Kratzbaum selber bauen: Tipps und Anleitung

Verfasst von Bärbel Edel
Kratzbaum selber bauen für Kätzchen

Katzen lieben Kratzbäume: Wie wäre es mit einem DIY-Kratzbaum für Ihren Liebling?

Für die Katze ist der Kratzbaum Abenteuerspielplatz, Aussichtsturm und Rückzugsort in einem. Außerdem dient er dem Stubentiger zum Schärfen seiner Krallen. Jede Katze sollte einen haben. Wenn Sie den Kratzbaum selber bauen, können Sie ihn nach Ihrem Geschmack und nach den individuellen Vorlieben Ihrer Mieze gestalten. In diesem Artikel finden Sie alles Wichtige über DIY-Kratzbäume sowie eine Anleitung für einen Kratzbaum mit einem Birkenstamm.

Vorteile eines DIY-Kratzbaumes

Ein selbst gebauter Kratzbaum hat gegenüber fertig gekauften Modellen den Vorteil, dass Sie ihn ganz nach Ihren Wünschen gestalten können. Bei der Wahl des Holzes, der Stoffe für die Liegeflächen und der Farbgebung haben Sie freie Hand. Sie können das Katzenmöbel ihrem Einrichtungsstil sowie der Größe Ihrer Wohnung anpassen.

Auf die Bedürfnisse der eigenen Mieze abstimmbar

Außerdem können Sie auf die Vorlieben und Bedürfnisse Ihrer Katze eingehen: Liebt sie es, auf dem Kratzbaum herumzuturnen oder chillt sie lieber auf bequemen und gut erreichbaren Liegen? Darauf können Sie bei der Gestaltung eingehen. Ist Ihre Katze schon älter oder behindert, können Sie Schrägen und Stufen zum leichteren Klettern einbauen.

Haben Sie mehrere Samtpfoten, brauchen Sie vielleicht einen größeren Kratzbaum, auf dem alle Fellnasen Platz finden.

Wenn Sie also Spaß am Heimwerken haben, können Sie mit einem DIY-Kratzbaum sich selbst und ihrer Mieze eine große Freude machen.

Kratzbaum selber bauen: Darauf sollten Sie achten

Im Internet gibt es zahlreiche Anleitungen für selbst gebaute Kratzbäume. Werkzeug und Zubehör bekommen Sie im Baumarkt. Sogar Ikea-Möbel lassen sich zum Kratzbaum umfunktionieren. Egal, wofür Sie sich entscheiden: Bevor Sie loslegen, sollten Sie einige Punkte beachten:

  • Wenn Sie einen Naturstamm verwenden, sollte das Holz nicht frisch sein. Es muss erst einige Wochen lagern, damit es sich nicht verzieht.
  • Unter der Baumrinde leben zahlreiche Insekten, deshalb sollten Sie die Rinde gleich entfernen.
  • Der untere Abschnitt des Stammes sollte lang genug sein, damit sich die Katze ausstrecken und genüsslich daran kratzen kann.
  • Hat der Stamm eine glatte Oberfläche, umwickeln Sie ihn mit einem Seil aus Sisal. Das ergibt eine herrlich raue Oberfläche zum Krallen schärfen.
  • Beachten Sie die Statik: Je höher der Kratzbaum ist, desto stabiler muss er stehen. Sorgen Sie für eine genügend schwere und große Bodenplatte und befestigen Sie den Baum notfalls zusätzlich an der Decke oder der Wand.
  • Verwenden Sie nur Materialien, die gesundheitlich unbedenklich sind. Das gilt vor allem für Farben und Klebstoffe. Falls Sie den Stamm mit einem Sisalseil umwickeln oder die Liegeflächen mit Stoff beziehen wollen, achten Sie auf Produkte, die frei von schädlichen Chemikalien sind.
  • Vermeiden Sie alles, woran sich Ihre Katze verletzen könnte: Tackerklammern, überstehende Nägel und Schrauben sowie Holzsplitter. Alle Bretter sollten Sie gründlich abschleifen.
  • Messen Sie die Stelle, an der ihr Kratzbaum später stehen soll, genau aus. Am Boden sollte genügend Platz zum Herunterspringen sein.
  • Fertigen Sie vorher eine detaillierte Skizze an, damit Sie wissen, was Sie an Material benötigen.

Tipp: Wenn Sie nicht so lange warten möchten, bis Ihr Naturstamm richtig durchgetrocknet ist, erkundigen Sie sich bei einem Schreiner nach abgelagerten Stämmen.

Katze kratzt am Baumstamm
Stämme aus Birkenholz eignen sich besonders gut zum Krallen wetzen.

Anleitung für den Kratzbaum zum selber bauen

Haben Sie Lust bekommen, Ihrer Katze selbst einen Kratzbaum zu bauen? Ein Kratzbaum mit einem Stamm aus Birkenholz ist mit einfachen Mitteln umzusetzen und bringt auch Wohnungskatzen ein Stück Natur ins Haus.

Birkenrinde sieht nicht nur hübsch aus, sie hat auch den Vorteil, dass Sie wenig Unterschlupf für Insekten bietet. Sie müssen den Stamm also nicht vorher entrinden. Falls Sie sich für ein anderes Holz entscheiden, sollten Sie die Borke aber vorher unbedingt entfernen.

Weitere Vorteile: Ein Sisalseil ist nicht nötig. Außerdem kann der Baum nicht umkippen, da er an der Decke befestigt wird.

Zubehör für den DIY-Kratzbaum

  • einen Birkenstamm in Raumhöhe
  • ein Holzbrett, circa 2 x 20 x 60 cm (abhängig von der Größe des Stammes)
  • eine Holzschraube 6 mm x 100 mm mit Senkkopf
  • Schraubhaken mit Holzgewinde für den Stamm
  • Deckenschraube mit Öse
  • Dübel für die Deckenschraube

Wichtig: Beachten Sie die Beschaffenheit Ihrer Decke, wenn Sie den Dübel für die Deckenschraube kaufen. Für eine Betondecke zum Beispiel brauchen Sie andere Dübel als für eine Holzdecke.

Benötigtes Werkzeug für den DIY Kratzbaum

  • Säge
  • Akkuschrauber
  • Bohrmaschine
  • 1 Holzbohrer 5 mm
  • passende Bohrer für Schraubhaken und Dübel
  • Astschere

Arbeitsschritte

  1. Wählen Sie einen geeigneten Standort für Ihren DIY-Kratzbaum aus.
  2. Schneiden Sie – falls nötig – mit der Astschere die überflüssigen Zweige ab.
  3. Schneiden Sie den Birkenstamm mit der Säge auf die gewünschte Länge zu. Ziehen Sie dabei von der Raumhöhe die Länge der Befestigungshaken ab. Achten Sie beim Absägen darauf, dass die Stellfläche des Baumes gerade ist.
  4. Für den Standfuß schrauben Sie die Holzschraube von unten durch das Brett. Die Schraube sollte in der Mitte sitzen und nicht hervorstehen. Sonst wird der Boden beschädigt. Falls sich die Holzschraube nicht ohne weiteres hineindrehen lässt, bohren Sie mit der Bohrmaschine ein kleines Loch vor.
  5. Verschrauben Sie die untere Seite des Birkenstammes mit dem Brett. Auch den Baumstamm können Sie vorbohren, dann geht die Schraube leichter rein.
  6. An der oberen Seite des Stammes bringen Sie jetzt den Schraubhaken an. Damit wird der Kratzbaum später an der Decke befestigt.
  7. Bohren Sie ein Loch an die Stelle der Decke, wo der Kratzbaum später stehen soll, und bringen Sie den Dübel an. Befestigen Sie anschließend die Deckenschraube mit der Öse.
  8. Jetzt können Sie den Kratzbaum aufrichten und den Haken in die Öse einhängen. Durch das Gewinde der Schrauben können Sie die Höhe passgenau einstellen.

Tipp: Sie besitzen keine geeignete Säge oder trauen sich nicht so recht? Dann können Sie auch in einer Schreinerei oder in einem Baumarkt nachfragen, ob man ihnen dort den Stamm zurechtsägt.

Liegeflächen anbringen

Falls Ihr Baumstamm Äste hat, können Sie den Katzenbaum mit zusätzlichen Liegeplätzen aufmöbeln. Bringen Sie hierfür passende Bretter oder Baumscheiben in den Astgabeln an. Diese können mit passenden Winkeln aus dem Baumarkt befestigt werden.

Haben Sie Ihr Werk vollbracht? Dann können Sie sich nach getaner Arbeit zufrieden zurücklehnen und beobachten, wie Ihr Stubentiger sein neues Möbel in Besitz nimmt.

Falls es Ihnen zu aufwendig ist, einen Kratzbaum selbst zu bauen, hält der Onlineshop von zooplus eine große Auswahl an verschiedenen Kratzbaum-Modellen bereit.

Quelle:
Stefanie Friedrich: Morle schnurrt. Moderne Wohnaccessoires für Katzen selbst gemacht.


Bärbel Edel
Profilbild von Magazin-Autorin Bärbel Edel

Ich bin Journalistin, liebe Tiere und habe bereits während meines Volkskunde-Studiums zur Beziehung zwischen Menschen und Hunden geforscht. Vor einigen Jahren habe ich einen Kater aus dem Münchner Tierheim adoptiert. Elvis war der Anlass, meinen Katzenblog „Lieblingskatze“ zu gründen und mich auch journalistisch mit Tieren zu befassen. Mit meinen Artikeln möchte ich dazu beitragen, dass Menschen ihre Heimtiere besser verstehen.


Unsere beliebtesten Beiträge
5 min

Vertraut mir meine Katze? Diese 5 Anzeichen zeigen es

Eine harmonische Beziehung zu Ihrer Katze braucht Vertrauen. Doch wie können Sie Vertrauen zur Katze aufbauen und wie zeigen Fellnasen Vertrauen? Die Samtpfoten gelten als unabhängig und schwer durchschaubar, doch diese fünf Verhaltensweisen verraten Ihnen, ob und wie sehr Ihre Katze Ihnen vertraut.
6 min

Ist meine Katze glücklich?

Wenn wir jemanden lieben, wünschen wir uns natürlich, dass er glücklich ist – und tun gerne so einiges, um zum Glück desjenigen beizutragen. Das gilt natürlich auch im ganz besonderen Maß für die Liebe zu unseren felinen Fellfreunden auf vier Pfoten, mit denen wir das Leben teilen. Schließlich machen auch sie uns sehr glücklich. Zunächst mal können Sie sicher sein: Wenn Sie Ihrer geliebten Mitbewohner-Mieze ein artgerechtes Leben ermöglichen, das ihrem Wesen und ihren Bedürfnissen voll und ganz entspricht, tun Sie schon sehr viel dafür, dass Ihre geliebte Katze glücklich ist. Dazu gehört einerseits eine angemessene Beschäftigung mit entsprechendem Spielzeug, das auch der Intelligenz der jeweiligen Rasse beziehungsweise der Katze an sich entspricht. Auch sehr wichtig: Das hochwertige Futter. Außerdem braucht Ihre Katze zu ihrem Glück einen Kratzbaum, um ihre Krallen zu wetzen und ihr ganz individuelles Duftsignal setzen zu können, sowie einen oder mehrere zugluftgeschütze Rückzugsorte wie beispielsweise ein Katzenhäuschen. Je nach Rasse oder Wesen braucht die Katze mehr oder weniger Freigang. Und was die meisten Katzen zusätzlich sehr glücklich macht – Sie ahnen es schon: Ausgiebiges Schmusen! Wenn Sie Ihrer Katze all das geben, können Sie ziemlich stark davon ausgehen, dass es ihr gut geht. Damit Sie ganz sicher gehen können, dass Sie Ihre geliebte Mieze glücklich machen, haben wir kompetente Katzenflüsterer nach den untrüglichen Anzeichen des Katzenglücks gefragt. Und das sind ihre Antworten: