Aussehen: Eine „wilde Mischung“
Tinker sind schon aus der Ferne unverwechselbar. Denn ihr geschecktes Fell, der charakteristische Behang und ihr stämmiger Kaltblutkörper verraten sie sofort. Irish Tinker sind eine Kreuzung aus Warmblut und Kaltblut-Pferd. Die Mischung aus beiden Welten bringt hervorragende Arbeits- und Allroundpferde hervor.
Eine Rasse, viele Namen
Tinker werden auch als Irish Tinker, Irish Cob oder Gypsy Cob bezeichnet.
Bei einem Stockmaß von 130 bis 145 Zentimetern kann man kaum glauben, dass auch Shirehorses in diese Rasse eingekreuzt wurden. Wenn man sich die Statur der Tinkers ansieht, werden die „kaltblütigen Gene“ jedoch deutlich. Tinker sind ausgesprochen kräftig, haben ein massives Skelett und viel schwere Muskulatur. Ihre Beine sind verhältnismäßig kurz, aber stark.
Beim Tinker stechen sofort die typische volle Mähne und der prächtige Schweif ins Auge. Speziell wenn die Pferde im Galopp unterwegs sind, erzeugen sie damit den Eindruck einer unbeherrschbaren Naturgewalt. Denn ihre großen Hufe und der breite Brustkorb beeindrucken und unterstreichen die massige Präsenz der Tiere.
Kräftiger Nacken und breiter Rücken
Dem Kaltblut geschuldet, haben die Tinker eine sehr kompakte Statur. Am schweren, manchmal leicht ramsnäsig gebogenen Kopf sitzt ein mehr oder weniger ausgeprägtes Bärtchen. Im Winter bilden Tinker gerne einen gefrosteten „Schnurrbart“ aus, der sie unvergleichlich komisch aussehen lässt.
Ihr Nacken ist kräftig, nicht allzu lang und geht in einen massiven, breiten Rücken über. Anfangs mag das ein wenig ungewohnt sein, da man recht breitbeinig auf dem Pferd sitzt!
Blaue Augen
Tinker sind berühmt für ihre blauen Augen. Die Farbe steht mit den bunten Fellvariationen in Zusammenhang und sorgt für einen faszinierenden Ausdruck. In diesen Augen kann man sich verlieren, denn sie spiegeln eine unverbrüchliche Treue und Freundlichkeit wider.
Fesselbehang bei Kaltblütern
Besonders stolz sind Tinker-Züchter auf den schweren Fesselbehang, auch Federn genannt. Tinker sind Arbeitstiere und waren daher früher bei Wind und Wetter draußen. Ein starker Fesselbehang wurde angezüchtet, um die Beine vor Feuchtigkeit bei Regen zu schützen, da die Haare das Wasser gen Boden ableiten. Bei starker Nässe muss der Behang aber getrocknet oder gekürzt werden. Sonst kann die Haut der Tiere aufweichen und wird empfindlich gegenüber Infektionen.
Sind alle Tinker Schecken?
Klassisch für den Tinker ist seine gescheckte Färbung mit breiter, heller Blesse. Doch das ist kein Muss: Man findet die Tiere auch in Schwarz, Weiß, Dunkelbraun, Palomino oder Cremello.
Einfarbigkeit war früher ein Kriterium für edle Rassepferde des Adels. Der Tinker hat sich parallel dazu in einfachen Gesellschaftsschichten etabliert und sich dabei explizit durch seine Buntheit von seinen aristokratischen Verwandten abgehoben. Traditionell bevorzugt man daher den Tinker heute noch als Schecke.
Einteilung in Sektionen
Tinker gibt es in sehr unterschiedlichen Größen, die nach sogenannten Sektionen sortiert werden. Kleine Tiere mit einem Stockmaß von 128 bis 148 Zentimetern fallen in die „Sektion C“. Mittlere Tinker mit einem Stockmaß zwischen 149 und 159 Zentimetern gehören zur „Sektion B“. Hierunter fallen wohl die meisten Pferde. Sehr große Exemplare mit einem Stockmaß jenseits der üblichen 160 Zentimeter werden der „Sektion A“ zugerechnet und heißen auch Irish Cob.