Strahlfäule beim Pferd
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Jauche und matschiger Boden begünstigen Strahlfäule beim Pferd!
Inhaltsübersicht
- Symptome: Was sind Anzeichen für Strahlfäule beim Pferd?
- Diagnose: Wie wird Strahlfäule beim Pferd nachgewiesen?
- Therapie: Wie wird Strahlfäule beim Pferd behandelt?
- Ursachen: Was sind die Auslöser für die Huferkrankung?
- Prognose: Wie sind die Heilungschancen?
- Vorbeugung: So schützen Sie Ihr Pferd vor Strahlfäule!
Symptome: Was sind Anzeichen für Strahlfäule beim Pferd?
Die Strahlfäule beim Pferd beginnt meist mittig am Hahnenkamm und breitet sich im Laufe der Erkrankung über die Strahlschenkel aus. Generell sind die Hinterbeine häufiger betroffen, als die Vorderbeine.
Das typischste Anzeichen für Strahlfäule beim Pferd ist ein zerspaltener und fauliger Hornstrahl. In den Zwischenräumen sammelt sich zudem eine klebrige, weiß-graue bis schwarze Substanz an. In den meisten Fällen geht davon ein übel riechender Geruch aus.
Ein weiteres Erkennungsmerkmal sind Strahlfäuleringe auf der Hornwand, die durch eine einhergehende Saumlederhautentzündung entstehen. Diese Ringe sind leicht erhaben und sind an ihrem besonderen Verlauf erkennbar: Sie treffen sich an der Vorderwand der Hornwand und münden in die Krone.
Legen diese Hornveränderungen die Papillen der Huflederhaut frei, löst dies teils enorme Schmerzen bei den betroffenen Pferden aus. Wenn dies passiert, zeigen die Tiere Lahmheit und entlasten das betroffene Bein.
Diagnose: Wie wird Strahlfäule beim Pferd nachgewiesen?
Der Huf ist die Basis eines Pferdes – So können Huferkrankungen unbehandelt schwerwiegende Folgen nach sich ziehen. Zeigt auch Ihr Pferd Hufbeschwerden, sollten Sie diese also frühzeitig durch einen Tierarzt abklären lassen!
In erster Linie stellt sich Ihrem Tierarzt die Frage, ob es sich um Strahlfäule oder Strahlkrebs handelt. Diese Krankheiten ähneln sich sehr, sind aber unterschiedlichen Ursprungs. Während bei der Strahlfäule Bakterien das Horn zersetzen, geht Strahlkrebs mit einer ausbleibenden Verhornung der Epithelzellen (oberste Zellschicht) des Horns einher.
Das Erkennungsmerkmal der Strahlfäule sind sogenannte Strahlfäuleringe, die Sie in der Regel mit bloßem Auge erkennen können.
Therapie: Wie wird Strahlfäule beim Pferd behandelt?
Zuallererst entfernt Ihr Tierarzt mit einem Hufkratzer die zerstörten und losen Hornanteile. Anschließend desinfiziert er den nun sauberen Huf (z.B. mit Jodoformäther), einschließlich Strahl und Strahlfurchen. Als Beschlag eignet sich ein offenes Hufeisen, das eine gute Durchlüftung des Hufs erlaubt. Daher sollten Sie zudem auf Einlagen oder Sohlen verzichten.
Um Ihr Pferd von der Strahlfäule erfolgreich zu befreien, müssen Sie zusätzlich die Haltung Ihres Pferdes optimieren. Dazu benötigt Ihr Pferd trockene Einstreu und ausreichend Bewegung.
Wichtig: Die Behandlung mit Holzteer ist heutzutage obsolet, da die Fäulnisbakterien unter dem Teer ein perfektes Milieu haben!
Ursachen: Was sind die Auslöser für die Huferkrankung?
Die Strahlfäule ist eine sehr verbreitete Pferdekrankheit, bei der Bakterien das Strahlhorn des Pferdes zerstören. Dabei spielen keratolytische (hornlösend) Fäulniserreger und sporenlose Anaerobier – Keime die keinen Sauerstoff zum Leben benötigen – eine entscheidende Rolle.
Das Strahlhorn besteht hauptsächlich aus hartem Zwischenhorn, weniger aus weichem Röhrchenhorn. Steht Ihr Pferd für lange Zeit in Mist und ammoniakhaltigem Urin, können die in dieser hohen Feuchtigkeit lebenden Fäulnisbakterien das empfindliche Horn angreifen.
Folgende Faktoren vermindern den Sauerstoffgehalt zusätzlich und erhöhen somit das Erkrankungsrisiko:
- Umfassender Beschlag (z.B. Ledersohle, Steghufeisen)
- Ungenügende Pflege der Hufe
- Unzureichende Bewegung
Prognose: Wie sind die Heilungschancen?
Eine gute Nachricht: Strahlfäule ist generell heilbar! Die Voraussetzung dafür ist allerdings, dass Sie die vom Tierarzt verschriebenen Hygieneanweisungen umfangreich einhalten. Tun Sie dies nicht, drohen Komplikationen wie eine Saumlederhautentzündung, die die Gesundheit Ihres Pferdes auf Dauer beeinträchtigen können.
Vorbeugung: So schützen Sie Ihr Pferd vor Strahlfäule!
Damit Ihr Pferd vor Strahlfäule verschont bleibt, sollten Sie die entsprechenden Ursachen vermeiden. Achten Sie daher stets auf einen trockenen Paddock und entmisten Sie regelmäßig den Stall. Merken Sie sich daher: Regelmäßige Stallhygiene und Hufpflege ist das A und O!
Quelle:
- Strahlfäule. In: Brehm W, Gehlen H, Ohnesorge B, Wehrend A, Hrsg. Handbuch Pferdepraxis. 4., Stuttgart: Enke Verlag; 2016.
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