Labradoodle

Labradoodle

Der typische Labradoodle sieht aus wie ein Teddybär.

Der Labradoodle gilt als Pionier unter den Designer-Dogs und ist eine echte Wundertüte: Sowohl in seinem Aussehen als auch im Verhalten der Hunde ist Vielfalt angesagt. Was das für Hundehalter bedeutet, fasst dieser Artikel für Sie zusammen.

Aussehen: Fast alles ist erlaubt

Während die Australier sich bei ihren Labradoodles um einen einheitlichen Rassestandard bemühen, haben europäische Exemplare keinen einheitlichen Standard. Die Hunde gehen auf eine Verbindung von Königspudel und Labrador Retriever zurück.

Wie sieht der typische Labradoodle aus?

Sowohl optisch als auch charakterlich ist diese Rasse hierzulande ein Überraschungspaket. Es gibt verschiedene Labradoodle-Größen von mittelgroß bis groß. Die optische Idealvorstellung des Labradoodle erinnert an einen Teddybären.

Doch auch Fellvielfalt ist typisch bei dieser Hunderasse: Bei den Farbvarianten ist von Cremeweiß bis Schwarz fast alles möglich. Das gilt ebenso für die Fellstruktur: Labradoodle sind lang- oder kurzhaarig, haben weiches oder raues, gelocktes oder glattes Fell.

Grundsätzlich sind Labradoodle sehr freundliche Hunde. Welchen Charakter Ihr Labradoodle letztendlich haben wird, lässt sich allerdings nur schwer voraussagen – schließlich stecken in der kleinen Wundertüte zwei charakterlich recht unterschiedliche Hunderassen.

Oft sind die Mischlinge verschmust, sozial, verstehen sich mit Artgenossen und geben einen guten Familienhund ab. Ungemütlich werden sie nur, wenn sie nicht ausreichend Bewegung bekommen. Denn sowohl Pudel als auch Labrador Retriever gehen auf Jagdhunderassen zurück.

Wie erzieht man einen Labradoodle?

Es mag überraschen, doch der Pudel verfügt meist über einen größeren Jagdtrieb als der Labrador. Setzt sich bei Ihrem Vierbeiner der Pudel durch, sollten Sie von Beginn an großen Wert auf Abrufbarkeit legen.

Seien Sie konsequent in Sachen Erziehung, denn was Sie dem niedlichen Labradoodle-Welpen erlauben, wird auch der erwachsene Hund als selbstverständlich erachten.

Wie für jeden Hund gilt insbesondere für oft unterschätzte Arbeitshunde wie den Pudel und den Labrador: Nur eine ausgeglichene Fellnase zeigt sich von seiner wohlerzogenen Seite. In der Welpenspielstunde und anschließend in der Hundeschule schaffen Sie Ausgleich, lernen gemeinsam mit Ihrem Welpen und knüpfen neue Menschen- und Tierfreundschaften.

Wie oft sollte ich einen Labradoodle durchbürsten?

Zwar ist das Fell bei jedem der Hybridhunde anders. Trotzdem gibt es eine Gemeinsamkeit: Labradoodle benötigen viel Fellpflege. Das Haarkleid ist oft üppig und sollte alle zwei Tage gründlich durchgebürstet werden. Sonst droht es zu verfilzen.

Während Pudelfell nicht ausfällt, verliert der Labrador Haare, wo er geht und steht. Was davon auf Ihren Labradoodle zutrifft, ist nicht vorhersehbar. Besitzer besonders anspruchsvoller Labradoodle besuchen mit ihrem Hund regelmäßig einen Hundefriseur. Das ist allerdings nicht bei jeder Fellstruktur von Vorteil.

Sie können die Fellpflege auch selbst in die Hand nehmen. Schmutz im Fell lassen Sie einfach trocknen und bürsten es anschließend aus. Wenn Sie Ihren Labradoodle baden müssen, verwenden Sie dabei ein mildes Hundeshampoo.

Hat Ihr tierischer Gefährte eine besonders haarige Ohrmuschel, sollten Sie seine Lauscher regelmäßig mit einem Ohrenreiniger für Hunde säubern. Denn hier bilden sich schnell schmerzhafte Entzündungen, die ein Fall für den Tierarzt sind. Machen Sie es sich zur Gewohnheit, nach jedem Bürsten einen Blick in die Ohren zu werfen.

Sind Labradoodle Land- oder Stadthunde?

So vielfältig Charakter und Aussehen des Labradoodle sind, so flexibel ist er in der Haltung. Er wird sowohl in der Stadt als auch auf dem Land glücklich, sofern er ausreichend Bewegung und Beschäftigung bekommt. Optimal ist ein eingezäunter Garten, in dem Ihr Labradoodle sich austoben kann.

Mit wem verträgt sich der Labradoodle?

Wenn Ihr Gefährte aus einer seriösen Zucht stammt, ist er wesensfest und versteht sich gut mit verträglichen Artgenossen. Sofern Ihren Kindern der Umgang mit Hunden nicht fremd ist, kann ihnen der Labradoodle ein wunderbarer Gefährte sein. Allerdings sollten Sie Kleinkinder nie mit einem Hund allein lassen.

Wenn ein Labradoodle bereits im Welpenalter mit Katzen sozialisiert wurde, wird er auch mit diesen wunderbar zurechtkommen – sofern die Samtpfoten mitmachen. Bei Kleintieren wie Meerschweinchen oder Hamstern könnte jedoch der Jagdtrieb der Vierbeiner dem Haussegen in die Quere kommen.

Grundsätzlich eignet sich der Labradoodle für Familien, alleinstehende Senioren oder erfahrene Hundehalter, wenn sie ebenso wie die Fellnase gerne viel Zeit in der Natur verbringen. Allergiker sollten allerdings skeptisch sein. Es gibt leider keine Garantie dafür, dass sich für sie der Hundewunsch mit einem Labradoodle erfüllt.

Der Labrador im Labradoodle neigt dazu, viele Haare zu verlieren. Ein Pudel wäre deshalb die bessere Wahl wäre. Halten Sie am besten Rücksprache mit Ihrem Arzt, bevor Sie eine Entscheidung für einen bestimmten Hund fällen.

Ist ein Labradoodle ein Anfängerhund?

Auch wenn das Verhalten der Labradoodle schwer vorherzusagen ist, gelten die Vierbeiner als klug, gelehrig und ausgeglichen. Aus diesem Grund können auch Anfänger über die Anschaffung dieses besonderen Mischlings nachdenken.

Sowohl Labrador Retriever als auch Pudel sind ursprünglich Jagdhunde. Beide kamen vor allem rund ums Wasser zum Einsatz. Deshalb ist es kein Wunder, dass viele Labradoodle sich dort pudelwohl fühlen.

Sie finden außerdem viel Freude an langen Wanderungen. Als ausgewachsene Hunde und nach entsprechendem Training begleiten die Hunde sogar Fahrradtouren oder Ausritte.

Eignet sich ein Labradoodle für Hundesport?

Bevor Sie eine Hundesportart wie Agility mit vielen Sprüngen ausprobieren, sollten Sie Ihren Tierarzt um Rat fragen. Allerdings sind einige Labradoodle ohnehin zu schwerfällig und finden keinen großen Gefallen an solchen Sportarten.

Für Abwechslung im Hundealltag sorgen Sie mit Apportieren, dem Erlernen kleinerer Tricks oder Nasenarbeit wie Mantrailing. Die Australier eignen sich zudem sehr gut dafür, Menschen als Therapie- oder Blindenführhunde zu unterstützen.

Labradoodle am Wasser
Mit langen Wanderungen in der Natur gewinnen Sie das Herz eines Labradoodles.

Die Annahme, Mischlinge seien automatisch gesünder als ein Rassehund, ist ein Trugschluss. Das gilt insbesondere bei angeblichen Rasse-Elterntieren ohne Stammbaum und Gesundheitsvorsorge. Denn sowohl Pudel als auch Labrador Retriever können genetisch vorbelastet sein.

  • Elterntiere sollten vor dem Zuchteinsatz auf Hüft- und Ellbogendysplasie sowie auf die Augenkrankheit Progressive Retinaatrophie getestet werden. Die Untersuchung der Gelenke erfolgt durch Röntgen, Augenerkrankungen sind genetisch zu prüfen. Sprechen Sie den Züchter Ihrer Wahl darauf an und lassen Sie sich die Ergebnisse schriftlich zeigen.
  • Die Mischung aus zwei Rassehunden mit unterschiedlicher Haarstruktur kann sich auch in Hautproblemen äußern und von Juckreiz bis hin zu Haarausfall reichen. Während ein Labrador regelmäßige Fellwechsel durchläuft, bleibt der Pudel bei seinem Haarkleid.
  • Ein weiteres „Kompatibilitätsproblem“ ergibt sich aus den unterschiedlichen Schnauzenformen: Die Schnauze des Labradors ist viel breiter als die des Pudels. Deshalb sind Zahnfellstellungen und Kieferprobleme nicht auszuschließen.

Die Geschichte des Labradoodle bildet gleichzeitig den Beginn für weitere Hybridrassen wie Golden Doodle oder Maltipoo. Ursprung dieser von den großen Dachverbänden nicht anerkannten Hybridhundzuchten war der Gedanke, des „Pudels Kern“ mit Eigenschaften anderer Rassen zu verbinden.

Nicht haarender Blindenhund

Den Anfang machte 1988 der Labradoodle: Wally Conron wünschte sich für die „Royal Guide Dog Association of Australia“ einen Blindenhund, der nicht haart.

Eine Kreuzung zwischen dem als Therapiehund etablierten Labrador Retriever und dem nicht haarenden Pudel sollte blinden Tierhaarallergikern das Glück eines Navigators auf vier Pfoten bescheren.

Probleme der Labradoodle-Zucht

Conron selbst hat sich in jüngster Zeit mehrfach kritisch zu den Folgen seiner ursprünglichen Idee geäußert und betont, dass er dadurch viele Probleme geschaffen habe. So wollen viele mit der Designerrasse Geld verdienen, ohne die notwendigen Kenntnisse zu besitzen.

Daraus resultieren heute viele kranke und nicht wesensfeste Hunde. Aktuell gibt es jedoch Bemühungen, die Labradoodle-Zucht in professionelle Bahnen zu lenken: Der Continental Kennel Club in den USA hat den Australian Labradoodle als eigenständige Rasse anerkannt.

Für Europa liegt dies noch in weiter Ferne. Darum werden Sie hier keinen Labradoodle mit Papieren erwerben können.

Anschaffung: Wo finde ich einen Labradoodle?

Bevor Sie einen Vertreter dieser Rasse adoptieren, fragen Sie sich zuerst, ob nicht ein Labrador Retriever oder ein Pudel die bessere Alternative wäre. Beide Rassen werden kontrolliert gezüchtet und stammen aus einer sicheren Ahnenreihe.

Eltern des Labradoodle haben dagegen oft keine Zuchttauglichkeitsprüfung absolviert und eigenen sich nicht für die Zucht.

Wie viel kostet ein Labradoodle?

Für einen Labradoodle-Welpen aus einer verantwortungsvollen Zucht sollten Sie mit einem Preis ab circa 2000 Euro rechnen.

Sie sollten beim Kauf darauf achten, dass sämtliche Gesundheitsuntersuchungen der Elterntiere schriftlich vorliegen und die Elterntiere sollten einen Stammbaum haben.

Wenn Sie einen erwachsenen Gefährten suchen, schauen Sie sich unbedingt auch im Tierheim um. Hier warten zahlreiche charmante Vierbeiner auf ein neues Zuhause.

Gibt es Alternativen zum Labradoodle?

Etwas mehr Sicherheit bietet der Australian Labradoodle. Anlaufstellen in Europa sind die Australian Labradoodle Association Europe (ALAEU) oder die Stiftung Australian Labradoodle Founders Alliance (ALFA).

Interessant, aber auch kritisch zu hinterfragen, ist die Etablierung einer Rasse namens Cobberdog. Diese ähnelt dem Australian Labradoodle, allerdings befinden sich unter den Vorfahren auch Irish Soft Coated Wheaten Terrier.

Wem der Labradoodle gefällt, der wird auch von diesen Hybridhunderassen begeistert sein:

Fazit: Eignet sich ein Labradoodle für mich?

Der Labradoodle ist ideal als Familienhund und für Outdoor-Fans. Allerdings ist der Kauf nicht einfach, denn die Rasse ist nicht anerkannt und Züchter sind schwer zu finden.

Die Alternative wäre der Kauf eines Labrador Retrievers oder eines Pudels. Wer unbedingt einen Labradoodle haben möchte, findet mit unseren Tipps seine neue Fellnase.

Steckbrief zum Labradoodle

Kurzinfo: Der mittelgroße bis große Labradoodle vereint die Vorzüge eines Pudels und eines Labradors in sich. Er ist für Familien, Alleinstehende und Anfänger geeignet, denn er ist freundlich und gelehrig.
Widerristhöhe: 35-63 cm
Gewicht: 20-40 kg
Durchschnittliche Lebenserwartung: ca. 15 Jahre
Preis: ab ca. 2000 Euro für Welpen
Wesen: sozial, freundlich, intelligent, familiengeeignet
Fell: vielfältig: lang, kurz, glatt oder gelockt
Fellfarbe: nahezu alle Farben
Erziehungsaufwand: mittel
Pflegeaufwand: mittel
Bewegungsbedarf: mittel
Herkunft: Australien, Mischung aus Pudel und Labrador Retriever
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