Entspannungsmusik für Hunde: Damit schalten Hunde am besten ab

Verfasst von Sabrina Quente
frau spielt entspannungsmusik für hund

Auch Hunde hören gerne Musik.

Bei uns Menschen kann Musik entspannend wirken. Sie kann uns anregen oder die Laune heben. Die Wissenschaft ist überzeugt: Auch auf Hunde hat Musik einen positiven Effekt. Wie aber klingt Entspannungsmusik für Hunde und was hören sie gerne?

Studie: Entspannungsmusik hilft Hunden im Tierschutz

Katzen, Kühe, Haie und Hunde haben eine Gemeinsamkeit: Sie reagieren positiv auf Musik. Da Geschmäcker verschieden sind, hat eine Studie der Universität Glasgow und der Schottischen Gesellschaft zur Verhütung von Tierquälerei (SPCA) untersucht, welche Musik Hunde gerne hören.

Musik mindert Stress bei Tierheimtieren

Die Autorinnen und Autoren der Studie haben für ihre Recherche ein paar Tage lang Musik in den Alltag von Tierheimbewohnern gebracht: In einem Tierheim in Schottland durften verschiedene Vierbeiner jeden Tag einem anderen Musikgenre lauschen.

Die Forschenden haben dabei das Stresslevel der Tiere gemessen. Das heißt: Sie haben den Herzschlag und den Cortisol-Spiegel – also die Konzentration des Stresshormons im Körper – gemessen und die Körpersprache der Vierbeiner beobachtet. So fanden sie heraus, welche Musik die größte Entspannung für Hunde bringt.

Anwendung in der Praxis

Die Forschenden haben ihre Studie allerdings nicht allein aus theoretischem Interesse durchgeführt: Dank der Ergebnisse wissen Ehrenamtliche und Angestellte im Tierheim jetzt, mit welcher Musik sie Vierbeiner entspannen können, bis sie ein neues Zuhause finden.

Die Tierheime in Glasgow und Edinburgh haben bereits direkt im Anschluss an die Studie damit begonnen, beruhigende Musik für Hunde zu spielen.

Laut der Studie ist die beste Entspannungsmusik für gestresste Hunde entweder Soft Rock oder Reggae.

Das genaue Genre hängt aber ganz vom persönlichen Geschmack des Vierbeiners ab. Auch zu klassischen Klängen von Mozart bis Beethoven können viele Fellnasen wunderbar entspannen.

Kuschelrock ist Entspannungsmusik für Hunde

Dass Hunde besonders gut zu Soft-Rock-Klängen relaxen können, ist eigentlich kein Wunder: Soft Rock heißt auch Kuschelrock. Das Musikmagazin Rolling Stone spricht sogar von „Wohlfühlsound“. Und Reggae ist sowieso der Inbegriff von lässiger Musik.

Etwas weniger Entspannung für Hunde brachte im Vergleich dazu Musik aus den Genres R&B, Soul und Pop.

Während Katzen am besten zu Klängen entspannen, die sie aus ihrer Kitten-Zeit kennen, brauchen Hunde keine spezielle Hundemusik, um abzuschalten.

Das bedeutet: Sie können Ihrem Hund einfach Soft-Rock- und Reggae-Hits vorspielen – zum Beispiel von diesen Bands und Musikschaffenden:

  • Eagles
  • Neil Diamond
  • Fleetwood Mac
  • Elton John
  • Bob Marley
  • UB40
  • Inner Circle
  • Seeed

Ein Album für Hunde und ihre Halter

Oder Sie suchen auf einer Streaming-Plattform Ihrer Wahl nach dem Album „Paws. Play. Relax.“. Denn nach der Veröffentlichung der schottischen Musikstudie wünschten sich viele Hundefans und Tierheim-Teams ein Album voller Beruhigungsmusik für Hunde.

Die Nachfrage war so groß, dass die SPCA tatsächlich ein Album herausgebracht hat. Unterstützung gab es dabei von John McLaughlin. Der Songwriter hat schon Hits für Bands wie Westlife geschrieben. Entspannungsmusik für Hunde zu kreieren, dürfte aber selbst für ihn eine Premiere gewesen sein.

Das Album können Sie sich zusammen mit Ihrem Vierbeiner zum Beispiel auf Spotify anhören.

Apropos: Kennen Sie schon unsere tierisch guten Playlists? Im zooplus Blog haben wir einen Überblick für Sie zusammengestellt.

Natürlich gibt es neben diesem Album und den genannten Genres noch so viel mehr Musik. Während der Studie konnte den Fellnasen aber nur ein Bruchteil davon vorgespielt werden.

Wenn Sie Soft Rock und Reggae nicht mögen, aber zum Beispiel gerne Indie hören, dann probieren Sie doch einfach mal aus, ob es Ihrem Hund genauso geht.

Tipps zum gemeinsamen Musikhören mit Hund

Damit Sie beide Spaß an der Sache haben und das Experiment auch wirklich entspannend ist, gibt es ein paar einfache Spielregeln:

  • Denken Sie daran, dass die Ohren eines Hundes viel empfindlicher als Menschenohren sind. Leise Töne sind also angenehmer als laute. Schließlich soll die Musik entspannend und nicht ohrenbetäubend sein.
  • Spielen Sie Ihrem Hund ein paar Songs unterschiedlicher Musikrichtungen vor. Am besten nicht zu viele auf einmal, sonst ist Ihr vierbeiniger Freund schnell davon überfordert.
  • Mögen Hunde Musik, dann zeigen sie das auf verschiedene Arten. Sie wirken dann zum Beispiel ruhiger als sonst oder legen sich entspannt hin. Wenn Sie dieses Verhalten bei Ihrem Gefährten beobachten, dann ist das Experiment gelungen.
  • Aber Achtung: Hunde sind uns Menschen ziemlich ähnlich, was die Vorlieben beim Musikkonsum betrifft. Genauso wie wir langweilen sich die Vierbeiner zum Beispiel, wenn sie immer nur die gleiche Musik hören. Bieten Sie Ihrem Hund also musikalisch möglichst viel Abwechslung.

Es gibt übrigens gute Nachrichten für Musikmuffel: Auch Hörbücher und Podcasts wirken beruhigend auf Hunde. Es muss also nicht immer Musik aus den Boxen dudeln, um gemeinsam mit der Fellnase zu entspannen.


Sabrina Quente
Profilbild von zooplus Magazin Autorin Sabrina Quente

Tiere begleiten mich schon, seitdem ich denken kann. Es existiert kaum ein Kinderfoto ohne Wellensittich auf dem Kopf oder Katze auf dem Schoß. Seit über zehn Jahren schreibe ich als Redakteurin über verschiedene Themen von der Krankenversicherung bis hin zur Katzenhaltung. Immer dabei: meine Katze Mimi, die für viele Texte die beste Impulsgeberin ist und weiß, wann es Zeit für eine Schreibpause ist.


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Die Wahrscheinlichkeit, dass Ihr Hund glücklich ist, ist dann besonders hoch, wenn er ausgelastet ist. Das erreichen Sie unter anderem dadurch, dass Sie sich viel mit ihm beschäftigen. Zum Beispiel, indem Sie einen großen Anteil des Tages dem gemeinsamen Spiel widmen.

Auch hochwertiges Futter ist für seine körperliche und seelische Gesunderhaltung und damit für seine positive Stimmungslage maßgeblich entscheidend.

Endgültigen Aufschluss über die Zufriedenheit Ihres geliebten Vierbeiners gibt letztendlich nur das Hormonbild.