Savannah-Katze

Verfasst von Jana Schubert
Savannah-Katze sandiger boden

Ihr exotisches Äußeres verdankt die Savanah-Katze ihren Wildkatzenvorfahren.

Ein Leopard fürs Wohnzimmer? Mit der exotischen Katzenrasse Savannah lässt sich dieser Traum in die Tat umsetzen. Doch wahre Tierfreunde verzichten auf die Haltung der Savannah-Katze. In diesem Beitrag erfahren Sie alles Wissenswerte zu dieser Hybrid-Rasse.

Aussehen: Groß, grazil und exotisch

Den anmutigen Savannah-Katzen sieht man ihre Abstammung auf den ersten Blick an: Auf dem meist gold-beigen Grundton mit heller Unterseite zeichnen sich dunkle Tupfen ab – wie bei einer Wildkatze.

Das liegt daran, dass die Samtpfoten aus einer Kreuzung von afrikanischem Serval und einer Hauskatze, vornehmlich einer Siamkatze, hervorgegangen ist.

Wie groß ist eine Savannah-Katze?

Die Savannah-Katze ist groß und schlank. Mit einer Schulterhöhe von 30 Zentimeter zählt sie sogar zu den größten Hauskatzen der Welt.

Sie läuft auf langen, muskulösen Beinen mit ovalen Pfoten. Die Hinterläufe sind dabei normalerweise etwas länger als die Vorderläufe. Ergänzt wird die elegante Erscheinung der Katze von einem eher breiten Schwanz von mittlerer Länge.

Auf dem schlanken Hals thront der grazile Kopf mit rassetypisch großen Ohren. Die Ohren sitzen aufrecht und hoch am Kopf, haben eine breite Form und eine abgerundete Spitze. Die mittelgroßen Augen befinden sich tief am Kopf.

Sehen Savannah-Katzen exotisch aus?

Typisch für die Savannah ist die Tränenzeichnung am Auge, die an einen Gepard erinnert und der Katze ein exotisches Aussehen verleiht. Auch die getupfte Fellzeichnung der Rasse sieht für viele Menschen exotisch aus.

Charakter: Aktive Wildkatzen

Savannah-Katzen zeigen ihren Wildtieranteil auch im Charakter: Ihr hoher Bewegungsdrang verlangt nach viel Beschäftigung – mehr als eine Wohnung bieten kann. Daher sollten Sie die lebhafte Schönheit nicht als reine Wohnungskatze und auf keinen Fall allein halten.

Die freundlichen, verspielten und sozialen Tiere brauchen einen tierischen Gefährten, damit ihnen nicht langweilig wird.

Kann man Savannah-Katzen dressieren?

Neugierig und immer auf der Suche nach Abenteuern zählt die Savannah nicht zu den kuscheligen Schoßtieren. Stattdessen ist sie lieber in Bewegung: Savannah-Katzen werden oftmals als „Hunde im Katzenkörper“ bezeichnet.

Zwar ist es möglich, den Katzen das Apportieren sowie das Laufen an der Leine beizubringen. Doch auch bei bestem Training schlägt das wilde Wesen der exotischen Katzen in impulsivem, unberechenbarem Verhalten durch.

Verhält sich die Savannah-Katze wie ein Wildtier?

Der Charakter und das Verhalten von Savannah-Katzen hängen stark von der jeweiligen Zucht-Generation ab. Je früher die Generation, desto eher verhält sich die Katze wie ein Wildtier. Das zeigt sich unter anderem darin, dass sie Veränderungen in ihrem Umfeld ablehnt.

Auch Fremden und Kindern gehen Vertreterinnen der ersten vier Generationen tendenziell lieber aus dem Weg. Spätere Generationen ähneln immer mehr den uns bekannten Hauskatzen.

Die Haltung der Savannah-Katze gilt als besonders anspruchsvoll, vor allem bei Katzen der ersten vier Generationen. Als Wohnungskatze entwickeln diese Katzen häufig Verhaltensstörungen, weil sie nicht ausreichend gefordert werden.

Jedoch ist eine Haltung als Freigänger keine sinnvolle Alternative für die Generationen F1 bis F4. Der wilde Serval in der Savannah-Katze ist den übrigen Hauskatzen im Revier überlegen und stellt für diese sowie für die übrige Tierwelt eine Bedrohung dar.

Beachten Sie daher: Für die artgerechte Haltung von Savannah-Katzen brauchen Sie ein Freigehege mit vielen Beschäftigungsmöglichkeiten.

Ab der F5-Generation und aufwärts können Sie auch eine Wohnungshaltung mit Freigang in Betracht ziehen. Für die Entscheidung ist es wichtig, den Charakter und die Bedürfnisse des individuellen Tieres zu berücksichtigen.

Savannah-Katzen wollen beschäftigt werden

Ihr athletischer Körperbau erlaubt es den Savannah-Katzen, bis zu zwei Meter hochzuspringen und zu klettern. Deshalb sollten unbedingt hohe Plätze im Freigehege vorhanden sein.

Ein stabiler Kratzbaum mit mehreren Etagen ist ebenfalls unerlässlich. Gleichzeitig dienen verschiedene Kratzmöbel der Krallenpflege.

Neben Klettermöglichkeiten benötigen Savannah-Katzen außerdem Orte, um sich zu verstecken oder zu spielen. Katzentunnel oder Spielhäuschen sollten Sie Ihrer Katze unbedingt anbieten. Intelligenzspiele sind ebenfalls sinnvoll, um die cleveren Tiere zu beschäftigen.

Das kurze Fell der Savannah-Katze sollte ab und zu mit einer Bürste oder einem Kamm bearbeitet werden. Außerdem sollten Sie Ihre Savannah-Katze regelmäßig beim Tierarzt vorstellen, um die nötigen Vorsorgeuntersuchungen sowie Impfungen und Entwurmungen durchzuführen.

Wie lange lebt eine Savannah Katze?

Die Lebenserwartung von Savannah-Katzen liegt bei artgerechter Ernährung und Haltung bei zwölf bis 20 Jahren.

Savannah-Katzen aller Generationen benötigen eine spezielle proteinreiche Ernährung mit Rohfutter, das sogenannte Barfen. Dosenfutter kann bei der exotischen Katzenrasse zu Mangelerscheinungen führen.

Die artgerechte biologische Rohfütterung ist aufwendig und für Laien nicht ohne weiteres umzusetzen. Voraussetzung für diese Fütterungsmethode ist, die genauen Bedürfnisse Ihrer Savannah-Katze zu kennen.

Informieren Sie sich mithilfe von Fachbüchern, Tierärzten und Ernährungsexperten genau darüber, welche Menge und Art von Futter und Futtermittelzusätze Ihre Katze benötigt.

Geschichte und Zucht der Savannah

Die Savannah ist eine Kreuzung aus einer Hauskatze und einem Serval. Als Serval bezeichnet man afrikanische Wildkatzen aus der Ordnung der Raubtiere.

Die Savannah-Katze entstand aus der Kreuzung eines Servalkaters mit einer Siamkatze. Die Verpaarung passierte im Jahre 1986 aus Versehen: Die Serval-Züchterin Judee Frank lieh sich einen Deckkater für ihre weiblichen Servals aus. Doch der Kater bevorzugte eine Siamkatze aus demselben Gehege. So entstand das erste Savannah-Kitten.

Gut zu wissen: Der Name Savannah-Katze ist eine Hommage an die Heimat des Servals – die afrikanische Savanne.

Um eine Savannah-Katze zu züchten, werden weibliche Hauskatzen mit den viel größeren männlichen Servalen zusammengebracht. Diese sind meistens nicht zimperlich und beißen der Katze während der Begattung in den Nacken.

Nicht selten stirbt das Muttertier bei dieser Zusammenführung oder kurz danach. Daher ist die (Neu-)Züchtung von Savannah-Katzen unter Tierschützern umstritten.

Die Filialgenerationen geben an, in welchem Bezug die Savannah-Katze zu ihren Vorfahren steht. Die Zahl nach dem F bezeichnet die Generation: F1-Hybride entstehen aus einem wilden Serval und einer Katze.

Verpaart man F1-Hybride untereinander, erhält man F2-Hybride. Manchmal werden auch Savannah-Katzen der Filialgenerationen erneut mit Hauskatzen gekreuzt. Savannah-Katzen der Filialgeneration F1 bis F4 besitzen einen hohen Anteil an Wildtierblut und gehören somit zu den Hybridrassen.

Katzen der Filialgeneration F5 sind am weitesten von ihren Vorfahren entfernt. Savannah-Katzen der Generation F5 unterliegen deshalb keinen Auflagen mehr und können wie alle anderen Katzen gehalten werden.

Preislich muss man bei einer Savannah-Katze mit mindestens 1.000 Euro rechnen. Je nach Wurfgröße und Generation kann der Preis jedoch auch weit höher liegen.

Savannah Kitten auf kratzbaum
In der Savannah-Katze stecken Hauskatze und Serval.

Fazit: Ist eine Savannah-Katze in Deutschland als Haustier erlaubt?

In Deutschland ist es illegal, Savannah-Katzen der ersten vier Generationen als Haustier zu halten. Denn diese gelten per Gesetz als Wildtiere. Erst ab der fünften Generation sind Savannah-Katzen in Privatbesitz erlaubt und nicht meldepflichtig.

Informieren Sie sich vor dem Kauf über die aktuellen Bestimmungen an Ihrem Wohnort. Bevor Sie sich eine Savannah-Katze zulegen, sollten Sie alle hier genannten Aspekte gründlich bedenken.

Verfügen Sie über das nötige Wissen, so eine anspruchsvolle Katzenrasse gesund und beschäftigt zu halten? Sind Sie bereit, die zeitaufwendige, aber artgerechte Fütterungsmethode anzuwenden?

Keine Frage: Savannah-Katzen haben ein einzigartiges Aussehen und sind etwas ganz Besonderes. Viele Menschen erliegen daher der Versuchung der schönen Tiere und stellen bald fest, dass die Haltung der quicklebendigen Exoten sie doch überfordert.

Darunter leiden am meisten die Savannah-Katzen selbst. Aus Tierschutzgründen ist es bedenklich, eine Savannah-Katze als Haustier halten.

„Grundsätzlich vertritt die Welttierschutzgesellschaft die Ansicht, dass Savannah- und Bengal-Katzen, ob früher oder späterer Generationen, in Privathaltung in der Regel nicht tiergerecht versorgt werden können.“
Welttierschutzgesellschaft 

Steckbrief zur Savannah-Katze

Kurzinfo: Die exotische Savannah-Katze ist eine Hybrid-Rasse aus Serval-Wildkatze und Hauskatze. Die großen, gefleckten Katzen zeichnen sich durch einen hohen Bewegungsdrang aus.
Größe: mittel bis groß
Gewicht: 4-10 kg
Durchschnittliche Lebenserwartung: 15 Jahre
Preis: ab 1.000 Euro
Wesen: impulsiv, sozial, aktiv, fordernd, interessiert
Fell: kurz
Fellfarbe: black, brown spotted tabby, black silver spotted tabby, black smoke
Pflegeaufwand: mittel
Bewegungsbedarf: hoch

Jana Schubert
Profilbild von zooplus Magazin Autorin Jana Schubert

Schon als Baby habe ich lieber mit unserer Perserkatze gekuschelt als mit meinem Teddy. Später ging ich meinen Eltern so lange auf die Nerven, bis ich ein Pferd adoptieren durfte. Mit meinen Tieren habe ich viel erlebt. Und auch wenn das Leben mit Tieren nicht immer einfach ist, kommt für mich kein anderes in Frage. Denn Tiere berühren mich an einer Stelle meiner Seele, wo sonst nichts und niemand hinkommt. Diesen Zauber spüre ich sogar, wenn ich über Vierbeiner schreibe. Ich hoffe, etwas davon kommt bei Ihnen an.


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