Freiberger Pferd
Das Freiberger Pferd ist ein echter Allrounder. Als leichte Kaltblüter mit harmonischem Erscheinungsbild und angenehmem Charakter eignen sich die Pferde sowohl für den Reit- als auch für den Fahrsport.
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Der nervenstarke Criollo stammt aus Südamerika und arbeitet dort seit Jahrhunderten Seite an Seite mit den Gauchos. Auch hierzulande wächst die Fangemeinde der mutigen und zähen Tiere stetig. Erfahren Sie, was den Criollo so einzigartig macht und wie Sie diese Rasse am besten einsetzen und pflegen.
Der Criollo ist ein Arbeitstier durch und durch. Das zeigt sich auch in seinem Erscheinungsbild. Bei der Pferderasse Criollo gibt es viele verschiedene Typen, die sich teilweise deutlich voneinander unterscheiden. Wir beschreiben hier den Rassestandard, wie er durch die Zucht angestrebt wird.
Das mittelgroße, kompakt gebaute Criollo misst idealerweise 140 bis 148 Zentimeter. Der keilförmige Kopf der Pferde weist deutliche Ganaschen auf und verläuft entlang einer geraden oder sanft nach außen gewölbten Linie. Die Augen blicken klar und freundlich.
Früher zeigten Criollos häufig einen sehr kurzen, hoch angesetzten Hals. Heute sind diese Merkmale nicht mehr so stark ausgeprägt: Der mäßig breite und lange Hals verlängert sich in einen flachen Widerrist.
Auch typisch Criollo: der lange, gerade Rücken und die kräftige, breite Brust. Getragen wird der Körper durch die äußerst stabilen und belastbaren Beine, die in harten Hufen enden.
Criollo mestizo Rassevertreter, bei denen sichtbar andere Rasse eingekreuzt wurden und die deshalb nicht dem Rassestandard entsprechen, nennt man Criollo mestizo (mestizo = spanisch für gemischt).
Die gut bemuskelten Pferde bringen 400 bis 550 Kilogramm auf die Waage.
Criollos gibt es in allen Farben, nur Tigerschecken kommen nicht vor. Große weiße Flächen am Körper werden nicht gerne gesehen; unauffällige, gedeckte Farben wie Graufalben, Gelbfalben, Füchse, Braune oder stichelhaarige Graue gelten als rassetypisch.
Erstaunlich: In seiner Heimat Südamerika kennt man angeblich 600 verschiedene Farbbezeichnungen für Criollos.
Criollo-Pferde gehören zu den Warmblütern. Das bedeutet, sie vereinen Eigenschaften von Voll- und Kaltblut in sich. Sie gelten deshalb als gute Arbeits- und Freizeitpferde.
Der Criollo ist das Pferd der Gauchos – der südamerikanischen Cowboys. Diese schätzten ihn als verlässliches Arbeitstier, das sowohl große Distanzen in der unwegsamen Pampa zurücklegen konnte als auch durch seine Wendigkeit und Nervenstärke das Rindertreiben ermöglichte.
Stundenlange Ritte durch dorniges Gestrüpp bei kaum mehr als spärlichem Gras zur Verpflegung und nervenaufreibende Rancharbeit haben die Criollo-Pferde geformt. In der Folge zeigt sich die Rasse als trittsicher, extrem ausdauernd und widerstandsfähig.
In den achtziger und neunziger Jahren des 20. Jahrhunderts kamen die ersten Criollos per Schiff nach Europa. Die Tiere waren in der Masse von der traumatischen Überfahrt verstört und verständlicherweise im Umgang schwierig. Sie wurden auf dem Markt als günstige Einsteigerpferde gehandelt, was dem Image der Criollos nachhaltig schadete.
Genau wie in ihrer Heimat nutzt man die nervenstarken Criollos auch in Europa für den Umgang mit Rindern, allerdings selten für den reinen Broterwerb.
Man sieht Criollos in verschiedenen Bereichen der Westernreiterei und der Working Equitation, einer Turnierdisziplin, bei der traditionelle Arbeitsreitweisen gefordert werden. Ihre extreme Ausdauer hat den Pferden außerdem einen guten Ruf unter Wander- und Distanzreitern verschafft.
Criollos sind intelligent und genügsam und in der Regel auch gehorsam. In ihrer Heimat werden sie als Gebrauchspferde verstanden, die einfach funktionieren müssen. Verhätscheln gibt es hier nicht.
Das bedeutet aber nicht, dass sie sich nicht bei entsprechenden Voraussetzungen auf ihren Menschen einlassen und zu einem wahren Freund werden können. Beste Voraussetzungen für Freizeitreiter, die ein zuverlässiges und entspanntes Tier für sich und ihre Familie suchen.
Egal, ob Sie sich einen Criollo für die Freizeit oder das Turnier zulegen – bieten Sie den Rassevertretern ausreichend Bewegung und Beschäftigung. Aufgrund seiner Herkunftsgeschichte zeigt der Criollo einen enormen Bewegungsdrang. Er will körperlich wie kognitiv gefordert werden.
Ein friedliches Beistellpferd für die Weide sind diese Tiere keineswegs. Natürlich müssen auch Criollos liebevoll erzogen werden, um den Alltag zwischen Stall, Autos und Menschen gut bewältigen zu können.
Harte Bewährungsprobe In Südamerika werden Criollos bei der sogenannten Marcha auf Ausdauer und Regenerationsfähigkeit getestet. Die Marcha bedeutet: 14 Tage (inklusive eines Ruhetages), 750 Kilometer, 90 Kilo Reitergewicht, kein Kraftfutter. Die Pferde dürfen davor kein besonderes Training absolvieren.
Criollos haben zwar einen längeren Rücken, doch neigt dieser dank kräftiger Muskeln nicht zum Durchhängen. Criollos zählen daher zu den Gewichtsträgern, die stärker als viele andere Rasse belastet werden können.
Wer ein wirklich gesundes und unkompliziertes Pferd sucht, wird beim Criollo fündig. Herz, Lunge und der Bewegungsapparat machen äußerst selten Probleme.
Die harten Hufe trotzen allen Witterungseinflüssen und benötigen in der Regel nicht einmal einen Beschlag. Regelmäßige Impfungen und Check-ups beim Tierarzt sollten jedoch selbstverständlich sein.
Wenn der Criollo krank wird, hängt das zumeist mit einer ungünstigen Haltung und Ernährung zusammen. Zu viel fettes Gras und anderes eiweißreiches Futter bei zu wenig Bewegung führen bei Criollos rasch zu Übergewicht.
Auch Stoffwechselerkrankungen wie Cushing treten auf. Manche Pferde, vor allem aus Übersee importierte, plagen sich mit Sommerekzem.
Der Criollo kann über 30 Jahre alt werden. Damit ist er außerordentlich langlebig, selbst für ein Kleinpferd.
In ihrer Heimat Südamerika arbeiten Criollo-Pferde eng mit den Gauchos zusammen. Dabei müssen sie einiges abkönnen: Nach einer Woche Dauerbelastung wechseln die Cowboys die Tiere aus und stellen sie auf die Weide. Mehr Pflege brauchen die robusten Tiere kaum.
In einem Stall mit regelmäßigen Kraftfuttergaben und nur wenig Auslauf sind Criollos denkbar fehl am Platz. Orientieren Sie sich bei Haltung und Pflege besser an den ursprünglichen Gegebenheiten im Herkunftsland der Rasse:
Als die spanischen Kolonialisten im 16. Jahrhundert Argentinien besiedelten, brachten sie ihre Pferde mit. Doch im Jahr 1540 mussten die Spanier Buenos Aires wieder den Rücken kehren – und einige ihrer Pferde zurücklassen.
Aus diesen iberischen Pferden, darunter Andalusier, ging der ursprüngliche Criollo hervor. Die Pferde vermehrten sich über 40 Jahre hinweg – völlig auf sich allein gestellt und unter härtesten Bedingungen.
Im Jahr 1580 stießen neue Siedler im Gebiet von Buenos Aires auf circa 12.000 verwilderte Criollos. Die zähen und abgehärtete Pferde wurden geformt von ihrer Umgebung und entstammten einer natürlichen Selektion.
Ab diesem Zeitpunkt war es allerdings vorbei mit dem isolierten Kapitel in der Geschichte der Criollos. Einkreuzungen und unkontrollierte Zucht ließen die Rasse über die Jahrhunderte nahezu verschwinden.
Der Argentinier Dr. Emilio Solanet startete Anfang des 20. Jahrhunderts eine Rettungsaktion: Er suchte in abgeschiedenen ländlichen Gebieten Patagoniens nach den ursprünglichsten Rassevertretern, rief 1923 das Zuchtbuch ins Leben und gründete einen Criollo-Zuchtverband. Der Criollo, wie wir ihn heute kennen, ist daher zum Teil auch eine Rückzüchtung.
Bei den Kosten für den Criollo kommt es auf das Alter an:
Züchter gibt es in ganz Europa. Es lohnt sich, vor dem Pferdekauf Anzeigen im Internet zu durchforsten und auch angrenzende Länder in die Suche miteinzubeziehen.
Interessieren Sie sich für ein Pferd aus einem Direktimport? Dann lassen Sie sich unbedingt vom Zuchtverband beraten, um einen tiergerechten Transport sicherzustellen. Unseriöse Schiffs- und Flugtransporte können den Tieren nachhaltig Schaden an Körper und Seele zufügen.
Bedenken Sie außerdem, dass importiere Criollos bis zu eineinhalb Jahre brauchen, um sich an die Umweltbedingungen in unseren Breiten anzupassen.
Criollos sind tatsächlich so legendär wie ihr Ruf. Keine Rasse nimmt mehr auf sich, leistet derart viel auf die lange Distanz und widersteht den extremsten Bedingungen. Das macht die kleinen, kompakten Pferde zu begehrten Partnern für alle, die Größeres vorhaben – sei es ein privater Wanderritt oder eine professionelle Karriere in der Westernreiterei.
Gerne unterschätzt wird der Arbeitseifer der ausdauernden Rasse. Criollos brauchen reichlich Bewegung und möchten ihre Grenzen körperlich wie mental ausloten. Bevor Sie sich also einen Criollo zulegen, stellen Sie sicher, dass Sie das Tier langfristig beschäftigen können und wollen.
Besonderheiten: | Langlebige, zähe Gaucho-Pferde, die in jedem Gelände vorankommen und sehr ausdauernd sind. |
Typ: | Kleinpferd |
Stockmaß: | 138-150 cm |
Farben: | alle Farben außer Tigerschecken, dunkle Töne und Falben bevorzugt |
Gang: | fleißig, leichtfüßig, trittsicher |
Lebenserwartung: | ca. 30 Jahre |
Eignung: | Freizeit, Rinderarbeit, Distanzritte |
Preis: | ab ca. 1.500 € |
Herkunft: | Südamerika |
Das Freiberger Pferd ist ein echter Allrounder. Als leichte Kaltblüter mit harmonischem Erscheinungsbild und angenehmem Charakter eignen sich die Pferde sowohl für den Reit- als auch für den Fahrsport.
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