Taurin für Katzen

Taurin für Katzen

Taurin ist an vielen Funktionen im Körper der Katze beteiligt und daher für Katzen lebenswichtig.

Taurin ist nicht nur häufig in Energydrinks enthalten, sondern auch in Katzenfutter. Doch warum ist Taurin für Katzen wichtig und was passiert bei einem Mangel? In diesem Artikel finden Sie alle wichtigen Informationen über Taurin für Katzen.

Was ist Taurin?

Obwohl Taurin (2-Aminoethansulfonsäure oder β-Aminoethansulfonsäure) auch als Aminosäure gilt, handelt es sich hierbei genauer gesagt um ein Abbauprodukt der Aminosäuren (Bausteine von Proteinen) Methionin und Cystein.

Für viele Lebewesen ist Taurin wichtig für die Lebensfunktionen. Da es freie Radikale im Körper abfängt, zählt es zu den Antioxidantien.

Ist Taurin für Katzen wichtig?

Im Gegensatz zu vielen anderen Tieren können Katzen kaum nennenswerte Mengen an Taurin in ihrer Leber selbst herstellen. Sie sind daher auf die tägliche Zufuhr von Taurin über die Nahrung angewiesen, weshalb Taurin für sie zu den essenziellen Aminosäuren gehört.

Entscheidend für Sehkraft, Verdauung und Herztätigkeit

Taurin ist an vielen Funktionen im Körper Ihrer Katze beteiligt und deshalb lebenswichtig. Taurin spielt eine wichtige Rolle für die Funktion des Herzmuskels, allerdings auch für die Augen und die Verdauung.

Darüber hinaus ist Taurin an der Aufrechterhaltung der Trächtigkeit und der gesunden Entwicklung der Föten beteiligt. Sogar das Immunsystem soll durch diese essenzielle Aminosäure beeinflusst sein.

Natürliche Quellen: Wo steckt Taurin für Katzen drin?

Der Tauringehalt variiert von einer zur anderen Quelle:

Besonders viel Taurin ist in Fisch und Fleisch enthalten, wobei die höchsten Mengen im Herzmuskel und in der Netzhaut des Auges vorkommen. Aber auch andere Innereien wie die Leber sind reich an der unentbehrlichen Aminosäure. Vergleichsweise wenig Taurin ist in tierischen Produkten wie Eiern oder Milch (insbesondere Kuhmilch) enthalten.

Es ist wichtig zu wissen, dass Taurin nicht in Pflanzen vorkommt. Aus diesem Grund ist es äußerst bedeutend, dass Ihre Katze ausreichend tierische Nahrung mit angemessenen Mengen an Taurin erhält.

Taurinmangel: Was passiert, wenn Katzen zu wenig Taurin aufnehmen?

Wenn Ihre Katze nicht genügend Taurin mit der Nahrung bekommt, entwickelt sie nach und nach einen Taurinmangel. Dieser kann lange Zeit unauffällig bleiben. Frühestens nach sechs Monaten (manchmal auch länger) zeigen betroffene Katzen zunehmend gesundheitliche Folgen.

Typische Folgen eines Taurinmangels

Eine bekannte Folge von Taurinmangel bei Katzen ist die Dilatative Kardiomyopathie (DCM), bei der das Herz lebensgefährlich vergrößert und erweitert ist. Da dieses Problem inzwischen allgemein bekannt ist, tritt es heutzutage glücklicherweise nur noch selten auf.

Es können allerdings auch andere Probleme aufgrund von zu wenig Taurin auftreten. Dazu zählen:

  • Verschlechterung der Netzhaut und Blindheit
  • Fortpflanzungsstörungen
  • Gehörverlust
  • Missbildungen bei jungen Katzen
  • Störungen des Immunsystems

Welche Katzen sind besonders häufig betroffen?

Katzen leiden besonders häufig unter einem Taurinmangel, wenn sie ausschließlich selbstgekochtes Futter oder Hundefutter erhalten. Allerdings kann auch vegetarisches Futter ohne Taurinzusatz einen Taurinmangel bei Katzen verursachen.

Darüber hinaus neigen bestimmte Rassen zu einem niedrigen Taurinspiegel. Dazu gehören Abessinier, Burma-Katzen und Siamesen.

Wie wird ein Taurinmangel behandelt?

Wenn der Tierarzt bei Ihrer Katze einen Taurinmangel festgestellt hat, sollten Sie ihr in Absprache mit Ihrem Tierarzt zusätzlich Taurin geben dies gilt auch bei der Dilatativen Kardiomyopathie. Die Verabreichung von Taurin heilt die Kardiomyopathie zwar nicht, kann aber in einigen Fällen die Beschwerden lindern.

Eine Dosis von mehr als 2,5 Gramm pro Kilogramm Futter (Trockenmasse) oder 125 bis 250 Milligramm pro Katze zweimal täglich entspricht den tierärztlichen Empfehlungen.

Bedarf: Wie viel Taurin braucht eine Katze?

Bereits im Jahr 1982 berichtete eine im Journal of Small Animal Practice veröffentlichte Studie, dass erwachsene Katzen am Tag etwa zehn Milligramm Taurin pro Kilogramm Körpergewicht benötigen. Spätere Berichte gehen sogar von 50 Milligramm Taurin pro Kilogramm Körpergewicht aus.

Je nach Gewicht benötigen erwachsene Katzen somit etwa 200 bis 500 Milligramm Taurin pro Tag. Beachten Sie jedoch, dass der Bedarf an Taurin bei trächtigen, säugenden oder alten Katzen höher sein kann.

Um Katzen bedarfsgerecht mit Taurin zu versorgen, sind Mengen von 1000 Milligramm pro Kilogramm Trockenfutter (Trockenmasse) oder 2000 Milligramm pro Kilogramm Nassfutter (Trockenmasse) empfehlenswert.

Wenn es sich um ein Alleinfuttermittel für Katzen handelt, enthält es alle wichtigen Nährstoffe, die Ihre Katze zum Leben braucht. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um Nass– oder Trockenfutter handelt.

Allerdings kann der Tauringehalt von Futter zu Futter variieren, da die Taurinkonzentration auch von den Zutaten und dem Herstellungsverfahren abhängt. Dies ist ein Grund, warum viele Futtermittelhersteller Taurin zusätzlich zugeben schließlich ist eine Überdosierung bei den üblichen Mengen unwahrscheinlich.

Barf (biologisch artgerechte Rohfütterung) enthält oft ausreichend hohe Mengen an Taurin, sofern Sie auch taurinhaltige Rohstoffe verwenden. Das liegt daran, dass die Zutaten bei der Rohfütterung nicht erhitzt werden und das Taurin vollständig erhalten bleibt.

Wenn Sie das Futter für Ihre Katze selbst zubereiten, sollten Sie bedenken, dass Taurin durch Erhitzen verloren geht. Beim Kochen verlieren Sie etwa ein Viertel der ursprünglichen Menge. Beim Braten beträgt der Verlust sogar fast die Hälfte.

Wie sicher ist der Zusatz von Taurin für Katzen?

Wenn das Futter Ihrer Katze nicht genügend Taurin enthält, ist es wichtig, dass Sie es dem Futter beifügen. Zu diesem Zweck können Sie taurinhaltige Pulver oder Pasten verwenden.

In der Regel müssen Sie keine negativen Auswirkungen der Nahrungsergänzung mit Taurin befürchten solange Sie die Anweisungen des Herstellers befolgen.

Hinweis: Bevor Sie Ihrer Katze Futtermittelzusatzstoffe geben, ist es immer ratsam, dies vorher mit Ihrem Tierarzt abzuklären.

Quellen:


zooplus Editorial Team
zooplus Redaktion

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