Shetland-Pony (Shetty)

Verfasst von Sabrina Quente
Shetland-Pony

Das Shetland-Pony stammt ursprünglich aus kargen Landschaften und ist heute ein beliebtes Freizeitpferd.

Das Shetland-Pony hat erstaunliche Fähigkeiten. Es ist zudem klug, genügsam und begleitet Pferdefreunde länger als andere Pferderassen. Lernen Sie die niedlichen Ponys im Rasseporträt kennen, die vor allem als Einsteigerpferde beliebt sind.

Aussehen: Kompakt aber kräftig

Winzig und niedlich, so lässt sich das Shetland-Pferd am einfachsten beschreiben. Dazu tragen kleine Ohren, große Augen und ein dichter Schopf bei, der keck über die breite Stirn hängt. Typisch für das Shetland-Pony ist außerdem eine starke Rippenwölbung in der Körpermitte. Hals und Gliedmaßen sind kurz und kräftig und lassen erahnen, dass trotz ihrer Körpergröße Power in den kleinen Pferden steckt.

Den rechteckig geformten Körper der Kleinpferde bedeckt im Sommer ein kurzes und glänzendes Deckhaar. Im Winter weicht es allerdings einem zotteligen und dichten Fell, das Feuchtigkeit und Kälte aussperrt. Beim Shetty, wie die Ponyrasse auch genannt wird, sind bis auf Tigerschecken alle Fellfarben vertreten.

Shetty oder Minishetty – was ist der Unterschied?

Ein Shetty darf maximal 107 Zentimeter hoch werden und gehört damit zu den Ponys. Doch es geht noch kleiner: Das Minishetty ist eine spezielle Zuchtart des Shetland-Ponys, dessen Stockmaß die Marke von 87 Zentimetern nicht übersteigt.

Seit einigen Jahren werden Kleinpferde wie das Falabella aufgrund ihrer Intelligenz und hohen Lebenserwartung als Alltagsbegleiter für Blinde eingesetzt – auch immer mehr gut erzogene Minishettys nehmen sich dieser verantwortungsvollen Aufgabe an.

Fleißig aber frech?

Ähnlich wie das Islandpferd stammt auch das Shetland-Pony aus Nordeuropa. Karge Insellandschaften haben die Shettys zu robusten und widerstandsfähigen Pferden geformt. Shettys sind geborene Arbeitstiere und äußerst stark und fleißig. Trotzdem gelten sie als sehr intelligent und gutmütig.

Allerdings mögen die Zwerge keine Langeweile. Wenn sie nicht ausreichend gefordert sind, können die sonst sehr freundlichen Tiere frech werden und wollen ihren eigenen Kopf durchsetzen.

Mit Shettys ist immer was los

Zum Glück sind die Inselponys vielseitig, ausdauernd, lernfähig und stehen gerne im Mittelpunkt. Aufgrund dieser Eigenschaften fällt es Pferdefreunden leicht, sich ausgiebig mit den lustigen Zwergen zu beschäftigen.

Was kann man alles mit einem Shetty machen?

Während das Minishetty blinden Menschen im Alltag zur Seite steht, begleitet das warmherzige Shetland-Pony Anfänger bei ihren ersten Schritten im Reitsport. Selbst wenn Kinder aus dem Ponyalter herauswachsen, gibt es noch vieles, was sie mit den kleinen Pferden erleben können.

Als Fahr- und Kutschpferd ist das Shetland-Pony genauso talentiert wie für die Freiheitsdressur oder das Lernen von Kunststücken – Hauptsache, dem Shetty wird nicht langweilig. Voraussetzung für einen entspannten Umgang mit dem Pony ist wie bei allen anderen Rassen die richtige und einfühlsame Erziehung.

Kann man auf Shetland-Ponys reiten?

Was viele nicht wissen: Das Shetland-Pony ist eines der stärksten Pferde – wenn man seine Leistung ins Verhältnis zur Körpergröße setzt. Das Kleinpferd kann beispielsweise fast das Doppelte seines eigenen Gewichts ziehen. Deshalb ist es problemlos in der Lage, Kinder und sogar leichte Erwachsene auf seinem Rücken zu tragen.

Das braucht Ihr Shetland-Pony

Entsprechend ihrer Herkunft und dank ihres dichten Winterfells macht den Ponys aus Shetland eine ganzjährige Haltung im Freien nichts aus.

Tipps für die Haltung von Shettys

  • Der Offenstall ist ideal für die robusten und genügsamen Ponys. Diese Haltungsform hat den Vorteil, dass die Shettys ihren Bewegungsdrang regelmäßig stillen können.
  • Achten Sie darauf, dass Umzäunungen passend dimensioniert sind, damit die kleinen Shettys nicht einfach darunter hindurchschlüpfen können.
  • Wie alle anderen Pferderassen ist das kleine Pony aus Shetland nur glücklich, wenn es Kontakt zu Artgenossen pflegen darf. Idealerweise sind darunter auch andere Kleinpferde.

Das richtige Shettyzubehör: Was braucht man alles für ein Shetland-Pony?

Die Grundausstattung für Ponys unterscheidet sich nur in einem wichtigen Punkt zu anderen Pferden: der Dimension. Shettysattel, Halfter oder Longierzubehör müssen selbstverständlich an die kleine Rasse angepasst sein.

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Shetland-Pony frisst
Das Shetland-Pony ist schon mit Heu und Gras sehr zufrieden.

Weniger ist mehr für gesunde Shettys

Shetland-Ponys sind ein spärliches Futterangebot gewohnt und haben sich zu guten Futterverwertern entwickelt. Im Gegensatz zu den Weideflächen auf den Shetlandinseln sind die Weiden und Wiesen hierzulande ein Schlaraffenland für Shettys. Allerdings können insbesondere junges Gras und ein hoher Kleeanteil zu Verfettung bei den Ponys führen und Hufrehe oder Durchfall hervorrufen.

In der Regel genügt dem Shetland-Pony Heu oder Gras, wobei die Menge den Aktivitäten des Ponys entsprechen sollte. Zusätzlich braucht das Shetty Mineralfutter.

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Gute Pflege lohnt sich lange

Mit einer artgerechten Ernährung lassen sich bei den Ponys Übergewicht und Hufrehe vorbeugen. Es hilft auch, sich den Bewegungsdrang der putzigen Ponys zunutze zu machen: Platzieren Sie Futter- und Wasserquellen so, dass Ihr Pony zum Fressen einige Entfernung zurücklegen muss. Das durchblutet die Hufe und verbrennt Kalorien.

Wie alt kann ein Shetland-Pony werden?

Mit liebevoller Pflege und ausgewogener Ernährung bleibt Ihnen Ihr kleiner Begleiter überdurchschnittlich lange erhalten: Die Lebenserwartung gesunder Shetland-Pferde liegt zwischen 30 und 40 Jahren.

Beim Shetty-Züchter sind Sie gut beraten

Sie möchten für Ihren Nachwuchs ein Shetty kaufen? Der beste Ort, um Shetty-Fohlen oder ausgebildete Shetland-Stuten und -Hengste zu finden, ist der Shetty-Züchter.

Bei vielen Züchtern können Sie sich vorab auf der Website bereits ein Bild von Ihrem Traum-Shetty machen. Außerdem werden Sie umfassend beraten und können sicher sein, dass Ihr neues Pony aus guten Händen abgegeben wird.

In unserem Online-Magazin haben wir für Sie die wichtigsten Tipps zum Pferdekauf inklusive Checkliste zusammengestellt.

Herkunft: Auferstanden aus düsteren Kohleminen

Die schottischen Shetlandinseln mit ihrem nasskalten Klima und kargen Futterflächen sind namensgebend für die süßen Ponys, die heute so viele Pferdefreunde begeistern. Forscher vermuten, dass die Ponys in Nordeuropa weit verbreitet waren. Unklar ist allerdings, wie sie auf die Shetlandinseln kamen.

Übrigens: Noch heute können Besucher der Shetlandinseln die Ponys in freier Natur beobachten, zum Beispiel in Scalloway, Tingwall oder auf der Insel Unst.

Die erstaunliche Karriere der Shettys

Shetland-Ponys haben einen harten Weg zurückgelegt, bevor sie zu beliebten Freizeitpferden geworden sind. Nachdem sie ursprünglich Landwirte unterstützt hatten, mussten sie im 19. Jahrhundert als Grubenpferde untertage schuften. Denn als die Frauen- und Kinderarbeit in Großbritannien abgeschafft wurde, entdeckte man die „handlichen“ Shettys für die harte Arbeit in Minen.

Fortan wurden Shetland-Ponys auch zu anderen Minenstandorten exportiert und außerhalb ihrer Heimat immer bekannter. 1890 entstand die „Shetland Pony Studbook Society“, um die Reinzucht der Shettys zu sichern. In Deutschland wurde das gelehrige Shetland-Pony als Zoo- und Zirkuspferd bekannt und später auch in Baumschulen oder als Kutschpferd eingesetzt.

Fazit

Heute ist das Shetty ein beliebtes Freizeitpferd für Einsteiger und eine echte Bereicherung für Pferdefreunde. Eltern, die ein Einsteigerpferd für ihre Kinder suchen, sollten daran denken: Kinder werden wachsen, Ponys nicht. Trotzdem braucht das Pferd viel Beschäftigung und Zuneigung – und das bis zu 40 Jahre lang. Wenn das kein Problem darstellt, steht einem Leben mit Shetty nichts im Wege.


Sabrina Quente
Profilbild von zooplus Magazin Autorin Sabrina Quente

Tiere begleiten mich schon, seitdem ich denken kann. Es existiert kaum ein Kinderfoto ohne Wellensittich auf dem Kopf oder Katze auf dem Schoß. Seit über zehn Jahren schreibe ich als Redakteurin über verschiedene Themen von der Krankenversicherung bis hin zur Katzenhaltung. Immer dabei: meine Katze Mimi, die für viele Texte die beste Impulsgeberin ist und weiß, wann es Zeit für eine Schreibpause ist.


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