In Deutschland immer beliebter

Katzencafé: Kaffee und Kuchen in schnurriger Gesellschaft

Katzencafé
Warten auf die Gäste…

Woher stammt eigentlich die Idee zu den kultigen Katzencafés? In welchen deutschen Städten sind sie zu finden und was für Katzen „leben“ dort?

Ein Cappuccino, dazu ein leckeres Stück Torte und eine Katze auf dem Schoß – klingt nicht schlecht, oder? In einem Katzencafé können Gäste bei Kaffee und Kuchen die Gesellschaft von Katzen genießen, sie streicheln oder mit ihnen spielen. Woher die Katzencafés stammen und was auch Tierschützer davon halten, erfährst du hier.

Erste Katzencafés in Taiwan und Japan

Das erste Katzencafé der Welt wurde 1998 in der taiwanesischen Hauptstadt Taiwan eröffnet. Es hieß „Cat Flower Garden“ und war ein voller Erfolg. Touristen aus aller Welt tranken dort ihren Kaffee, umgeben von Katzen.

Vor allem Urlauber aus Japan waren begeistert von der Idee und brachten sie in ihre Heimat mit. 2004 wurde das erste Katzencafé im japanischen Osaka eröffnet, 2005 folgte Tokio. Seitdem boomen im Land der aufgehenden Sonne die Katzencafés.

Der Grund für die Beliebtheit der „Nekokissa“, wie die Lokale auf Japanisch heißen: Viele Japaner leben in sehr kleinen Wohnungen, Haustiere sind dort in der Regel nicht erlaubt. Die Cafés bieten ihnen die Möglichkeit, wenigstens für ein paar Stunden Kontakt zu Katzen zu haben.

Die Idee kommt nach Europa

2012 wurde in Wien mit dem „Café Neko“ das erste Katzencafé auf europäischem Boden eröffnet. Deutschland bekam 2013 sein erstes Katzencafé, den „Katzentempel“, in München. Aus dem „Katzentempel“ hat sich inzwischen eine Franchise-Kette mit weiteren Standorten in Nürnberg, Leipzig, Regensburg und Rosenheim entwickelt. Weitere Katzentempel sind bereits in Planung. Die Speisen dort sind übrigens vegan.

Auch in Berlin, in Köln und vielen anderen deutschen Städten gibt es inzwischen Katzencafés. Während man in anderen Ländern oft Eintritt zahlen muss, wird in Deutschland in der Regel keine Eintrittsgebühr verlangt.

Katzencafé und Tierschutz

Erfreuen sich Menschen und Katzen gleichermaßen an den Katzencafés? Oder sind diese gar nicht so tierfreundlich und bedeuten Stress für die Tiere? Diese Frage beschäftigt viele Tierschützer, wie auch die Tierrechtsorganisation PETA Deutschland.

Oft und im besten Fall kommt die vierbeinige Belegschaft der Katzencafés aus dem Tierschutz. Im Café bekommen sie dann ein neues Zuhause und zugleich eine neue Aufgabe.

In gut geführten Lokalen achten die Besitzer darauf, dass die Tiere nicht ausgebeutet werden und sich jederzeit zurückziehen können, wenn ihnen die fremden Menschen zu viel werden.

Hierzulande werden die Katzencafés normalerweise streng kontrolliert. Die Behörden achten darauf, dass Tierschutz- und Hygienebestimmungen eingehalten werden. So haben die Tiere einen eigenen, jederzeit zugänglichen Ruheraum. In der Küche haben sie nichts zu suchen.

In anderen Ländern ist man oft nicht so zimperlich. Da kann es durchaus vorkommen, dass dem Gast eine Katze auf den Schoß gesetzt wird – egal, ob sie das nun gerade will oder nicht.

Am besten informierst du dich vor deinem Besuch über das Katzencafé und achtest vor Ort auf folgende Dinge:

  • die Katzen haben genug Rückzugsmöglichkeiten und werden den Gästen nicht „aufgezwungen“
  • die Katzen vor Ort sind gesund, gepflegt, gechippt und kastriert
  • die Café-Ausstattung ist katzengeeignet, mit ausreichend Liege- und Klettermöglichkeiten
  • das Café trifft notwendige Sicherheitsvorkehrungen, sodass die Katzen sich nicht verletzen oder entwischen können
  • die Katzen stammen bestenfalls aus Tierheimen und sollten keine Qualzuchtmerkmale aufweisen
Katzencafé © Hendrik / stock.adobe.com
Ein typisches Katzencafé in Japan.

Regeln: Ein Katzencafé ist kein Streichelzoo

Damit die Bedürfnisse der Tiere nicht zu kurz kommen, müssen in einem deutschen Katzencafé gewisse Regeln eingehalten werden:

  • Ein Katzencafé ist kein Streichelzoo. Samtpfoten schätzen es, wenn du dich vorsichtig näherst und sie nur dann streichelst, wenn sie das auch wollen.
  • Im Café findest du jede Menge schöne Fotomotive. Verzichte jedoch auf den Blitz, denn der ist für die empfindlichen Katzenaugen unangenehm.
  • Störe die Katzen nicht beim Schlafen, nimm sie nicht hoch und trage sie nicht herum.
  • Du solltest die Katzen nicht füttern.
  • Bring keine eigenen Katzen und Hunde mit.
  • Wenn du kleine Kinder dabeihast: Achte darauf, dass sie die Miezen nicht am Schwanz ziehen oder anderweitig ärgern.
  • Vermeide hektische Bewegungen und Lärm, die feinen Katzenohren danken es dir.

Katzen wissen es sehr zu schätzen, wenn man ihnen erst einmal mit „vornehmer Zurückhaltung“ begegnet. Das gilt auch für die vierbeinigen Bewohner der Katzencafés. Am besten wartest du erst einmal ab, ob die Katze von sich aus auf dich zu kommt.

Sei bitte auch nicht enttäuscht, wenn sich vielleicht gerade keine Mieze blicken lässt, während du da bist. Samtpfoten sind sensible Tiere, die auch mal Ruhe brauchen. In diesem Fall lohnt es sich, nach den Gewohnheiten der Café-Katzen zu fragen. Das Personal weiß bestimmt, wann die beste Zeit für einen Besuch ist.

Was hältst du von den Katzencafés? Hast du schon mal eines besucht?

Kommentare

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  • Leonhard Rittenschober

    ich finde die idee der katzencafe’s sehr gut, einerseits wird tieren, die sonst überwigend im tierheim ihr dasein fristen mußten, ein viel besseres zuhause geboten und andererseits können durch fachlich geschultes personal menschen viel mehr an die tiere herangeführt werden, vor allem durch gute information kann dadurch auch das verantwortungsgefühl den menschen nahe gebracht werden, besonders kinder können so bereits wichtige erfahrungen sammeln im umgang mit den tieren.
    ich selber habe vor vielen jahren ein katzencafe in wien besucht (da war ich noch gesund, leider bin ich inzwischen sehr gebeschränkt und nicht mehr reisefähig), für mich war es ein einmaliges und wunderbares erlebnis! leider habe ich inzwischen erfahren, daß dieses katzencafe geschlossen wird und ein nachfolger gesucht wird (ob bereits ein neuer interessent feststeht, weiss ich leider nicht), ich kann nur hoffen, daß dieses katzencafe weitergeführt wird, denn da würde eine wunderbare institution verloren gehen.

    natürlich ist es unbedingt notwendig, daß seitens der behörden auch wirklich streng kontrolliert wird, daß die auflagen penibel eingehalten werden und daß nur wirklich bestens geschultes personal solche cafe’s betreibt, denn die tiere sollen keine schauobjekte oder spielzeuge sein, sie sollen vertvolle verbindungsglieder zwischen mensch und tier sein und die menschen zu mehr achtung und respekt hinführen und ihnen nahebringen, daß auch tiere eine seele besitzen und vor allem lebewesen sind und keine „sachen“!!!