Hund bei Vollmond Dieser Artikel ist tierärztlich verifiziert

mensch und hund bei vollmond

Das Licht des Vollmondes kann einen Einfluss auf die Aktivität haben.

Der Mond hat unbestreitbar einen großen Einfluss auf die Erde. Ein Beispiel ist die Ebbe und Flut der Gezeiten. Doch haben die Mondphasen, insbesondere der Vollmond, auch einen Einfluss auf Hunde?

Vollmond: Wie wirkt er sich auf Ihren Hund aus?

Jeden Monat können Sie den Vollmond für etwa drei Tage beobachten. Einige Hundetrainer gehen davon aus, dass sich das Verhalten Ihres Hundes während dieser Zeit ändern kann.

Zum Beispiel sollen einige Hunde plötzlich nicht mehr Gassi gehen wollen. Andere wiederum würden dazu neigen, aus Unsicherheit zu bellen, bei Ihnen Schutz suchen oder plötzlich aggressiver gegenüber Artgenossen reagieren.

Studien zum Beißverhalten bei Vollmond

Letzteres wurde übrigens in einer britischen Studie aus dem Jahr 2003 schon einmal untersucht. Die Forscher wollten wissen, ob die Beißvorfälle mit Hunden bei Vollmond zunehmen. Es konnte jedoch kein Zusammenhang entdeckt werden.

Eine ältere Untersuchung aus dem Jahr 2001 hatte zuvor ergeben, dass die Zahl der Fälle, in denen Tiere Menschen gebissen hatten, während des Vollmondes deutlich höher ausfiel als in anderen Mondphasen. Die Schlussfolgerung war demnach: Der Vollmond stehe womöglich in Zusammenhang mit den Beißvorfällen.

Auswirkungen auf das Geschlecht von Welpen

Eine Beobachtungsstudie aus Italien widmete sich dagegen einer anderen Frage: Hat die Mondphase zur Zeit der Empfängnis der Hündin eine Auswirkung auf das Geschlecht der Welpen?

Hier kamen die Forscher zu einem deutlichen Ergebnis: Hündinnen, die an Neumond trächtig geworden waren, brachten deutlich weniger männliche Welpen zur Welt als bei einer Empfängnis an Vollmond. Die Autoren sind demnach überzeugt, dass die Mondphasen einen Einfluss auf das Geschlecht der Welpen haben. Allerdings müssten noch weitere Untersuchungen durchgeführt werden.

Vermehrte Besuche in Notaufnahmen

Eine weitere Studie ergab, dass Hundebesitzer an Vollmondtagen häufiger die Notaufnahme aufsuchten. Dieser Prozentsatz stieg Berichten zufolge bei Hunden um etwa 28 Prozent.

Es ist jedoch zu beachten, dass die Lichtintensität bei Vollmond zunimmt. Dies wiederum regt die Aktivität an, sodass Hundebesitzer womöglich nachts häufiger spazieren gehen – was zu Unfällen führen kann.

Heulen Hunde eigentlich den Vollmond an?

Dass Wölfe – oder eben auch Hunde – den Mond anheulen würden, ist ein häufig bemühtes Bild. Tatsächlich scheint aber der Mond selbst nicht die Ursache für dieses Verhalten zu sein.

Wölfe, die in der Nacht heulen, zeigen dieses Verhalten vor allem aufgrund der nächtlichen Stille. Ihr Heulen ist dann nämlich deutlich weiter zu hören. Der Mond selbst damit gar nicht gemeint.

Haben Mondphasen einen Einfluss auf Hunde?

Bis heute (Oktober 2022) gibt es keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass die Mondphasen, oder insbesondere der Vollmond beim Hund, einen größeren Einfluss auf sein Wesen bewirken. Allerdings ist die Studienlage hierzu auch noch nicht sonderlich groß. Deshalb glauben Hundehalter nach wie vor, dass der schöne Himmelskörper eine Macht auf Menschen und Tiere ausübt.

Hund bei Vollmond: Was sollte ich beachten?

Unabhängig davon, ob der Mond tatsächlich einen Einfluss auf Ihren Hund hat oder nicht, sollten Sie das Verhalten Ihres Hundes immer im Auge behalten. Das ist wichtig, damit Sie negative Einflüsse oder gar Krankheiten frühzeitig erkennen können.

Im Zweifelsfall gilt daher Folgendes: Holen Sie sich bei starken Verhaltensänderungen Unterstützung bei Ihrem Tierarzt.

Gleichzeitig sollten Sie Ihren Hund bei nächtlichen Spaziergängen schützen. Das können Sie zum Beispiel tun, indem Sie Ihrem Hund ein Leuchthalsband anlegen.

Die Phasen des Mondes

Der Mond durchläuft jeden Monat acht verschiedene Phasen:

  • Neumond: der Mond befindet sich zwischen Sonne und Erde
  • zunehmender Sichelmond
  • zunehmender Halbmond (erstes Viertel)
  • zunehmender Dreiviertelmond
  • Vollmond: die Erde befindet sich zwischen Sonne und Mond
  • abnehmender Dreiviertelmond
  • abnehmender Halbmond (letztes Viertel)
  • abnehmender Sichelmond

Mond- und Sonnenfinsternisse können Sie insbesondere bei Neu- und Vollmond beobachten.


Franziska G., Tierärztin
Profilbild von Tierärztin Franziska Gütgeman mit Hund

An der Justus-Liebig-Universität Gießen wurde ich zur Tierärztin ausgebildet und durfte Erfahrungen in verschiedensten Bereichen sammeln. Seitdem arbeite ich nicht nur als tierärztliche Autorin, sondern auch an meiner Dissertation. Mein Ziel ist es, Tiere vor krankheitserregenden bakteriellen Erregern zukünftig besser zu schützen. Neben meinem tierärztlichen Wissen teile ich meine eigenen Erfahrungen als glückliche Hundebesitzerin. Dadurch kann ich Ängste und Probleme nachvollziehen und zugleich über diese aufklären.


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Die Wahrscheinlichkeit, dass Ihr Hund glücklich ist, ist dann besonders hoch, wenn er ausgelastet ist. Das erreichen Sie unter anderem dadurch, dass Sie sich viel mit ihm beschäftigen. Zum Beispiel, indem Sie einen großen Anteil des Tages dem gemeinsamen Spiel widmen.

Auch hochwertiges Futter ist für seine körperliche und seelische Gesunderhaltung und damit für seine positive Stimmungslage maßgeblich entscheidend.

Endgültigen Aufschluss über die Zufriedenheit Ihres geliebten Vierbeiners gibt letztendlich nur das Hormonbild.