Königspython

Der Königspython ist ein beliebtes Terrarientier – allerdings keine Schlange für Anfänger.

Der Königspython ist unter Schlangenfans sehr beliebt – und das nicht ohne Grund. Denn dieser Python gilt als friedlich und ruhig. Dennoch gehört die Riesenschlange in erfahrene Hände. Welche Ansprüche der Königspython an seine Haltung stellt, erfahren Sie in diesem Artikel.

Wie groß ist ein Königspython?

Obwohl der Königspython zu den Riesenschlangen zählt, ist diese Art nicht die größte von ihnen. So erreicht die Schlange meist nur eine Körperlänge von etwa 1,3 Metern.

Dabei sind die Weibchen in der Regel etwas schwerer als die Männchen und wiegen zwischen 1,3 und 1,7 Kilogramm.

Schon gewusst: Der Größenrekord soll bei 2,25 Metern liegen.

Welche Farben und Zeichnungen gibt es?

Das Aussehen und die Farbvariante eines Königsphython kann von Tier zu Tier schwanken. Während die Oberseite meist dunkelbraun oder schwarz ist, ist der Bauch weiß.

Typisch für diese Schlange sind ihre hellbraunen bis gelben Flecken, die sich an der Seite oder bis auf den Rücken entlang rangeln. In diesen Flecken befindet sich ein dunkler Bereich, auch Augenfleck genannt.

Geschlecht erkennen: Männchen oder Weibchen?

Männchen und Weibchen unterscheiden sich in ihrem Äußeren kaum. Sie können das Geschlecht der Schlangen daher nicht mit dem bloßen Auge erkennen.

Königspython
Die gelb-braunen Flecken sind typisch für den Königspython.

Während der Königspython tagsüber in Höhlen ruht, ist er in der Dämmerung und nachts aktiv. Neben der Tageszeit hat aber auch die Jahreszeit einen Einfluss auf das Aktivitätsniveau der Schlange. So ist die Schlangenart während der Regenzeit aktiver als sonst und dann auch tagsüber aktiv.

Schlängelnde Jäger

Obwohl der Königspython auch klettern kann, hält er sich meist auf dem Boden auf. Hier schlängelt er auf der Suche nach schmackhafter Beute umher.

Junge und leichtere Schlangen wagen sich manchmal auch auf Bäume, um Vögel oder Fledermäuse zu suchen.

Wie oft häutet sich die Königspython?

Wie alle Schlangen häutet sich auch der Königspython, um sich während des Wachstums an das neue Körpervolumen anzupassen.

Junge Königspythons häuten sich alle vier bis sechs Wochen. Da ältere Tiere nicht mehr so stark wachsen, häuten sie sich nur noch ein- bis dreimal im Jahr.

Obwohl der Königspython im Allgemeinen als friedliche Schlange gilt, sollten Sie immer Vorsicht walten lassen und beim Umgang mit der Schlange behutsam vorgehen. Andernfalls könnten Sie den Python erschrecken oder verärgern. Ein Biss kann für Sie sehr schmerzhaft sein und sich ernsthaft infizieren.

Ist der Königspython giftig?

Nein, der Königspython ist keine giftige Schlange. Stattdessen erwürgt sie ihre Beute und rollt sich bei Gefahr zusammen. Deshalb wird sie umgangssprachlich auch „Ball-Python“ genannt.

Die Haltung von exotischen Tieren wie dem Königspython ist immer eine gewisse Herausforderung. Denn nicht nur ein zu kleines Terrarium, sondern auch die falschen Temperaturen können zu Krankheiten oder Verhaltensstörungen führen.

Zudem ist entsprechendes Vorwissen zur Pflege und zum richtigen Umgang mit den eher scheuen und stressempfindlichen Tieren ratsam. Für Anfänger ist diese Schlangenart daher nicht geeignet.

Einzelhaltung oder Gruppenhaltung?

Der Königspython ist von Natur aus ein Einzelgänger. Genau aus diesem Grund ist es ratsam, diese Schlangenart allein zu halten. Mehrere Tiere in einem Terrarium oder gar der Kontakt mit anderen Tieren kann für Ihre Schlange oder die anderen Bewohner gefährlich werden.

Größe des Terrariums

Das Terrarium für einen Königspython sollte eine Mindestgröße von 2 x 1 x 1,5 (Länge x Tiefe x Höhe) Metern haben. Obwohl sich diese Schlange nicht viel bewegt, braucht sie dennoch Platz und eine möglichst artgerechte Nachahmung ihres natürlichen Lebensraums.

Die richtige Einrichtung

Zum Ausruhen braucht der Königspython genügend Verstecke in Form von umgedrehten Tonschalen oder Schüsseln. Auch Äste und Steine sollten im Terrarium nicht fehlen, da der Python diese gerne zum Klettern nutzt.

Außerdem steht ein ausreichend großes Wasserbecken und eine mit Sphagnum-Moos befüllte „Wetbox“ auf dem Wunschzettel Ihres Pythons. Denken Sie auch an eine üppige Bepflanzung, die gleichzeitig Sichtschutz bietet.

Der Bodengrund

Für den Boden können Sie saugfähiges Material verwenden. Hierfür eignen sich Mulch oder Holzspäne. Befeuchten Sie den Boden an den Randgebieten, ohne dass Staunässe entsteht.

Bitte beachten Sie jedoch, dass das Substrat möglichst staubfrei sein sollte. Mit chemischen Stoffen behandelte Substanzen sind ebenfalls ein absolutes Tabu.

Das ideale Klima

Um Ihrem Königspython ein Wohlfühlklima im Terrarium zu schaffen, sollten Sie die folgenden Werte einhalten:

  • Temperatur: Am Tag sollte die Temperatur zwischen 26 und 29 Grad Celsius betragen, wobei einzelne Aufwärmzonen bei 31 und 35 Grad Celsius liegen sollten. In der Nacht sollten Sie die Temperatur auf etwa 25 Grad Celsius senken.
  • Beleuchtung: Tagsüber mag Ihre Schlange zwölf Stunden Licht. Nachts sollte das Terrarium dunkel sein, damit Ihr nachtaktiver Königspython seinen Tag-Nacht-Rhythmus einhalten kann.
  • Luftfeuchtigkeit: Am Tag sollte die Luftfeuchte bei 60 bis 80 Prozent liegen. In der Nacht darf sie bis 90 Prozent ansteigen.

Schlangen fressen kein vorgefertigtes Futter, sondern Futtertiere wie tote Mäuse oder Ratten. Wenn Sie gefrorenes Futter verwenden wollen, sollten Sie es zunächst in einem Plastikbeutel im Wasserbad auf etwa 37 Grad Celsius erwärmen.

Auch Küken werden gern von Pythons gefressen, allerdings sollten Sie wissen, dass dies zu einem unangenehmen Geruch der Ausscheidungen führen kann.

Wie häufig muss man einen Königspython füttern?

Die meisten Schlangen brauchen nicht jeden Tag Futter. Es genügt, wenn Sie Jungtiere wöchentlich mit einem Mäusejungen und erwachsene Schlangen etwa alle zwei bis drei Wochen füttern. Hier reichen meist zwei bis drei Futtertiere aus.

Plötzliche Futterverweigerung

Gelegentlich kommt es vor, dass Königspythons das Futter meiden. Dafür gibt es mehrere mögliche Ursachen. Dazu gehören:

  • bevorstehende Häutung
  • Futterumstellung
  • Krankheiten und Stress

Sollte Ihre Schlange über Monate hinweg keine Futtertiere annehmen wollen, sollten Sie daher rechtzeitig einen schlangenkundigen Tierarzt aufsuchen.

Schlangen benötigen zwar weniger Bewegung, brauchen jedoch ausreichend Pflege. So sollten Sie beispielsweise täglich das Wasser wechseln und nicht gefressene Futtertiere oder Futterreste aus dem Terrarium entfernen.

Außerdem ist es notwendig, den Kot so schnell wie möglich aus dem Terrarium zu beseitigen.

Reinigung des Terrariums

Etwa zweimal im Jahr sollten Sie das Terrarium komplett reinigen. Dabei sollten Sie das Bodensubstrat komplett austauschen und das Terrarium mit heißem Wasser ausspülen.

Die Zucht von Königspythons ist nichts für Anfänger, da es viel Vorwissen, Platz und Geld benötigt.

Da die Riesenschlangen auch immer öfter in Tierheimen landen, empfiehlt der Tierschutz zudem, keine Zucht von Königspythons durchzuführen.

Voraussetzungen für eine Paarung

Ob es zu einer Paarung zwischen einem gut funktionierenden Paar kommt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu gehört zum Beispiel die Temperatur, aber auch die körperliche Verfassung ist wichtig, denn die Weibchen sollten über genügend Fettspeicher verfügen.

Die Fortpflanzung

Im Alter von etwa zwei Jahren sind die Schlangen geschlechtsreif. Nach der Paarung stellt das Weibchen allmählich die Nahrungsaufnahme ein.

Nach etwa 130 Tagen legt es fünf bis sechs Eier ab. Weitere 50 bis 80 Tage später schlüpfen aus den Eiern die Jungen.

Der Königspython kann sehr alt werden. Seine durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei etwa 20 Jahren. Berichten zufolge liegt der Altersrekord sogar bei 47 Jahren. Dies sollten Sie unbedingt vor einem Kauf berücksichtigen.

Typische Krankheiten

Fehlerhafte Haltung und Mangelernährung sind die häufigsten Gründe, warum Königspythons erkranken. So führen beispielsweise falsche Klimabedingungen im Terrarium zu Atemwegsproblemen.

Auch Pilzinfektionen oder Parasitenbefall sind typische Erscheinungen, die ein reptilienkundiger Tierarzt frühzeitig abklären sollte.

Hinweis: Schlangen können Krankheiten (z.B. Salmonellose) auch auf den Menschen übertragen. Deshalb sollten Sie beim Umgang mit ihnen immer hygienisch vorgehen.

Der natürliche Lebensraum des Königspythons ist sehr vielfältig und erstreckt sich über verschiedene Gebiete in Zentral- und Westafrika. Dazu gehören nicht nur tropische Regenwälder, sondern auch landwirtschaftliche Flächen und Savannen.

Als Unterschlupf dienen dem Python gewöhnlich Termitenbauten, in denen konstante Temperaturen herrschen.

Kauf: Wie viel kostet ein Königspython?

Der Preis für einen Königspython hängt von verschiedenen Faktoren ab (zum Beispiel Alter oder Geschlecht). Im Durchschnitt können Sie mit mehreren hundert Euro pro Exemplar rechnen. Besonders seltene Rassen kosten jedoch deutlich mehr.

Wo kann ich einen Königspython kaufen?

Heutzutage können Sie einen Königspython in dem einen oder anderen Tierheim oder Rettungszentrum finden. Wenn Sie besondere Wünsche haben, können Sie sich auch an offizielle Züchter wenden.

Der Kauf im Internet ist nicht ratsam. Hier tummeln sich viele unseriöse Anbieter, die kranke Tiere verkaufen wollen.

Rechtliche Grundlagen prüfen

Schlangen sind exotische Tiere und stehen daher je nach Art unter besonderem Schutz. Bevor Sie sich ein solches Tier anschaffen, sollten Sie daher prüfen, welche Vorschriften in Ihrer Region gelten. Gibt es vielleicht eine Meldepflicht? Oder brauchen Sie einen Nachweis über die Herkunft der Schlange?

Königspython Steckbrief

Körperlänge: durchschnittlich 1,3 m
Gewicht: zwischen 1,3 und 1,7 kg
Lebenserwartung: durchschnittlich 20 Jahre
Terrariengröße: Mindestens 2 x 1 x 1,5 m (L x T x H)
Haltung: Einzelhaltung
Temperaturen: 26-29 °C (tagsüber) mit Wärmezonen, 25 °C (nachts)
Sonnenplatz: 30 °C
Luftfeuchtigkeit: 60-80 %t (tagsüber), 90 % (nachts)
Bodengrund: Mulch und Holzspäne
Einrichtung: Höhlen, Äste, Pflanzen, Wasserbecken, Wetbox
Ernährung: tote Mäuse und Ratten
Herkunft/ Verbreitung: Zentral- und Westafrika
Lebensraum: vielfältig
Schwierigkeit in der Haltung: nicht für Anfänger geeignet

Franziska G., Tierärztin
Profilbild von Tierärztin Franziska Gütgeman mit Hund

An der Justus-Liebig-Universität Gießen wurde ich zur Tierärztin ausgebildet und durfte Erfahrungen in verschiedensten Bereichen sammeln. Seitdem arbeite ich nicht nur als tierärztliche Autorin, sondern auch an meiner Dissertation. Mein Ziel ist es, Tiere vor krankheitserregenden bakteriellen Erregern zukünftig besser zu schützen. Neben meinem tierärztlichen Wissen teile ich meine eigenen Erfahrungen als glückliche Hundebesitzerin. Dadurch kann ich Ängste und Probleme nachvollziehen und zugleich über diese aufklären.


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