Mönchssittich (Myiopsitta monachus)

Verfasst von Sabrina Quente
Mönchssittich auf Ast

Er ist schelmisch, aber liebenswert: der Mönchssittich.

Als Haustier ist der Mönchssittich ein fröhlicher und lebhafter Gefährte. In freier Natur glänzt der grüne Mini-Papagei besonders durch seine Anpassungsfähigkeit und raubt einigen Menschen den letzten Nerv. Alles, was Sie über die dennoch liebenswerten Plagegeister wissen müssen, und wertvolle Tipps zu Haltung und Pflege haben wir für Sie zusammengefasst.

Aussehen: So erkennt man einen Mönchssittich

Das Gefieder der rund 30 Zentimeter großen Papageien ist unverwechselbar: Der Kopf, der Rücken, die Oberseiten der Flügel und der Schwanz leuchten kräftig grün. Die Flügel und den langen Schwanz zieren zudem blaue Akzente.

Die Stirn der Mönchssittiche ist grau-blau gefärbt, ihre Wangen, der Hals, der Bauch und die Unterflügel sind grau. Auch die Füße und der Augenring sind grau, nur der Schnabel ist hellbraun.

Wie lassen sich Männchen und Weibchen unterscheiden?

Wie bei den meisten Papageien lässt sich das Geschlecht auch beim Mönchssittich nicht anhand äußerlicher Merkmale bestimmen. Dafür sind die Unterschiede von Männchen und Weibchen in Farbe und Größe zu geringfügig.

Zur Geschlechtsbestimmung sind Papageienbesitzer deshalb auf die Hilfe vom Tierarzt angewiesen: Eine DNA-Analyse oder eine endoskopische Untersuchung bringen Klarheit.

Charakter: Wie verhalten sich die grünen Papageien?

Die grün-grauen Sittiche haben viel Unfug im Kopf und besitzen ein großes Selbstbewusstsein. Die äußerst lebhaften und zutraulichen Gesellen fühlen sich unter ihresgleichen am wohlsten, genießen aber auch die Aufmerksamkeit ihrer Besitzer. Wenn nötig, fordern sie diese lautstark ein.

Auch wenn die Mönchssittich-Lautstärke nicht zu unterschätzen ist, müssen Halter keine Dauerbeschallung befürchten. Ihre Stimme erheben die kleinen Schelme eher selten. Allerdings sind sie sehr gesprächig und lassen nichts um sich herum unkommentiert.

Der Mönchssittich gilt als besonders intelligent. Das hat den Vorteil, dass Sie ihm Sprechen beibringen können. Je intelligenter das Tier, desto größer ist allerdings auch der Wunsch nach Beschäftigung. Zum Glück sind die charmanten Papageien im Kleinformat so bezaubernd, dass man gern viel Zeit mit ihnen verbringt.

Der Häuslebauer unter den Papageien

Mönchssittiche sind die einzigen Papageien, die Nester zum Brüten bauen – und zwar nicht irgendwelche: Sie sind handwerklich so begabt, dass sie mit ihren Schnäbeln Mehrfamilienhäuser für mehrere Mietparteien erschaffen. Aus Zweigen entstehen die riesigen Nester, die in freier Wildbahn bis zu 250 Kilogramm wiegen können.

Seien Sie Ihrem Mönchssittich deshalb nicht böse, wenn er sich in Ihrem Zuhause hin und wieder Papier, Schnüre oder andere Gegenstände borgt: Es liegt in seiner Natur, das perfekte Material für den Nestbau aufzuspüren.

Mönchssittich Nest
Der Mönchssittich ist der einzige Papagei, der große Nester baut.

Mönchsittich-Haltung: So fühlt sich Ihr Sittich am wohlsten

Wenn Sie einen Mönchssittich als Haustier halten möchten, müssen Sie ihm Gesellschaft bieten. Denn in der Natur verbringen die Vögel ihr Leben in großen Schwärmen. Da sie größer als beispielsweise Wellensittiche sind und Artgenossen brauchen, sollten sie in einer geräumigen Voliere mit Freiflugmöglichkeiten statt im Käfig gehalten werden.

Tipps für ein wohnliches Sittichparadies

  • Papageienspielzeug regt die Intelligenz und den Spieltrieb der Vögel an.
  • Eine Voliere sollte für ein Paar mindestens vier Meter lang und je zwei Meter breit und hoch sein. Für jedes weitere Paar sollte die Grundfläche um 50 Prozent erweitert werden.
  • Zur Voliere gehört außerdem ein trockener Schutzraum als Rückzugsort.
  • Zweige von Weiden oder Obstbäumen stillen das Nagebedürfnis der Vögel.
  • Für eine lauwarme Dusche oder Bademöglichkeiten sind die schönen Sittiche immer zu haben.

Alles, was Ihr Mönchssittich zum Leben benötigt, finden Sie im Onlineshop von zooplus.

Ernährung: Welches Futter fressen Mönchssittiche am liebsten?

Auf dem Speiseplan wild lebender Mönchssittiche stehen unter anderem Früchte, Beeren, Nüsse, Samen und Insekten. Für Haustierpapageien gibt es bereits fertiges Großsittichfutter zu kaufen. Darüber hinaus können Sie für Abwechslung sorgen, indem Sie Obst, Gemüse und Grünfutter ergänzen.

Auf Avocados sollten Sie dabei unbedingt verzichten. Sie enthalten den Stoff Persin, der für Vögel extrem gefährlich ist. Bieten Sie stattdessen lieber Äpfel und Karotten an. Seien Sie außerdem sparsam mit Nüssen und Samen. Sonst müssen Sie die Sittiche bald auf Diät setzen.

Gesundheit: Typische Krankheiten und Lebenserwartung

Mönchssittiche sind robuste Vögel. Dennoch sind sie nicht immun gegen typische Erkrankungen von Papageien und Sittichen. Dazu gehören beispielsweise die Papageienkrankheit, die Aspergillose oder die Pacheco-Krankheit.

Aufmerksame und informierte Vogelfreunde wissen, nach welchen Symptomen sie Ausschau halten müssen. Im besten Fall beugen eine artgerechte Haltung und Ernährung der Entstehung von Krankheiten vor.

Tipps für die Pflege Ihrer Vögel und welche Symptome auf welche Krankheiten hinweisen, lesen Sie im zooplus Vogelmagazin.

Wie alt werden Mönchssittiche?

Erfreuen sich Ihre Sittiche bester Gesundheit, können Sie sich auf viele wundervolle Jahre mit den Tieren freuen. Zwar werden die kleinen Papageien nicht so alt wie beispielsweise Ara-Papageien. Mit rund 25 Jahren erreichen sie dennoch ein stattliches Alter.

Kauf: So finden Sie Ihren Mönchssittich

Wenn Sie lebhafte Gefährten suchen, die gute Laune verbreiten und gerne plaudern, werden die grünen Schelme Ihr Herz erobern. Einen Mönchssittich kaufen Sie am besten direkt beim Züchter oder aus privater Hand. Achten Sie immer genau auf den Zustand der Vögel und die Zuchtbedingungen.

Auch wenn viele Vogelhalter handzahme Vögel aus Handaufzucht wünschen, ist eine Naturbrut oft die bessere Wahl. Dabei werden die Sittiche so lange wie möglich bei den Eltern belassen und natürlich sozialisiert. So aufgezogene Tiere zeigen später seltener Verhaltensstörungen.

Wie viel kostet ein Mönchssittich?

Der Preis der Mini-Papageien hängt davon ab, wo Sie sie kaufen. Ein guter Richtwert sind etwa 150 bis 250 Euro für ein Pärchen.

Sie sind noch nicht sicher, welcher Vogel es werden soll? Im zooplus Magazin stellen wir Ihnen verschiedene Vogelarten im Portrait vor.

Herkunft: Von wo stammen Mönchssittiche?

Der Mönchssittich ist in Südamerika zu Hause und dort in Argentinien, Bolivien, Brasilien, Paraguay und Uruguay zu finden.

Der robuste und anpassungsfähige Vogel kommt heute auch in anderen Teilen der Erde vor: In Nordamerika und vielen Ländern Westeuropas wie Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Portugal oder Spanien trifft man den ursprünglich als Haustier eingeführten Mönchssittich in der Natur an.

Vielen Menschen ist die Ausbreitung der gefiederten Südamerikaner allerdings ein Dorn im Auge. Schon Charles Darwin erkannte, dass die Sittiche auf dem Land Ernteschäden verursachen. Nicht nur das: Heute macht der Mönchssittich Barcelona, Madrid und andere Städte unsicher, indem er seine schweren Gemeinschaftsnester über den Köpfen von Parkbesuchern baut, im Schwarm große Mengen Kot produziert und heimischen Singvögeln die Nahrung wegfrisst.

Woher hat der Mönchssittich seinen Namen?

Ihren Namen verdanken die grünen Papageien vermutlich ihrer Lebensweise: In den großen Nestern wohnen die Mönchssittiche fast wie Mönche in einem Kloster zusammen. Noch dazu erinnert die Färbung ihres Gefieders mit etwas Fantasie an eine Mönchskutte.

Steckbrief zum Mönchssittich

  • Name: Mönchssittich, lateinisch Myiopsitta monachus
  • Größe: bis zu 30 Zentimeter
  • Lebenserwartung: durchschnittlich 20 bis 25 Jahre
  • Haltung: mindestens als Paar, besser im kleinen Schwarm
  • Vergesellschaftung mit anderen Tieren: nicht zu empfehlen
  • Käfig: Voliere, Mindestgröße 4 x 2 x 2 Meter plus Schutzraum für ein Paar
  • Futter: Obst, Gemüse, Grünfutter; Nüsse und Samen sparsam füttern
  • Schwierigkeitsgrad: mäßig bis anspruchsvoll

Sabrina Quente
Profilbild von zooplus Magazin Autorin Sabrina Quente

Tiere begleiten mich schon, seitdem ich denken kann. Es existiert kaum ein Kinderfoto ohne Wellensittich auf dem Kopf oder Katze auf dem Schoß. Seit über zehn Jahren schreibe ich als Redakteurin über verschiedene Themen von der Krankenversicherung bis hin zur Katzenhaltung. Immer dabei: meine Katze Mimi, die für viele Texte die beste Impulsgeberin ist und weiß, wann es Zeit für eine Schreibpause ist.


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