Katzenschnupfen

Katze mit Katzenschnupfen

Auch Katzen können einen Katzenschnupfen haben. Damit ist nicht zu spaßen!

Nasskaltes Wetter, Matsch und ständige Temperaturschwankungen sind auch für das Immunsystem von Katzen eine Herausforderung. Zeigt sie Beschwerden wie Niesen und eine laufende Nase, muss aber unbedingt zwischen einer einfachen Erkältung und dem gefürchteten Katzenschnupfen unterschieden werden.

Wie gefährlich ist ein Katzenschnupfen für meine Katze?

Der Katzenschnupfen klingt zwar harmlos, ist aber nicht mit einer Erkältung beim Menschen vergleichbar. Natürlich kann es glimpflich ausgehen, je nach Verlauf zeigen betroffene Katzen allerdings zum Teil eine ganze Reihe schwerer Symptome. Im schlimmsten Fall endet der Katzenschnupfen sogar tödlich.

Symptome: Was sind die wichtigsten Anzeichen eines Katzenschnupfens?

Je nachdem, welche Erreger im Einzelfall beteiligt sind, treten unterschiedliche Symptome bei infizierten Tieren auf. Die Beschwerden ähneln dabei zunächst denen einer klassischen Erkältung bei Katzen.

Zu den typischen Symptomen gehören:

  • Niesen und Schnupfen (bis hin zu Atemnot)
  • mehr oder weniger starke Störung des Allgemeinbefindens
  • Fieber
  • verminderter Appetit
  • Nasen- und Augenausfluss (Bindehautentzündung)
  • entzündliche Geschwüre im Maulbereich (verursacht durch das Feline Calicivirus)
  • bakterielle Sekundärinfektionen
  • schwerwiegende Entzündungen der Atmungsorgane

Natürlich zeigt nicht jede Katze die ganze Bandbreite an Symptomen. Verfügt Ihre Fellnase über ein starkes Immunsystem, ist auch ein leichter Verlauf möglich.

Diagnose: Wie lässt sich Katzenschnupfen nachweisen?

Bei gesunden Katzen verläuft die Krankheit in der Regel eher mild und sie benötigen keine intensive Behandlung. Halten die Symptome aber an, verschlimmern sie sich oder ist das Allgemeinbefinden der Katze stark gestört, sollten Sie einen Tierarzt aufsuchen.

Zunächst wird Ihr Tierarzt Sie über die Lebensumstände der Katze befragen. Impfstatus, Herkunft und die aktuelle Lebenssituation geben dabei erste Hinweise. Auf den Vorbericht (Anamnese) folgt die allgemeine klinische Untersuchung.

Erhärtet sich dabei der Verdacht auf Katzenschnupfen, kommt weitere Diagnostik zum Einsatz. So wird wahrscheinlich ein Abstrich aus der Nase und/oder dem Auge gemacht. Diese Tupferproben werden anschließend im Labor auf bestimmte Erreger untersucht. Sobald der Veterinär dann weiß, um welche Erreger es sich handelt, kann er mit einer gezielten Therapie beginnen.

Therapie: Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Die genaue Behandlung von Katzenschnupfen richtet sich danach, mit welchen Viren oder Bakterien sich Ihre Katze angesteckt hat. Zusätzlich behandelt der Tierarzt immer auch die Krankheitssymptome, um das Allgemeinbefinden Ihrer Fellnase schnell zu verbessern.

Zu den verschiedenen Maßnahmen gegen Katzenschnupfen zählen:

  • antivirale Behandlung mit Virostatika
  • Antibiotika (bei bakteriellen Sekundärinfektionen)
  • Schleimlöser
  • Medikamente gegen Husten
  • Inhalation
  • Entzündungshemmer
  • Unterstützung des Immunsystems
Katze mit Katzenschnupfen im Bett
Fieber und Abgeschlagenheit sind typische Symptome bei Katzenschnupfen.

Prognose: Wie stehen die Heilungschancen bei Katzenschnupfen?

Handelt es sich um eine harmlose Erkältung, verschwinden die Symptome in der Regel so schnell wie sie gekommen sind.

Tauchen die Infekte allerdings wiederholt auf oder verschwinden die Beschwerden nie ganz, dürfen Sie dies nicht auf die leichte Schulter nehmen. Gerade für junge und immunschwache Katzen endet die Infektion eventuell sogar tödlich.

Je nachdem, welche Erreger am Katzenschnupfen beteiligt sind, besteht außerdem die Gefahr eines chronischen Verlaufs. Ist das Immunsystem Ihrer Katze beeinträchtigt, flammt der Katzenschnupfen immer wieder auf.

Das sollten Sie vermeiden, wenn Ihre Katze an Schnupfen leidet

Geben Sie Ihrem Liebling keine Medikamente, die für Menschen entwickelt wurden. Welches Erste-Hilfe-Zubehör Sie immer zur Hand haben sollten können Sie in unserem Artikel „Hausapotheke für Katzen“ nachlesen.

Vermeiden Sie engen Kontakt zu Artgenossen, die Ansteckungsgefahr ist enorm hoch!

Ursachen: Wie kommt es zur Erkrankung?

Die Ursache für den Katzenschnupfen ist ein ganzer Komplex an verschiedenen bakteriellen und viralen Erregern. Zum Katzenschnupfen-Komplex gehören die folgenden Viren und Bakterien:

Das Feline Herpesvirus (FeHV-1) ist der Auslöser der Felinen Viralen Rhinotracheitis. Übertragen wird der auch bei Großkatzen vorkommende Virus über den direkten Austausch von Nasen- oder Augenausfluss. Ist eine Katze einmal infiziert, trägt sie den Virus lebenslang im Körper. Ob die Katze erkrankt, hängt aber von ihrem Immunstatus ab. Junge und geschwächte Katzen erkranken häufiger.

Im Gegensatz zum Herpesvirus infizieren sich Katzen mit dem Felinen Calicivirus (FCV) nicht nur durch direkten, sondern auch durch indirekten Kontakt. Deshalb spielen kontaminierte Gegenstände und Kleidung eine wichtige Rolle bei der Virusverbreitung.

Das Bakterium Chlamydia felis gesellt sich gern zu den viralen Erregern des Katzenschnupfen-Komplexes hinzu. Typischerweise verursachen Chlamydien bei Katzen eine teils eitrige Bindehautentzündung sowie Entzündungen der Bronchien (Bronchitis).

Auch die Bakterien Mykoplasma felis und Bordetella bronchispeptica sind an die Atemwege von Katzen angepasst und führen zu typischen Schnupfensymptomen.

Vorbeugen: Wie vermeide ich Katzenschnupfen?

Neben allgemeinen Schutzmaßnahmen, wie die regelmäßige Reinigung von Futterplätzen und der Katzentoilette, sollten Sie den Kontakt zu erkrankten Katzen natürlich vermeiden.

Gegen einige Erreger des Katzenschnupfen-Komplexes sind Schutzimpfungen verfügbar. Diese verhindern eine Infektion zwar nur teilweise, sie wirken aber einem Ausbruch der Erkrankung entgegen.

Hierfür impft der Tierarzt die Katze mit acht, zwölf und sechzehn Wochen und dann noch einmal mit 15 Monaten. Je nach Impfstoff wird die Impfung danach jährlich oder alle drei Jahre aufgefrischt.

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