Marans: Hühner, die „Schokoladeneier“ legen

Verfasst von Bärbel Edel
Marans Huhn im Beet.

Marans-Hühner fühlen sich in einer abwechslungsreichen Umgebung besonders wohl.

Wer nicht nur zu Ostern, sondern das ganze Jahr über Schokoladeneier essen möchte, sollte sich eine Schar Marans-Hühner anschaffen. Die Hühnerrasse aus Frankreich ist bekannt für ihre schokobraunen Eier. Marans sind robust, sehr aufgeweckt und benötigen einen abwechslungsreichen Auslauf.

Aussehen: Buntes Gefieder, kräftiger Körper

Ursprünglich in Frankreich zuhause, sind Marans ausgesprochen hübsche Hühner, die in vielen verschiedenen Farben daherkommen.

Die „klassischen“ Marans-Hühner haben ein schwarzes Federkleid, kombiniert mit einem kupferfarbenem Hals.

Im Lauf der Zeit wurden bunte Kampfhuhn-Rassen bei den Marans eingekreuzt. Dazu kamen noch verschiedene asiatische Hühnerrassen. Ergebnis der züchterischen Bemühungen ist eine bunte Mischung mit vielen verschiedenen Farbvarianten, sogenannten „Farbschlägen“. Dabei verwenden Rassegeflügelzüchter für diese Farbschläge standardisierte Bezeichnungen.

Farbschläge der Marans-Hühner

Hier eine Auflistung der Farbschläge, die von den Zuchtverbänden in Deutschland anerkannt werden: Silberhalsig gesperbert, Goldhalsig gesperbert, Weiß, Schwarz, Schwarz-Kupfer, Schwarz-Silber, Gold-weizenfarbig, Blau-Kupfer, Blau-Silber, Falb mit schwarzem Schwanz, Columbia, Gold-Rebhuhn, Silber-Rebhuhn und Splash.

Mit „gesperbert“ ist eine quer verlaufende Streifenzeichnung der Federn gemeint. Dabei ist „Blau“ eigentlich ein verdünntes Schwarz und damit ein Grauton. Des Weiteren bedeutet „Columbia“ eine lockere Schwarzfärbung von Hals, Flügelspitzen und Schwanz. „Splash“ ist eine Zeichnung mit weißen, schwarzen und „blauen“ (grauen) Federn. „Falb“ ist ein helles, gelbliches Braun.

Robuste Landhühner

Der Kamm sowie die Kehl- und Ohrlappen der Marans sind kräftig rot gefärbt, die Läufe in der Regel hell. Zudem ist für diese Rasse eine leichte Befiederung der Beine typisch.

Marans gelten als robuste Landhühner und haben einen kräftigen Rumpf mit breiten Schultern und einer vollen Brust. Trotzdem wirken sie alles andere als plump und sind sehr beweglich. Ihre Federn liegen eng am Körper an.

Eine Henne ist zwischen 2,6 und 3,2 Kilogramm schwer. Ein Hahn bringt 3,5 bis 4 Kilogramm auf die Waage.

Ansonsten werden neben den großen Marans auch Zwerg-Marans gezüchtet. Eine Henne in der Mini-Ausgabe wiegt zwischen 900 Gramm und einem Kilo, ein Hahn zwischen einem und 1,1 Kilogramm.

Marans sind Zwiehühner

Bei Hühnerrassen unterscheidet man drei verschiedene Gruppen: Legehühner, Fleischhühner und Zwiehühner. Wie die Namen schon verraten, produzieren Legehühner viele Eier, setzen dafür aber weniger Fleisch an. Fleischhühner werden in erster Linie zum Verzehr gezüchtet.

Marans sind Zwiehühner. Das bedeutet, sie eignen sich als Legehennen genauso gut wie als Fleischlieferant. Hennen legen zwischen 180 und 200 Eier im Jahr. Im Winter machen sie Pause. Somit sind sie also keine Winterleger.

Markenzeichen: Schokobraune Eier

Besonders beliebt sind Marans-Hühner wegen ihrer tiefbraunen Eier. Man bezeichnet sie deshalb auch als „Braunleger“. Die Farbpalette reicht von einem dunklen Schokoladenton über Kastanienbraun bis hin zu Rostrot. Auch gesprenkelte oder unregelmäßig gefleckte Eier kommen bei dieser Art von Hühnern vor.

Zu Beginn der Legeperiode sind die Eier besonders dunkel und werden dann nach und nach heller. Das ist völlig normal und kein Grund zur Besorgnis.

Die Eier haben nicht nur eine hübsche Farbe. Ihre außergewöhnlich dicke Schale dient als Barriere gegen Keime und schützt das Innere vor Verdunstung. Dadurch sind die Eier der Marans besonders lang haltbar.

Charakter: Freundlich und neugierig

Marans gelten als freundliche, aufgeweckte Zeitgenossen. Wenn man sie ruft, kommen sie angelaufen. Ansonsten sind sie Menschen gegenüber eher scheu. Sie lassen sich nicht gern anfassen. So sind sie zwar für Anfänger geeignet, aber nicht unbedingt als Familienhühner.

Zudem sind sie sehr neugierig und klettern auch schon mal auf höher gelegene Äste, um sich einen besseren Überblick zu verschaffen. Lautes Gackern oder Krähen hört man eher selten – was auch die Nachbarn zu schätzen wissen dürften.

Falls man die gelegten Eier nicht entfernt, fängt eine Henne normalerweise mit dem Brüten an. Bei modernen Hühnerrassen, die auf eine hohe Legeleistung gezüchtet wurden, ist der sogenannte Bruttrieb oft nicht besonders stark ausgeprägt.

Über den Bruttrieb der Marans-Hennen finden sich widersprüchliche Angaben. Einige Quellen sprechen von einem eher verhaltenen Bruttrieb. Andere wiederum beschreiben die Hennen als gute Brüterinnen, die sich liebevoll um ihre Küken kümmern.

Eier von Marans
Schokobraune Eier sind typisch für Marans-Hühner.

Haltung: Abwechslung ist gefragt

Marans können sowohl in einem geschlossenen Gehege als auch freilaufend gehalten werden. Dabei können die robusten Tiere das ganze Jahr über draußen bleiben. Ein kleiner Stall zum Übernachten oder für schlechtes Wetter reicht.

Durch ihren neugierigen Charakter fühlen sich Marans in einer abwechslungsreichen Umgebung am wohlsten. Sie schätzen eine Kombination von Sandplätzen und Wiesen mit Bäumen und Büschen zum Verstecken.

Wer keinen großen Garten hat, kann sich auch eine kleine Schar Zwerg-Marans halten.

Tipp: Marans können relativ gut fliegen. Wenn Sie diese Hühner in einem Freigehege ohne Dach halten, sollten sie den Auslauf mit einem höheren Zaun sichern.

Ernährung: Marans sind gute Futtersucher

Ihr Futter suchen sich die quirligen Tiere am liebsten selbst. Freilaufende Hühner ernähren sich unter anderem von Beeren, Insekten, Schnecken und Würmern.

Möglicherweise müssen Sie aber zufüttern – doch nicht übertreiben: Marans neigen zu Übergewicht. Deshalb sollten sie bei der Zufütterung aufpassen und das Gewicht regelmäßig kontrollieren.

Ausführliche Informationen darüber, was Hühner fressen dürfen und was nicht, hält dieser Artikel im zooplus Magazin für Sie bereit: Hühner halten: Antworten auf die 10 wichtigsten Fragen.

Hühnerfutter finden Sie im Onlineshop von zooplus.

Marans-Hühner kaufen

Was kostet ein Marans-Huhn? Die Tiere werden derzeit zu einem Preis von ungefähr 20 Euro aufwärts angeboten.

Wer Wert auf die typischen dunkelbraunen Eier legt, sollte die Hennen unbedingt bei einem seriösen Züchter kaufen. Ansonsten ist die Enttäuschung vorprogrammiert. Oft werden unter dem Deckmantel „Marans-Huhn“ Hennen angeboten, die sich später als Kreuzungen entpuppen und helle Eier legen.

Allerdings können Sie auch Bruteier erwerben und diese von einem Brutautomaten oder von einer Ihrer Hennen ausbrüten lassen. Achten Sie auch hier auf seriöse Anbieter, damit aus den Eiern gesunde Küken schlüpfen, die auch wirklich von Marans-Eltern stammen. Ein Brutei kostet zwischen einem Euro und 2,50 Euro.

Tipp: Wählen Sie außerdem nicht die schönsten Hennen aus, wenn Sie „Schokoladeneier“ möchten. Offenbar schließen sich bei den Marans Schönheit und gute Legeleistung aus.

Herkunft der Rasse

Die Ursprünge der Rasse liegen in Frankreich. Dabei geht ihr Name auf das französische Fischerdorf Marans bei La Rochelle zurück.

Zwischen dem 12. und 14. Jahrhundert gehörte diese Region zu England. Damals vertrieben sich die Besatzungen der englischen Schiffe die Zeit gern mit Hahnenkämpfen. Die überlebenden Kampfhähne durften zur Erholung an Land und paarten sich mit den einheimischen Landhühnern, die damals schon braune Eier legten.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts brachten Seefahrer dann verschiedene asiatische Hühner mit. Diese wurden ebenfalls in die Rasse eingekreuzt. Dabei hatten bei der Züchtung in Frankreich stets die schweren, satt braunen Eier erste Priorität. Andere Merkmale waren weniger wichtig.

In Deutschland ist die Rasse seit 1979 anerkannt.

Steckbrief: Marans

Name Marans
Größe circa 50 Zentimeter
Gewicht Hahn 3,5 bis 4 Kilogramm
Gewicht Henne 2,6 bis 3,2 Kilogramm
Legeleistung 180 bis 200 Eier pro Jahr
Mindestgewicht Brutei 65 Gramm
Eifarbe Braun
Haltung geschlossenes Gehege, idealerweise Freigehege
Futter gute Futtersucher mit Zufütterung
Herkunft Frankreich
Geeignet für Anfänger, Selbstversorger

Bärbel Edel
Profilbild von Magazin-Autorin Bärbel Edel

Ich bin Journalistin, liebe Tiere und habe bereits während meines Volkskunde-Studiums zur Beziehung zwischen Menschen und Hunden geforscht. Vor einigen Jahren habe ich einen Kater aus dem Münchner Tierheim adoptiert. Elvis war der Anlass, meinen Katzenblog „Lieblingskatze“ zu gründen und mich auch journalistisch mit Tieren zu befassen. Mit meinen Artikeln möchte ich dazu beitragen, dass Menschen ihre Heimtiere besser verstehen.


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