Wieder gefährlich für Deutschland?

Am 28. September ist Welttollwuttag

Welttollwuttag
Das Tollwut-Risiko in Deutschland ist seit Jahren gering. Ändert das der illegale Welpenhandel?

Anlässlich zum Welltollwuttag warnen Tierschützer vor den immer noch bestehenden Gefahren der Krankheit und dem damit zusammenhängenden Einfluss des illegalen Welpenhandels.

Der Welttollwuttag am 28. September gilt als wichtiger Aufklärungstag – auch unter Tierschützern. Tierschutzorganisationen machen weltweit auf die tödliche Krankheit aufmerksam und warnen vor der immer noch realen Gefahr für Mensch und Tier.

Gerade für Haustierbesitzer sei es wichtig zu wissen, wie sie ihre Hunde oder Katzen schützen können. Nicht zu unterschätzen sei auch der illegale Welpenhandel, der die Einschleppung des Virus aus dem Ausland nach Deutschland begünstigen könnte.

Tollwut gilt in Deutschland als ausgerottet

Laut der Tierschutzorganisation TASSO sei Tollwut in Deutschland seit Jahren zwar deutlich eingedämmt, aber eben nicht besiegt. Deutlich kritischer sei der Zustand zudem in anderen, vor allem ärmeren Ländern, in denen das Virus weiterhin ein großes Problem sei.

Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben weltweit jährlich noch immer geschätzt 59.000 Menschen an Tollwut. Die Dunkelziffer sei sogar weitaus höher. In Deutschland starb im Jahr 2007 zum letzten Mal ein Mensch an Tollwut, nachdem er in Marokko von einem streunenden Hund gebissen wurde.

„Dank systematischer Köder-Impfungen der Füchse und Schutzimpfungen für Haustiere gilt die terrestrische Tollwut seit 2008 in Deutschland als bekämpft. Dennoch besteht auch hierzulande für Haustiere und Menschen die Gefahr einer Tollwut-Ansteckung – beispielsweise durch illegal nach Deutschland eingeführte infizierte Hunde, Katzen oder Frettchen, oder bei Reisen in Länder mit Tollwut-Vorkommen.“

Heike Weber, Leiterin des Bereichs Tierschutz bei TASSO

Tollwut-Import durch illegalen Welpenhandel

Auch die globale Stiftung für Tierschutz VIER PFOTEN sorgt sich um eine mögliche ansteigende Verbreitung von Tollwut durch den illegalen Welpenhandel.

Welpen aus illegalem Handel aus dem Ausland werden viel zu früh von ihrer Mutter getrennt. In der Regel sind sie ungeimpft, häufig unterernährt und krank, ihre Papiere und Impfpässe werden entsprechend gefälscht. Hinzukommt: Hundewelpen können erst ab einem Alter von zwölf Wochen gegen Tollwut geimpft werden. Wenn Welpen illegal importiert werden, sind sie aber häufig erst drei oder vier Wochen alt. Zudem stammen sie meist aus Ländern mit erhöhtem Tollwut-Risiko.

Der Import dieser ungeimpften Welpen aus nicht tollwutfreien Ländern könne die ansteckende Krankheit also vermehrt wieder nach Deutschland bringen. Der letzte bekannte Fall eines erkrankten Welpen im Bremen sorgte im September 2021 für Aufsehen.

„Tollwutgefahr durch illegalen Welpenhandel ist stets gegeben – das wurde uns erst vergangenes Jahr durch den Fall in Bremen vor Augen geführt. Hinter den Anzeigen auf unregulierten Online-Plattformen verbergen sich nicht nur tierquälerische Zustände, sondern auch ernsthafte Gesundheitsrisiken für Menschen.“

Karina Omelyanovskaya, Kampagnenverantwortliche für Heimtiere bei VIER PFOTEN

Die Tierschützer fordern deshalb eine strenge Regulierung des Online-Handels mit Tieren und warnen auch Tierinteressenten, den Online-Welpenkauf nicht zu unterstützen – zum Schutz von Mensch und Tier.

Im zooplus Magazin kannst du alles Wichtige zu Tollwut beim Hund oder bei der Katze nachlesen.

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