Lachtaube Dieser Artikel ist tierärztlich verifiziert

Lachtaube

Typisch für die Lachtaube ist ihr schwarzes Nackenband.

Die Wildform der Lachtaube hat sich über viele Jahrzehnte zu einer domestizierten Form entwickelt. Deshalb ist es möglich, die Lachtaube als Haustier zu halten. Erfahren Sie hier, was für die Nordafrikanische Lachtaube typisch ist und wie Sie Ihr ein schönes Taubenzuhause einrichten.

Steckbrief zur Lachtaube

Name: Nordafrikanische Lachtaube (Streptopelia roseogrisea risoria), domestizierte Form „S. roseogrisea forma domestica“
Größe: 29-31 cm
Gewicht: 120-200 g
Lebenserwartung: bis zu 20 Jahre
Haltung: draußen und drinnen möglich
Vergesellschaftung: nicht empfohlen
Käfig: mindestens 70 x 40 x 50 cm (eine Taube), mindestens 90 x 50 x 50 cm (Paar)
Futter: Sämereien, Jungtiere: Kropfmilch
Schwierigkeitsgrad: einfach bis mittel

Aussehen: Typische Merkmale der Lachtaube

Die Gefiederfarbe der Nordafrikanischen Lachtaube, die zur Gattung der Turteltauben zählt, ist überwiegend hellbraun oder creme. Die Handschwingen sind etwas dunkler, die Unterseite der Schwingen etwas heller gefärbt.

Typisch für diese Taubenart ist ein schmaler, schwarzer Halbkragen. Die Augen der Vögel sind dunkelrot, die Füße rot und der Schnabel ist schwarz.

Weitere Farbschläge bei der Lachtaube

Die Unterart S. roseogrisea arabica ist etwas dunkler als ihre Verwandten. Außerdem sind die Unterseiten der Flügel grau. Darüber hinaus gibt es weitere Färbungen der Lachtaube, die durch Mutationen entstanden sind. Dazu gehört zum Beispiel der Albino, der ein weißes Gefieder und rote Augen hat.

Wie groß sind Lachtauben?

Diese Art von Taube erreicht eine Größe von etwa 29 bis 31 Zentimetern. Ihr Gewicht beträgt zwischen 120 und 200 Gramm.

Lachtaube Wasser
Lachtauben lieben Wasser, wie diese Vertreterin der Art in Botswana in Afrika.

Die Lachtaube ist wie viele andere Taubenarten sehr gesellig und versammelt sich gern in Scharen. Beliebte Treffpunkte sind neben Wasserstellen auch Orte, die die Vögel zum Übernachten nutzen.

Lachtauben haben zwei starke Sinne

Um sich in der Natur zu orientieren, verfügt die Lachtaube über zwei besonders gute Sinne: den Sehsinn und den Hörsinn. Damit ist sie der Superheld unter den Tauben, denn sie kann nicht nur Wellenlängen von etwa 6.439 Metern wahrnehmen, sondern auch ultraviolettes Licht sehen.

Der Ruf der Lachtaube

Die gesellige Lachtaube ist äußerst kommunikativ. Um sich zu verständigen, stoßen die Vögel einen charakteristischen Ruf aus: Zunächst gurrt die Taube ähnlich wie ihre Verwandten. Darauf folgt jedoch ein langes und abfallendes „rrrrrrrrroooo“ oder „corrrrrrooo“.

Kann man Lachtauben frei fliegen lassen?

Im Gegensatz zu anderen Tauben wie Brieftauben sind domestizierte Lachtauben nicht für den Freiflug geeignet. Denn das Risiko, sich zu verirren oder einem Fressfeind zu erliegen, ist bei dieser Taubenart besonders hoch.

Lachtauben gesellig
Lachtauben sind gesellig und verbringen gern gemeinsam Zeit.

Sie möchten Lachtauben zu Hause halten? Dann ist es ideal, wenn die Vögel sich sowohl im Freien als auch drinnen aufhalten können. So haben sie die Möglichkeit, sich zu sonnen und bei Regen Schutz und Wärme zu suchen.

Hinweis für die Außenhaltung: Aus Sicherheitsgründen muss der Außenbereich so gebaut sein, dass keine anderen Tiere und vor allem keine Vögel in die Unterkünfte der Lachtauben gelangen. Denn Kot oder Urin von Wildvögeln stellen ein empfindliches Infektionsrisiko für Ihre Tauben dar.

Ideale Größe der Voliere

Für eine Taube sind Mindestmaße von 70 x 40 x 50 Zentimeter (Breite x Tiefe x Höhe) erforderlich. Für ein Paar gelten größere Abmessungen von mindestens 90 x 50 x 50 Zentimeter.

Ihre Lachtauben brauchen mindestens so viel Platz, dass sie ihre Flügel voll ausbreiten können. Der Schwanz sollte auch beim Sitzen frei sein und nicht an den Gitterstäben anstoßen.

Die richtige Einrichtung für den Taubenkäfig

  • Tauben benötigen einen geeigneten Unterschlupf, den sie nachts oder bei schlechten Wetterverhältnissen aufsuchen können.
  • Möglichkeiten zum Trinken und Baden sind ebenfalls ein Muss.
  • Zusätzlich sollten Sie das Zuhause Ihrer Tauben mit naturbelassenen Ästen unterschiedlicher Dicke ausstatten, die Ihren Tieren als Sitzmöglichkeit dienen.

Licht und Frischluft

Wenn Sie Ihre Tauben im Haus halten, müssen sie genügend frische Luft und Licht bekommen. Gleichzeitig sollten Sie darauf achten, dass Ihre Tauben nicht der Zugluft ausgesetzt sind.

Um das zu gewährleisten, können Sie im Haus einen Kistenkäfig verwenden, der an drei Seiten geschlossen ist. Im Gegensatz zu einem Gitterkäfig lässt dieser Käfig keine Zugluft nach innen gelangen.

Vergesellschaftung und Gruppengröße

Bei vielen Brieftauben oder Ziertauben ist es möglich, mehrere Paare zur Zucht in einem Schlag zu halten. Bei der Lachtaube ist dies jedoch nicht möglich, da diese Vogelart ein ausgeprägtes Territorialverhalten zeigt.

Halten Sie erwachsene Lachtauben deshalb nur alleine oder noch besser als Paar. Auch die Haltung anderer Taubenarten im selben Schlag ist vor allem während der Brutzeit nicht zu empfehlen.

Hinweis: Junge und noch nicht geschlechtsreife Lachtauben sind noch nicht territorial und können sich eine Voliere teilen.

Sämereien stehen bei den Lachtauben ganz oben auf dem Speiseplan. Sie können Ihren Vögeln auch fertige Samenmischungen servieren.

Achten Sie darauf, dass Ihre Vögel bereits alle Bestandteile gefressen haben, bevor Sie weiteres Futter hinzufügen. So stellen Sie sicher, dass die Vögel alle Nährstoffe aufnehmen. In der Brutzeit können Sie das Futter mit Kraftfutter ergänzen, das als Eiweißquelle dient.

Grit zur Verdauung

Da Tauben keine Zähne haben, sind sie auf andere Mechanismen angewiesen, um ihre Nahrung zu zerkleinern. Diese Funktion erfüllt Grit, der den Federtieren neben Futter zur Verfügung stehen muss.

Sie können hierfür handelsüblichen Vogelgrit verwenden, da Taubengrit für Lachtauben in der Regel zu grob ist. Als Ergänzung können Sie in dieselbe Schale speziell für Tauben hergestelltes Mineralpulver geben.

Wann die Brutzeit der Lachtaube beginnt, hängt vom Heimatland der Tiere und der Verfügbarkeit von Nahrung ab. Im Senegal beispielsweise brüten die Tauben jeden Monat, während sich die Brutzeit im Tschad auf die Monate September bis Oktober beschränkt.

Die Paarung und das Gelege

Um dem Weibchen zu signalisieren, dass es zur Paarung bereit ist, verbeugt sich das Männchen und richtet seine Kopffedern auf. Nach einer erfolgreichen Paarung bauen die Lachtauben ihre Nester, meist in Bäumen oder Büschen in Bodennähe.

Beide Geschlechter der Lachtaube brüten pro Gelege zwei weiße Eier aus. Nach etwa zwei Wochen schlüpfen die Jungen und werden recht schnell flügge.

Die Lebenserwartung einer Lachtaube hängt von ihrer Haltung und der Ernährung ab. Während einige Vertreter der Vogelart nur etwa neun Jahre alt werden, können andere Lachtauben ein Alter von bis zu 20 Jahren erreichen.

Vorsicht: Qualzucht

Bei der Lachtaube ist eine Erbkrankheit bekannt, die mit der Art des Gefieders zusammenhängt. So gilt zum Beispiel die Seidenfiebrigkeit, bei der die Federfahnen der Tauben nicht geschlossen sind, als Qualzucht. Dies hat zur Folge, dass die betroffenen Vögel in ihrer Flugfähigkeit eingeschränkt sind.

Die Lachtaube ist mittlerweile eine domestizierte Taubenart. Ihren Ursprung hat sie allerdings in Nordafrika. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich von den südlichen Küstenregionen Saudi-Arabiens bis nach Senegal und Mauretanien.

Lachtauben leben in der Wildnis bevorzugt in dichten Wäldern mit Akazienbäumen. Da die Tiere liebend gern baden, halten sie sich oft dort auf, wo Gewässer nicht weit entfernt sind. Auch in der Nähe von Menschen sind sie zu finden, zum Beispiel in landwirtschaftlichen Gebieten oder Parks.

Kauf: Woher bekomme ich eine Lachtaube?

Wildfänge von Lachtauben kommen nur selten vor. Häufiger bietet der Zoohandel Nachzuchten der domestizierten Form an.

Kaufen können Sie diese Tiere bei spezialisierten Züchtern. Erkundigen Sie sich alternativ im örtlichen Tierheim, ob dort Lachtauben zur Vermittlung zur Verfügung stehen.

Wie viel kostet eine Lachtaube?

Sie sollten mit einem Anschaffungspreis von etwa zehn bis 40 Euro pro Exemplar rechnen. Hinzu kommen die laufenden Kosten für Futter, Impfungen und Co.

Quellen:


Franziska G., Tierärztin
Profilbild von Tierärztin Franziska Gütgeman mit Hund

An der Justus-Liebig-Universität Gießen wurde ich zur Tierärztin ausgebildet und durfte Erfahrungen in verschiedensten Bereichen sammeln. Seitdem arbeite ich nicht nur als tierärztliche Autorin, sondern auch an meiner Dissertation. Mein Ziel ist es, Tiere vor krankheitserregenden bakteriellen Erregern zukünftig besser zu schützen. Neben meinem tierärztlichen Wissen teile ich meine eigenen Erfahrungen als glückliche Hundebesitzerin. Dadurch kann ich Ängste und Probleme nachvollziehen und zugleich über diese aufklären.


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