Asiatischer Hausgecko

Asiatischer Hausgecko (Hemidactylus frenatus) - Common house gecko / Sri Lanka

Der Asiatische Hausgecko ist ein beliebter Terrariengecko, denn er gilt allgemein als sehr pflegeleicht. Mit seinen Kletter- und Sprungeinlagen sorgt er außerdem für Unterhaltung im Terrarium. Gerade für Neulinge in der Terraristik ist der Asiatische Hausgecko ein ideales Einsteigertier. Wir haben für Sie Haltungsempfehlungen und Wissenswertes über den Asiatischen Hausgecko zusammengestellt.

Was sind Asiatische Hausgeckos?

Wie alle Geckos gehört auch der Asiatische Hausgecko zu der Familie der Gekkonidae. Innerhalb der Familie der Gekkonidae zählt der Asiatische Hausgecko zu der Gattung der Hemidactylus. Geckos unterliegen der Ordnung der Schuppenkriechtiere (Squamata), die der Klasse der Reptilien zugeteilt sind. Zudem sind Geckos eine Gruppe der Echsenartigen.

Die artenreiche Gattung der Hemidactylus ist auch als Halbfinger-Geckos bekannt. „Hemi“ ist das griechische Wort für halb und „dactylus“ für Finger. Denn auf den Unterseiten der Finger befinden sich beim Hemidactylus Lamellen, die in der Mitte geteilt also „halbiert“ sind. Mithilfe der Haftlamellen können sich die Geckos auch auf glatten, senkrechten Flächen sicher fortbewegen. Der lateinische Name „frenatus“ bedeutet zudem „gebändigt, gezäumt“.

Erstmals beschrieben wurde der Asiatische Hausgecko 1826 von dem österreichischen Zoologen Johann Fitzinger. Neben dem Asiatischen Hausgecko (Hemidactylus frenatus) gibt es auch andere bekannte Arten wie beispielsweise den Afrikanischen Hausgecko (Hemidactylus brookii) oder den Europäischen Hausgecko (Hemidactylus turcicus).

Wo leben Asiatische Hausgeckos?

Ursprünglich stammt der Asiatische Hausgecko aus Südostasien. Allerdings ist er ein richtiger Weltenbummler, der sich über die Zeit viele neue Lebensräume (auf dem Seeweg) erschlossen hat. So ist der reiselustige Hausgecko von Südostasien und Hinterindien über die Nikobaren und Andamanen sowie die ganze Inselwelt des südlichen Pazifiks gewandert. Man findet ihn heute ebenfalls in Südafrika und im östlichen Afrika ebenso wie auf Madagaskar und selbst in Mexiko oder Australien. Vor allem im schwül-warmen Regen- und Feuchtklima der Tropenzone fühlt sich dieser Hausgecko besonders wohl.

Heute kommt der nachtaktive Halbfinger-Gecko häufig in der Nähe menschlicher Behausungen vor – also in Dörfern und Städten. Tagsüber lebt er versteckt in Schuppen, Dachbalken, Spalten und Ritzen von Mauern. Aber beispielsweise auch in Parks an Bäumen oder unter Steinen ist der Gecko zu finden. Im Unterschlupf sucht er nach Beute und hält Ausschau nach Rivalen.

Wie sehen Asiatische Hausgeckos aus?

Der Asiatische Hausgecko hat einen schlanken, leicht abgeflachten Körper mit länglichem, abgesetztem Kopf. Die vertikale Pupille ist elliptisch geformt. Der kleine Gecko kann eine Gesamtlänge von 13 bis 15 Zentimetern erreichen. Angepasst an die oftmals steinige Umgebung hat die Echse eine grau- bis beigebraune Grundfärbung. An der Unterseite des Körpers sind die Tiere gelblich bis weiß und sogar leicht transparent. Nachts sowie in der Dämmerung verblasst die Farbe am ganzen Körper.

Die Haut der Echse ist mit Schuppen bedeckt. Der Kopf sowie der Rumpf haben kleine Körnchenschuppen, die von einigen etwas größeren, mit Höckern versehenen Schuppen durchzogen sind. Die Bauchschuppen sind größer als die Rückenschuppen, rundlich und glatt. Die Schuppen direkt hinter dem Schwanz sind kegelförmig und größer als am restlichen Körper.

Wie verhält sich der Asiatische Hausgecko?

Der Asiatische Hausgecko ist ein dämmerungs- und nachtaktiver Gecko. Freilebend kann man den scheuen Gecko in der Dunkelheit in der Nähe von Straßenbeleuchtungen erblicken. Dort geht er auf die Jagd nach Insekten, die vom Schein des Lichts angezogen werden. Im Terrarium wird der kleine Hausgecko recht zutraulich und ist durchaus auch bei Licht aktiv. Dann präsentiert er seine Kletterkünste und gibt waghalsige Sprünge zum Besten. Das ist eine große Freude für jeden Terrarianer! Dank seiner Krallen und den Haftlamellen ist der Asiatische Hausgecko nämlich ein besonders geschickter Klettermeister.

Wie andere Geckos auch, kann der Hemidacylus frenatus bei Gefahr einen Teil seines Schwanzes abwerfen, der sich nach einiger Zeit regeneriert. Typisch für den Asiatischen Hausgecko sind die klickartigen Lautäußerungen, die häufig das Männchen bei territorialen Auseinandersetzungen von sich gibt.

Die Weibchen der Asiatischen Hausgeckos legen vier- bis sechsmal im Jahr zwei hartschalige Eier ab. Die runden Eier werden von dem Weibchen in sicheren Verstecken an den Untergrund geklebt. Sie haben einen Durchmesser von neun bis zehn Millimeter. Bei einer Temperatur von 28 °C schlüpfen die Jungtiere nach circa 60 Tagen. Die Jungtiere haben nach dem Schlüpfen eine Gesamtlänge von 36 bis 44 Millimeter. Bis zur Geschlechtsreife benötigt der Asiatische Hausgecko rund ein Jahr. Die Lebenserwartung der Asiatischen Hausgeckos liegt bei etwas zehn Jahren.

Worauf ist bei der Haltung eines Asiatischen Hausgeckos zu achten?

Der Asiatische Hausgecko stellt keine besonderen Ansprüche an sein Terrarium. Das macht ihn auch zu einem überaus beliebten Einsteiger-Gecko. Damit sich diese genügsamen Echsen bei Ihnen rundum wohlfühlen, sollten Sie versuchen den natürlichen Lebensraum im Terrarium nachzuempfinden.

Worauf sollten Sie beim Kauf des Terrariums achten?

Bei der Wahl des richtigen Terrariums können Sie auf ein handelsübliches Terrarium zurückgreifen. Halten Sie die Geckos am besten paarweise. Bei zwei Männchen in einem Terrarium kann es schnell zu Revierstreitigkeiten kommen. Für ein adultes Pärchen sollte das Terrarium über nachfolgende Mindestmaße verfügen: 40 cm x 40 cm x 50 cm (LxBxH)

Die Geckos sind in ihrem natürlichen Habitat an eine Tageslänge von etwa zwölf Stunden gewöhnt. Eine Lampe mit Zeitschaltuhr, um den Tages- und Nachtrhythmus nachzuempfinden, ist ideal für die Asiatischen Hausgeckos. Als Nachtgecko stellt Hemidactylus frenatus keine besonderen Ansprüche an die Beleuchtung. Für ein Terrarium (40 cm x 40 cm x 50 cm) reicht eine 15 W Leuchtstofflampe aus.

Asiatische Hausgeckos bevorzugen während des Tages eine Grundtemperatur von 28 bis 30 °C sowie nachts von 24 °C. Sollte die Beleuchtung das Terrarium nicht ausreichend erwärmen, können Sie Heizkabel oder -platten einsetzen. Stellen Sie sicher, dass im Terrarium unterschiedliche Temperaturbereiche vorhanden sind.

Der asiatische Halbfinger-Gecko bevorzugt außerdem eine Luftfeuchtigkeit von 75 bis 85 Prozent. Für ein feuchtes Klima im Terrarium sollten die Pflanzen und auch die anderen Einrichtungsgegenstände daher täglich mit Wasser besprüht werden. Mithilfe eines Hygrometers lässt sich zusätzlich die Luftfeuchtigkeit kontrollieren.

Wie richten Sie das Terrarium artgerecht ein?

Bieten Sie Ihren Asiatischen Hausgeckos einen Lebensraum mit vielen Versteckmöglichkeiten wie zum Beispiel einige dickere Äste, Rindenstücke und größere Steine. Die Rückwand sowie die Seitenwände können Sie mit dünnen Korkplatten auskleiden. Als Bodengrund eignet sich eine etwa vier Zentimeter weiche und saugfähige Schicht aus einem Erde-Sand-Gemisch. Mit ein paar kleineren tropischen Pflanzen runden Sie das Gesamtbild der Terrarien-Einrichtung ab.

Wie häufig sollten Sie das Terrarium reinigen?

Das Terrarium sollte wöchentlich von Kot gereinigt werden. Hierzu können Sie zum Beispiel eine Pinzette benutzen. Hartnäckige Verschmutzungen lösen sich mit einer Bürste und etwas Wasser und auch die Steine sollten dabei immer gesäubert werden. Je nach Verschmutzungsgrad sollte auch der Bodengrund alle ein bis zwei Jahre ausgetauscht werden.

Können Asiatische Hausgeckos mit anderen Terrarientieren gehalten werden?

Häufig lassen sich die Nachtgeckos mit anderen tagaktiven Terrarienbewohnern halten. So bietet sich beispielsweise eine Vergesellschaftung mit kleinen Saumfinger-Arten, Laubfroscharten oder Flugdrachen an.

Welche Nahrung bevorzugt der Asiatische Hausgecko?

Hausgeckos ernähren sich von kleinen Insekten wie Grillen, Heimchen oder Wachsmotten, die den Reptilien als Lebendfutter jeden zweiten Tag gegeben werden. Für die Gesundheit der kleinen Echsen ist eine abwechslungsreiche und hochwertige Ernährung wichtig. Um Ihre Geckos mit Nährstoffen und Vitaminen zu versorgen, sollten Sie die Futterinsekten daher vor der Fütterung mit entsprechenden Präparaten bestäuben. Für die Wasserversorgung nehmen die Asiatischen Hausgeckos das Sprühwasser der Pflanzen auf.

Asiatische Hausgeckos kaufen: Worauf kommt es an?

Haben Sie den Wunsch Asiatischen Hausgeckos ein neues Zuhause zu geben? Dann achten Sie beim Kauf unbedingt auf den Gesundheitszustand der kleinen Geckos. Prüfen Sie hierzu den äußeren Gesamteindruck, wie den Ernährungszustand, die Bewegungsfähigkeit sowie den Zustand von Haut und Zehen. Wir wünschen Ihnen, dass einem gesunden und glücklichen Geckoleben in Ihrem Terrarium nichts mehr im Wege steht.

Unsere beliebtesten Beiträge
7 min

Achatschnecken (Achatinidae)

Achatschnecken (Achatinidae), die auch Afrikanische Riesenschnecken genannt werden, gehören zu den größten Landschnecken. Sie können eine Länge von bis zu 30 cm erreichen. Ihre Heimat ist in Afrika und in vielen tropischen Ländern. Der natürliche Lebensraum des großen Tieres ist vielfältig. Sie sind in trockenen Regionen ebenso zu finden wie in regenreichen Gebieten und Sümpfen.
8 min

Griechische Landschildkröte

Schildkröten zählen zu den ältesten Wirbeltieren der Welt. Die Griechische Landschildkröte zählt dabei zu den besonders beliebten Arten. Sind auch Sie begeistert von diesen Urtieren? Dann erfahren Sie in unserem Rasseporträt mehr über deren richtige Haltung, Fütterung und Pflege.
9 min

Bartagamen

Bartagamen sind unter Terrarianern sehr beliebt, denn sie sehen nicht nur faszinierend aus, sie können mit etwas Fingerspitzengefühl auch besonders zutraulich und sogar handzahm werden. Auch wenn Sie das Hobby gerade erst neu für sich entdeckt haben, können Sie durchaus mit Bartagamen in die Terraristik starten. Informieren Sie sich vorab über die unterschiedlichen Arten und die Haltungsanforderungen der Minidinos aus Australien.